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@55555, irgendwo ist da etwas nicht angekommen. Ich ziehe einen Vergleich. Ich ziehe ihn nochmal von der anderen Seite auf.
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"Normale" Menschen "empfinden" mich als "schwach" und "minderwertig", weil ich mich in keine Gruppe "richtig" integrieren kann. Ich deute ihre Signale falsch, ich gebe falsche Antworten und ich teile ihre Ansichten und Werte nicht.
Egal, wie intelligent ich bin, sie empfinden mich als dumm, weil ich Dinge nicht kann, zu denen ein Kind in der Lage ist. Ich kann andere Menschen nicht anlächeln, auf sie zu geben und irgendetwas sagen, um den Kontakt herzustellen.
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Ich empfinde "normale" Menschen als "schwach" und "minderwertig", weil sie als Einzelne schwer bestehen können, weil sie die Nähe anderer brauchen. Weil sie bei mir nach Signalen suchen und ihre Ansichten und Werte nicht leben.
Egal wie intelligent sie sind, ich empfinde sie als dumm, weil sie Dinge nicht können, zu denen ich als Kind in der Lage war. Nämlich mir meinen Verstand nicht von meinen Instinkten und Gefühlen "trüben" zu lassen.
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Was ich damit sagen will ist Folgendes:
In einer Welt, die von "normalen" Menschen für "normale" Menschen geschaffen wurde kann ich nicht leben. Ich kann mich in dieser Welt bewegen, aber Teil dieser Welt kann ich nicht sein. Wenn ich das versuche, bekomme ich spätestens nach einer Woche Depressionen. Teile dieser Welt werden mir immer fremd und verschlossen sein. Ich werde mich dort nie wohlfühlen.
In einer Welt, die von Menschen wie mir für Menschen wie mich geschaffen wurde, können "normale" Menschen nicht leben. Sie können sich in dieser Welt bewegen, aber Teil dieser Welt können sie nicht sein. Wenn sie das versuchen, bekommen sie spätestens nach einer Woche Depressionen. Teile dieser Welt werden ihnen immer fremd und verschlossen sein. Sie werden sich dort nie wohlfühlen.
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Wie sollen sich andere, weniger anpassungsfähige Menschen, als die "normalen", in eine Welt integrieren, die auf die Bedürfnisse von Menschen wie mir zugeschnitten ist?
Ich lese hier viel von gleicher Behandlung für alle, aber gleichzeitig sollen "normale" Menschen wie Autisten behandelt werden und sich in ein auf Autisten eingerichtetes Umfeld integrieren.
Warum und wie sollen sie etwas können, wozu Autisten nicht in der Lage sind? Sie sind nicht besser als wir, sie denken nur anders. Schon die Logik gebietet, dass das nicht funktioniert.
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Mit einem gleichberechtigtem Mit- und Nebeneinander wäre viel erreicht, aber Menschen sind zu egoistisch, wenn es um ihre Interessen geht, um sich mit einem Mit- und Nebeneinander zu begnügen.
In diesem Punkt Unterscheiden sich "normale" Menschen nicht von Autisten.
Sie sind sich ähnlicher, als sie wahrhaben wollen.
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@55555, auch ich versuche etwas zu vermitteln und dadurch zu klären. Es gibt verschiedene Ansätze. Meiner ist der des Mit- und Nebeneinander. Von dem was ich gelesen habe, bist du für eine Integration um jeden Preis. Deinen Standpunkt kann ich verstehen, aber du würdest jedem "normalen" Kind das antun, was zur Zeit den als "nicht normal" klassifizierten Kindern angetan wird.
Das stört mein Empfinden für Gerechtigkeit.
Ich empfinde dies nicht als gerecht.
Wenn du kein Autist wärst, würde ich denken, dass du den Nichtautisten etwas "heimzahlen" willst.
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Das ist ebenfalls keine Anklage. Es ist eine Beobachtung. Vielleicht habe ich etwas übersehen oder falsch verstanden. Falls dem so ist, erkläre es mir.
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