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Flüchtlingsdebatte

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06.10.15, 13:26:08

55555

geändert von: 55555 - 06.10.15, 13:33:25

Zitat von drvaust:
Da sehe ich das Hauptproblem.

Ja, ein wesentliches Problem bei solcher Vermischung sehe ich darin, daß die Bereitschaft Flüchtlinge aufzunehmen erheblich leidet, wenn nicht sichergestellt wird, daß praktisch wieder Platz für neue gemacht wird, wenn die jeweilige Krise wieder beigelegt wäre. Wegen solcher Vermischung, weil die Politik mit der Steuerung auch solcher langfristiger Prozesse offenbar überfordert ist wurde das wichtige Asylrecht ja schon erheblich zusammengestrichen. Es ist ja allgemein ein Problem, daß die Politik oft nur in Wahlperioden denkt, da scheint ein Vorgehen von Religiösen wie Muslimen, die in Jahrhunderten denken, dann wohl außerhalb der Realität.
Zitat:
Asylanten, die vor gefährlicher Verfolgung geflohen sind und teilweise gerade so ihr Leben retten konnten, sollten aus humanitären Gründen hier untergebracht werden

Nach Möglichkeit eher in der Nähe der Ursprungsregion, wenn es in dieser Asylregion hinreichend sicher wäre. Dann wäre es besser dort eine möglichst menschenwürdige Übergangslösung zu finanzieren, Das wäre vermutlich oft auch effektiver, weil man mit den gleichen Finanzmitteln mehr bewirken kann. Viele Flüchtlinge würden wohl auch lieber in ihrer Region bleiben (außer denen, die gerne nicht nur Asyl wegen ihrer Bedrohung im Herkunftsland hätten, sondern auch möglichst gut leben würden). Daß Flüchtlinge überall herumgeschoben werden ist allerdings unwürdig, wobei das leider wohl oft so ist. Man kann nur versuchen das zu ändern.
Zitat:
Ganz anders Zuwanderer, die hier nicht gebraucht werden. Diese sollten schnellstmöglich aus der EU ausgewiesen und abgeschoben werden. Möglichst schon an den Außengrenzen.

Das liefe dann auf eine Art Punktesystem hinaus, wie es viele englischsprachige Länder betreiben? Australien scheint ja auch sehr rigide vor der Zulassung entsprechende Sprachkenntnisse zu verlangen.
Zitat:
Die Unternehmen sind natürlich von billigen unterbezahlten Arbeitskräften begeistert.

Und an dieser Stelle kann man wohl auch nocheinmal anmerken, daß die einseitig Stimmung machenden Massenmedien abhängig von Anzeigen der Wirtschaft sind.
Zitat:
Flugzeugreisen halte ich für übertrieben, zu teuer

Nach meinem Stand wären Flugreisen tatsächlich der billigste Weg, auf jeden Fall viel billiger als das was Schleuser vielen Flüchtlingen, die hier ankommen abgenommen haben. Aber vielleicht geht es bei diesem scheinbaren Chaos ja darum die "Fittesten" herauszuselektieren, die den Landweg schaffen und Geld haben um Schleuser zu bezahlen und Arme, Behinderte etc. vorzugsweise in den Herkunftsländern sterben zu lassen?

Edit:

Frauen sind dabei offenbar auch benachteiligt:
Zitat:
70 Prozent der Flüchtlinge, die zu uns kommen, sind junge, alleinreisende Männer. Soziologen sagen, dass wir uns auf eine "Maskulinisierung" des öffentlichen Raums einstellen sollten. Sind wir darauf vorbereitet?

Quelle
06.10.15, 22:33:45

Fundevogel

Ein mir bekannter Flüchtling zahlte 14.000,00 EURO, um aus seinem Land heraus gebracht zu werden.
Er wurde wegen seiner freien Meinungsäußerung gefoltert und entkam einem schweren Beschuss, der seine Existenz in Schutt und Asche legte.
Er ist ein Muslim, der vor Muslimen fliehen musste und ist immer dann erschüttert, wenn sich Flüchtlinge nicht als Gäste in einem aufnahmefreudigen Land be nehmen.

