Anfrage um Freischaltung
09.12.10, 17:58:57
Schneekugel
Hallo, mein Name ist Schneekugel. Ich hoffe ich bin in diesem Forumbereich richtig, da ich die Anleitung so verstanden hatte, dass jeder Forumunterbereich sein eigenes Meta-Forum zur Vorstellung haben sollte? Falls ich das falsch verstanden habe, möchte ich mich entschuldigen und darum bitten es entsprechend zu verschieben. Da ich bisher im Forum nur mitgelesen habe, aber noch nichts geschrieben habe, habe ich die Einleitung etwas länger gelassen.
Ich besitze wahrscheinlich das Asperger Syndrom. Mit etwa 25 führten diverse Probleme unter anderem zu einer Depression bzw. Zusammenbruch bei mir, in Folge der Gespräche mit einem Therapeuten bzw. der Beschäftigung mit den diversen "Problemstellen" kam dann der konkrete Verdacht des Aspergers Syndrom aufs. Der Therapeut selbst wollte sich nicht genau darauf festlegen, da es ihm eben um die Depression ging (bei der er mir auch sehr geholfen hatte, wenn wir auch nur sehr wenig Zeit hatten) bzw. er selbst sagte über Asperger/Autismus und Co zu wenig persönliche Erfahrung zu haben um eine konkrete Aussage dazu machen zu wollen. Generell haben mir die diversen Selbsthilfeforen zu diesem Thema sehr geholfen die rätselhafte Welt und die für mich manchmal rätselhaften Menschen um mich herum besser verstehen zu können. Auch diverse Selbsttests sowie generell das schon immer an mir festgestellte Verhalten stimmt mit den diversen Eigenheiten überein.
Allgemein ist es denke ich jetzt nicht übermässig stark. (Ich hab halt für so ziemlich alles ein Konzept: Wie ich einkaufe, Morgenablauf, Gerätereihe im Fitnessstudio, ... bei deren Nichteinhaltung ich einfach je nach Stärke der Störung unruhig werde. Es ist als würde sich ein Teil meines Kopfes an dem festkrallen, was ich eigentlich laut Ordnung jetzt tun sollte und ist solange ich das dann nicht tue eben unangenehm belegt und nicht nutzbar und stört zusätzlich den Rest und je mehr es davon wird, desto unangenehmer ist es.) Störungen während ich in ein Projekt vertieft bin halten mich komplett auf, ich hab das Gefühl andere Menschen schaffen es das was sie aktuell tun wirklich ein paar Minuten zur Seite zu legen und dann einfach weiterzumachen, während bei mir 30 Sekunden erzwungener Small Talk irgendwie einen Totalreset verursachen. Das gute alte "Warum schaust du so böse?" während ich eigentlich nur irgendwelchen Gedanken nachhänge ist schon nimmer erwähnenswert und irgendwann nach dem 5. bis 10, mal schaffe ich es mir sogar Gesichter von sporadischen Bekanntschaften zu merken, irgendwann 2 Jahre später klappts dann auch mal mit dem Namen. (Spitznamen, ich war total überrascht als mein Partner wie aus der Pistole geschossen, tatsächlich volle Vor- und Nachnamen eher loser Bekanntschaften von sich geben konnte.) Ich hab zwar schon regelmässig gerne Kontakt zu Freunden, brauche aber sozusagen vorher und nachher Ruhe dafür. Also gestresst aus der Arbeit kommen und dann "zur Entspannung" zu Freunden fahren geht mal gar nicht. Ansonsten brauche ich meist halt etwas drumherum auf das sich die Aufmerksamkeit konzentriert. Also z.B. einfach irgendwo in ein Cafe fahren und dort einfach reden läuft eher nicht. Bei einem Brettspielabend oder Bowling usw... wo die Konzentration und das Thema eben auf dem Brettspiel oder Bowling liegen, gibts wiederum kaum Probleme. Ansonsten hab ich auch nichts dagegen wenn mein Partner sich auch öfter mal Freunde einlädt solange diese sich nicht daran stören oder es als unhöflich empfinden, dass ich daneben glücklich vor einem Buch sitze oder versunken PC Spiele.
