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Nichtautismus geht mit faschistischer Veranlagung einher?

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19.11.08, 14:48:14

55555

Zitat von stringbound:
Autorität basiert nicht auf sich selbst, sondern auf anderen Fähigkeiten und/oder Befugnissen, die eine Person in die Lage versetzen, mittels Belohnungen und Strafen, ihm untergeordneten Menschen gegenüber Autorität auszuüben.

Ich unterscheide künstliche Autorität und natürliche Autorität. Die erste verhält sich wie du es beschreibst, ihr Inhaber hat meist keine ausreichende natürliche Autorität und bedient sich so der Gewalt um eine Position innerhalb einer Rangordnung durchzusetzen.

Natürliche Autorität beruht eher auf Glaubwürdigkeit, etc. oder eben auch Wissen und Weitsicht, was mit Bildung zusammenhängt.
Zitat:
Ich kenne genügend talentierte und befähigte Menschen, aber die Wenigsten von ihnen besitzen Autorität. Autorität wird diesen Menschen gegenüber von ihren Arbeitgebern und Vorgesetzten ausgeübt. Diese profitieren wegen ihrer Autorität von den Fähigkeiten ihrer talentierteren/befähigteren Untergebenen.

Nun, du hältst sie für talentiert und befähigt, von daher über sie auf dich eine Art natürlicher Autorität aus. Jemand, dem man solche Eigenschaften zuschreibt ist man eher bereit gedanklich zu folgen, weil man mehr darauf vertraut, daß seine Worte einen entsprechenden Sinn haben.

Im Beruf aber geht es um Leistung und Profit (auch mit betrügerischen Mitteln), um Angebot und Nachfrage. Hier sind die Maßstäbe andere, Geld z.B.
Zitat:
Das NA eine größere Veranlagung haben sich zu "Häuptlingen" aufzuschwingen als A bezweifle ich.

Gut, die Frage in diesem Thread wäre, was Autisten in so einer Position eventuell dann anders machen aus ihrer Veranlagung heraus. Daß die statistische Häufigkeit bei aufgrund weitgehend unklarer Zuordnung kaum möglichen Erhebungen berücksichtigt werden müßte ist klar.
Zitat:
Sobald man sein Wissen gewinnbringend Nutzen möchte, braucht man (in Deutschland) eine anerkannte Qualifikation.

Das kommt wieder darauf an was man tun will und in welchen Organisationsstrukturen. So pauschal würde ich dem nicht zustimmen wollen.
Zitat:
Unter Künstlern und Musikern ist der Anteil an Autisten übrigens ziemlich hoch.

Worauf würdest du das zurückführen?
Zitat:
Zu meiner Sicht auf andere Autisten und zu autistischen Eigenschaften möchte ich mich nicht äussern, da ich nur von mir ausgehen kann. Das Autismusspektrum ist so groß und vielfältig, dass ich keine allgemeingültige Aussage über allen Autisten gemeinsame Eigensachaften machen kann und möchte.

Da du aber hier Aussagen zu Autisten machst, mußt du doch eine Definition davon haben.
Zitat:
Ob meine Ansichten hier gefragt sind wage ich zu bezweifeln. Ich habe erst vor kurzem zufällig herausgefunden, warum ich anders bin als die meisten Menschen, die ich getroffen habe und das mein Anderssein nicht auf meine Abstammung und Hautfarbe beruht.

Mehrfach Minderheit? ;) Warum sollte deine Ansicht weniger gefragt sein?

Welche Art von Gruppenstrukturen würden nach deiner Einschätzung Autisten untereinander erzeugen durch ihr Wesen?
19.11.08, 15:49:05

haggard

@stringbound:
durch was wird deiner meinung nach die fähigkeit, autorität auszuüben, erworben?