Vielleicht führen sich ja manche Flüchtlinge kriminell auf, damit sie (nachdem sie nicht antrafen, was sie erhofften) abgeschoben werden und einen kostenlosen Flug zurück in ihre Heimat erlangen können, den sie nicht aus eigener Tasche hätten bezahlen können?
07.10.15, 09:23:19

cruelswan

Der Grund, warum unter den Flüchtlingen viele Männer sind:

- der Schleuser nimmt pro Person einen Preis, eine Familie braucht also viel Geld, um sich die Flucht per Schleuser leisten zu können.
- Frauen und Kinder sind körperlich für die Strapazen einer Flucht körperlich unterlegen. Zudem drohen Frauen sexuelle Übergriffe und Verkauf in die Sklaverei.
- Wenn Männer in einem Land ein Bleiberecht bekommen, haben sie das Recht die enge Familie, wie Frau und Kinder, legal und sicher nachkommen zu lassen, wenn sie es zahlen.

Und hier mal ein Artikel, da hier sich so viele Gedanken über die Kriminalität statt über Humanität gemacht wird:

https://blog.psiram.com/2015/09/zur-fluechtlingsproblematik/
07.10.15, 12:22:46

55555

geändert von: 55555 - 07.10.15, 18:51:56

Zum Argument, daß die syrischen Flüchtlinge ja vor dem IS flüchten würden und somit "Gute" wären:
Zitat:
Laut einer Umfrage unter Flüchtlingen in Deutschland flieht die Mehrheit nicht vor dem IS, sondern vor der Gewalt des Assad-Regimes.

Quelle

@cruelswan: Ich habe den verlinkten Artikel ausnahmsweise auch ohne Zitat gelesen, das deinen Schwerpunkt dabei verdeutlicht. Weder finde ich ihn besonders geistreich, noch kann ich erkennen, daß er sonderlich viel mit der Diskussion hier zu tun hätte. Dir fällt es schwer auf unsere Diskussion hier wirklich einzugehen?
08.10.15, 18:26:21

cruelswan

Weil ich es sehr bedenklich finde, in welche die Richtung die Diskussion tendiert. Ich empfinde da unterschwelligen Rassismus und Angst vor den Flüchtlingen.
08.10.15, 21:16:26

55555

Das wundert mich gar nicht so 08/15haft du bisher überwiegend geantwortet hast. Gut, du siehst unterschwelligen Rassismus. Wo denn? Dir fällt es schwer auf die Argumente wirklich einzugehen, statt Standardfloskeln, die man diese Tage praktisch überall lesen kann zu wiederholen, weil du es bedenklich findest in welche Richtung diese Diskussion tendiert? In welche Richtung tendiert sie denn? Bisher habe ich anhand deiner Antworten ja gewisse Zweifel, daß du ihr gedanklich gefolgt bist.
11.10.15, 13:03:03

55555

Da kommt dann nichts mehr, aha. Ich bin davon überzeugt die besseren Argumente zu haben. Was mich am meisten an dem Thema stört, ist daß offenbar einflußreiche Zirkel beschlossen haben, daß man dieses Thema nicht diskutieren darf, wie andere Themen. Vielleicht darf man in gewissen Kreisen Argumente zu abweichenden Meinungen auch gar nicht mehr sorgfältig lesen, manchmal kommt es mir so vor. Wer soetwas mitmacht hat demokratische Prinzipen vermutlich schon aufgegeben und wird zur Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Zitat:
Sie schrieben kürzlich in einem Beitrag in der NZZ, die EU komme nicht darum herum, ihre Aussengrenzen so dicht zu schliessen wie die USA oder Kanada. Ist das angesichts des Leids von Millionen von hilfesuchenden Menschen nicht zynisch?
Nein, ist es nicht. Es gibt schlicht keine Alternative dazu. Ab einer gewissen Zahl von Migranten bricht das Asylwesen jedes Landes zusammen. Ausserdem kann es bei einem Krieg nicht darum gehen, möglichst viele Menschen an einen Ort möglichst weit vom Kriegsgebiet entfernt zu versetzen. Dieses Narrativ stört mich. Das Ziel muss sein, den Krieg zu beenden und die Kriegsvertriebenen zu repatriieren.

