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Cure

original Thema anzeigen

 
17.04.11, 20:23:38

wolfskind

ich schrieb als jemand davon sprach dass er sich wünschen würde, für sein kind, dass endlich eine heilungen für autismus gibt, dass ich keine heilung brauche, dass ich mich sehr gesund fühle.
da bekam ich einen link der mir erklären sollte was genau cure/heilung in diesem fall wohl heißen soll.

http://www.stuartduncan.name/autism/how-did-cure-and-acceptance-get-to-be-such-bad-words/

Zitat:
This word is often used in finite terms, such as how antibiotics can kill a virus or infection and leave you without a trace of the offending agent of illness.

The issue here is that many people with Autism (especially Aspergers) and even those that love them, feel that autism is a part of what makes a person the person that they are. It affects every aspect of their life from birth to where they are today and to remove that would be like removing a part of who they are.

When a loved one (usually a parent) is presented with a child that is “low functioning”, they would love nothing more than to cure their child. Some children (even those that are of adult age) are unable to speak, use a toilet, live independently, they hurt themselves, wander off with no idea what they’re doing or where they’re going… they’re unable to express themselves, their feelings or desires.. they’re trapped.

What results is the people from group a (Aspergers/high functioning) often resenting those from group b (lower functioning loved ones) for wishing to “remove” a part of their children. They consider it quite offensive to think that Autism is an invasive illness that needs removing.
17.04.11, 20:37:14

Antika

Ich betrachte Autismus nicht als Krankheit sondern als ein Persönlichkeitsmerkmal. Somit benötige ich keine Heilung. Englisch kann ich leider nicht, daher kann ich mich zu dem Bericht leider nicht weiter äußern.
17.04.11, 21:39:44

Mama

Der Text sagt aus, das man einfach nur die Persönlichkeit eines Autisten akzeptieren soll. Nichts verändern, ihn so nehmen wie er eben ist.

Doch viele Eltern schaffen dies einfach nicht. Vielleicht haben sie ein falsches Ideal.
Manchmal schon absurd.....viele Menschen wollen etwas Besonderes sein.
Wenn sie es nicht durch ihre Persönlichkeit schaffen versuchen sie es durch Besitz oder auch Bekanntschaften.
Ein Autist ist ein ganz besonderer Mensch, aber dieser Wert wird nicht gesehen.
17.04.11, 21:46:54

Quadriga

Interessanter Text. Evtl verusch ich mich an einer groben Übersetzung ins Deutsche.
17.04.11, 22:01:03

wolfskind

aber ich finde es nciht gut wenn man davon spricht dass man gerne ein heilung für autismus hätte und ich finde man kann cure eigentlich nicht damit vergleichen jemanden zu aktzeptieren, oder? das ist doch widersinnig.
17.04.11, 22:07:49

55555

geändert von: 55555 - 17.04.11, 22:08:09

Soll das bedeuten, daß angebliche LFA geheilt werden sollen (wobei wohl mal wieder davon ausgegangen wird, daß dieser LFA-Eindruck auf feste Veranlagung zurückgehen würde) und "Asperger" es nicht müssen?
17.04.11, 22:16:46

wolfskind

ja so verstehe ich das. und das war die antwort auf meinen widerspruch, dass man keine heilung braucht. dass das für mich vielleicht stimmt nicht aber für andere und schon gar nicht für die eltern.
17.04.11, 22:20:02

Antika

Nun verstehe ich gar nichts mehr.

Was soll der Text denn nun aussagen?
Dass man Autisten nehmen soll so wie sind, oder dass Asperger nicht geheilt werden müssen, weil sie keine "richtigen" Autisten sind?

Oder weil andere Autisten zu autistisch sind, so dass sie der Heilung sehr wohl bedürfen?

17.04.11, 22:35:18

wolfskind

geändert von: wolfskind - 17.04.11, 23:17:10

Zitat:
When a loved one (usually a parent) is presented with a child that is “low functioning”, they would love nothing more than to cure their child. Some children (even those that are of adult age) are unable to speak, use a toilet, live independently, they hurt themselves, wander off with no idea what they’re doing or where they’re going… they’re unable to express themselves, their feelings or desires.. they’re trapped.

