07.03.09, 22:16:19
haggard
= stress pur.
07.03.09, 22:26:37
zoccoly
sehe ich auch so
07.03.09, 22:30:24
Löwenmama
Sooooooooooooo viele Erwartungen....soooooooooooo viel Stress.Wie soll sich das Kind da noch wohlfühlen und "funktionieren" können??
08.03.09, 05:10:47
drvaust
Zu dem 'nicht helfen'.
Weiß er, daß er helfen soll und auch wie? Ist er vielleicht gerade anderweitig beschäftigt?
Um zu helfen, muß man bemerken, daß jemand Hilfe braucht, erkennen, wie geholfen werden kann, und diese Hilfe mit der eigenen Beschäftigung in Einklang bringen. Mit diesen Vorgängen habe ich Schwierigkeiten.
Ich bemerke oft nicht, daß jemand Hilfe braucht. Wenn jemand schwerbeladen vorbeikommt, bemerke ich evtl. nicht einmal, daß jemand vorbeikommt. Übertrieben gesagt: Wenn mir jemand erklärt, daß er viel zu tragen hat, kann es passieren, daß ich eine Tragevorrichtung konstruiere und eine Technologie entwickle, aber nicht bemerke, daß derjenige eigentlich erwartet, daß ich mit trage. Mir muß das klar gesagt werden.
Ich habe manchmal Probleme, zu erkennen, wie ich helfen kann. Es kommt vor, daß alle Hand in Hand zusammenarbeiten und ich stehe daneben und weiß nicht wie ich helfen kann. Ich weiß dann, daß ich helfen müßte, ich will auch helfen, aber ich weiß nicht was ich wie machen könnte. Wenn ich dann eingreife, kommt es vor, daß ich alles störe. Ich brauche dann eine eigene Aufgabe ohne Zusammenarbeit.
Ich bin meistens mit etwas beschäftigt, habe einen Plan, dem ich folge. Wenn ich dann jemand außerplanmäßig helfen will, plane ich das ein und mache das, aber nicht sofort. Wenn mich z.B. jemand bittet, das Treppenhaus zu kehren, mache ich das, aber vielleicht nach Mitternacht.
Ich bin hilfsbereit, manchmal werde ich dadurch ausgenutzt. Aber ich habe Probleme beim Helfen, bemerke nicht, wenn jemand Hilfe braucht. Mir muß man das sagen und ich brauche dazu evtl. Zeit. Oft werde ich gefragt "Siehst du nicht, daß ...?". Nein, ich bemerke das nicht.
Bei Autisten gibt es auch ein Problem, wenn mehrere Forderungen gleichzeitig aufgestellt werden. Besser einzeln nacheinander. Also nicht z.B. Hochtragen, Runtertragen, Saubermachen und auch noch Hausaufgaben machen. Das ist ein Durcheinander, bei dem evtl. kein Anfang gefunden wird.
Finnguala, wenn Dein Sohn Autist ist, ist er anders, hat andere Stärken und Schwächen, wird er immer anders sein. Wenn er auf manchen Gebieten hinter Gleichaltrigen zurückbleibt, ist er auf anderen Gebieten diesen vielleicht weit voraus. Er wird vielleicht ein besonderer Spezialist, der auf anderen Gebieten nur die Grundanforderungen erfüllt.
08.03.09, 05:58:14
zoccoly
geändert von: zoccoly - 08.03.09, 06:18:06
Hallo finnguala,
noch eine kleine Ergänzung, da sofort nicht funktioniert kann es auch sein, dass dein Sohn sich vornimmt dir zu helfen, bestimmte Sachen die du von ihm wünschst, zu erledigen, aber manchmal nur für diesen Augenblick. Wenn er sich dann wieder in seine Sachen vertieft, blendet er aus und vergisst. Auch das ist keine böse Absicht und Ermahnungen führen dann nur zum schlechten Gewissen. Wir haben es so gelöst, dass ich ihm morgens einen kleinen Zettel geschrieben habe mit ganz konkreten, überschaubaren Aufgaben. Damit kam er ganz gut zurecht. Noch mal zu deinem Beispiel, für deinen Sohn war es ein Fakt, dass er die Hände mit LTB und Mütze voll hatte. Wie soll er dir aus seiner Sicht etwas abnehmen? Gebe ihm den Lösungsansatz, also wohin soll er seine Sachen legen und was soll er dir abnehmen. Es ist nur ein Umlernen für dich und gar nicht so schwer.
mfG zoccoly
08.03.09, 11:57:40
55555
Bezüglich dem Helfen ist es auch so, daß ich von meiner Intuition es lieber habe, wenn man mich vollbeladen nicht um Hilfe bedrängt. Ich halte dieses "Helfen" in den meisten Fällen eher für ein NA-Rudelritual, weniger für einen Vorgang des tatsächlichen Helfens.
