Religion
11.01.15, 16:42:09
55555
also wahrer glaube ist am ehesten deiner?
Meiner ist den, den ich für wahr halte (überraschend?).
Zitat:
das glaube ich von meinem auch,
Und, was glaubst du?
Zitat:
dann wüßte ich schonmal die grobe richtung?
Da kann ich dir nicht weiterhelfen, ich bin kein Schubladenmensch.
Zitat:
ich habe dich so verstanden, daß für dich der glaube nur entweder richtig oder falsch sein kann?
"Der Glaube"? Wenn man glaubt, daß etwas richtig ist, dann glaubt man wohl, daß es richtig ist?
Zitat:
jaaa, ich weiß, die dreifaltigkeit setzt das gleich...
Na sowas.
Zitat:
klar, gott hat öfter in meinem leben mit mir gesprochen, aber nicht mit worten.
Aha.
Zitat:
was ist so schlimm daran, daß jesus ein gewöhnlicher mensch war? das hat er doch auch immer wieder erwähnt und es heißt doch auch: "gott ist mensch geworden."? das ist doch ganz wesentlich!!!
Wenn du mit mir diskutieren willst, solltest du darauf eingehen, was ich schrieb.
Zitat:
also, mir würden sich sämtliche wunder verschließen, wenn ich die bibel nur noch auf den zeilen lesen dürfte.
Und was sind das für "Wunder", die sich dir so erschlossen haben?
Zitat:
leider wurde ich vor langer zeit aus dem paradies rausgeworfen und kann nun zwischen gut und böse unterscheiden! dafür habe ich die eine oder andere erkenntnis. vielleicht.
Vielleicht auch nicht.
Zitat:
irre ist es, daß in der heutigen zeit solche regeln immer noch bestand haben, wunder nachweisen zu müssen, die dann höchstamtlich überprüft und abgestempelt werden. nicht?
Dann müßte es irre sein irgendetwas nachprüfen zu wollen, was angenommen real ist?
Zitat:
ich weiß leider immer noch nicht, ob du einfach nur widersprechen oder mich veräppeln möchtest oder es wirklich ernst meinst.
Tja, wer weiß das schon. Kannst es ja mal mit einem historisch-kritischen Ansatz versuchen.
11.01.15, 23:13:23
elf
nagut, du möchtest nicht mit mir über deinen glauben sprechen. ich eigentlich auch nicht mit dir, jetzt, wo du mich darüber befragst, was für mich wunder sind oder waren, wird mir das klar.
glaube ist etwas sehr persönliches und dazu kenne ich dich nicht gut genug, zumal ich immer noch nicht verstehe, warum du so schwer zu packen bist oder ob du mir aus irgendeinem grund feindlich gesinnt bist.
ständig lese ich in deinen antworten irgendwelche zitate von mir, die ich mich bemüht hatte, in einen zusammenhang einzubauen, dem sie jetzt völlig entrissen sind, sodaß ich selber nicht mehr weiß, was ich sagen wollte.
das verwirrt mich und ist sehr anstrengend.
darunter kommen immer nur abgehackte, kürzeste kommentare von dir, die alles oder nichts bedeuten können und auch so wirken, als seist du der offiziell beauftragte zensor oder der allwissende persönlich.
mich interessierte eigentlich vor allen dingen, wie du einen wortwörtlichen bibelglauben mit deiner intelligenz und bildung vereinbarst, die ich dir jetzt einfach mal unterstelle.
diese frage stelle ich mir seit langem ganz allgemein, konnte bisher aber noch nie jemanden dazu fragen.
11.01.15, 23:37:08
55555
geändert von: 55555 - 11.01.15, 23:37:26
nagut, du möchtest nicht mit mir über deinen glauben sprechen. ich eigentlich auch nicht mit dir, jetzt, wo du mich darüber befragst, was für mich wunder sind oder waren, wird mir das klar.
Ahja.
