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Nichtautismus geht mit faschistischer Veranlagung einher?

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16.10.08, 11:40:49

dobbeld

Zitat von 55555:
Das Christentum z.B. halte ich persönlich (als Christ, also befangene Person ;) ) für erstaunlich autistisch. Es ist ein Wertsystem, das eher der autistischen Natur entgegenkommt als der der NA.


Da ich Christ bin, würde mich interessieren wie du das genau meinst.
16.10.08, 12:07:34

55555

Ganz kurz gefasst würde ich mal meinen, daß Autisten aufgrund ihrer Veranlagungen das Bild eines geheiligten Lebenswandels viel eher aus sich heraus bereits abgeben, als NA, die wie oben erwähnt wohl öfters materiell oder weltlich gesinnt sind. Das Ideal nicht zu lügen z.B. entspricht der Natur oder zumindest der häufig vorzufindenden Praxis unter NA weniger, jedoch dem was Autisten nach meiner Erfahrung ganz von sich aus relativ weitgehend leben.
16.10.08, 12:08:02

tabby

Zitat von 55555:

Das Christentum z.B. halte ich persönlich (als Christ, also befangene Person ;) ) für erstaunlich autistisch. Es ist ein Wertsystem, das eher der autistischen Natur entgegenkommt als der der NA.


Die Kirche ist allerdings auch eine Gruppenbildung und was da einige Christen aus alten Tagen anrichteten und es zum Teil immer noch tun, war mehr faschistischer Natur. Die Grundbotschaft "Liebe Deinen Næchsten, so wie Dich selbst" fiel da vøllig flach.

Die Buddhisten halte ich da weit mehr autistischer und ich kenne einige Autisten, die sich dem Buddhismus zugewandt haben und hatte es selbst vor meiner Selbsterkenntnis schon in Erwægung gezogen, verharre aber wegen der Gewohnheit immer noch bei den Katholiken.

Dem Grundprizip des Christentums, so wie den 10 Geboten kønnen sich wohl Autisten besser daran halten, als vielleicht ein NA, aber es gibt auch NA-Ausnahmen, die man allerdings unter vielen heuchelnden Glæubigen rauspiken kann, so wie es wohl Autisten gibt, die voll danben hauen.

Aus ethischen Gruenden, møchte ich mich als Autistin nicht ueber einen NA stellen. Denn ob NA oder Autist, beide bestehen aus Fleisch und Blut und Seele.
16.10.08, 12:14:53

55555

Zitat von Frozen.:
Die Kirche ist allerdings auch eine Gruppenbildung

Wobei ich hier ja nicht Gruppenbildung an sich kritisiert habe und dies auch schon ausdrücklich nochmal betonte.
Zitat:
und was da einige Christen aus alten Tagen anrichteten und es zum Teil immer noch tun, war mehr faschistischer Natur.

"Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: HERR, HERR! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!"

Matthäusevangelium Kapitel 7, Vers 22f

Das Christentum wurde schon früh zu politischen Zwecken mißbraucht.
16.10.08, 12:24:14

dobbeld

Interessant eure Ausführungen.

Das mit dem Lügen habe ich auch schon öfters mitbekommen, da wohl das direkte Sagen weniger zu einer Lüge verleiten kann als wenn man als NA indirekte und weiche(verwaschene) Aussagen trifft.
Ich habe vor einigen Jahren mal von einer Studie gelesen, dass der Mensch am Tag rund 120 mal unbewusst lügt. In wie weit das auf Autismus zutrifft bezweifel ich.

Aufgrund dieser Tatsache ist das Einhalten des einen Gebotes der 10 für Autisten sicherlich wehsentlich einfacher als bei NAs.

Bei den anderen weis ich das nicht und kann mir da kein urteil fällen.

Die geschichtliche und aktuellen Fehlverhalten der Kirchen (Nicht nur der Christlichen) ist nicht von der Hand zu weisen. Davon distanziere ich mich eh, da es nichts mehr mit der Lehre zu tun hat.

Heuchler gab es und gibt es viele.
16.10.08, 12:31:43

Hans

Ja aber so eine "Teufelsaustreibung" ist doch ein
faschistoider Akt, bei dem Jemand passend gemacht wird.
16.10.08, 12:35:02

55555

Soweit ich weiß legen Autisten allgemein mehr Wert auf Gerechtigkeit als NA, die auch gerne mal opportunistisch vorgehen oder rücksichtslos und darin ziemlich aufgehen. Autisten müssen jedoch tendenziell auch ein Mindestmaß an Opportunismus um in der NA-Welt besser klarzukommen erst bewußt lernen und empfinden dies dann oft noch als anstoßend und nötiges Übel. Nicht alle Autisten sind Engel, aber eine Tendenz zu diesen Werten sehe ich im autistischen Naturell. Wer sich weniger aus materiellen Dingen macht, der hat auch weniger Grund unethisch zu handeln.
16.10.08, 12:37:49

tabby

geändert von: tabby - 16.10.08, 12:38:18

Zitat von 55555:

Wobei ich hier ja nicht Gruppenbildung an sich kritisiert habe und dies auch schon ausdrücklich nochmal betonte.

" haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, und haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!"

Matthäusevangelium Kapitel 7, Vers 22f

Das Christentum wurde schon früh zu politischen Zwecken mißbraucht.


Nicht? Das kam aber so rueber oder auch im Besserwisser-Thread.

Die Teufelsaustreiberei wurde von der Kirche aber auch bei Schizophrenen massiv eingesetzt, so stark, das die Menschen starben. Der HERR erscheint mir dann ziemlich gewalttætig, wenn er will, das die Uebeltæter irgendwie ausgetrieben werden. Gewalt gegen Gewalt halte ich auch fuer ungut.

P.S. Genau Hans, meine Meinung ;)
16.10.08, 12:38:44

dobbeld

Ich halte sowas eh nicht für glaubwürdig, Teufelsaustreibung. Auch wenn der Vatikan weiterhin diese Praktiken vollzieht.
In sofern stimme ich dir zu Hans.
Aber der Grund für eine Teufelsaustreibung ist in meinen Augen nichts Christliches, sondern eine aus dem Mittelalter überbliebene Methode die angewanndt wird um unerkläriches Verhalten 'auszutreiben' was ja schon öfters zu todesfällen geführt hat. Ich kann mir daher gut vorstellen, dass solche Methoden im Mittelalter auch bei Autisten angewandt wurde. Die Vorstellung find ich wiederrum grauenvoll.
16.10.08, 12:44:48

Hans

Vor ein paar Wochen habe ich gelesen,
daß der Vatikan noch dreitausend Teufelsaustreiber sucht.
Wer hat da die Bedarfsermittlung gemacht?
16.10.08, 12:45:00

tabby

Zitat von dobbeld:

Ich habe vor einigen Jahren mal von einer Studie gelesen, dass der Mensch am Tag rund 120 mal unbewusst lügt. In wie weit das auf Autismus zutrifft bezweifel ich.


Also ich kann luegen, aber nur einmal am Tag, und das tæglich, weil der Ærger sonst kein Ende nehmen wuerde.

---

Unethisch handeln muss nicht unbedingt immer ausschlieslich was mit Materialismus zu tun haben, schon allgemeine menschliche Charakterzuege oder Methusalem-Meinungen lassen viele unethisch handeln.
16.10.08, 12:50:42

dobbeld

Zitat von Hans:
Vor ein paar Wochen habe ich gelesen,
daß der Vatikan noch dreitausend Teufelsaustreiber sucht.
Wer hat da die Bedarfsermittlung gemacht?


Opus Dei vielleicht *gg*
 
 
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