08.03.09, 12:41:46
Löwenmama
Bezüglich dem Helfen ist es auch so, daß ich von meiner Intuition es lieber habe, wenn man mich vollbeladen nicht um Hilfe bedrängt. Ich halte dieses "Helfen" in den meisten Fällen eher für ein NA-Rudelritual, weniger für einen Vorgang des tatsächlichen Helfens.
Ich seh das eigentlich ähnlich.Wenn ich Hilfe brauche,dann sag ich das.Ansonsten werde ich oftmal sogar ärgerlich,wenn mir jemand seine Hilfe aufdrängt und mich für unfähig hält. Darum versteh ich auch diese "Das hättest du doch selbst merken müssen!"-Reaktionen nicht.Ist es so schwer,zu sagen wenn mal Hilfe braucht??
Ich habe die Erfahrung gemacht,dass NA ERWARTEN,dass man hilft ohne Aufforderung.Wenn man die unausgesprochene Aufforderung nicht versteht (weil es die in meiner Denke nicht gibt!!!!) sind sie lieber tagelang beleidigt,statt einmal klar und deutlich zu sagen,was sie erwarten oder benötigen.Und das soll dann noch einer verstehn...
08.03.09, 13:29:53
finnguala
Das stimmt schon, für mich wäre es halt "logisch" gewesen, die Mütze auf den Kopf zu setzen, dann hätte er schon mal eine Hand mehr frei.
Irgendwie weiß ich im Moment gar nicht mehr wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, was ich erwarten darf, und kann.
In meinem Kopf schwirrt es nur so.
08.03.09, 13:35:40
55555
Empathie funktioniert nur, wenn Menschen sich ähnlich sind in ihrem Empfinden. Denn Empathie geht immer stark vom eigenen Erleben einer Person aus.
08.03.09, 22:56:17
Hans
Ich habe seit der siebten Klasse Gymnasium KEINE Hausaufgaben mehr gemacht
und in der Realschule dafür vierzehn Verweise in einem Jahr kassiert.
Die Mittlere Reife habe ich mit drei Einsern in Mathe Physik und TZ abgelegt.
In Englisch und Deutsch war es dafür eine Drei und eine Vier.
Trotzdem ist mir gelungen "was zu werden" und mein Leben selbst zu bestimmen.
08.03.09, 23:27:25
haggard
...und in der Realschule dafür vierzehn Verweise in einem Jahr kassiert.
das ist ja noch human.:) einer meiner lehrer verteilte für nicht vorhandene hausaufgaben tadel. bei dreien von der sorte (tadel), hätte man der schule verwiesen werden können (falls das stimmte).:( tadel wurden sonst eigentlich für besonders grobes danebenbenehmen vergeben. zum beispiel schuleinrichtung demolieren.
09.03.09, 11:11:06
Lain
Ich möchte nochmal auf den ursprünglichen Post antworten:
Wäre es nicht möglich, statt morgens abends zu duschen? Dann könnte dein Sohn länger schlafen und müsste sich nur noch anziehen. Essen kann er auch mitnehmen und im Bus essen, oder? Gerade in der Pubertät verschiebt sich der biorythmus einiger stunden nach hinten, so dass pubertierende Jugendliche gerne lang wachbleiben und spät aufstehen.
Ansonsten würde ich versuchen überall mehr Zeit einzubauen.
@finnguala: es wäre vielleicht hilfreich, wenn du in der entsprechenden Situation genau sagen würdest, was du meinst, dass er tun sollte. Also statt die Sachen alle zu schleppen und deinen Sohn vorwurfsvoll anzuschauen, ihm sagen, dass er seine Mütze auf den Kopf setzen soll und ihm danach sagen, dass er diese und jene Gegenstände tragen soll. Generell könntest du versuchen, ihm beizubringen, dich bei solchen gelegenheiten immer zu fragen, ob er dir helfen kann und ihm dann genau sagen, was er machen soll. Denn ich glaube ein "Hilf mir doch mal!" ist ohne genaue Anweisung auch sinnfrei. :-)