Zitat:
Ich habe es mein Lebtaglang gehasst eine Pointe zu erklären, und wie!
Oh, da ergänzen wir uns hervorragend!
Ich liebe es nämlich, Leute, die schlechte Witze machen (und schlecht ist jeder Witz, den ich nicht verstehe
) rasend zu machen, indem ich mit möglichst ungerührtem Gesichtsausdruck hartnäckig und mit wissenschaftlicher Akribie auf eine Erklärung bestehe. (Leider gibt's hier keinen Smilie, der sich lachend am Boden rollt.) Das ist dann übrigens bei mir kein AS, sondern pure Bosheit!
Zitat:
Mit extremster Anstrengung und viel Übung hat sie es geschafft, dass sie wieder laufen konnte. Entscheiden war auch ihr Wille! Und nun das Fazit: Sie wurde in ihrer "Gruppe" keinesfalls dafür nur bewundert, mitnichten lud als ermunterndes Beispiel ein. Neee! Sie wurde von einigen angefeindet.
Ja, sicher. Gerade *weil* sie ein ermunterndes Beispiel ist. Da rührt sich bei anderen im Hinterkopf der Gedanke, ob sie das etwa auch schaffen könnten, wenn sie sich entsprechend anstrengen, aber es fehlt an Antrieb, Motivation, Power, und das macht schlechte Laune - die sich prompt gegen den Auslöser richtet.
Zitat:
Und das ist doch der Punkt sich zu fragen inwiefern Leidensgemeinschaften überhaupt echte Gemeinschaften sind? Versteht hier irgendwer was ich tatsächlich meine?
Ich glaube schon. Eine echte Gemeinschaft sollte sich über mehr definieren als über gemeinsames Leiden. Allein schon, weil man sonst geradezu sozial verpflichtet ist, weiterzuleiden, damit man seine Gemeinschaft nicht verliert. Eine echte Gemeinschaft sollte ihren Mitgliedern auch Entwicklungsmöglichkeiten zugestehen und ihre Persönlichkeit wertschätzen und nicht den Umstand, dass sie dies oder jenes Leiden haben.
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Eine gute Frage. Definiert sich das Erleben in diesem Forum als Gemeinschaft? Wohlmöglich als eine Gemeinschaft die sich an Defiziten festmacht und somit diese Defizite zementiert?
Die Gefahr sehe ich. Das mit der Gemeinschaft hier im Forum empfinde ich aber nicht so krass... Da hab ich schon gemeinschaftigere Gemeinschaften erlebt.
Und es ist auch ein bisschen mehr als ein Defizit, wenn man Leute trifft, die bestimmte Erfahrungen und Denkweisen nachvollziehen können und ähnlich strukturiert sind. Trotzdem sehe ich insgesamt die Gefahr, dass so eine "Autisten-Identität" gebastelt wird, die dann auch als Vorgabe wirkt, wie man zu sein hat, und dadurch auch Defizite zementiert.