Menschen in Not zu helfen und sich für die Beilegung eines Konfliktes zu engagieren, schliesst sich nicht aus.
Doch, bis zu einem gewissen Grad schon. Es sind immer die aktivsten und gebildetsten Menschen, die aus Bürgerkriegen flüchten, Tausende Kilometer reisen und dabei ihr Leben riskieren. Damit wird der Opposition Kraft entzogen. Ausserdem fehlen diese Menschen später, um nach dem Krieg wieder einen Rechtsstaat zu installieren und das Land wiederaufzubauen.

Doch dieses Problem löst man nicht, indem man die Grenzen schliesst.
Nein. Aber indem man im betroffenen Land oder möglichst nahe am Land Schutzzonen einrichtet. Wenn sich Menschen drei Jahre in einem Flüchtlingslager aufhalten, bleiben sie mit dem Heimatland in Kontakt und werden auf die Rückkehr nach dem Kriegsende vorbereitet. Wenn sie drei Jahre in Berlin leben, werden sie auf ein Leben in der Wohlstandsgesellschaft vorbereitet.

Ein Flüchtlingslager für vier Millionen Syrer? Wie soll das konkret funktionieren?
Das Konzept ist erprobt. Im Golfkrieg 1991 errichtete man erfolgreich eine Schutzzone für Kurden im Nordirak. Bereits heute sorgt das UNHCR für die Sicherheit und den Unterhalt von 2 Millionen syrischen Flüchtlingen in der Türkei und in Jordanien. Sie wohnen zum Teil in Lagern, zum Teil bei Privaten. Ausserdem verwahre ich mich gegen das Klischee, dass Flüchtlingslager Orte sind, in denen Menschen per se leiden oder gar sterben. In einem gut geführten Flüchtlingslager können die Menschen in Würde leben und die Kinder zur Schule gehen. Flüchtlingslager kosten Geld, nicht die Türkei soll dafür aufkommen müssen, sondern die Golfstaaten und die OECD-Länder.

[...]

Toni Stadler war 27 Jahre lang im internationalen Dienst tätig, namentlich für das IKRK, UNHCR, UNDP und das EDA/Deza und als Delegierter bei der OECD. Er arbeitete in Thailand, im Irak, in Kambodscha, Angola, Zaire, Ruanda, New York und Paris.

Quelle
17.10.15, 00:31:31

55555

geändert von: 55555 - 17.10.15, 22:59:05

Zitat:
Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper ist im Streit über die Flüchtlingspolitik aus der SPD ausgetreten. Er habe am Mittwochmorgen persönlich sein Parteibuch in der Parteizentrale abgegeben, zitierte die "Magdeburger Volksstimme" den Politiker. Der Sprecher der SPD Sachsen-Anhalt, Martin Krems-Möbbeck, bestätigte den Parteiaustritt.

[...]

"Ich bin nicht bereit, mir den Mund verbieten zu lassen." Er könne nicht bis zur Landtagswahl im März 2016 schweigen und falsche Sachverhalte akzeptieren, sagte Trümper.

Quelle
Zitat:
Es würde nicht viel brauchen, um das Flüchtlingselend aus dem Fernsehen in die Realität zu holen: Ein Lager im Volkspark Friedrichshain, wo die Familie aus dem Prenzlauer Berg Hund und Kinder ausführt, eines im Hofgarten neben dem Schumann's in München und eines auf der Wiese vor dem Hamburger Dammtor-Bahnhof - auf einen Schlag hätte man 80 Prozent der journalistischen Klasse erreicht. Ob das die Diskussion ändert? In jedem Fall wäre es nicht mehr ganz so leicht verächtlich über Bürgermeister zu urteilen, die in ihrer Verzweiflung Broschüren mit Verhaltensregeln ausgeben, damit das Zusammenleben funktioniert.

