Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 

Religion

original Thema anzeigen

 
19.01.15, 20:22:49

Nina

@ Elf (Zitat):

"weil wir uns selbst sowieso so schlecht spüren können"

Wie meinst Du das? Was heißt das, sich schlecht spüren zu können? Kannst Du das konkretisieren? Wen meinst Du mit "wir"? Autisten?

Danke!
19.01.15, 20:27:46

Nina

@Bicycle: Kein Frage-Antwortspiel zum Thema, aber eine Frage hab ich, für mein Verständnis folgendem, was Du geschrieben hast:

(Zitat): "Ich bin dazu in letzter Zeit zu verkopft. Nicht frei genug, um aus dem Herzen zu sprechen."

Was heißt das für Dich, "aus dem Herzen zu sprechen"? Im Unterschied zu verkopft? Sind Gedanken nicht immer nur verkopft? Oder heißt aus dem Herzen sprechen für Dich, auf eigenes Erleben, eigene Erfahrung basierend? Oder mit Gefühl unterlegte Gedanken statt nur Gedanken?

Danke!
19.01.15, 20:54:45

Bicycle

Zitat von 55555:
Ganz allgemein bin ich aber wohl nicht gefährdet dadurch deine Beiträge als absolute Wahrheiten zu übernehmen. ;)
Glaub ich gerne :D

@Nina. Das Herz spricht frei und tiefer(sinnbildlich). Momentan wäre eine andere Antwort zu verkopft. Hoffe das reicht.
19.01.15, 21:29:18

elf

ja, ich hoffe, wenigstens für einige autisten sprechen zu können -
ich spüre mich sehr schlecht. sowohl körperlich, als auch psychisch und empfinde mich eher wenig als individuum oder vor allem als klar abgegrenzte person.

das kann man philosophisch als gut deuten, ich tue das auch.

im alltag führt es aber leider bei mir dazu, daß ich meine grenzen ständig übergehe und, abgelenkt von der arbeit, erst nachher halbwegs zusammenbreche und kaum noch nach hause laufen kann.

außerdem ergibt das eine menge mißverständnisse in der kommunikation, was mir ständig ärger einbringt, wenn leute mich nicht kennen. es besteht die gefahr, daß ich einfach alles kommentiere.

andererseits werde ich oft ausgenutzt oder beute mich selber aus, weil mir zeitweise meine eigeninteressen völlig entfallen.

außerdem bin ich sehr schlecht isoliert, mir fehlt eine ordentliche außenhülle, dadurch verletzen mich dinge, die andere gar nicht wahrnehmen und ich werde halb bekloppt, z.b. bei geräuschen in der bahn. wäre ich eine eigenständige person, nicht teil des ganzen, wäre alles weiter von mir weg. und erträglicher.

dafür würde mir aber dieses gefühl der einheit dann fehlen.

ich sehe es also als notwendigen preis für die tiefere erkenntnis an.

natürlich kann ich meinen körper spüren, wenn ich mich darauf konzentriere, aber dann dürfte mich nichts anderes ablenken.
das erspüren meiner persönlichkeit fällt mir auch dann schwer, wenn ich es noch so versuche.
19.01.15, 23:04:53

Nina

Wow danke. Das war ein tiefer Einblick in dein erleben, der für mich sehr erhellend war, damit verstehe ich auch meinen ex Partner in seinem erleben viel besser. Danke für so viel Offenheit! ☺
25.01.15, 21:10:05

55555

Zitat:
Anfang Dezember gab sich Wilfried Weißflog bei einer Pegida-Demo zu erkennen. Er trug seine dunkle Mütze und eine dicke Jacke, weil es kalt war an diesem Montagabend in Dresden. Wie in der Woche zuvor lief Andreas Wodniok neben ihm, seit Jahrzehnten sein guter Freund. Wodniok hatte ein Schild gebastelt, und das war es, weswegen Weißflog nun nicht mehr undercover hier herumlief. "Dresdner Christen grüßen die Pegida" stand auf dem Schild.