Zum Thema hören, es stört mich meist nichts wenn ein gewisser Grundgeräuschpegel herrscht, ist der Fernseher oder anderes z.B. nicht komplett ausgeschaltet sondern nur auf Stand By, dann geben einige Geräte für mich eine Art seltsames Brummen ab, welches für meinen Partner nur wahrnehmbar ist, wenn er wirklich den Kopf ans Gerät hält.
Über eine Diagnose habe ich mich bereits informiert, diese würde aber bei der Autistenhilfe Wien z.B. rund EUR 400 kosten, was mir irgendwie zu viel ist für etwas das im Wesentlichen eh nichts an den Tatsachen wie sie sind ändern kann. Dann hab ich halt bedrucktes Zellstoff wo das nochmal drauf steht. (Meinen Ing. Titel habe ich mit 8 Jahren Verspätung beantragt, da das regelmässige Generve meines Partners und seiner Mutter für den dummen Wisch mir schon weitaus schlimmer schien, als das zu erwartende bürokratische Generve. - Dachte ich naiverweise halt. -.- )
Ich habe bei euch schon öfter mitgelesen in den offenen Bereichen, angemeldet habe ich mich aber erst kürzlich. Der Grund warum ich gerne in den internen Bereichen lesen möchte, ist der das ich eben in einer langjährigen Partnerschaft bin. Mein Partner ist von irgendwelchen offiziellen Verdachten nichts bekannt, natürlich hat auch er schon diverse Eigenheiten mitbekommen. Da ich mich nicht verstelle und wir jetzt schon seit 10 Jahren zusammen sind, denke ich gibts da nicht viel was man da neu erzählen könnte. Jetzt würde wohl in den nächsten Jahren das Thema Kinder aktuell werden und ich bin sehr verunsichert, da ein Kind im Gegensatz zu meinem Partner keine Möglichkeit hat frei entscheiden zu können ob es mit mir glücklich ist oder nicht.
Von daher würden mich vor allem die Erfahrungen anderer Asperger/Autisten interessieren die selbst Eltern eines kleinen Menschen sind, der sich eher weniger um Mamas korrekte Tagesplanung kümmert usw... Meine Sorgen sind halt vor allem das Kontaktthema bzw. das ich dem Kleinen vielleicht unbewusst zuwenig Aufmerksamkeit zeigen könnte, als es für ein normales Kind notwendig wäre bzw. es glücklich macht. Andererseits denke ich mir, dass ein Kind auch noch nicht auf "normal" geeicht ist und sich vielleicht einfach entsprechend der es umgebenden Umstände entwickelt, sprich es eigenständiger wird und schlicht und ergreifend eben von Mama einfordert wenn es spielen will usw...
Ich hoffe ihr erlaubt mir mich soweit vielleicht etwas schlauer zu machen, liebe Grüße von der Schneekugel.
09.12.10, 19:01:32
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Hallo.
da ich die Anleitung so verstanden hatte, dass jeder Forumunterbereich sein eigenes Meta-Forum zur Vorstellung haben sollte?
Es gibt nur das eine, deine Beschreibung wirkt auf mich mehr wie eine der Kniggeforen. Das ist aber für diesen Thread völlig egal.
Zitat:
Über eine Diagnose habe ich mich bereits informiert, diese würde aber bei der Autistenhilfe Wien z.B. rund EUR 400 kosten,
In Deutschland gibt es auch einige Stellen, die Diagnosen für Geld anbieten. Diese Diagnosen sind dann in der Regel rechtlich wertlos, da sie nicht von einem Arzt stammen sondern von Psychologen, etc. Und weil sie rechtlich praktisch wertlos sind zahlt die Krankenkasse sie auch nicht.
Dazu sollte immer bedacht werden, daß eine Diagnose auch rechtliche Nachteile mit sich bringt, das ist vermutlich in Österreich nicht anders, die rechtliche Kultur beider Länder ist ähnlich.
Zitat:
Jetzt würde wohl in den nächsten Jahren das Thema Kinder aktuell werden und ich bin sehr verunsichert, da ein Kind im Gegensatz zu meinem Partner keine Möglichkeit hat frei entscheiden zu können ob es mit mir glücklich ist oder nicht.