Quelle

Edit:
Zitat:
Ahmad lebt, doch einige seiner palästinensischen Landsleute haben ihn allzu bereitwillig für tot erklärt. „Kaltblütig“ sei er „hingerichtet“ worden durch israelische Sicherheitskräfte, sagte nach dem Attentat der Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmut Abbas, in einer Ansprache im Fernsehen. Dazu kursierte ein Video in Sozialen Netzwerken, das den Jungen zeigt, wie er auf dem Boden liegt. Es stellt das Gegenteil davon dar, was passiert war: Es macht den Angreifer zum Opfer, die besonnenen Verteidiger zu Tätern. Dieses Video ist eine Lüge.

Das Krankenhaus hat deshalb die Bilder des Jungen veröffentlicht: um die Wahrheit zu zeigen. Wie der Angriff lief, zeigen Aufnahmen von Sicherheitskameras. Sie sind, wie Aufnahmen vieler Mordanschläge auf israelische Zivilisten, im Internet zu finden. Die Attentäter töten mit dem Auto, mit dem Messer, mit der Axt. Und doch kehren offizielle Stellen der palästinensischen Autonomiebehörde die Fakten um. Angreifer, die scheitern und ausgeschaltet werden, sind unschuldige Opfer. Schaffen sie es dagegen, israelische Bürger umzubringen, werden sie zu Helden erklärt. Die palästinensische Anwaltskammer, finanziell unterstützt von der Europäischen Union, hat kürzlich einem Doppelmörder posthum die Ehrendoktorwürde verliehen. Weil er Juden getötet hat, nur weil sie Juden waren.

In dieser Welt der verkehrten Bilder ist Ahmed aufgewachsen. Er gehört, wie die meisten 13-Jährigen auf unserem Planeten, zu einer Generation, die viele Informationen aus dem Internet bezieht. Die meisten der Attentäter, die derzeit in Israel morden, sind zwischen 16 und 25 Jahre alt. Im Internet gibt es Menschen, die erzählen, dass die Welt eine Scheibe ist. Und auch sie finden ihre Follower. Palästinensische Jugendliche sehen auf Facebook Aufrufe zum Mord, und einige folgen den Bildern bis zum Werkzeug, mit dem sie den Mord begehen. Warum schauen sich diese Jugendlichen nicht die wahren Bilder an? Weil ihre Vorbilder sie nicht zur Suche nach der Wahrheit erziehen.

Quelle

Jeder, der ehrliche Auseinandersetzung torpediert, trägt Mitverantwortung für Eskalationen. Genau beobachten sollte man, welcher Partei es gelingt die eigene Mitverantwortung in welchem Ausmaß aus den Medien herauszuhalten.

Edit 2:

In Chemnitz wird mittlerweile selbst in einer Schülerzeitung eine Revolution herbeibeschworen und die fatale Diskurspolitik der heute Mächtigen bejubelt:
Zitat:
„Wir sind das Volk“, lautet die Losung, die alle Demonstranten eint. Darüber hinaus geht es gegen die „Lügenpresse“ und „Volksverräter“. Auch in den sozialen Netzwerken ist zu beobachten: Umso schriller und radikaler die Töne, umso größer die Zustimmung. „Raus mit den Invasoren“, der Rücktritt von Merkel und sofortige Neuwahlen sowie immer häufiger eine Abschaffung des gesamten Asylrechts werden da gefordert.

Die Massenmedien nutzen jeden dieser überzogenen Standpunkte gnadenlos aus, um den Protest als fremdenfeindlich abzustempeln, was mittlerweile jedoch dazu führt, daß bei den Ausgegrenzten ein „Jetzt erst recht!“-Gefühl entsteht, das einen Radikalismus erlaubt, der vor fünf Jahren noch nicht einmal bei den gemäßigten Vertretern der NPD festzustellen war.