ein mensch kann viele fähigkeiten oder befugnisse besitzen, doch entscheidend ist nicht dessen "autorität", sondern die bereitschaft anderer, sich dem willen von "autoritätspersonen" zu fügen. für diesen umstand sind noch nicht einmal belohnungen oder strafen durch "autoritätspersonen" notwendig, denn diese ergeben sich u.u. automatisch aufgrund des sich selbstpseudobelohnenden oder -bestrafenden systems. "autorität" findet sich in sämtlichen bereichen wieder und häufig dann, sobald mindestens zwei menschen in eine wechselbeziehung zueinander treten - egal wie kurz oder lang die zeitspanne sein mag. dies würde ich sogar unter dem aspekt der passivität auf sämtliche dinge ausdehnen wollen, mit denen ein mensch in kontakt kommen kann.

nichtautisten scheinen aufgrund von rang-/statusbestreben innerhalb von gruppenbildungen und insbesondere unter einfluss von "autorität" eventuell eher dazu geneigt zu sein (s. titel).
19.11.08, 16:34:14

stringbound

Zitat von 55555:
Ich unterscheide künstliche Autorität und natürliche Autorität. Die erste verhält sich wie du es beschreibst, ihr Inhaber hat meist keine ausreichende natürliche Autorität und bedient sich so der Gewalt um eine Position innerhalb einer Rangordnung durchzusetzen.


Jede Form von Autorität bedient sich einer Form von Gewalt, zur Durchzusetzung. Ein Mensch der aufgrund seines Wissens oder seiner Fähigkeiten ein Vorbild für Andere ist, braucht bzw. benötigt keine Autorität und er bewegt sich außerhalb jeder Rangordnung.

Zitat:
Natürliche Autorität beruht eher auf Glaubwürdigkeit, etc. oder eben auch Wissen und Weitsicht, was mit Bildung zusammenhängt.


Eine solche Haltung finde ich für mich moralisch inakzeptabel. Sie birgt eine Arroganz und Ignoranz die ich an mir nie entdecken möchte. Um Missverständnissen vorzubeugen: ich bewerte weder dein Verhalten, noch deine Ansichten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob deine Fragen hypothetischer Natur sind oder deiner Überzeugung entsprechen.

Zitat:
Nun, du hältst sie für talentiert und befähigt, von daher über sie auf dich eine Art natürlicher Autorität aus. Jemand, dem man solche Eigenschaften zuschreibt ist man eher bereit gedanklich zu folgen, weil man mehr darauf vertraut, daß seine Worte einen entsprechenden Sinn haben.


Eine Person die ich, warum auch immer, als Autorität anerkenne oder als mir überlegen empfunden habe ist mir noch nicht begegnet. Mag arrogant klingen, ist aber so. Die Gedanken eines Menschen, den ich als befähigt oder talentiert beschreibe, denen eines "einfachen" Menschen zu vorzuziehen lehne ich für mich ab. Für mich kommt es auf die Inhalte der Gadanken an und nicht auf ihre Komplexität. Am Ende zählt nur das Ergebnis und das Ergebnis eines komplexen Gedankengangs muß nicht unbedingt positiv sein.

Zitat:
Im Beruf aber geht es um Leistung und Profit (auch mit betrügerischen Mitteln), um Angebot und Nachfrage. Hier sind die Maßstäbe andere, Geld z.B.


Bist du dir da sicher? Die Trennung zwischen privatem und beruflichem ist oft nicht eindeutig und das die Maßstäbe unterschiedlich sind ist Wunschdenken. NAs beruhigen mit solchen Feststellungen meist ihr schlechtes Gewissen. Die meisten Menschen sind bei der Wahl ihrer Freunde wahrscheinlich pragmatischer als du denkst.

Zitat:
Gut, die Frage in diesem Thread wäre, was Autisten in so einer Position eventuell dann anders machen aus ihrer Veranlagung heraus. Daß die statistische Häufigkeit bei aufgrund weitgehend unklarer Zuordnung kaum möglichen Erhebungen berücksichtigt werden müßte ist klar.


Danke, dass du mir in diesem Punkt zustimmst. Sie würden nichts anders machen. Sie sind, wie jeder Mensch, bestrebt sich ienen Vorteil zu verschaffen, wobei der Vorteil zu definieren wäre. Der Vorteil muß nicht dem entsprechen, was ein NA darunter versteht. Es gibt Menschen, denen es reicht ihre Arbeit so zu gestalten, dass sie keine Folge ihrer Lieblingssendung verpassen. Egal, welche Konsequenzen das für Andere hat und diese Leute sind "normal"...