Wilfried Weißflog, 70 Jahre alt, ist Pfarrer im Ruhestand. Er war einmal Superintendent in Dresden. Was macht der bei Pegida, bei den "Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes"? "Ich will, dass sich etwas ändert, und ich stehe auch als Christ hier", sagt Weißflog. Damit sei er im Übrigen nicht der Einzige: Schon viele Kirchenmitglieder hätten ihn angesprochen. Tatsächlich: Auch Christen sind bei den Montagsdemonstrationen in Dresden mitmarschiert. Auch Christen engagieren sich gegen die "Islamisierung des Abendlandes". Auch Christen fordern eine strengere Durchsetzung der Asylgesetze. Christen gehen zu Pegida.

Nun brodelt es in der evangelischen Kirche. Weil sich immer mehr Pegida-Anhänger als Christen outen und immer mehr Christen als Pegida-Sympathisanten. In kaum einer Institution wird die Debatte um Pegida so kontrovers geführt wie in der Kirche.

Quelle
26.01.15, 07:38:33

drvaust

Zitat:
... Auch Christen ...
Ein Teil der Bevölkerung sind Christen, also sind da auch Christen.
Zitat:
... In kaum einer Institution wird die Debatte um Pegida so kontrovers geführt wie in der Kirche.
In der Kirche gab es schon immer Streit, ob sie sich überhaupt positionieren soll, und wenn ja, wie. Das war z.B. vor und zur Wende so, auch danach. Teile der Kirche wollen sich aus weltlichem Streit heraushalten und auf den Glauben konzentrieren. Andere Teile der Kirche wollen sich auch weltlich engagieren, auf verschiedenen Seiten.
Das liegt wenig an der Religion, sondern Christen sind Teil der Gesellschaft.
26.01.15, 23:08:18

55555

Heute auf der umstrittenen Montagskundgebung mit diversen Musikern in Dresden war dies zu sehen:



Stanislaw sei demnach ein Vorname, der nicht zu Sachsen gehöre. Die Sorben sind in Sachsen eine verfassungsmäßig geschützte Minderheit. Solche spalterische Parolen zeigen erneut, wie ungebildet und weit abseits diskutabler gesellschaftlicher Vorstellungen die Teilnehmer dieser Kundgebungen sind.

[Es könnten Spuren von Parodistik enthalten finden sein.]
27.01.15, 11:03:42

55555

geändert von: 55555 - 27.01.15, 11:04:25

Anläßlich des heutigen runden Gedenktages:

Israels Premier will die wirtschaftliche Abhängigkeit von Westeuropa wegen der fortschreitenden Islamisierung reduzieren.
Zitat:
Israeli prime minister Benjamin Netanyahu has warned of a “wave of Islamisation” across Europe.

Mr Netanyahu’s comments come amid increasing tension in Europe following the Paris massacres, which killed 17 – including four in a Jewish grocery store, and as Britain’s former chief Rabbi warned Britain’s Jews were scared to go to their local shops.

The Israeli leader welcomed Japanese prime minister Shinzo Abe to the country today, disclosing plans to expand trade with the Far East because of the perceived hostility against Jews in Europe.

“We definitely want to reduce our dependence on certain markets in western Europe,” Mr Netanyahu told a weekly cabinet meeting ahead of the trade delegation visit.

[...]

His comments coincide with a police warning in Germany claiming a “concrete threat” had been issued against the latest Pegida – an anti-Islamisation organisation in Germany – rally in Dresden.

The rally was abandoned as were counter-marches against the group. Thousands of ordinary Germans have mobilised in recent months and taken to the streets against what they perceive as rising Islamisation of their country.

Quelle
28.01.15, 17:41:54

55555

geändert von: 55555 - 30.01.15, 16:28:20

Zitat:
Die Pegida-Bewegung dürfe nicht als Gesprächspartner aufgewertet werden, sagte der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk zu Gabriels Veranstaltungsbesuch am Freitagabend.