What results is the people from group a (Aspergers/high functioning) often resenting those from group b (lower functioning loved ones) for wishing to “remove” a part of their children. They consider it quite offensive to think that Autism is an invasive illness that needs removing.


ca übersetzung:

wenn ein elternteil vorgestellt wird mit einem LFA dann würden sie sich meistens nichts mehr wünschen als eine heilung, da viele dieser LFA nicht sprechen, nicht aufs klo gehn können, abhängig von anderen leben, sich selbst verletzen, weglaufen, sie können sich nicht ausdrücken, weder gefühle noch was sie brauchen. sie sind gefangen.

was dazu führt das personen aus gruppe a (asperger) es den jenigen aus gruppe b (LFA) übel nehmen dass sie sich wünschen dass man einen teil ihres kindes "entfernt"/eine heilung findet. und sie finden es sehr bedenklich zu denken dass autismus eine schreckliche krankheit ist die entfernt werden müsste.


edit:

damit soll also gezeigt werden dass die eltern von LFA ein recht darauf haben eine heilung zu wollen und es nervig finden wenn asperger sagen dass das nicht nötig wäre. da die ja gar nicht wissen wie schlimm es bei anderen ist.
18.04.11, 01:18:21

Quadriga

geändert von: Quadriga - 18.04.11, 02:27:16

Eine grobe Übersetzung des gesamten Textes:
Zitat:
Wie konnten die Wörter „Heilung“ und „Akzeptanz“ so negativ in ihrer Bedeutung werden?

Es ist kein Geheimnis, dass die Autismus-Gemeinschaft in vielen Themenfeldern ziemlich gespalten ist, und ich habe sogar vorher darüber geschrieben, wie einfach es ist eine Seite anzugreifen oder eine andere, je nach dem, was du sagst.

Während der letzten 4 Monate über versuchte ich eine recht große Kampagne zu organisieren, um so viele Menschen wie möglich dazu zu bringen über „Verständnis und Akzeptanz“ für jene Menschen, die tagtäglich mit Autismus leben, zu schreiben.

Nun ist es vollbracht, doch hat es vielleicht ein bereits heißes Thema zusätzlich noch weiter angefacht. Ein Thema, welches zwei sehr guten und positiven Wörtern eine gegensätzliche Bedeutung im Sinne eines Krieges verliehen hat.

Heilung
Dieses Wort wird oft bei begrenzten Zeitspannen verwendet, wie zum Beispiel Antibiotika einen Virus oder eine Infektion abtöten/heilen können und dich ohne eine Spur der Krankheitsauslöser wieder verlassen.

Das Problem dabei ist, dass viele Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] (vor allem Asperger) und ebenso diejenigen Menschen, die diese Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] mögen/lieben, fühlen, dass Autismus ein Teil davon ist, was sie zu dem macht, was sie sind. Es beeinflusst jeden Aspekt ihres Lebens von Geburt an bis zu dem Punkt, wo sie heute sind, und dies zu entfernen, wäre wie einen Teil von ihrem Selbst zu entfernen.

Wenn nahestehenden Personen (für gewöhnlich ein Elternteil) ein Kind geboten wird, welches “low functioning” ist, dann würden sie nichts mehr lieben als ihr Kind zu heilen. Einige Kinder (sogar jene, die erwachsen sind) können nicht sprechen, keine Toilette benutzen, nicht unabhängig leben, verletzten sich selbst, ziehen davon ohne zu wissen, was sie tun oder wohin sie gehen.... sie sind unfähig sich selbst auszudrücken, ihre Gefühle und Wünsche... sie sind gefangen.

Daraus resultiert, dass Menschen aus der Gruppe a (Asperger, „high functioning“) es den Menschen aus der Gruppe b (nahestehende „lower funktioning“) oft übel nehmen, wenn sie wünschen einen Teil aus ihren Kindern zu „entfernen“.
Sie betrachten es als ziemlich angreifend zu denken, dass Autismus eine invasive Krankheit ist, die es gilt zu entfernen.

Akzeptanz
Akzeptanz ist der Grundpfeiler für die Gleichberechtigung der Frauen, für die Abschaffung der Sklaverei und Niederschlagung des Rassismus.... es ist dafür wohl überlegt wichtig denjenigen, die anders sind, eine Chance zu geben gleichberechtigt unter denen, die „normal“ sind, ko-existieren zu können.

