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Autismus ist: Manchmal leben wie in einem Film?

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20.04.11, 11:14:33

Quadriga

Ich denke eher NA wollen alles beherrschen und haben; besteht die Gefahr, dass sie etwas nicht bekommen, werden sie hysterisch oder panisch oder kämpfen dann mit Erwartungskundtuungen und mit Gewissensmanipulation gnadenlos für das, was sie haben wollen. Was man früher mit Schwertern und Gewahren sich besorgte, macht man heute wohl mit der Psyche als Waffe.
Da ist es dann schlecht, wenn man weiß, wo mein schwächster Punkt ist, denn greift man den an, bringt man mich dann zu 99% Wahrscheilichkeit in einen akuten Overload.
20.04.11, 11:36:38

Antika

Nun ja, ich meinte mit dem Überschätzen auch noch was anderes.

Schon als Kind habe ich die Sonne, und auch die Hitze im Sommer, sehr schlecht vertragen. Daher suchte ich immer rechtzeitig einen schattigen Platz auf. Es war für mich in der Schule immer eine Qual wenn wir an den Tagen wo der Schulsport in einem Stadion statt fand, jedes mal mit mussten. Ich wäre da gerne lieber zu Hause geblieben, musste aber dennoch daran teilnehmen.

Während die anderen Kinder ihr Bestes gaben um möglichst den ersten Platz zu erlangen, war ich froh wenn ich überhaupt diesen Tag überstanden habe. Als meine Eltern dann mal darum baten meine Schwester und mich von diesem Tag zu befreien, mussten wir jedoch dennoch mit, durften (mussten) aber als Zuschauer auf der Tribüne Platz nehmen. Das war noch schlimmer für uns, denn nun saßen wir die ganze Zeit voll in der Sonne, denn es gab keinen Schatten in der Nähe.

Erst als unsere Lehrerin kurz vor Ende der Sportveranstaltung mit bekam (sie saß direkt neben uns) dass wir wohl kurz vor einem Hitzeschlag standen, schickte sie uns nach Hause. Alle anderen Kinder schien die Hitze jedoch nicht viel aus zu machen, denn sie blieben und genossen anscheinend auch noch diese Hitze und den strahlend blauen Himmel.

Ich mache auch heute noch oft die Erfahrung, dass viele Menschen sich bei den ersten Sonnenstrahlen sofort diesen aussetzen, und dies über viele Stunden hinweg. Sobald es dann noch wärmer wird, verbringen sie noch mehr Zeit in der Sonne. Wer im Sommer jedoch "blass" durch die Gegend läuft, wird gleich "schief" angesehen, oder als krank eingestuft. NA laufen anscheinend lieber "verbrannt" durch die Gegend, denn das scheint auf die anderen wohl gesund zu wirken.

Hier überschätzen sich doch die NA gewaltig, denn man weiß doch dass zu viel Sonne der Haut eher schadet.
20.04.11, 17:43:11

schneeweiß

Zitat von MoRtiFeR:
Ich denke eher NA wollen alles beherrschen und haben;

Das würde ich jetzt nicht so pauschal über alle NA sagen. Ja, es gibt rücksichtslose NA, die sozusagen über Leichen gehen, um zu bekommen, was sie wollen.
Es gibt welche, die glauben, sie könnten alles schaffen, wenn sie sich nur genug anstrengen ("Geht nicht gibt's nicht!"). Solche Anstrengungsbereitschaft erwarten sie dann meist auch von anderen Menschen und halten diese für Schwächlinge, wenn sie sich nicht so abrackern.
Dann gibt es aber auch NA, die überhaupt keine Ziele haben und einfach in den Tag hinein leben. usw. usf.

@ Antika
Dass die NA-Kinder in deinem Sportfest-Beispiel trotz der Hitze an den Wettkämpfen teilnahmen, liegt zu einem großen Teil am Ehrgeiz der NA. Gerade NA-Kinder messen sich gern untereinander und sind stolz, etwas besser zu können als Andere. Dafür gehen sie schon mal bis an ihre Grenzen oder darüber hinaus.
Mein A-Sohn wurde von seinen Lehrern öfter für seinen Mangel an (sportlichem) Ehrgeiz kritisiert. Ich fand sein Verhalten allerdings nicht kritikwürdig. Er konnte z.B. mit einer Niederlage viel besser umgehen als jedes NA-Kind.
Dass zu viel Sonne der Haut schadet, wissen NA natürlich auch. Diejenigen, die einigermaßen vernünftig sind, werden ihre Haut deshalb auch vor der Sonne schützen und lieber im Sommer hellhäutig herumlaufen.
20.04.11, 18:11:57

haggard

wenn verliebt sein mit panikzuständen verglichen/gleichgesetzt wird - wie kann das dann die schönste zustandszeit sein?
20.04.11, 21:22:53

55555

Wie können Leute Geld dafür zahlen um mit einem Seil an den Füßen von Brücken springen zu dürfen?
21.04.11, 00:21:00

Hans

geändert von: Hans - 21.04.11, 00:34:27

Zitat von azrael:
wenn verliebt sein mit panikzuständen verglichen/gleichgesetzt wird - wie kann das dann die schönste zustandszeit sein?

Ich denke hier war nicht der Vergleich des "Verliebtseins" mit "Panik" gemeint,
sondern ein Vergleich der Gefühle und Ausschüttung von Endorfinen,
die bei Panik eine "Fluchtbereitschaft" herstellen
und für die Paarung eine "Jagtbereitschaft" ermöglichen. ;)

Für gewisse "Balzrituale" wie "Nachlaufen" und schließlich die "gemischt-geschlechtlichen-Leibesübungen"
braucht man in kurzer Zeit viel Energie.

Mann und auch Frau fühlt sich aussergewöhnlich stark und leistungsbereit.
Kleinere "Wehwehchen" sind scheinbar verschwunden.
Mann oder Frau fühlt sich aussergewöhnlich gesund.

Das habe ich auch schon wie im Film erlebt, ich wußte meine Rolle zu spielen, meistens.
Als es aber mehr und mehr ihr Film wurde, habe ich die Beziehung beendet.

Es ist gar nicht leicht zu bemerken, wo man in diesen Film eingreifen kann
und für den Moment "Drehbuchautor" sein kann.
Da muß man eigentlich ständig so was wie "auf der Lauer" sein,
sich seine Freiräume innerhalb der Beziehung zu erkämpfen,
da braucht man Jagtbereitschaft,
sonst ist man nur noch Akteur und Zuschauer.

Mann oh Mann ;)
Da ist der Bogen zum Brückenspringen schwer zu spannen.
Der, der da springt lässt sich auf ein kontrolliertes "Erschrecken" ein.
Danach ist durch die Ausschüttung von Endorfinen ein "Glücksgefühl" eingetreten, das eine Weile anhält.
Er sagt, er liebt die Gefahr,
baut aber die Sicherheit, das Seil, ein.
Wäre er konsequent in seiner "Liebe", müßte er doch ohne Seil springen,
weil da kurz vor dem Aufprall das Erleben der Gefahr auf einem Maximum ist.
Dann wäre der Film aber jäh zu Ende und er hätte nichts mehr
vom "danach".
 
 
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