[...]

Wir – und damit sind alle Deutschen gemeint, die ihr Land verteidigen wollen – stehen vor einer viel zu entscheidenden Situation, als daß wir uns nur auf Protest beschränken könnten: Es reicht nicht mehr aus, wenn wir unsere Wut herausbrüllen. Das Staatsversagen ist so eklatant und allumfassend, daß wir in spätestens zehn Jahren die Macht in der Bundesrepublik übernommen haben müssen. Eine kleine Opposition in ein paar Landtagen oder ab 2017 sogar im Bundestag zu stellen, ist zu wenig. Regierungsverantwortung muß her und zwar so schnell wie möglich, damit wir dieses Land wieder auf Kurs bringen können.

Quelle
Zitat:
Es wird eines Tages wieder ein Gedenken geben und zwar jenes an die kommende Revolution, welche die Wiedergeburt unserer Nation herbeiführen wird. Ich bin stolz, Deutscher zu sein und ich lasse mir von den Gutmenschen sicher nicht ihre Selbstverachtung und weichliche Wehrlosigkeit aufzwingen.

Quelle
20.10.15, 13:12:01

55555

Zitat:
Nach der Pegida-Demonstration am Montagabend hat SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi die Sicherheits- und Verfassungsschutzbehörden unterdessen aufgefordert, die fremdenfeindliche Pegida-Bewegung stärker zu beobachten. „Ich bin der Überzeugung, dass die Landes- und Bundesverfassungsorgane jetzt dringend diese Menschen unter die Lupe nehmen müssen“, sagte Fahimi dem Deutschlandfunk. Von den Salafisten bis hin zu „denen, die diese rechtsradikale Hetze und Stimmung in unserem Land verbreiten“ müsse allen entgegengetreten werden, die den Boden für Hass und Gewalt bereiteten.

Quelle

Das fände ich mal sehr begrüßenswert, wenn endlich gegen alle vorgegangen würde, die gesellschaftsspaltende Hetze durch verzerrende Darstellungen betreiben.

Der Verfassungsschutz definiert übrigens soweit ich mich entsinne "radikal" als legitime Meinung innerhalb der verfassungsgemäßen Ordnung, "extremistisch" jedoch als eine Meinung, die die verfassungsmäßige Ordnung zu beseitigen strebt. Nur "Extremisten" werden beobachtet.
Zitat:
Zweiraum-Wohnungen, Schulen, Internetanschluss - die Flüchtlingslager in der Türkei gelten als perfekt und vorbildlich.

Quelle

Wenn man das berücksichtigt scheint der öfters Unsinn redende Bachmann darin wohl Recht zu haben, daß Syrer, die auf dem Landweg über die Türkei kommen im Grunde keine Kriegsflüchtlinge, sondern Wohlstandsflüchtlinge sind.
20.10.15, 21:56:32

55555

geändert von: 55555 - 20.10.15, 22:35:20

Nachdem ich mich über die heute durch die Massenmedien getriebene Sau wunderte, da selbst das kurze Pirincci-Zitat in einschlägigen Artikeln doch arg verzerrt gedeutet zu werden schien, schaute ich nun, was das Internet dazu sonst mitzuteilen hat:
Zitat:
Pirincci ist nun die Pegida-Schlagzeile, der Spiegel zitiert ihn in der Überschrift mit dem Satz, „die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb“. Das hatte Pirincci nun natürlich nicht als Vorschlag für mögliche Asylanten-Lager gemeint, sondern zynisch als Steigerungsform für das eigene Volk, das den Politikern nicht mehr passe (das bestätigte er mir auf meine Nachfrage hinter der Bühne), aber genau dieser ungeschickte Humor ist es, der einen solchen Redner ausschließen sollte. Hier die Redepassage, in der es um die Empfehlung eines CDU-Politikers an die Deutschen ging, man könne einfach ausreisen, wenn einem die Einwanderungspolitik nicht passe:

Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert. Es gäbe natürlich auch andere Alternativen. Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.