Ist das nicht bei allen Kindern so? Es kommt aus meiner Sicht vor allem darauf an, was man aus der Situation macht. Warum solltest du keine Kinder haben? Nur zu.
09.12.10, 19:16:34
haggard
willkommen im forum.
eine freischaltung in den autistenbereich würde je nach rückmeldung der dort bereits freigeschalteten user frühestens nach einer woche erfolgen (damit sich auch diejenigen dazu äußern könnten, die seltener online sind).
falls du so themen hättest, aber meinst, im offen einlesbaren bereich wäre es für dich zu offen, könntest du auch in einen anderen geschützteren bereich freigeschaltet werden, wenn du das willst.
09.12.10, 19:29:00
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Diese Zwischenbereichsfreischaltung ist übrigens nun schon erfolgt.
09.12.10, 20:45:40
Fundevogel
Ich besitze wahrscheinlich das Asperger Syndrom.
Na das ist doch mal ein wirklich origineller Besitz;)!
09.12.10, 22:58:28
Hans
geändert von: Hans - 09.12.10, 22:59:01
"Mein Asperger, Dein Asperger,
Asperger ist für uns alle da !"
:)
Herzlich Willkommen im Forum!
Wenn Du den/die kleinen Autisten dann nicht weg stößt, wenn er mal angekrabbelt kommt,
wird es sich schon gut regeln.
So wie Du schreibst, könnte es unter Umständen noch werden,
daß Dein Kind froh sei wird, bei Dir geboren worden zu sein.
10.12.10, 00:17:21
Lumpi
Ich habe zwar kein Stimmrecht, aber ich sage mir "ja, warum denn nicht"
ich kann nicht einschätzen ob hier ein asperger Syndrom vorliegt, jedoch denke ich herauslesen zu können, daß Probleme bestehen welche man gern intern zu klären wünscht. in so fern wäre ich persönlich durchaus für eine Freischaltung.
Viele Grüße
Lumpi
10.12.10, 09:34:28
Schneekugel
Meine Sorge besteht weniger darin, dass ein Kind womöglich auch ein autistisches Spektrum besitzen könnte. (Laut meiner Mom war ich eigentlich sehr unauffällig und konnte mich stundenlang ruhig beschäftigen, also wenns nach mir kommt mach ich mir da weniger Gedanken. ^^) sondern mehr wenn ich eben ein Kind bekomme, dass eben ganz normale Ansprüche an seine Mutter hat. Grob gesagt halt eben auch mal alle 10 Minuten kommt und was braucht, spontan ist, mehr Kontakt benötigt als ich es vielleicht selbst empfinde usw... Ich hab halt Angst, dass ich dann damit vielleicht nicht zurecht komme, verstört reagiere nach der 8. Unterbrechung in einer Stunde bzw. dem 5. spontanem Einfall usw... mich dann wieder zurückziehen muss, was aber bei einem Kind von 2 Jahren jetzt auch nicht unbedingt dann geht wenns notwendig ist usw...
10.12.10, 09:43:19
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Fürs Kind wäre das vermutlich weniger schlimm als NA-Eltern für Autisten, denn andere NAs gäbe es ja genug. Mach doch einen seperaten Thread zun Thema Autisten mit NA-Kindern auf, hier könnte die Frage etwas untergehen.
10.12.10, 09:50:56
Lumpi
qSchneekugel,
ich bin der Ansicht daß jeder Mensch autistische Züge hat, fällt es aus dem Ottonormal Rahmen wird gleich eine Diagnose gestellt. Ich sehe es ja bei meinem Sohn, er ist nunmal so gänzlich anders, und schon wird ihm gleich eine geistige Behinderung unterstellt. Ich wette wenn ich zum Arzt gehe, wird der auch irgend etwas bei mir diagnostizieren (wahrscheinlich irgend etwas in Richtung ADS). Nur ich frage mich wo zu Diagnosen gut serin sollen, wenn man nicht gerade unter einer behandlungsbedürftigen Krankheit leidet? Autisten und AD(H)Sler sind gleichwertige Menschen unserer Gesellschaft, anders zu sein ist KEINE Krankheit.