Zitat:
Das kommt wieder darauf an was man tun will und in welchen Organisationsstrukturen. So pauschal würde ich dem nicht zustimmen wollen.


Solange es Gewerkschaften, Interessenverbände, Innungen, Zünfte und geschützte Titel gibt halte ich an meiner Behauptung fest.

Zitat:
Worauf würdest du das zurückführen?


Auf persönliche Erfahrungen.

Zitat:
Da du aber hier Aussagen zu Autisten machst, mußt du doch eine Definition davon haben.


Meine Aussagen haben einen allgemeinen Bezug. Ich stelle lediglich fest, dass sich die meisten Autisten im Rahmen ihrer Möglichkeiten "menschlich" Verhalten, Sie sind in erster Linie Menschen und erst in zweiter Linie Autisten. Nur ihr Verhalten ist oft weniger "angepaßt" und entspricht nicht dem, was in Deutschland als Verhaltensnorm festgelegt wurde. Im nichteuröpäischen Ausland könnte das (zumindest für Asperger und Atypische Autisten) anders aussehen.

Zitat:
Mehrfach Minderheit? ;) Warum sollte deine Ansicht weniger gefragt sein?


Weil sie kontroverser Natur ist. Sie würden einige der Menschen hier, die weniger differenziert denken können und dazu neigen Aussagen zu interpretieren, unnötig verletzen.

Zitat:
Welche Art von Gruppenstrukturen würden nach deiner Einschätzung Autisten untereinander erzeugen durch ihr Wesen?


Da kann ich nur von mir ausgehen. Würde ich die Struktur einer Gruppe bestimmen und ihre Regeln festlegen, wären ihre Mitglieder gleichberechtigt. Ich würde dafür sorgen (lassen), dass sie einander auch so verstehen und behandeln. Die Atmosphäre wäre im Idealfall ruhig, sachlich und nüchtern. Auseinandersetzungen würden verbal geführt werden und in ihrer Intensität und eventuellen Konsequenzen körperlichen Auseinandersetzungen nicht nachstehen. Ich bin nicht mehr jung und/oder naiv genug, um die möglichen Folgen einer wie auch immer gearteten Auseinandersetzung zu unterschätzen. Auch Worte können töten.
19.11.08, 17:17:59

stringbound

Zitat von azrael:
@stringbound:
durch was wird deiner meinung nach die fähigkeit, autorität auszuüben, erworben?

ein mensch kann viele fähigkeiten oder befugnisse besitzen, doch entscheidend ist nicht dessen "autorität", sondern die bereitschaft anderer, sich dem willen von "autoritätspersonen" zu fügen. für diesen umstand sind noch nicht einmal belohnungen oder strafen durch "autoritätspersonen" notwendig, denn diese ergeben sich u.u. automatisch aufgrund des sich selbstpseudobelohnenden oder -bestrafenden systems. "autorität" findet sich in sämtlichen bereichen wieder und häufig dann, sobald mindestens zwei menschen in eine wechselbeziehung zueinander treten - egal wie kurz oder lang die zeitspanne sein mag. dies würde ich sogar unter dem aspekt der passivität auf sämtliche dinge ausdehnen wollen, mit denen ein mensch in kontakt kommen kann.


Die eigentliche Frage ist doch die, was Menschen dazu motiviert sich einer Autorität zu "fügen". Meist ist es die Furcht vor einem Nachteil, oder die Aussicht auf einen Vorteil. Die Autorität muß dabei nicht einmal eine Person sein. Je abstakter das Konstrukt einer Autorität ist, umso leichter scheint es den Menschen zu fallen eine Autorität und ihre Stellvertreter anzuerkennen.

Zitat:
nichtautisten scheinen aufgrund von rang-/statusbestreben innerhalb von gruppenbildungen und insbesondere unter einfluss von "autorität" eventuell eher dazu geneigt zu sein (s. titel).