Michael Klonovsky hat in seinem heutigen Eintrag in seine acta diurna das Zitat in den Kontext gerückt, lapidar kommentierend, mehr ist wirklich nicht notwendig, und er hat auch auf einen schwerverletzten Pegida-Spaziergänger hingewiesen. Diese Gewalttat geht nun unter, weil sich die Medien nun ein dummes KZ-Zitat so drehen können, wie sie das möchten.

Quelle

Mitteilung des Redners vor der Demonstration:
Zitat:
Heute werde ich anläßlich des einjährigen Bestehens von PEGIDA in Dresden auftreten und einen hübschen Text vorlesen, der in Sachen Wutrede in diesem Lande Maßstäbe setzen wird. Es wird um die Verbrechen gehen, die man diesem Volk gegenwärtig antut. Man erwartet bis zu 30.000 Leute, ich glaube, daß es mehr werden. Ach, Herr Staatsanwalt, bitte immer den Gesamtzusammenhang sehen und sich keine Wort-Rosinen rauspicken. So doof bin ich nämlich auch nicht …

Gruß und Kuß!

Euer kleiner Akif

Quelle

Falls jemandem ein Transkript der Rede über den Weg läuft, ich würde es gerne mal lesen, zumal er ja nicht zuende vorlesen konnte. ;)

Edit:
Zitat:
Nach Angaben des sächsischen Verfassungsschutzes ist bei den Dresdner Pegida-Organisatoren bisher keine Einflussnahme durch einschlägig bekannte Rechtsextremisten festzustellen. Die Bewegung sei nach wie vor kein Beobachtungsobjekt, sagte Sprecher Martin Döring der FAZ. Man verfolge die Entwicklung aber sehr aufmerksam. Am Sonntag hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) den Organisatoren vorgeworfen, „harte Rechtsextremisten“ zu sein. Sein Ministerium präzisierte die Aussage später insofern, dass vielerorts Rechtsextremisten versuchten, auf Pegida-Ableger Einfluss zu nehmen.

Bachmann kündigte am Montagabend deshalb eine Strafanzeige gegen de Maizière wegen Verleumdung an. Zugleich erklärte er, Deutschland als „Land der Dichter und Denker“ und die Kultur von Einstein, Dürer, Bach und Beethoven bewahren und verteidigen zu wollen.

Quelle
21.10.15, 01:09:44

drvaust

Zitat von 55555:
Das fände ich mal sehr begrüßenswert, wenn endlich gegen alle vorgegangen würde, die gesellschaftsspaltende Hetze durch verzerrende Darstellungen betreiben.
Ja! Es gab, im Zusammenhang mit der Pegida-Demonstration, Berichte über Ausschreitungen, Gewalt usw.. Aber dabei wurde nur selten, höchstens undeutlich, erwähnt, daß diese Gewalt hauptsächlich von Pegida-Gegner ausging. Z.B. der, der mit einer Eisenstange einen zusammengeschlagen hatte, war ein Pegida-Gegner. Die Pegida-Gegner werden mit solchen Aktionen wie "Herz gegen Haß", "Bürger-Courage" u.ä. verharmlost. Natürlich gibt es friedliche Demonstranten gegen Pegida, die solchen Aktionen folgen, aber diese erscheinen dort zusammen mit gewaltbereiten Extremisten, und wenden sich oft, beim ersten Mal, entsetzt ab. Bei diesen Pegida-Veranstaltungen erscheinen viele extremistische Schlachtenreisende verschiedenster Art, von auswärts.
Zitat:
Zweiraum-Wohnungen, ... Flüchtlingslager in der Türkei gelten als perfekt und vorbildlich.
Das gilt aber nur für wenige Vorzeige-Lager, und da kommt nicht jeder rein.
Zitat:
... beherbergen die Lager nur 280.000 der insgesamt zwei Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei. Der Rest lebt in Mietwohnungen, bei Verwandten oder auf der Straße.
Quelle Die 0,28 von 2 Millionen sind 14%, nicht viele. Die genannten Mietwohnungen sind normalerweise privat gemietet, nicht vom Staat oder Organisationen zur Verfügung gestellt. Ich las von ca. 70%, die sich in der Türkei als Tagelöhner und Bettler durchschlagen.

