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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 22.06.09, 18:11:06

Neger heißt aber im Grunde nichts anderes als "Schwarzer". Insorfern würde ich sogar behaupten, daß "Neger" unproblematischer ist als "Autist", denn "Autist" schreib Eigeschaften zu, die nicht so zweifellos vorhanden sind.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
22.06.09, 18:09:47
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Viktor*
(stillgelegt)

Muss man es denn nachmachen und jetzt danach suchen, welches Wort schlimmer ist? Wenn mich einer dummer Autist oder ADS-Ars**geige nennen wuerde, muss ich es einem anderen doch nicht mit gleicher Muenze heimzahlen.

Empfinde ich persoenlich als sehr unchristlich und unethisch.

Oktober 2008 Diagnose Asperger Syndrom. Eigenverdacht ADHS/Borderlinezuege

--

[Stillgelegtes altes Konto von NoDesign, mfg [55555]]
23.06.09, 12:33:06
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quamquam
(Gastzugang)

Sprache durchlebt einer ständigen Entwicklung und somit auch ihre Bedeutungen. Ich tendiere allerdings auch eher dazu Neger als schlimmer einzustufen, weil es die Hausfarbe diskriminiert. Das ist genauso wie das Wort Jude früher. Es wurde/manchmal wird es noch dazu verwendet Menschen mit einer bestimmten Religion zu verurteilen.

Bei Autist würde ich einfach sagen, ja, hast recht, bin ich, und? Auf das Adverb würde ich mit der Frage, was hat Intelligenz nun genau damit zutun? Die meisten Autisten sind ziemlich clever, erläuter mir das bitte genau...

Ich finde einfach, dass Menschen nicht böswillig in eine Gruppe gezwängt werden sollten...nie...auch Autisten nicht, das ist ja klar...
23.06.09, 12:40:25
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Viktor*
(stillgelegt)

Eben, die Diagnose Autist ist mittlerweile richtig begehrenswert geworden. Waere es eine peinliche Diagnose, wuerde sich keiner in ihr wiederfinden, denke ich

Oktober 2008 Diagnose Asperger Syndrom. Eigenverdacht ADHS/Borderlinezuege

--

[Stillgelegtes altes Konto von NoDesign, mfg [55555]]
23.06.09, 12:43:06
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quamquam
(Gastzugang)

Begehrenswert?
23.06.09, 12:50:21
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Coyote
(Autistenbereich)

geändert von: Coyote - 23.06.09, 23:01:41

Im Prinzip ist es schon richtig, was 55555 darstellt, es ist logisch und korrekt.

Nur leider neigen Menschen dazu, Wörter zu missbrauchen und geben ihnen im Laufe der Zeit einen negativen Begriff, der übernommen wird.

Meinem Sohn gegenüber wurde und wird das Wort immer in einem negativen Fall verwendet.
Z.B.: "Der Neger da vorn hat angefangen!".
"Der Neger hat Schuld"
"Der Neger hat das geklaut."
Und noch gesteigert, als "Nigger" oder "Bimbo".
Einige Wörter verlieren ihre ursprüngliche Bedeutung. So wurde dieser Begriff für meinen Sohn schon als kleines Kind zum Schimpfwort.

Übersetzt ins Englische heißt es "Nigro" und auch hier ist es zu einem Schimpfwort geworden, gesteigert "Nigger", dass aus der Sklavenzeit stammt.

Wie ich schon geschrieben habe, wurde es meinem Sohn als Kind signalisiert: "Du als Nigger, musst sterben!" Und schon hatte er die Flinte vor Augen!
Wenn ich ihm dann erklärt hätte, dass es übersetzt "Schwarz" bedeutet und nicht als Schimpfwort gemeint sei, dann würde es in seinen Ohren wie blanker Hohn klingen. Die Straßenkids zeigen es ihm anders.
Oder
Zitat von Hans:
In Bayern ist es auch üblich, wenn man einen Helfer braucht, dann braucht man einen "Neger".

In etwa:"Such dir doch einen Neger (Bimbo), der das (für dich) macht." In dieser Aussage steckt die Bedeutung, dass ein dunkelhäutiger Mensch die Arbeit des Weißen verrichten sollte (möglichst umsonst). Das rührt wohl noch aus der Sklavenzeit und zeigt doch deutlich, dass diese Person, die es sagt, es diskriminierend meint.

Zitat von Viktor*:
Eben, die Diagnose Autist ist mittlerweile richtig begehrenswert geworden. Waere es eine peinliche Diagnose, wuerde sich keiner in ihr wiederfinden, denke ich
Ja

Wenn jemand statt "Neger" das Wort "Autist" dafür einsetzt und immer nur in einer negativen Bemerkung, dann verliert auch dieses Wort immer mehr den neutralen Wert und Autisten werden so diskriminiert.

