02.06.10, 13:16:35
haggard
@Kraeutergnom:
welche farbe besitzt die oberfläche von tafel und papier? weiß? könnte das zu grell für ihre augen sein, da sie nicht hinsieht?
(letztens saß ich bei nacht mit sonnenbrille auf der nase in einem automobil, weil mich die lichter extrem blendeten - und meine augen bei allgemeiner dunkelheit entspannt sind. bei tag sind lichtreflexionen z.b. bei asphaltierten/geteerten straßen ähnlich ätzend.)
hat sie allgemein eher geweitete pupillen? oder reagieren sie nicht so schnell auf helligkeitsänderungen? hornhautkrümmung?
vielleicht gäbe es textverarbeitungsprogramme für blinde, die sofort den wert per laut angeben? oder über makros und aufgenommenen dateien "programmieren"? 'wenn wert a, dann datei a abspielen" oder so.
03.06.10, 09:10:35
Kraeutergnom
Danke für Eure Gedanken, vor allem an starke Dame. Ich will das alles sacken lassen. Was Du schreibst entspricht alles meinem Gefühl. Vor allem ist mir deutlich geworden, dass meine Tochter sich am besten in ihrer Sprache entwickeln kann, also wenn die meisten anderen ihr diesen Freiraum schon nehmen, soll sie ihn wenigstens bei mir behalten.
Das mit dem Plan A ... es ist etwas kompliziert bei uns. Wir Eltern sind seit einigen Jahren geschieden, und die heile Familie wird es in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr geben bei uns. Meine Geschiedene hat eine neue Beziehung.
Das eigentliche Problem ist aber unsere unterschiedliche Herangehensweise. Meine Ex musste bei der Diagnose schon mit den Tränen kämpfen, weil sie ein komplettes Behindertenleben vor sich gesehen hat. Ich dagegen halte alles für möglich und freue mich über jede Entwicklung. Unsere Tochter verwirklicht die Gedanken von uns beiden. Sie macht das beste daraus. Ich glaube nicht mal, dass sie sich hin und her gerissen fühlt. Sie genießt sowohl die straffe Führung der Mutter als auch den Entwicklungsfreiraum bei mir.
Gestern Abend zeigte sie mir, dass sie glücklich ist, wenn ich ihre nickenden und hüpfenden Körperbewegungen erwidere.
Ihr habt recht: sie verdient es, wenn wir uns auf ihre Sprache einlassen, anstatt ihr immer nur unsere auf zu zwingen.
Ich denke noch nach darüber. Danke!
und viele Grüße
von Andreas