Wann habt ihr von Asperger erfahren?
13.11.11, 16:44:13
amadeloni
Hallo, ich bin 28 und weiss seit ca 1 jahr dass ich Asperger habe, aber nur, weil ich selbst davon gelesen habe (edit: übrigens nicht in einem Fachbuch sondern bei Stieg larsson) und mir einen Termin in der Aspergersprechstunde besorgt habe.
Ich hatte seit ich denken kann jeden einzelnen Tag Probleme, wo ich ständig bei Ärzten war. Hab irgendwann als teenie nichts mehr gegessen, hatte immer Kopfschmerzen. Bin jeden tag gehänselt und fertig gemacht worden.
War jahre lang depressiv. hatte vermutete Diagnosen auf MS, Basedow, gehirntumor, ect... . War 6 Monate lang in der Psychiatrie ... ABER KEIN ARZT ODER THERAPEUT IST MAL AUF ASPERGER GEKOMMEN!
Und wenn ich mich bei Ratgeberbüchern oder hier umschaue, geht es ständig um Aspergerkinder und Ratschläge für Eltern... wo ich mich dann wundere, wie das entdeckt wurde.
Wann habt ihr das erfahren, schon als Kind, oder als Erwachsener und wie?
13.11.11, 22:59:25
drvaust
Bei mir waren die ersten Hinweise auf Autismus schon in der Kindheit, aber das paßte nicht richtig. Damals gab es noch kein AS, das wurde erst 1981 definiert und da war ich schon erwachsen. Außerdem dauerte es lange, bis Fachleute das AS kannten.
Den nächsten Hinweis bekam ich mit Ende 30, von einer Psychotherapeutin.
Den entscheidenden Hinweis bekam ich mit über 40, von einem Autisten, in einem Internetforum (kein Autismus-Forum).
13.11.11, 23:19:45
Ozelot
Diverse Auffälligkeiten hatte ich seit dem 1. Lebensjahr. z.B. Cerebrale Bewegungsstörung, Sprechen erst mit 4,5 Jahren usw.
Als ich zur Grundschule ging war ich das erste Mal bei einer (Kinder)Psychologin. Da war ich 7. Es wurde aber nichts in Richtung Autismus festgestellt, deshalb war ich auch nur zwei Monate da. Als ich 10 war bekam ich eine Verdachtsdiagnose auf Schizophrenie. Ein halbes Jahr später wurde dies nicht bestätigt. Erst als ich 12 war hieß es das erste Mal Autismus/autistisch. Und dann mit 13 hieß es Autismus und in Klammern Asperger.
14.11.11, 05:49:49
Hans
Ich hatte als Kind die für Autisten üblichen Probleme mit der Gesellschaft.
Auf dem Gymnasium wollte man mich auf die "Hilfschule" abschieben.
Erst mit dreiundvierzig habe ich mit Hilfe dieses Forums entdeckt,
daß ich auch dazu gehöre.
14.11.11, 15:38:40
Bicycle
geändert von: Bicycle - 14.11.11, 15:39:39
Wie Hans hatte ich wohl die gleichen typischen "Probleme" im Schulalter bzw. auch bereits im Kindergartenalter, die auf Asperger zu treffen. Allerdings alles unerkannt.
Mit 15 bin ich dann wieder auf das Thema gestoßen und hab mich erstmals darin wiedererkannt. Davor kannte ich es schon, hatte mir aber immer nur die Reportagen oder Berichte darüber so angeschaut, ohne mich selbst damit zu vergleichen oder gar mal in ein Forum zu gehen, in welchen wohl "bessere Berichte" stehen.
Durch dieses Forum hat sich dann meine Meinung dazu verfestigt. Anschließend der ganze Prozess mit der Diagnose und kurz vor meinen 16ten Geburtstag kam dann das Ergebnis.
Also als "Teenager".
14.11.11, 19:36:19
PvdL
Mein Diagnosegutachten trägt das Datum
20.05.2009, d.h. ich war
35,836495 Jahre alt. Zum diesem Zeitpunkt hatte ich aber schon das Buch von Tony Attwood und viele Beiträge in einem Forum gelesen, sodaß es mich nicht mehr überraschte, was darin zu lesen war. Gleichwohl brauchte ich noch recht lange, um die Konsequenzen wirklich zu verstehen.
28.11.11, 14:29:00
Loni
geändert von: Loni - 28.11.11, 14:29:59
Zu Asperger wurde mir gerade folgende Nachricht geschickt:
Diese Unterdiagnosen sind ohnehin in der Abschaffung begriffen, weil sie sich nicht als evident erwiesen haben.
:-?
28.11.11, 15:18:02
55555
Z.B.:
Alter Thread
29.11.11, 04:06:52
Loni
aha, danke
... ich war froh endlich zu wissen warum ich so große Probleme in meinem Leben hatte und habe. Ich war erleichtert, dass ich nicht einfach nur ein böser und unmöglicher und lächerlicher Mensch bin.
Und nun soll sich alles in Luft auflösen und ich hänge wieder mit Selbstzweifeln in den Seilen?
:-((
29.11.11, 09:11:31
Fundevogel
Du hast dich, obwohl du da bist und offensichtlich gewollt bist, selbst angezweifelt?
Solltest du nicht jeden Tag feiern, dass es dich gibt und dass dein Hier-Sein einen Sinn und einen Platz hat?
Warum willst du eine Diagnose, also bildlich gesehen,
ein "Preisschild" auf der Stirn tragen;)?
29.11.11, 10:09:03
55555
Dabei geht es doch nur um Begriffe, nicht um die Erkenntnis an sich, daß Vieles tatsächlich eins ist? Wieso soll sich das in Luft auflösen, nur weil sich die Sache "Autismus" nennt?
29.11.11, 10:45:00
wolfskind
dann musst du den untertitel unter deinem usernamen eben umändern.
von "asperger-autistin" in "autistin"
oder wir sparen uns mal ganz die label und freuen uns darüber dass wir zu anderem denken fähig sind? ;)