[QUOTE "von niemand"]In Bayern ist es auch üblich, wenn man einen Helfer braucht, dann braucht man einen "Autist".[/QUOTE]
(Einer, der die Arbeit "für die Anderen" verrichtet)

"Der Autist hat Schuld!" - negativ gemeint.
Menschen sehen etwas oder Wörter nicht immer neutral, weil – tja, weil … ??
sie mischen ihre Emotionen da mit rein ??
und vergewaltigen die Wörter??
missbrauchen sie!
Autist kann ein neutraler Begriff sein oder zum guten oder schlechtem Wort mutieren. Die genaue Bedeutung interessiert dann nicht mehr.

Warum muss man diese Menschen denn überhaupt irgendwie bezeichnen?

Warum kann man denn nicht sagen: "Der im roten T-Shirt ist es gewesen … oder der Kleinere mit der Brille dort vorne …" Wenn diese Person nicht dunkel ist oder kein Autist o.a. ist, sagt man es doch auch so.

Bei mir in der Nähe ist ein See. Dort ist baden verboten, grillen verboten, alles verboten ect.
Natürlich scherrt sich da niemand drum.
Darauf sagte mir ein Mann, dass "die Türken" da schon wieder verbotenerweise gegrillt hätten und "die Türken" hätten ihn auch noch angepöbelt. So frech seien die Türken.

Ich habe ihm gesagt, dass ich es sehr beleidigend finde, zu betonen, dass es Türken seien, warum er denn nicht einfach sagen würde, dass dort Leute gegrillt haben, doch er war so verärgert, dass er mich wohl missverstanden hat. Er meinte, "Türke" sei ja kein Schimpfwort und ich würde sie wohl noch in ihrer Tat unterstützen. Er betonte dann aber noch: Normalerweise habe ich ja nichts gegen Ausländer, aber …

"Türke" ist eine Bezeichnung des Herkunftslandes, der Nationalität und kein Schimpfwort, aber es wird missbraucht, in negativen Fällen wird es betont, hervorgehoben.
Und ich frage mich, warum er es mir gegenüber erwähnt hat? Damit ich denke: diese bösen Türken?!

Genauso wird es auch mit Schwarzen gemacht. Selten im positiven Sinne.

Warum ist das so?

Ich denke, es liegt daran, dass die Menschen ein "Wir" Gefühl haben. Alles, was nicht zum "Wir" gehört, ist anders. Und da sind wir wieder beim Rudelverhalten. "Die da" sind anders, gehören nicht zu uns – müssen sich erst bewähren, behaupten, zeigen, dass sie sich anpassen können, dass sie so werden wie "WIR".
WIR sind eine Gruppe, ein Volk, ein Verein, eine Firma. Alle anderen werden misstrauisch begutachtet, fremd, unheimlich evtl.bedrohlich, werden lieber rausgeekelt, diskriminiert.
Ein Beispiel:
Damals vor zwanzig Jahren habe ich es mir noch angetan, die Einladung einer Hochzeitsfeier zu folgen. Mit einer Freundin im Auto in einer fremden Gegend suchten wir nun stundenlang diese blöde Feier. Wir hatten uns etliche Male verfahren. Irgendwann sahen wir eine Feier. War auch Hochzeit. Natürlich die falsche, aber das merkten wir erst später und Braut und Bräutigam gar nicht. Wir wurden herzlich aufgenommen. Aber wehe, es hätte jemand bemerkt … ob wir dann noch willkommen gewesen wären? Dann wäre wir böse Eindringlinge gewesen ...
Jedenfalls gehe ich nicht mehr auf irgendeine Feier (nicht deswegen), sowas ist einfach nur ätzend.

Ich denke, die Menschen sehen die Menschen nicht so wie sie sind, sondern interpretieren da oft etwas hinein. Und: Man ist so lange in Ordnung und ein "Mitglied der Horde", solange man sich anpasst.
Nun müsste man zum Urmenschen zurückblicken, denn vielleicht haben sie nur überlebt, weil sie sich in Gruppen und Horden zusammengetan haben, um so Feinde und gefährliche Tiere (Säbelzahntiger?) abzuwehren.
Völker, Gruppen, Stämme haben sich immer bekriegt, Einzelgänger nicht.

Irgendwie steckt in vielen heutigen Menschen noch der Neandertaler drin … oh - habe ich sie jetzt auch diskriminiert?