Zitat:
... Empfehlung eines CDU-Politikers an die Deutschen ... man könne einfach ausreisen, wenn einem die Einwanderungspolitik nicht passe.
Dazu las ich einen Kommentar: Die Politiker könnten einfach ausreisen, wenn ihnen das Volk nicht paßt. (Aber wer zahlt denen dann die Diäten und Gehälter.) ;)
21.10.15, 01:33:47

55555

Zitat von drvaust:
Z.B. der, der mit einer Eisenstange einen zusammengeschlagen hatte, war ein Pegida-Gegner.

Meines Wissens war das mit der Eisenstange dann doch nicht richtig, was an der Verletzung nichts ändert.
Zitat:
Der Rest lebt in Mietwohnungen, bei Verwandten oder auf der Straße.

Die ersten beiden Optionen sind vermutlich noch besser. Wieso dort jemand auf der Straße lebt wäre dann wohl noch genauer anzuschauen.
Zitat:
Dazu las ich einen Kommentar: Die Politiker könnten einfach ausreisen, wenn ihnen das Volk nicht paßt. (Aber wer zahlt denen dann die Diäten und Gehälter.) ;)

Ich denke die Debatte muß dringend versachlicht werden. Es muß aufhören, daß ständig verbreitet wird es sei gut auf bestimmte Ansichten nicht einzugehen. Und mir scheint leider muß man in diesem Land neu lernen mit abweichenden Meinungen sinnvoll umzugehen. Und diese können auch im Stil politischen Kabaretts daherkommen:
Zitat:
In Wahrheit war Syrien ob mit oder ohne „Bürgerkrieg“ schon immer ein muslimisches Drecksloch wie die restlichen muslimischen Dreckslöcher gewesen, das in der Vorzivilisation steckte. Syrien, Irak, Ägypten, Tunesien usw., alles der gleiche Kappes. Bevölkerungen mit Islamfurz im Hirn können nur von brutalen Diktaturen regiert und unter Kontrolle gehalten werden, wenn die Müllabfuhr funktionieren und überhaupt ein geregeltes Leben stattfinden soll. Fällt der folternde und mordende Despot aus, nehmen sofort Irrationalität und primitivste männliche Gelüste Überhand wie in der krassesten Form aktuell die Kopfabhacker-und-Fotzen-sind-nur-zum-Vergewaltigen-da-Brigaden des IS, der Taliban oder des Boko Haram beweisen. Der sogenannte Arabische Frühling (von unserer schwachköpfigen Journaille damals bejubelt), der die diktatorischen Monsterväter vertrieb, bereitete nur den Boden für ihre weitaus mörderischeren Söhne, die allerdings nicht mehr über das Organisationswissen über die Müllabfuhr verfügen. Der Islam ist nunmal eine Hirnwäsche zur Barbarei von Kindesbeinen an, und sobald dessen Unterjochten die Gelegenheit bekommen, frei und demokratisch eine neue Gesellschaftsform zu wählen, wählen sie schlafwandlerisch irrational das Gleiche in grün. In den letzten tausend Jahren kam aus keinem islamisch geprägten Land je eine Erfindung oder Entdeckung, welche unser Leben bereicherte, Wohlstand schuf, die Gesundheit verbesserte, das Alter verlängerte und diese unsere westliche Kultur nennenswert beeinflußte. Kurz, der Islam und die ihm huldigenden, ihn demonstrativ in die Öffentlichkeit tragenden und für ihn Sonderrechte einfordernden Menschen sind Scheiße und gehören eigentlich aus unserer freiheitlichen Welt entfernt. Um es klar und deutlich zu sagen: Diejenigen, welche uns tagtäglich abertausendfach mit ihrer Anwesenheit penetrieren, sind dem Schoß ihres eigenen Islam entwachsen. Sie sind in Wahrheit selber nicht anders. Bloß gehören sie momentan aus welchen Gründen auch immer zufällig zu den Verlierern. Das kann sich morgen wieder ändern. Vielleicht auch nicht, denn inzwischen haben sie sich ja als Flüchtlinge verkleidet einen hirnamputierten Staat mit hirnamputierten Politikern und einem hirnamputierten Volk ausgesucht, der beim Gedanken an lebenslange Vollversorgung von millionenfachen Schmarotzern einen moralischen Endlosorgasmus empfindet.