Viele Menschen betrachten Autismus/Asperger als ein Geschenk, eine Begabung die Welt auf eine für eine Person ohne Autismus sehr unterschiedliche Weise wahrzunehmen, wie auch immer, dies geht jedoch mit einigen Belastungen einher, wie z.B., dass ihre Sinne sie überladen können, dass sie unfähig sind sich sozial so einfach oder effektiv zu integrieren und dass sie einige „Zuschüsse“ von den Leuten benötigen können, wie in etwa zusätzliche Geduld und Verständnis sowohl in ihrem beruflichen als auch persönlichen Leben.

Wenn Leute lernen, diese Unterschiede zu akzeptieren und zu verstehen, könnte dies alleine diejenigen mit Autism/Aspergers nicht hervorbringen, aber es könnte dazu beitragen, jene viel weiter hervorzubringen, als irgendjemanden vor ihnen in ihrem Feld!

Naja, das Problem ist, dass dies alles schön und gut für diejenigen ist, die arbeiten können, jene die sich sozial integrieren können, selbst wenn auch nur ein bisschen, aber für jene Eltern/Nahestehenden, die erleben, dass ihr Kind gemobbt, geschlagen, isoliert und sogar institutionalisiert wird, weil sie selbst eben keine Chance auf Akzeptanz haben seitdem sie unfähig sind gleich zu Anfang wirklich mit der Welt zu interagieren, ist Akzeptanz nicht nur unmöglich, sondern auch eine Quelle der Gefahr.

Diese Nahestehenden brauchen niemanden um ihr Kind zu akzeptieren. Sie brauchen für ihr Kind, dass es sprechen lernt. Sie brauchen für ihr Kind, dass es lernt eine Toilette zu benutzen. Akzeptanz, bei ihnen, ist wie zu erwarten, dass ein Vogel fähig ist zu fliegen bevor es aus dem Ei geschlüpft ist... viel weniger wachsen [dabei dann] seine Federn. [Wahrscheinlich ist gemeint, dass dem Kücken wohl viel schlechter Federn wachsen werden, wenn es als Ei schon fliegen können soll/muss].

Sie können nicht einmal über Akzeptanz nachdenken, weil ohne einer Heilung wird es nie Akzeptanz geben... und falls sie geheilt werden, wieso sollten sie das dann brauchen?

Schlussfolgerung
Diese Trennung hier passiert, weil Leute die Welt in Schwarz-Weiß sehen... dort ist ihre Welt und dann... nun, das war's. Ihre Welt. Du kannst ihnen keine Schuld geben, falls es jemand ist, den sie lieben, vorallem ein Kind. [Wenn sie ihr Kind lieben, kann man ihnen keine Schuld geben.. so versteh ich das] Du lernst sehr schnell dich nicht um anderer Menschen's glückliche Farbenwelt zu kümmern, wenn du für dein Kind einfach eine Chance auf ein normales Leben willst und andere Menschen dich dafür angreifen.

Gleichermaßen kannst du verstehen, wie jemand, irgendjemand wirklich verärgert werden würde, wenn andere denken, dass du einen Teil von dir selbst nicht haben solltest, weil sie nicht denken, dass du so, wie du bist, gut genug bist.

Falls du irgendeinen Selbstwert, irgendeine Selbsttreue hast, dann bist du glücklicher mit dem, was du bist und sorgst dich nicht darum, was irgendwer anderes denkt.

Der Punkt ist, es gibt eine Welt außerhalb unserer eigenen und wir können nicht unsere Welt anderen Menschen aufdrücken. Was jemand für sich selbst will ist nicht zwangsläufig eine Reflektion davon, was sie für dich wollen... oder wie sie dich sehen, was das betrifft.

Eine Mutter, die den Autismus aus ihren Nachkommen haben will; sprachlose Kinder wollen nicht zwangsläufig den Autismus aus einem 12 jährigen Kind raushaben, das einen höheren IQ als Einstein hat.

Ebenso bin ich mir sicher, dass die meisten Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff]/Asperger, die für sich selbst sprechen können, niemals Eltern haben wollen, die für immer auf ihre Kinder aufpassen müssen.

Das sind keine schlechten/bösen Wörter und gewiss kein Grund für Gehässigkeit. Wir müssen nur aufhören Dinge so persönlich zu nehmen. Wir müssen lernen zu akzeptieren, dass es hier und dort auch einen Kompromiss geben kann.

Eine neue Weise über alte Wörter nachzudenken
Vielleicht muss eine Heilung auch nicht bedeuten „alles zu entfernen“, stattdessen kann es bedeuten „die Barrieren zu entfernen“.... sprich, dass sie immer noch Autisten sein werden, aber eventuell nun sprechen können, das zuhause verlassen, an einem Job festhalten und eine Familie aus eigener Initiative heraus gründen.