Viele Grüße
Lumpi
10.12.10, 15:01:35
Schneekugel
Wenns um mich geht, hab ich da inzwischen überhaupt kein Problem. Mein Therapeut hat sich direkt nur um meine Depression gekümmert bzw. war der letzte der mir das Thema Asperger als "Krankheit" attestierte. Das Thema kam nur über Umwege auf, da es unter anderem halt darum ging, dass ich das Gefühl hatte Erwartungen anderer eben nicht gerecht zu werden, im Endeffekt irgendwie fehlerhaft zu sein, was uns natürlich dazu brachte woraus denn das resultiert bzw. was denn so passiert sei bzw. in welchen Situationen... In Verbindung mit so Dingen die dann auch ihm selbst auffielen bzw. generell der Beschäftigung mit diversen Therapiethemen kam dann eben auch nebenbei der Aspergerverdacht auf, was für ihn da jetzt nicht wirklich relevant war. Der hat sich mehr auf den für ihn relevanten Teil "Warum sollte es für mich überhaupt so wichtig sein den Erwartungen anderer zu entsprechen?" konzentriert und sollte ICH mal das Gefühl haben Hilfe zu brauchen oder dadurch belastet zu sein in einer Weise das ICH das Gefühl habe mein Lebensglück wäre dadurch beeinträchtigt, dann kann ich das immer noch bei entsprechend geschulten Personen in MEINEM Sinn so wie es MIR nützlich scheint abklären lassen. Sollte irgendwer anders sich dadurch belastet fühlen, würde es demjenigen herzlich frei stehen sich seinerseits irgendwo fachmännisch helfen zu lassen. ^^ Also im Endeffekt hat der mich einfach dazu gebracht selbst nicht alles so eng zu sehen, mir keinen Kopf um eher unwichtige Dinge zu machen, bzw. mich abgedroschen gesagt einfach zu akzeptieren und darauf zu konzentrieren mir selbst und meinen Bedürfnissen zu entsprechen. Ja, eine gewisse "Andersartigkeit" wäre da... Aha - und?
Ich hab mich dann selbst mit dem Thema etwas weiterbeschäftigt, wobei ich das ganze nicht als Problem sah, aber in diversen Foren natürlich etliche Ratschläge zu finden sind die einem z.B. weiterhelfen auch das Verhalten anderer besser zu verstehen usw... um selbst davon zu profitieren.
"Fürs Kind wäre das vermutlich weniger schlimm als NA-Eltern für Autisten, denn andere NAs gäbe es ja genug." Nur "Weniger schlimm" muss nicht glücklich bedeuten und das ist eigentlich das Einzige worums mir geht, mehr will ich gar nicht. Das mit den NA-Eltern kenne ich selbst und es hat auch zu einem gewissem Zerwürfnis zwischen mir und meinen Eltern geführt. Nur auch wenn du abseits der Eltern unbelastete Kontakte bzw. einfach deine Ruhe hast, kann es einen halt belasten gerade von den sozialen Hauptbezugspersonen kein Verständnis zu bekommen bzw. in deren Augen scheinbar irgendwie falsch zu sein. Und während ich hier schreibe kommt mir gerade der Gedanke ob ich mir nicht vielleicht einfach gerade einen zu grossen Kopf darum mache ob ich den Erwartungen eines noch nicht mal existierenden Kindes entsprechen kann. ^^
Ich warte dann mal einfach die Woche ab bzw. werde versuchen mich etwas aktiver einzubringen. Danke schon mal für die bisherigen positiven Rückmeldungen.
10.12.10, 15:16:32
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Ich glaube das Glück von Kindern hängt vor allem von anderen Faktoren ab und die Durchschnittsmesslatte hängt leider nicht sehr hoch nach meinem Eindruck. Auch autistische Kinder können lebhaft sein, von daher wäre vielleicht eher die Frage, wie du damit klarkämst. Wobei allgemein die meisten Eltern damit zeitweise schlecht klarkommen und es doch irgendwie hinbekommen.