15.01.15, 23:14:04
Nina
Hallo an alle,
nach dem Hinweis von 55555, dass es hier bereis einen Thread gibt, in den meine Frage besser passt, poste ich sie hier einfach nochmal, mit Bitte um Euer Feedback:
Ich habe eine Frage zur Spiritualität bei Autisten. Ist mein Eindruck richtig, dass viele Autisten sich von der Advaita Vedanta, von der Lehre der Nicht-Dualität, die auf die Indischen Veden/Upanishaden zurückgeht, angezogen fühlen bzw. dies als wahr erkennen? Danke!
LG Nina
15.01.15, 23:41:51
55555
Zitat:
Wesentliches Charakteristikum des Advaita-Vedanta ist die Wesensidentität von Atman, der individuellen Seele, und Brahman, der Weltseele, deshalb die Bezeichnung Advaita-Vedanta, 'Vedanta der Nichtzweiheit'. Hier besteht der Erkenntnisprozess des Menschen und der Weg zur Erlösung darin, diese Einheit zu erkennen. Dualität tritt demnach nur dort auf, wo avidya, Unwissenheit, herrscht. Die wahre Erkenntnis, die diese Unwissenheit überwindet, führt zur Advaita-Erfahrung und damit zur Befreiung, moksha.
Quelle
Wie versteht sich diese Lehre deiner Kenntnis nach? Diese Beschreibung ist ja sehr allgemein und auch ungenau.
16.01.15, 00:25:12
Nina
Oha, ich weiß nicht, ob ich diese Lehre erklären kann. Ich kann mich selbst darin nicht wiederfinden. Aber ich versuche es mit meinen Worten:
Die Advaita, Lehre der Nicht-Dualität beschreibt dass es letztlich nur eines ohne ein zweites gibt, dass Du reines Bewusstsein bist, in dem alle Phänomene auftreten, alles ist mit allem verbunden, Ich eine Illustion und damit auch das Du. Man kann sich dem durch die Frage "Wer bin ich?" nähern und sich selbst erforschen. Advaita beschreibt ein monistisches Weltbild, das aber letztlich erfahren werden muss und nicht gut mit Worten beschrieben werden kann. Bekannter Vertreter dieser Lehre ist Ramana Maharshi.
Mir ist aufgefallen, verhältnismäßig viele Vertreter dieser Lehre (vermutlich) Autisten (gewesen) sind und deshalb wollte ich mal erkunden, ob das eine Weltanschauung ist, in der sich hier auch der ein oder andere wiederfinden kann und drüber schreiben mag.
16.01.15, 06:19:20
elf
das klingt sehr spannend! :O)
mich würde interessieren, was dich darauf gebracht hat, das das monistische denken quasi von autistischen persönlichkeiten begründet wurde.
ich habe mich bisher nur wenig damit befaßt, kann aber sagen, daß mich dieser denkansatz total anspricht und reizt.
angestoßen wurde ich damals von hermann hesse, von dem ja auch einige behaupten, er sei autist gewesen. besonders natürlich in siddharta wird viel zum buddhismus, der wie ich verstanden habe aus dem hinduismus entstanden ist, erzählt. aber auch in demian wird klar, daß er versucht, den dualismus im denken aufzuheben.
ich habe erfahren, daß hesse wiederum von c.g.jung beeinflußt war und über dessen lehre zum buddhismus gekommen ist. wie das genau zusammenhängt mit der archetypenlehre, weiß ich leider nicht mehr.
16.01.15, 11:50:11
MadActress
Ich verstehe die Unterschiede in der Sichtweise lediglich als eine unterschiedliche Abbildung des unwissbaren und unsagbaren auf menschliche Maßstäbe, insofern ist aus meiner Sicht jede Religion richtig, denn sie weist auf das Göttliche hin, das wir nie werden verstehen können.