Vielleicht muss Akzeptanz nicht bedeuten, dass die Welt bloß sagt „Nunja, sie werden niemals sprechen... akzeptiert das“, sondern , dass die Welt akzeptiert, dass es eine Änderung in Prioritäten geben muss; eine Änderung darin, wie Förderung nicht verfügbar ist, eine Änderung darin, wie Eltern sich damit so alleine fühlen nicht zu wissen, wohin sie gehen können.

Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Und die Welt dreht sich nicht nur um dich. Wir können ko-existieren... und verstehen, dass die Leute wollen, was sie wollen, und dass sie ihre Gründe dafür haben, warum sie es wollen.

Sei nicht so vorschnell im Urteilen, werde nicht so schnell verteidigend. Eine Heilung ist keine Heilung für alle und Akzeptanz ist keine Akzeptanz für alle. Unterstütze jeden anderen in seinen Zielen und Wünschen, oder nicht. Es gibt keinen Grund zu hassen.


PS: Manchmal habe ich nur wortwörtlich übersetzt, weil mir nicht klar war, was der da ausdrücken will.


Ich verstehe den Text so:

Heilung:
Bei der Heilung liegt das Problem erstmal im Begriff selbst, da man diesen Begriff meistens dann verwendet, wenn ein klar begrenzter Zeitraum zwischen Krankheit und Heilung vorliegt. Beispielsweise holt man sich eine Erkältung, dagegen nimmt man Antibiotika ein, und nach 2 Wochen ist man wieder geheilt. D.h. die Krankheit kam mitten im Leben auf, und wurde nach kurzer Zeit wieder geheilt.

Bezogen auf Autismus ist diese Begriffsdeutung/-definition jedoch problematisch, da man von Geburt an Autist ist und dies dazu führt, dass alle Aspekte im Leben eben davon geprägt sind. Also man ist Autist, bzw der Autismus ist ein Teil von einem selbst. Würde man dies dann heilen wollen, bzw entfernen wollen, dann würde man einen Persönlichkeitsanteil der Person damit entfernen. Dies betrifft jedoch laut Text erstmal eher Asperger Autisten, wahrscheinlich, weil angenommen wird, dass Asperger sich leichter als LFA in diese Welt einfügen können.

Eltern, die aber ein LFA haben, wünschen sich, dass das Kind geheilt wird, weil diese eben weniger können, bzw nicht sprechen können, usw, was aber im Vergleich zu anderen Kindern anderer Eltern als normal gilt. Die Eltern wollen also ein normales Kind haben.

Das hat aber zur Folge, dass Aspergerautisten es eben diesen Eltern übel nehmen wenn sie diese LFA wollen, bzw einen Teil ihrer Persönlichkeit entfernen wollen. Asperger betrachten dies also als bedenklich oder angreifend, dass man Autismus als Krankheit betrachtet, die geheilt werden müsste, da sie selbst eben wissen und auch mitteilen können, dass der Autismus ein Teil ihrer Persönlichkeit ist und daher auch nicht entfernt werden darf durch die sog. Heilung, wie sie ganz oben im Text definiert wurde/ist.

Akzeptanz:
Bei der Akzeptanz mmacht der Autor des Textes klar, dass Akzeptanz schon immer wichtig dafür war, um diverse Menschengruppen in der Geschichte auf gleichwertige Ebenen zu anderen "normalen" Menschen zu bringen.

Danach zeigt er dann eben die Problematik auf, dass viele Menschen bei Autisten nur die Begabungen sehen, aber außer Acht lassen, dass diese Menschen eben diverse Probleme mit der Welt haben, weil sie z.B. eine sehr sensitive Wahrnehmung besitzen, was in der Reizintensiven Welt zu Overloads führen kann.

Wenn diese Menschen dies jedoch akzeptieren oder besser gesagt erkennen können, dann hätten Autisten allgemein schon bessere Chancen in der Welt, auch wenn die alleinige Akzeptanz dafür wohl noch nicht ganz ausreicht. Dies schränkt er aber auf Autisten ein, die an sich selbstständig leben können.