[...]

Wir kommen dem Geheimnis von Asmas Familie aber näher, wenn wir zwei (sehr kurze) Stellen des Textes in Augenschein nehmen, und zwar am Anfang und ein paar Zeilen weiter, und sie auf ihre Folgerichtigkeit hin überprüfen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Autorin dieser schreiende Widerspruch entgangen ist. Deshalb gehe ich von einem bewußten Manipulationsversuch aus, um dem Leser die Flüchtlingsproblematik aus Sicht von naiven Kinderaugen schönzufärben. Denn gleich zu Beginn sagt Asma:

„Er (Asmas Vater) war Richter in Syrien.“

Donnerwetter, gleich Richter! Anderseits wieder wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, daß aus diesem Land ja ausschließlich Top-Akademiker kommen. Ein Richter gehört jedoch überall in der Welt, selbst in Arabien einer hoch gebildeten, bürgerlichen Schicht an, ja, man könnte diesbezüglich von der bourgeoisen Kaste einer Gesellschaft schlechthin sprechen. Dementsprechend ist auch in jedem Land das Gefüge solcherlei Juristen- oder Richterfamilien. Sie heben sich von den unteren Ständen durch Bildung, gutes Einkommen, Weltoffenheit und selbstredend Standesdünkel ab. Bei Asma und den Ihrigen scheint aber etwas schief gelaufen zu sein. Denn nun plötzlich gibt sie etwas sehr Wunderliches von sich:

„Sie (Asmas Mutter) kann kein Deutsch, nur `Guten Tag´ und `Tschüss´. Es fällt ihr schwer, die Sprache zu lernen, weil sie nicht lesen und nicht schreiben kann.“

Ein Richter hat eine Analphabetin zur Frau? Das dürfte selbst in Syrien einer Sensation gleichkommen. Nun gut, der Mann könnte ja ein besonders geiler Richter sein, der gegen jede Etikette ein hübsches junges Ding bar der Grundvoraussetzung zum Bürgertum vom Lande geheiratet hat. Dennoch wäre er wohl in seinem bürgerlichen Kreis und in der Kollegschaft ziemlich schief angeguckt worden sein ob seiner unbedarften „besseren Hälfte“. Mittel und Gelegenheit durfte er jedenfalls genug gehabt haben, um seine Frau zumindest das Lesen und Schreiben beibringen zu lassen und so sein bürgerliches Image zumindest zum Schein aufrechtzuerhalten.

Aber, ach, die Lösung von Asmas Familiengeheimnis ist in Wahrheit denkbar simpel. Die Autorin des Artikels weiß darüber vermutlich ebenfalls bescheid, doch da ihr Auftrag das Zinken der Realität zugunsten eines von grünen und linken Schwachköpfen mit fröhlichen Fingerfarben gemalten Buntbildes über die SuperDuper-Migration ist, verschweigt sie das Wesentliche. In Wirklichkeit ist Asmas Vater weder Richter noch Akademiker, sondern irgendso ein Imam, vermutlich noch ein fanatischer, der mal ein paar Schariaurteile gefällt hat.

Akif Pirincci

Was ist daran zu schwer anzuerkennen, daß dieser Mann Denkblockaden in seinem durchaus humorvollen Stil aufbricht, die dann einer ernsteren Hinterfragung der vorliegenden Sachverhalte den Weg bahnen können?
 
 
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