Auch Parteikollegen sehen den Besuch kritisch. "Ich bin dagegen, mit Leuten zu reden, die Menschen verweigern wollen, bei uns Zuflucht vor Krieg, Verfolgung und Hunger zu suchen", sagte die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann der "Welt".

Quelle
(Die wievielte wohl mutwillige Falschdarstellung der Ziele innerhalb der letzten Monate war das wohl?)
Zitat:
ZEIT: Gegenwärtig gehen in Dresden wieder Leute auf die Straße.

Hermenau: Ich nenne das eine Bürgerbewegung aus der Mitte der Gesellschaft, die rechte Kräfte sich unter den Nagel reißen wollen und so dazu einladen, diese Bewegung zu verunglimpfen. Aber das ging ja in der Geschichte vielen Bewegungen am Anfang so. Das sind die ersten Massendemonstrationen in Ostdeutschland nach der Friedlichen Revolution, die ja auch keine linke Bewegung war. Da muss Politik innehalten.

[...]

Die vielen, teils auch älteren Leute oder die Handwerker, die mitlaufen, rufen das nicht, sondern machen sich tiefe Sorgen. Sie trauen der Politik nicht mehr, auch den Kirchen und der Presse nicht. Das sind keine dumpfen Nazis von einem anderen Stern, sondern meine Leute, eben auch Sachsen.

[...]

Ich will nicht hinter die Freiheit zurück, ich werde immer dafür kämpfen. Aber das Laissez-faire bringt uns um die Vernunft. In diesem Sinne sehe ich mich auch als Chronist und Dolmetscher der Gefühle, die um mich herum artikuliert werden. Die Arroganz, mit der alldem lange begegnet worden ist, hat nicht nur mich aufgebracht.

Quelle

Edit:
Zitat:
Wer den Hitlergruß des ehemaligen AfD-Vorsitzenden Lutz Bachmann in eine Argumentationskette für Meinungsfreiheit bringt, handelt verharmlosend und geschichtsvergessen.

Jens Guth, Generalsekretär der rheinland-pfälzischen SPD (Quelle)
Zitat:
Es gehört eben so einiges zur Bundesrepublik, was vielen nicht passt. Das haben große und moderne Gemeinwesen aber so an sich.

Den Ausgangspunkt für die inzwischen grassierende „Gehört-zu“-Huberei markierte ja bekanntlich der frühere Bundespräsident Christian Wulff, als er seinen berühmten Satz bei einer Rede zur Deutschen Einheit im Oktober 2010 erstmals aussprach. Darauf ist er heute noch mächtig stolz, obwohl die Terminologie schon damals ziemlich in die Irre führte. Er hätte ja auch einfach sagen können, dass alle Muslime, die im Einklang mit unserer Rechtsordnung bei uns leben, unsere gerngesehenen Mitbürger sind. Aber das hätte wahrscheinlich nicht staatstragend genug geklungen. Stattdessen also das apodiktische „der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“ – eine Sentenz, die viel zu große Interpretationsspielräume lässt, um auf Dauer befriedend zu wirken. Denn tatsächlich enthält sie nicht nur eine deskriptive, sondern auch eine konstitutive Ebene.

Christian Wulff aber hat seither keine allzu großen Anstrengungen unternommen, einen Erläuterungskatalog hinterherzuschicken. Und nicht nur das: Die Union ist auch noch so dumm, diesen Satz jetzt entweder wortgleich wieder hervorzukehren oder aber ausdrücklich zu negieren. Manchmal muss man sich wirklich fragen, ob eigentlich der Verstand zur CDU gehört.

Quelle
04.02.15, 15:40:37

55555

Zitat:
Daher fand ich es gut, dass nicht alle CDU/CSU-Abgeordneten diese doch allzu schlichte Beruhigungs- und Belobigungsformel für die Islamvereine durch Angela Merkel beklatscht haben.