Dem stimme ich zu. Das ich davon nicht betroffen bin ist für mich einer der Vorteile dem autistischen Spektrum anzugehören.
20.11.08, 12:40:24

drvaust

Zitat von stringbound:
Zitat von 55555:
Ich unterscheide künstliche Autorität und natürliche Autorität. Die erste verhält sich wie du es beschreibst, ihr Inhaber hat meist keine ausreichende natürliche Autorität und bedient sich so der Gewalt um eine Position innerhalb einer Rangordnung durchzusetzen.
Jede Form von Autorität bedient sich einer Form von Gewalt, zur Durchzusetzung. Ein Mensch der aufgrund seines Wissens oder seiner Fähigkeiten ein Vorbild für Andere ist, braucht bzw. benötigt keine Autorität und er bewegt sich außerhalb jeder Rangordnung.
Zitat von 55555:
Natürliche Autorität beruht eher auf Glaubwürdigkeit, etc. oder eben auch Wissen und Weitsicht, was mit Bildung zusammenhängt.
Eine solche Haltung finde ich für mich moralisch inakzeptabel. Sie birgt eine Arroganz und Ignoranz die ich an mir nie entdecken möchte. ...
Zitat von 55555:
Nun, du hältst sie für talentiert und befähigt, von daher über sie auf dich eine Art natürlicher Autorität aus. Jemand, dem man solche Eigenschaften zuschreibt ist man eher bereit gedanklich zu folgen, weil man mehr darauf vertraut, daß seine Worte einen entsprechenden Sinn haben.
Ich vermute, hier gibt es ein Definitionsproblem.
Der Definition von 55555 würde ich zustimmen. Aber für mich gibt es keine künstliche Autorität, das ist für mich Macht durch Drohung.
Natürliche Autorität bedeutet für mich, daß jemand als fähig, klug und weise angesehen wird, evtl. mit Charisma, jemand, dem man vertraut und dem man freiwillig folgt. Das hat nichts mit Stellung in der Gesellschaft, Titeln und verliehener Macht zu tun. Natürliche Autorität habe ich bisher erst einmal bei einem Vorgesetzten erlebt.
Autorität ist nicht angeboren, die kann man nur erwerben, aber nicht durch eine normale Ausbildung und die kann man auch nicht verliehen bekommen. Natürliche Autorität hat etwas mit menschlicher Größe und Wahrhaftigkeit zu tun.
Ein weiser Eremit hat eher natürliche Autorität als ein mächtiger General. Dem General muß der Soldat folgen, auch wenn er den Befehl für Schwachsinn hält. Den Weisen muß er nicht beachten, tut es aber aus Anerkennung.
20.11.08, 13:54:00

55555

Ich habe ein wenig überlegt, wie sich die Diskussion wieder mehr auf mein eigentliches Thema hinlenken ließe. Der Einschätzung von drvaust hinsichtlich verschiedenen Definitionen stimme ich zu. Allerdings unterscheide ich eben Autorität grundlegend in der genannten Weise.
Zitat von stringbound:
Eine solche Haltung finde ich für mich moralisch inakzeptabel. Sie birgt eine Arroganz und Ignoranz die ich an mir nie entdecken möchte.

Wieso? Wissen in einem umfassenden Sinn ist nichts, was man in Zahlen messen kann. Aber Aspekte von Wissen. Der eine kann gut mit Pferden umgehen, dem anderen sterben sie schnell weg. Der eine kennt mehr Tierarten als der andere. Ich weiß sicherlich in manchem mehr als andere und das ist mir bewußt. Das zu sagen ist mit einem gewissen Tabu behaftet, aber was soll denn daran schlimm sein. Entscheidend ist doch was man damit anstellt. Wie auch mit einem Messer. Und da ist eben für mich die Frage, ob NA (als nicht homogene Gruppe einer bestimmten statistischen Zusammensetzung) hier mit ihren Möglichkeiten aus ihrer Veranlagung andere Zustände anstreben, ob sie es bewußt wollen oder nicht.
Zitat:
Die Gedanken eines Menschen, den ich als befähigt oder talentiert beschreibe, denen eines "einfachen" Menschen zu vorzuziehen lehne ich für mich ab. Für mich kommt es auf die Inhalte der Gadanken an und nicht auf ihre Komplexität.