BSW: Ich habe diese Treadfrage mal im Forum meiner Stadt stellen wollen (könne auch unangemeldete schreiben). Es stand dort ganze 3 Sekunden, dann war es weg. Grund: Verstoss gegen die Forenregeln "keine rassistischen Wörter"

Und noch was: Es wird nur als rassistisch von ihnen angesehen, wenn "Weiße" sie so benennen.

Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
23.06.09, 22:48:31
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quamquam
(Gastzugang)

Zitat von Coyote:

Wie ich schon geschrieben habe, wurde es meinem Sohn als Kind signalisiert: "Du als Nigger, musst sterben!" Und schon hatte er die Flinte vor Augen!


Ich hoffe, dass Du das metaphorisch gemeint hast?
23.06.09, 23:01:00
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Coyote
(Autistenbereich)

Zitat:
Mein Sohn hat eine braune Hautfarbe und er wurde (von Erwachsenen!) massiv bedroht.
Er war zwölf Jahre alt und auf dem Weg zur Schule hielt ein Auto an. Der Beifahrer kurbelte das Fenster runter, richtete ein Gewehr auf den Jungen, zielte und sagte: "Jetzt knall ich dich ab, du Nigger!"
Der Kleine glaubte, dass er nun sterben muss, weil er so ist, wie er ist. Er rechnete damit in den nächsten Sekunden erschossen zu werden, das muss sehr schlimm gewesen sein.
Später erzählte dies sein Freund, der dabei war, in der Schule. Die Kids (Gymnasium) fanden das überaus lustig und äfften das "Schauspiel" nach (bis auf sein Freund, der bereut hatte, es zu erzählen)


leider nicht
Zitat von hier
http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=2935&highlight=&page=2&

Gesellschaftsfähig sein heißt, seine Individualität aufzugeben, um der Herde zu folgen.(H.M.)
23.06.09, 23:11:19
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haggard
(Autistenbereich)

@Viktor*:
selbst wenn die autismus-diagnose peinlich wäre, wäre ich mit ihr zufrieden, wenn diese eine bestätigung dessen wäre, was ich bin und mit dieser ich anderen einen beleg liefern könnte, der eventuell zu etwas mehr akzeptanz oder toleranz beitragen könnte.

@Coyote:
einzelgänger bekriegen sich ebenfalls. fällt nicht so sehr auf als wenn sich eine horde wildgewordener vollaffen bekriegt.;)
23.06.09, 23:11:58
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quamquam
(Gastzugang)

Zitat von Coyote:
Zitat:
Mein Sohn hat eine braune Hautfarbe und er wurde (von Erwachsenen!) massiv bedroht.
Er war zwölf Jahre alt und auf dem Weg zur Schule hielt ein Auto an. Der Beifahrer kurbelte das Fenster runter, richtete ein Gewehr auf den Jungen, zielte und sagte: "Jetzt knall ich dich ab, du Nigger!"
Der Kleine glaubte, dass er nun sterben muss, weil er so ist, wie er ist. Er rechnete damit in den nächsten Sekunden erschossen zu werden, das muss sehr schlimm gewesen sein.
Später erzählte dies sein Freund, der dabei war, in der Schule. Die Kids (Gymnasium) fanden das überaus lustig und äfften das "Schauspiel" nach (bis auf sein Freund, der bereut hatte, es zu erzählen)


leider nicht
Zitat von hier
http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=2935&highlight=&page=2&


Ich hoffe, dass er heute damit umgehen kann...
23.06.09, 23:21:12
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Viktor*
(stillgelegt)

Zitat von quamquam:
Begehrenswert?


Ja, was denkst Du wie viele mir das zum Ausdruck gegeben haben, das sie gerne ihre Diagnose gegen meine austauschen wuerde, weil ein Asperger Ansehen hat. Manchmal hab ich das Gefuehl, das es ein paar Leuten hauptsaechlich um das Ansehen geht.

Oktober 2008 Diagnose Asperger Syndrom. Eigenverdacht ADHS/Borderlinezuege

--

[Stillgelegtes altes Konto von NoDesign, mfg [55555]]
25.06.09, 08:16:40
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quamquam
(Gastzugang)

geändert von: [55555] - 25.06.09, 10:26:23

[Komplettzitat des Vorbeitrags gestrichen, bitte künftig zwecks Klarheit möglichst prägnant zitieren, mfg [55555]]

Das ist krank. Also eine psychische Krankheit, die die da haben. Schlag ihnen beim nächsten Mal vor weniger Fern zu sehen und mal zum Psychologen zu gehen.
Nicht falsch verstehen, aber ich verstehe nicht, warum Menschen unbedingt etwas haben wollen, wenn sie doch laut Definition komplett gesund sind.
25.06.09, 09:48:36
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