Denn er führt dann noch die Problematik auf, dass eben Kinder, die gemobbt, geschlagen, institutioniert, etc werden von anfang an das Problem haben, dass sie keine Akzeptanz erhalten können, weil einerseits sie nicht so interagieren können, wie es in der Welt notwendig ist, und andererseit die Eltern eine Gefahr in der Akzeptanz sehen. Ob die Gefahr nun die Eltern betrifft, die dann ausgegrenzt werden, wenn sie Akzeptanz für das Kind fordern, oder ob es dass Kind betrifft, ist mir nicht ganz klar. Aber ich denke, dass es eher die Eltern betrifft, die Angst haben, dass sie dadurch dann von anderen ausgegrenzt werden.

Diese Eltern brauchen von daher auch keine Akzeptanz, denn sie brauchen es nicht, dass sie ausgegrenzt werden deswegen. Daher wollen diese Eltern, dass das Kind eben sprechen lernt, aufs Klo gehen kann, usw, also die wollen es normal machen.
Und das paradoxe daran ist, dass sie eben nicht über Akzeptanz nachdenken können, denn das geht ja erst, wenn nach der Sicht der Eltern, das Kind geheilt ist, da es aber niemals geheilt werden kann, wird es auch nie Akzeptanz für dieses Kind in dieser Welt geben. Und wenn es geheilt werden würde, dann bräuchte es auch keine (besondere) Akzeptanz mehr, denn dann ist es ja "normal".


Das Fazit daraus ist, dass man entweder die Wörter erstmal in der Gesellschaft anders definieren müsste, damit man im positiven Sinne wieder von Heilung und Akzeptanz reden kann.
Ich denke, der Autor will hier eben kritisieren, wie mit Autisten umgegangen wird, und plädiert für Gleichberechtigung für Autisten. Er will also grob zusammen gefasst aussagen, dass man Autismus nicht im Sinne einer Krankheit heilen kann oder soll, sondern es im Sinne von Hingabe, Annehmen, Liebe, Zuwendung, in der Art, wie es dem Kind entspricht, "heilen" kann. Und zudem will er noch aussagen, dass Akzeptanz nicht vordefiniert ist durch Normen, also es Akzeptanz nur geben kann, wenn man der Norm entspricht, sondern das Akzeptanz viel mehr bedeutet, also dass man eben jeden so nimmt wie er eben ist, und aus ihm nicht irgendwelche Persönlichkeitsanteile schneiden muss, damit man ihn erst annehmen kann.
Oder er will eher auf das Problem hinweisen, dass Eltern mit LFA-Kindern ihre eigene Akzeptanz in der Gesellschaft nicht für die Akzeptanz des Kindes inder Gesellschaft aufgeben wollen bzw in Gefahr bringen wollen. Das wäre dann aber genauso eine "falsche" Akzeptanz, denn das hat ja ebenso wieder zur Folge, dass man am Kind in seiner Persönlichkeit rumschnibbeln müsste, damit das Kind normal wird, also das ist dann keine Akzeptanz, da nicht jeder jeden so nimmt, wie er ist, sondern einer sich nur nach der Gesellschaft richtet (also die Eltern) und dafür der andere (das Kind) sich deswegen einfach auch soweit anpassen muss, damit es diese vorgenormte und starre Akzeptanzebene der Gesellschaft erreicht.

PS: Es werden also ziemlich stark die Nahestehenden bzw Eltern in ihrem Verhalten gegenüber ihren Autistischen Kindern kritisiert.


Edit:
Zitat:
damit soll also gezeigt werden dass die eltern von LFA ein recht darauf haben eine heilung zu wollen und es nervig finden wenn asperger sagen dass das nicht nötig wäre. da die ja gar nicht wissen wie schlimm es bei anderen ist.

Das sehe ich ganz anders; siehe meine Übersetzung und meine Auffassung des Textes. Asperger Autisten finden es eben bedenklich, wenn man Autismus als Krankheit ansieht, die geheilt werden müsste. Damit wird also nicht das aufgezeigt, was du meinst.

Man muss dazu ja auch noch bedenken, dass er davon schreibt, dass Akzeptanz und Heilung in ihrer Bedeutung sich um 180° gedreht haben und nun im Sinne eines Krieges stehen, was er ja mit dm Text wieder ändern will. Vorallem der Schlussteil macht recht gut deutlich, was nun seine konkrete Meinung und Einstellung ist. "We can co-exist" - "Wir können ko-existieren"
18.04.11, 08:14:52

Mama

Ich habe den Text ebenso wie MoRtiFeR verstanden.
18.04.11, 09:20:01

Antika

Danke MoRtiFeR für die Übersetzung.
 
 
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