Naja, nehmen wir an jemand sagt gerne was zu allen möglichen Themen. Du erkennst aber, daß er oft nicht wirklich weiß, wovon er da redet (z.B. "Stammtischgerede"). Wirst du ihm dauerhaft genauso folgen, wie jemandem, der dir in seinen Aussagen fundierter erscheint? Du wirst ihm noch zuhören, aber vielleicht mit weniger oder anders verteilter Aufmerksamkeit? Bereit diese zu steigern, wenn doch einmal sinnvollere Aussagen gemacht werden?
Zitat:
Die Trennung zwischen privatem und beruflichem ist oft nicht eindeutig und das die Maßstäbe unterschiedlich sind ist Wunschdenken. NAs beruhigen mit solchen Feststellungen meist ihr schlechtes Gewissen. Die meisten Menschen sind bei der Wahl ihrer Freunde wahrscheinlich pragmatischer als du denkst.

Im Wirtschaftsleben ist der Maßstab Geld, im privaten geselligen Miteinander menschliche Sympathie (wie auch immer die sich zusammensetzt, ggf. auch aus Anteilen materieller Vorteile, d.h. dem was ein Mensch privat anstrebt).
Zitat:
Meine Aussagen haben einen allgemeinen Bezug. Ich stelle lediglich fest, dass sich die meisten Autisten im Rahmen ihrer Möglichkeiten "menschlich" Verhalten, Sie sind in erster Linie Menschen und erst in zweiter Linie Autisten. Nur ihr Verhalten ist oft weniger "angepaßt" und entspricht nicht dem, was in Deutschland als Verhaltensnorm festgelegt wurde. Im nichteuröpäischen Ausland könnte das (zumindest für Asperger und Atypische Autisten) anders aussehen.

Du schreibst von Autisten aber willst keine Definition des Begriffs nennen?
Zitat:
Würde ich die Struktur einer Gruppe bestimmen und ihre Regeln festlegen, wären ihre Mitglieder gleichberechtigt. Ich würde dafür sorgen (lassen), dass sie einander auch so verstehen und behandeln. Die Atmosphäre wäre im Idealfall ruhig, sachlich und nüchtern.

Das ist doch mal eine interessante Aussage in Bezug auf die Fragestellung des Threads. Denkst du, daß das bei Autisten häufiger der Fall sein könnte als bei NA?
20.11.08, 15:15:10

stringbound

geändert von: stringbound - 20.11.08, 15:17:09

Zitat:
Du schreibst von Autisten aber willst keine Definition des Begriffs nennen?


Ich kann diesen Begriff nur für meine Person definieren.


Zitat:
Zitat:
Zitat:
Würde ich die Struktur einer Gruppe bestimmen und ihre Regeln festlegen, wären ihre Mitglieder gleichberechtigt. Ich würde dafür sorgen (lassen), dass sie einander auch so verstehen und behandeln. Die Atmosphäre wäre im Idealfall ruhig, sachlich und nüchtern.


Das ist doch mal eine interessante Aussage in Bezug auf die Fragestellung des Threads. Denkst du, daß das bei Autisten häufiger der Fall sein könnte als bei NA?


Nein. Ich denke, dass eine Gruppe die ich führe und deren Regeln ich festlege sich so verhält, weil ich auf diese Dinge wert lege und sie mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln durchsetzen würde. Asserdem hast du den Rest vergessen:

Zitat:
Auseinandersetzungen würden verbal geführt werden und in ihrer Intensität und eventuellen Konsequenzen körperlichen Auseinandersetzungen nicht nachstehen. Ich bin nicht mehr jung und/oder naiv genug, um die möglichen Folgen einer wie auch immer gearteten Auseinandersetzung zu unterschätzen. Auch Worte können töten.