Es war ein deutlicher Rückfall hinter die Reden von Johannes Rau und von Bundespräsident Joachim Gauck zum Thema Integration und kulturelle und religiöse Vielfalt. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Gründerin der Grünen und deren Vordenkerin für Reformbündnisse und die Wiedervereinigung Europas auch immer eine Querdenkerin innerhalb der Grünen war und nicht jeden Schwachsinn oder jede mangelnde Weltsicht teilte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich dem simplen Spruch nicht folgen will, ebenso wie Herr Bosbach und der kluge Herr Lammert, weil ich nicht nur wie Frau Merkel Pastorentochter bin, sondern auch Theologie der Befreiung studiert und das erste Netzwerk feministischer Theologie mitgegründet habe, 1979. Das war das Jahr der Afghanistan-Invasion der UDSSR, und die USA begannen, die Islamisten – inklusive Osama bin Laden, zu finanzieren und ihnen logistisch zu helfen. Auch beim Sieg der Mullahs in der iranischen Revolution.

Religionskritik ist wichtig. Sie kann ja ruhig stilvoll und höflich sein, aber auch kämpferisch, wenn nötig. Das habe ich – aus einer Hugenottenfamilie kommend – als Differenzierung zwischen den christlichen Kirchen und Lehren, als Tochter aus der Bekennenden Kirche, als 68erin und als frühe Feministin gelernt.

[...]

Der Aufruf grüner Politikerinnen für das Kopftuch für Lehrerinnen, woran sich Claudia Roth, Renate Künast, Marieluise Beck und Adrienne Goehler beteiligten, war kontraproduktiv für die Integration des Islam in die deutsche und europäische Demokratie. Sie alle ziehen sich gern mal grell an und verlangen von den christlichen Kirchen eher extreme Liberalität oder die Anerkennung schwuler Ehen, von den Moscheen aber nicht.

[...]

Die europäische Bürgergesellschaft darf aber nicht weiter so religionsanalphabetisch sein.

[...]

Jeder, der es wagte, den Islam nach denselben Maßstäben zu kritisieren wie die mangelnden Reformen im Christentum, wurde bisher schnell der Islamophobie bezichtigt. Man berauscht sich und spiegelt sich in der Verehrung des angeblich Anderen, hängt Multikultiträumen nach, statt nüchtern Alltagsrealitäten zu betrachten und zu versuchen, sie auch zu lösen.

[...]

Ich bin vom Kulturrelativismus gerade in der linken und grünen Szene, die mit ihren Wahlerfolgen und ihren Sympathien in den Medien nun 40 Jahre nach 68 heute bis in die CDU hineinreicht, schwer enttäuscht und sehe darin auch einen Verlust klaren Denkens, wie es auch Alain Finkielkraut in Frankreich festgestellt oder der Philosoph Slavoj Žižek erkannt hat.

Welcher Islam gehört zu Deutschland und Europa?

Da Angela Merkel mutig gegenüber dem Papst war, als es um Antisemitismus in der katholischen Kirche ging und neulich auch volkserzieherisch von oben meinte, in die „kalten Herzen“ von Pegida-Demonstranten schauen zu können, kann man wohl von ihr erwarten, auch gegenüber den muslimischen Gelehrten und Muslimverbänden mutig zu sein.

Quelle
11.02.15, 18:46:02

55555

Zitat:
Nun kann auch der Kulturrelativist die hässlichen Seiten des Islams nicht leugnen, und deshalb beeilt er sich, sobald er auf sie zu sprechen kommt, die hässlichen des Christentums hervorzuheben, dergestalt, als wollte man jemanden, der über seinen grippalen Infekt klagt, damit trösten, dass man von dem eigenen, erst unlängst überstandenen berichtet. Die brutalen islamischen Eroberungskriege, die keinen Ungläubigen am Leben ließen – waren die Kreuzzüge nicht ebenso brutal? Der intellektuelle und wissenschaftliche Rückstand des Islams – verdankt die abendländische Kultur ihre Entstehung nicht auch jenen Muslimen, die das griechische Denken ins verkümmerte Europa überliefert haben? Der Terror der Islamisten – erlebten die Christen in Zeiten der Inquisition nicht ähnlich Furchtbares?