16.01.15, 14:36:21
Nina
@ MadActress: Das entspricht auch meiner Vorstellung/ Meinung
@ elf:
Zitat: "was dich darauf gebracht hat, das das monistische denken quasi von autistischen persönlichkeiten begründet wurde"
Hm, ganz einfach: Mein Ex-Freund hängt seit jeher dieser Philosophie an. Ich habe mich damit beschäftigt, Satsangs besucht, gelesen etc., um dies näher kennen zu lernen und es weder rational noch im Selbsterleben für mich begreifen können. Im Unterschied zu anderen Religionen/Denkphilospohien habe ich einfach keinen "Zugang" gefunden. Als sich mein Ex-Partner dann getrennt hat und ich verstanden habe, dass er Autist ist, habe ich mich gefragt, ob es daran liegen könnte dass er die Advaita für sich als wahr erkannt hat, sowohl rational als auch im Erleben. Und dann hab ich einfach mal gegoogled und ein wenig gelesen und dann ist mir aufgefallen, dass die Vertreter der Advaita, die "Meister" oder "Gurus" wohl häufig Autisten waren bzw. sind. Einen Meister kenne ich persönlich, bei ihm war ich zusammen mit meinem Ex-Partner bei vielen Satsangs und so im Rückblick würde das irgendwie auch Sinn machen, dass er Aspergerautist ist. Sehr intelligent, aber ohne Bindungsbeziehungen zu anderen Menschen, wie viele andere sie brauchen, immer durch die Welt reisend. Und daher glaube ich, dass ich das nicht nachvollziehen konnte, weil ich einfach die Welt anders erlebe, es daher auch nie so erfahren kann. Und deshalb hat mich das hier interessiert, ob es hier Anhänger der Advaita / Nicht-Dualität gibt, weil es meine Hypothese quasi bestätigen würde, dass dies eine Weltsicht beschreibt, in der sich ein Autist wiederfinden kann, nicht aber unbedingt eben ein Nicht-Autist.
16.01.15, 15:59:54
MadActress
Nina, könnte schon sein...generell habe ich den Eindruck, dass manche Autisten mit Religionen viel anfangen können. Aber wer weiß das schon genau.
16.01.15, 17:12:26
55555
Bekannter Vertreter dieser Lehre ist Ramana Maharshi.
Also da haben die Tech-Konzerne z.B. ihre "i"s her.
Zitat:
Im Alter von 16 Jahren hatte Venkataraman/Ramana laut seinen eigenen Erzählungen ein prägendes Erlebnis: Während einer elementaren Todesangst habe er sich mit der Frage beschäftigt, was im Tod stirbt. Er sei zu der Antwort gekommen, dass zwar der Körper sterben möge, jedoch nicht der Geist bzw. das Bewusstsein. Später sagte er zu dem Erlebnis: „Das Selbst war etwas sehr Reales, das einzige Reale in meinem derzeitigen Zustand, und die gesamte bewusste Aktivität meines Körpers konzentrierte sich auf dieses Selbst. Seither ist die faszinierende Kraft dieses Selbst im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit geblieben [...]. Das Aufgesaugt-Sein in das Selbst dauert seitdem ohne Unterbrechung an. Andere Gedanken erscheinen und verschwinden wieder, ähnlich wie die Noten eines Musikstücks, aber das Selbst ist wie ein Grundton unter den anderen Noten stets vorhanden und mischt sich mit diesen. Auch wenn mein Körper vom Reden, Lesen oder was auch immer eingenommen ist, ist mein ganzes Sein nicht minder auf das Selbst zentriert. Vor dieser Krise vermochte ich das Selbst nicht klar wahrzunehmen, und ich fühlte mich nicht bewusst vom Selbst angezogen.“
[...]
Die Lehre von Ramana Maharshi fußt auf der Idee, dass eine Erkenntnis der wahren, göttlichen Natur des Menschen (dem „Selbst") von seinem Verstand verschleiert wird. Nahezu alle Verstandestätigkeiten, ob bewusst oder unbewusst, dienen dem Errichten und der Aufrechterhaltung eines persönlichen Zentrums, der „Ich"-Vorstellung. Ein Hauptaugenmerk der spirituellen Praxis (Sadhana) soll darauf liegen, den illusorischen Charakter dieses Zentrums offenzulegen. Wenn es vollständig zusammenbricht, kommt das Selbst dauerhaft zum Vorschein.
Quelle
16.01.15, 17:41:54
Bicycle
Wenn ich das im Wikipedia Artikel so lese, kommt das dem, was ich vor ein paar Jahren beim Meditieren bemerkte, ziemlich Nahe. Über die Auflösung des Egos dachte ich früher auch viel nach oder philosophierte mit anderen darüber.