20.11.08, 15:27:05

stringbound

geändert von: stringbound - 20.11.08, 15:41:49

Zitat von drvaust:
Ich vermute, hier gibt es ein Definitionsproblem.
Der Definition von 55555 würde ich zustimmen. Aber für mich gibt es keine künstliche Autorität, das ist für mich Macht durch Drohung.
Natürliche Autorität bedeutet für mich, daß jemand als fähig, klug und weise angesehen wird, evtl. mit Charisma, jemand, dem man vertraut und dem man freiwillig folgt. Das hat nichts mit Stellung in der Gesellschaft, Titeln und verliehener Macht zu tun. Natürliche Autorität habe ich bisher erst einmal bei einem Vorgesetzten erlebt.
Autorität ist nicht angeboren, die kann man nur erwerben, aber nicht durch eine normale Ausbildung und die kann man auch nicht verliehen bekommen. Natürliche Autorität hat etwas mit menschlicher Größe und Wahrhaftigkeit zu tun.
Ein weiser Eremit hat eher natürliche Autorität als ein mächtiger General. Dem General muß der Soldat folgen, auch wenn er den Befehl für Schwachsinn hält. Den Weisen muß er nicht beachten, tut es aber aus Anerkennung.


Hier ist eine Definition des Begriffs "Autorität": http://de.wikipedia.org/wiki/Autorität

Jemand dem man freiwillig folgt hat "Charisma".

"In der Soziologie nutzte Max Weber den Begriff „Charisma“, um eine der von ihm unterschiedenen drei Formen der Herrschaft zu bezeichnen – neben „traditionaler“ und „rationaler“ Herrschaft (charismatische Herrschaft).

Im Anschluss an Weber bezeichnet Charisma eine soziale Beziehung von Herrschaft, welche die Sozialstruktur grundlegend verändert, eine außeralltägliche „revolutionäre Macht“, und zwar so, wie sie von den charismatisch Beherrschten, den Anhängern („Jüngern“), gewertet wird.

„Über die Geltung des Charisma entscheidet die durch Bewährung gesicherte freie, aus Hingabe in Offenbarung, Heldenverehrung, Vertrauen zum Führer geborene, Anerkennung durch die Beherrschten. Aber diese ist (bei genuinem Charisma) nicht der Legitimitätsgrund, sondern sie ist Pflicht der kraft Berufung und Bewährung zur Anerkennung dieser Qualität Aufgerufenen. Diese Anerkennung ist psychologisch eine aus Begeisterung oder Not und Hoffnung geborene ganz persönliche Hingabe.“

Die Veralltäglichung des Charismas: Wird die charismatische Beziehung zu einem Dauerverhältnis, ändert sie ihren außeralltäglichen Charakter und wird zu traditionaler oder rationalisierter (legaler) Herrschaft (§11)."

Dann wäre da noch die Kapazität. Der Experte auf seinem Gebiet, den man wegen seines herausragenden Wissens oder Könnens Respekt zollt...

Eine Autorität hat den Willen/die Absicht zu herrschen/Macht auszuüben. Diesen Vorsatz spreche ich einem Weisen oder einer Kapazität ab, es sei den sie wollen aufgrund ihrer Weisheit oder ihres Wissens herrschen/Macht ausüben.
20.11.08, 15:37:32

drvaust

Zitat von stringbound:
Zitat von 55555:
Du schreibst von Autisten aber willst keine Definition des Begriffs nennen?
Ich kann diesen Begriff nur für meine Person definieren.
Mach das doch mal, dann wissen wir, was Du meinst. Eine exakte Definition werden auch die 'Experten' schlecht können.

Zitat von stringbound:
Würde ich die Struktur einer Gruppe bestimmen und ihre Regeln festlegen, wären ihre Mitglieder gleichberechtigt. Ich würde dafür sorgen (lassen), dass sie einander auch so verstehen und behandeln. Die Atmosphäre wäre im Idealfall ruhig, sachlich und nüchtern.
Zitat von stringbound:
Nein. Ich denke, dass eine Gruppe die ich führe und deren Regeln ich festlege sich so verhält, weil ich auf diese Dinge wert lege und sie mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln durchsetzen würde.
Wie willst Du dann vermeiden, daß Du in der Gruppe zum Diktator wirst? Wenn Du, wie alle anderen Mitglieder, gleichberechtigt bist, kannst Du das nicht durchsetzen. Das ist das Problem aller demokratischen Leiter, wenn die Anderen nicht mitmachen.
20.11.08, 15:48:41

stringbound

drvaust, ich will es nicht vermeiden zum Diktator zu werden. Innerhalb einer Gruppe in der ich die Regeln diktiere trete ich als Diktator auf.