Kaum eines dieser Fantasmen hält strenger Überprüfung stand. Sie bestätigen allerdings die größte Tugend abendländischer Kultur: ihre Fähigkeit zur Selbstkritik, ihre leidenschaftliche Zerknirschungslust im Namen einer universalistischen Idee. Nur so war Europa imstande, Anregungen fremder Kulturen mit räuberischer Inbrunst aufzugreifen und für den eigenen Aufstieg zu nutzen.

[...]

Anders der Soziologe Jens Alber, der kürzlich in der FAZ vorgeführt hat, was Kulturrelativismus bedeutet. Er vertrat dort die These, dass man in beiden Religionen, im Christentum wie im Islam, ein ähnlich atavistisches Denken finden könne. Die Aufforderungen zum Glaubenskrieg im Koran ließen sich unterschiedlich interpretieren, sie entsprächen jedoch ganz ähnlichen in der Bibel. Die Stellen, die er aus den Büchern Moses anführt, sind aber nichts anderes als die mythologische Überhöhung jenes göttlichen Beistandes, der es – nach jüdischer Überzeugung – dem Volk Israels in einem historischen Moment ermöglicht hat, den eigenen Monotheismus gegen feindliche Polytheismen zu verteidigen.

Die von Alber angeführten Aufrufe zur Vernichtung des Feindes stammen aus dem Alten Testament und sind vom Christentum niemals als religiöse Botschaft verstanden worden. Niemals gab es unter Christen die Vorstellung, die Ermordung von Andersgläubigen sei göttlicher Auftrag. Und wenn man die Exzesse der Konquistadoren dagegenhält, so gibt es keinen Zweifel daran, dass sie der christlichen Lehre zutiefst widersprechen. Die Entgleisungen der Missionierungskriege haben immer wieder eine harsche innerchristliche Kritik erfahren. Berühmtes Beispiel ist der Bischof Las Casas, der seine Stimme gegen den Völkermord an den Indios erhoben hat (Mitte des 16. Jahrhunderts).

Für die Kulturrelativisten ist der Islam ein ähnliches Übel wie das Christentum. Dieses kennen sie, jenen kaum. Deshalb schien ihnen eine Weile lang die muslimische Einwanderung nach Westeuropa als belebendes, die hiesigen Verhältnisse angenehm aufmischendes Element. Multikulturelle Welt! Endlich Schluss mit dem dumpfen Teutonentum! Dass dies ein Irrtum war, dringt allmählich sogar in die Köpfe der Ideologen. Immer mehr zeigt der Islam jene kriegerische Seite, die von Beginn an eines seiner Merkmale war. Das Schreckensbild einer "Islamisierung" mag zwar für Dresden absurd erscheinen, doch jede Tagesschau zeigt, dass es sie gibt.

[...]

Der Gedanke, die monotheistischen Religionen seien einander im Wesentlichen ähnlich, es empfehle sich also, von beiden Missgeburten Abstand zu halten, führt in die Irre. Es ist kein geringer Unterschied, dass die eine Religion von einem kriegsführenden Feldherrn gegründet wurde und die andere von einem gekreuzigten Wanderprediger; dass die eine Religion an eine Theokratie glaubt und die andere an die zwei Reiche: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist." (Mt 22)

Benedikt XVI. hat in seiner Regensburger Rede (2006) auf den engen Zusammenhang von griechischer Philosophie und christlichem Glauben aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen, "dass das Christentum trotz seines Ursprungs und wichtiger Entfaltungen im Orient schließlich seine geschichtlich entscheidende Prägung in Europa gefunden hat. Wir können auch umgekehrt sagen: Diese Begegnung, zu der dann noch das Erbe Roms hinzutritt, hat Europa geschaffen und bleibt die Grundlage dessen, was man mit Recht Europa nennen kann."

Vielleicht wird der Islam eines Tages wirklich zu Europa gehören. Wissen kann man das nicht und wünschen auch nicht.

Quelle
 
 
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder