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"verschwindet" autismus plötzlich?

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19.05.09, 16:20:19

teufeline

hallo,

ich bin mutter von zwei kindern, 8 und 4 jahre alt. das jüngere haben wir letztes jahr testen lassen, da er sehr auffällig war.

es hat sich ergeben, dass er nach ICD Klassifikation unter verhaltensstörung F90.1 leidet- also hyperkinetische störung und unter F80.2- entwicklungsstörung der sprache.

zudem wurde ein marburger testbogen zum as durchgeführt- eindeutig erhöhte werte. sicher sind sie sich nicht ganz,in der erklärung der psychiater haben sie... "entwicklungsstörung aus dem autistischen spektrum" denkbar.... angegeben.

also, die auffälligkeiten -auf den autismus bezogen- sind für mich mittlerweile nicht mehr ersichtlich. zwar hält er nach wie vor wenig blickkontakt bei bezugspersonen( bei fremden gar keinen) aber an sonsten sieht man kaum noch auffälliges spielverhalten, oder zwangsrituale.... dies war bei ihm zwar nie stark ausgeprägt, doch konnte man disbezüglich autistische tendenzen erkennen, die jetzt "verschwunden" sind

kann so etwas sein? können diese merkmale verschwinden? war das dann nur eine verhaltensauffälligkeit die autismus ähndelte? und wie hoch stehen denn die chancen im allgemeinen, das vermuteter autismus in wirklichkeit keiner ist? immerhin haben die psychiater nach dem ersten kontakt mit ihm diese vermutung geäusert...

ich habe mich zwar "etwas" eingelesen, weiß daher das autismus sich eigentlich nicht "verwächst",dennoch macht es mich stutzig.

kommt dies hier jemandem bekannt vor?

viele grüße
19.05.09, 16:50:21

akurei

Zitat von teufeline:
"verschwindet" autismus plötzlich?


Nein.

Autismus kann man nicht bekommen und man kann ihn nicht verlieren. Stell dir vor, Autisten würden alle als Katzen geboren, während Nichtautisten alles Hunde wären. Man kann eine Katze nicht zu einem Hund machen und umgekehrt.
19.05.09, 16:57:34

55555

Was für ein "Testbogen" wurde ausgefüllt? Ein Screeningtest kann nur eine statistische Wahrscheinlichkeit ergeben. Autismus ist zudem nicht identisch mit solchen Details, wie du sie erwähntest.

Kommst du mit irgendwas nicht klar, wenn man diese ganzen Begriffe mal wegläßt?
19.05.09, 17:07:36

teufeline

geändert von: [55555] - 19.05.09, 18:14:45

[Mehrere kurz aufeinanderfolgende Beiträge desselben Autors zusammengefasst, bitte stattdessen den vorhandenen Beitrag bearbeiten (wenn jemand die Gewohnheit hat jeden einzelnen Beitrag über "zitieren" zu beantworten, kann er dieses Fenster per rechter Maustaste in einem neuen Tab / Fenster öffnen und dann dessen Inhalt per "bearbeiten" an den vorher erstellten Beitrag anhängen. Siehe auch hier, mfg [55555]]

hallo,

also es war ein screeningverfahren/testbogen...

was genau meinst du mit "klar kommen"? dadurch, dass er auch diese art hyperaktivität hat, ist es für mich/uns schwer nach zu vollziehen, welche auffälligkeit jetzt genau zu welcher störung gehört und wie ich in dem moment damit dann umgehen soll... hattest du das gemeint?


ach, ich hatte ja die hälfte überlesen...
du schreibst das autismus nicht identisch ist mit den details die ich geschrieben habe? also fehlender blickkontakt, immer wieder kehrende "rituale", sereotypes "spielen" ... hat nichts mit autismus zu tun?
19.05.09, 18:21:39

55555

Ja, es ist nicht identisch. Diese Details sind Dinge, die man bei Autisten öfters beobachten kann oder solche von denen man es glaubt, daß es so wäre. Genausowenig wie das Rauschen, das du hinter einer Lärmschutzwand vor einer Autobahn hörst identisch mit Autos ist. Du weißt nie, ob dort vielleicht gerade ein Elektroauto fährt, wenn du gerade nichts hörst. Gut, die sind derzeit nicht so häufig, aber es geht ja nur um eine bildhafte Annäherung.
19.05.09, 18:58:43

teufeline

also, wenn ich dich richtig verstehe müssen diese "symtome" kein autismus sein. es könnte also ein "symtom" autistisch sein, von dem ich annehme, dass es ganz normal ist?

wenn das so ist, dann ist das jetzt kein gutes zeichen- denn ich hab mich ja immer darauf versteift, diese arten an ihm - also diese autisen arten- zu finden/bemerken.und da ich diese dinge nicht gesehen habe- teils eben auch wieder verschwunden sind, war ich ehrlich gesagt erleichtert, dass er gar kein autist sein kann.- und wenn es sein kann, aber nicht muss, dann muss ich mich ja komplett neu orientieren?

also könnte das ständige anbeissen von ihm oder aufessen von papier (das kennt man meißt von zahnenden kleinkindern) ein zeichen auf autist sein; und das er nicht "stereotyp" spielt, wie man es von autisten "verlangt" heißt desshalb noch lange nicht, dass er dann kein autist ist... oder?

19.05.09, 22:53:51

drvaust

Zitat von teufeline:
... die auffälligkeiten -auf den autismus bezogen- sind für mich mittlerweile nicht mehr ersichtlich. zwar hält er nach wie vor wenig blickkontakt bei bezugspersonen( bei fremden gar keinen) aber an sonsten sieht man kaum noch auffälliges spielverhalten, oder zwangsrituale.... dies war bei ihm zwar nie stark ausgeprägt, doch konnte man disbezüglich autistische tendenzen erkennen, die jetzt "verschwunden" sind
kann so etwas sein? können diese merkmale verschwinden? war das dann nur eine verhaltensauffälligkeit die autismus ähndelte? und wie hoch stehen denn die chancen im allgemeinen, das vermuteter autismus in wirklichkeit keiner ist? immerhin haben die psychiater nach dem ersten kontakt mit ihm diese vermutung geäusert...
Auffälliges Spielverhalten und besonders Zwangsrituale ist nicht ein Teil des autistischen Spektrums, kommt aber bei Autisten häufiger vor. Zwangsrituale sind dabei Folgen von erhöhter Belastung, also nicht Autismus, sondern belastungsbedingt.
Hat sich etwas an seinem Leben geändert? Hat er jetzt eine gewohnte Ordnung, Ruhe, weniger Belastung? Das könnte ein gutes Zeichen sein, daß es ihm jetzt besser geht, so daß es weniger zu diesen Folgen kommt.
Was meinst Du mit 'auffälliges spielverhalten'?
20.05.09, 08:17:54

teufeline

geändert von: [55555] - 20.05.09, 09:16:07

[Kettenbeiträge zusammengefasst, siehe früheren Kommentar im Threadverlauf, mfg [55555]]

also, wir sind alle viel ruhiger geworden. das letzte halbe jahr vorallem war es sehr turbulent in job, familie....und wir haben auch immer gedacht er macht das alles absichtlich, demzufolge gabs immer nur ärger. seid wir wissen, dass das kein trotz, sondern störungen sind sehe ich viele dinge ganz anders...

mit dem spielverhalten meine ich, dass autisten mit spielsachen nicht direkt spielen- als beispiel werden hier immer autoreifen angegeben- sondern sich nur mit detail des spielzeuges immer wieder beschäftigen (drehen der reifen) also als könnten sie mit dem rest nix anfangen...

und das macht mein sohn eben nicht. zwar ist er faszieniert von den reifen, er zerlegt die autos regelrecht immerzu, doch denke ich, das das ein ganz normales verhalten ist.

zumal mein sohn damit ja auch spielt, im sinne von -Unfall bauen- er spielt quasi eine szene nach... das sollen autisten angeblich auch nicht tun..

wobei z.b. eine angewohnheit geblieben ist: er kann nichts breiiges (brei, kartoffelbrei, spinat...)essen und wenn er ein stück schokolade auspacken will, oder milchschnitte und es dabei bricht- dann rastet er völlig aus. das ist er dann nicht mehr und braucht unbedingt ein neues, ganzes. das finde ich seltsam, denn das hat er schon solange er denken kann....

und seine sinne sind ausgezeichnet: er hört dinge, die wir gar nicht wahrnehmen und riecht seine ganze "kleine welt"- also, er erschnüffelt alles.
teilweise tut er sogar wie ein hund dabei (mit stöckchen im mund und aus pfützen schlabbern :-)) ) aber er riecht dinge, die wir nicht wahrnehmen.
er hat meißtens eine sehr hohe schmerzgrenze und seine augen werden zunehmend lichtempfindlicher. sie sind oft rot und tränen und er sagt dann immer die sonne scheint so grell (in seiner sprache)

er verbindet angenehmen duft auch mit sonne oder wärme...

also, so etwas habe ich noch nie erlebt bei einem kind. und ich habe ja auch ein wenig erfahrung mit launen und entwicklung der kiddis. nicht nur durch mein eigenes, ich habe früher selbst kinder unterschiedlichen alters betreut...

das sind eben die dinge, die anders an ihm sind (ein paar davon) und die dinge, die man im i-net über autismus liest, die hat er eigentlich gar nicht...


Zitat von 55555:
Ja, erstmal solltest du vielleicht mal in dich gehen und dich fragen, was du für einen Eindruck von jemandem hättest, der in ein Forum für Rothaarige kommt und dort immer wieder am Rande durchblicken läßt, daß er Rothaarige irgendwie für minderwertig oder ungut hält. So nach dem Motto:

"dann ist das jetzt kein gutes zeichen"


oh, also, so war das nicht gemeint! ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. wenn mein sohn tatsächlich autist ist, dann lieb ich ihn desshalb genauso und er ist für mich genauso ein mensch und auf seine weise normal wie andere auch. aber ich freue mich natürlich wenn sich das
als "fehldiagnose" darstellt.
jeder möchte das beste für seine lieben, und ich habe im forum ja auch schon viel von problemen durch störungen und autismus gelesen- verstehst du, wenn es mir lieber wäre, er hätte es nicht, denn wer wünscht seinem kind solche probleme und sorgen? desshalb hatte ich mich schon gefreut, dass seine symtome scheinbar kein autismus sind, doch nachdem, was du geschrieben hast kamen mir wieder zweifel- und das war das erste, was ich darauf gedacht habe.

ich finde es aber nicht gut, wenn du meinen satz mit minderwertigkeit interpretierst. wenn ich das denken würde dann hätte ich das auch so geschrieben- zumal auch bei mir der verdacht des AS liegt! da würde ich mich ja selbst beschimpfen...
20.05.09, 12:11:39

Viktor

Manche meinen, das Autismus aufs Alter weniger wird und mancher entwickelt sich so sehr, das man es kaum noch diagnostizieren kann
20.05.09, 12:40:48

Bluna

Relativ zu WAS wird Autismus im Alter "weniger" und weniger als WAS?
20.05.09, 13:55:26

Löwenmama

Meines Erachtens ist es für autistische Kinder wichtig,den Rückhalt der Familie zu haben,und zwar uneingeschränkt.Dein Kind ist sicher sehr sensibel (auch wenn dir das nicht so auffallen mag) und spürt genau die Unsicherheit und Ängste,die du automatisch auf dein Kind überträgst...Wenn ich meinen Sohn nochmal zur Welt bringen müsste,und die Wahl hätte,ob er Autist oder "normal" sein sollte,würde ich ihn mir immer wieder so wünschen wie er jetzt ist.Ohne Autismus wäre er ein anderes Kind,denn Autismus ist ein Teil von ihm (und mir) und ein anderes Kind möchte ich nicht!!!
Wir gehen mit unserem Sohn auch in der Gesellschaft (Familie,Nachbarschaft,Kindergarten) sehr selbstbewusst um...wer Fragen hat,kann diese gerne stellen und bekommt auch eine Antwort die "Hand und Fuss" hat und ich erkläre auch das Verhalten meines Sohnes,aber ohne mich für sein Verhalten zu entschuldigen oder mich gar dafür zu schämen,sondern nur wenn jemand wissen möchte,warum er jetzt z.B. den Boden ableckt o.ä. Autistische Kinder verstehen sehr wohl,auch wenn sie nicht sprechen und nichts kann schlimmer sein,als zu merken,dass die Mutter sich schämt,sich für mich entschuldigt (ich mach ja eigentlich nichts falsch) oder über mich redet,als sei ich nicht da!!
20.05.09, 14:52:11

Löwenmama

geändert von: [55555] - 21.05.09, 17:26:22

[Link aktiviert, mfg [55555]]

Hast du dir das schon durchgelesen
http://dokumente.perfektibilistenorden.de/esh-flugi5m.pdf
???
 
 
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