Das diktieren mir meine Bedürfnisse.

Ich diktiere Gleichberechtigung. Wer sich nicht daran hält wird bestraft (z.B. Steinigung als Gruppenerlebnis, ist gut für das Gemeinschaftsgefühl). So einfach ist das. Wer hat behauptet eine Gruppe in der alle Mitglieder geleichberechtigt sind wäre eine Demokratie?
20.11.08, 16:20:10

stringbound

geändert von: stringbound - 20.11.08, 16:22:19

Zitat:
Mach das doch mal, dann wissen wir, was Du meinst. Eine exakte Definition werden auch die 'Experten' schlecht können.


Es sollte als Information reichen, dass ich mich zu den Autisten rechne, die zu Dingen in der Lage sind, die der Mehrheit der Menschen nicht möglich sind. Dafür zahle ich, wie jeder andere Autist, einen Preis.

Das ich weder einen Schulabschluß, noch eine Ausbildung habe kann man hier nachlesen, auch dass ich jede dem Deutschen verwandte Sprache lesen und vestehen kann. Dazu habe ich ein Schwedisch Wörterbuch auswendig gelernt. Es hat drei Monate gedauert bis ich die Sprache fliessend und akzentfrei sprechen konnte. Norwegisch, Dänisch, Isländisch, Flämisch, etc sind für mich Akzente einer Sprache. Sie verhalten sich für mich wie Bayrisch oder Plattdeutsch zu Hochdeutsch.

Was mich persönlich betrifft, wie ich aufgewachsen bin, warum ich keinen Schulabschluß habe, mein "Spezialinteresse" und warum ich denke, dass ich ein Autist bin, gehört nicht in den öffentlichen Bereich. Ich habe kein Interesse daran den "Autisten-Zoo" zu bereichern.
20.11.08, 17:17:04

55555

Zitat:
Dornseiff-Bedeutungsgruppen (Autorität):

* 9.50 Geschicklichkeit: Ass, Autorität, Experte, Fachkraft, Fachmann, Freak, Führungskraft, Gründervater, Größe, Insider, Kapazität, Kenner, Könner, Meister, Routinier, Sachverständiger, Spezialist, Star
* 11.30 Kenntnis: Akademiker, Autorität, Branchenkenner, Doktor, Doktorand, Dozent, Experte, Fachkraft, Fachmann, Freak, Gelehrter, Gutachter, Hochschullehrer, Kapazität, Könner, Literaturkritiker, Philosoph, Professor, Pädagoge
* 11.51 Klug: Ass, Autorität, Denker, Fuchs, Geist, Genie, Kanone, Kapazität, Kenner, Kopf, Könner, Leuchte, Mann von Format, Meister, Racker, Talent, Teufelskerl, Weiser, Wunderkind
* 15.62 Ehre, Ruhm: Ansehen, Autorität, Bedeutsamkeit, Bedeutung, Charisma, Dienstalter, Ehre, Gewicht, höchste Würde, Kompetenz, Machtbefugnis, Platz, Posten, Rang, Stellung, Stufe, Titel, Verdienst, Vorrang
* 15.62 Ehre, Ruhm: Ass, Autorität, Champion, der Mann des Tages, Führer, Hauptperson, Held, Heros, Häuptling, Kanone, Kapazität, Koryphäe, Könner, Leuchte, Matador, Prominenter, Publikumsliebling, Respektsperson
* 18.12 Herrschen: Amtsgewalt, Ansehen, Aufsicht, Autorität, Bann, Befugnis, Bevorzugung, Einfluss, Ermächtigung, Führungsrolle, Gewalt, Gewicht, Hoheitsrechte, Hypnose, Macht, Machtfülle, Machtposition, Machtvollkommenheit, Prestige

Ich hoffe daraus wird die Mehrfachbedeutung ersichtlicher.
 
 
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