Einfach mal reden
26.05.08, 10:49:57
lauvia
Solche Vorkommnisse zeigen doch immer wieder:
Arbeite an Dir selbst, stärke Dich selbst. Alles vorauf ich im Außen "anspringe", steht in Resonanz mit mir. D.h.: Bei diesem Thema bin ich selbst unausgeglichen, nicht in der Mitte. Wäre ich im Gleichgewicht, würde es mich nicht wirklich berühren und bei mir Reaktionen auslösen.
Wir können die Welt (die Anderen) nicht ändern. Wir können nur uns selbst ändern. Bringen wir uns selbst mehr ins Gleichgewicht, werden wir erstaunt feststellen, dass wir plötzlich weniger negative und mehr positive Ereignisse im Leben haben. Ist alles eine Frage der Resonanz :))
Probiert es einfach aus !
Ich habe z.B. meinen Sohn zu sehr selbstständigem Denken erzogen: "Was die Anderen machen ist deren Sache, mach Du, was Du für richtig hälst und mit dem Du Dich wohl fühlst".
Nach sehr anstrengenden und stressigen Jahren ist jetzt ein selbstbewußter, freundlicher junger Mann daraus geworden... scheint also zu funktionieren ;)
Wobei ich aber sagen muß, weder er noch ich sind Autisten (wir liegen in einem anderen Bereich außerhalb der Norm), ich bin wegen einem anderen Thema hier im Forum.
26.05.08, 12:17:48
bianka018
Hallo lauvia,
außerhalb der Norm zu sein ist immer gut :) . Und schöner Beitrag übrigens.
Was würdest du über jemanden denken, der in einem Cafe laut sagt: "Der da drüben hat aber eine krumme Nase, der ist bestimmt behindert"?
So wie du die Frage stellst, möchtest du meine Menung als Außenstehende haben? Ich würde sagen, dass dieser Mensch ein eigenes ungelöstes Problem haben muß. Sonst würde er nicht in dieser Art versuchen von sich selbst abzulenken.
Wäre mir Das passiert was Cony mit ihrem Sohn wiederfahren ist, würde ich wohl genauso denken wie oben beschrieben. Jedoch hätte ich innerlich mindestens eine Woche dran zu knabbern gehabt. Reagiert hätte ich wohl auch so ähnlich wie Cony. Weil es eben um ein Kind geht, welches sich in dieser Situation nicht zu wehren weis. Als Elternteil denkt man sich in der Tat, wie es wohl aussehen wird wenn er später gemobbt wird oder Ähnliches.
26.05.08, 12:33:02
lauvia
Hallo Bianca,
ja Eltern geht es meist so, dass man seine Kinder (übermässig) schützen möchte, das kenne ich ;)
Aber die Kinder, besonders in der heutigen Zeit, sind sehr mit viel mehr Stärke und Selbstbewußtheit ausgestattet, als wir denken. Auch hier: Nicht nur vom eigenen Standpunkt ausgehen.
Es hift nichts, wir müssen alle lernen aus den Augen der Anderen zu schauen, um mehr Verständnis zu erlangen.
Auch wenn es teilweise mühsam ist, es wird mit Weiterentwicklung und mehr Bewußtheit belohnt :))
Es macht ja auch nichts , wenn nicht alles sofort klappt. Dann probiert man es halt nochmal und ohne es zu merken ist man Schritt für Schritt ein großes Stück gegegangen und hat eine Menge erreicht.
26.05.08, 12:40:12
arlette
Ich glaube, was daran erschüttern kann soetwas zu hören ist im eigenen inneren noch Anteile ähnlicher Auffassungen zu hegen. Ansonsten würde es dich euch nicht so treffen glaube ich.
nein. es geht darum, dass man ein kind beschützen möchte vor solchen dummen leuten und merkt, dass man das nicht immer kann.
26.05.08, 12:49:15
arlette
Alles vorauf ich im Außen "anspringe", steht in Resonanz mit mir.
selbstreflektion ist wichtig und gut. allerdings nützen solche ratschläge nicht viel, wenn man sich selber genügend reflektiert. tatsache ist ganz einfach: ein autistisches kind muss ziemlich viel einstecken, weil es viel und oft ausgelacht wird. da kannst du noch so grossartige strategien für dich selber entwickeln, es gibt ganz einfach momente, wo man innerlich oder äusserlich expolodiert, weil nämlich dauernd irgendwelche herummauler ihren kommentar abgeben müssen, obwohl sie weder gefragt sind noch ein grund für ihre wortmeldung ersichtlich ist.
Ich habe z.B. meinen Sohn zu sehr selbstständigem Denken erzogen: "Was die Anderen machen ist deren Sache, mach Du, was Du für richtig hälst und mit dem Du Dich wohl fühlst".
das habe mein kind ich auch. trotzdem musste er in die klinik eintreten nach dem vierten mobbingfall. ich werfe ihm deshalb nicht vor, zu wenig selbständig zu denken.
26.05.08, 12:52:41
bianka018
Aber die Kinder, besonders in der heutigen Zeit, sind sehr mit viel mehr Stärke und Selbstbewußtheit ausgestattet, als wir denken. Auch hier: Nicht nur vom eigenen Standpunkt ausgehen.
Ja mein Sohn hat ein ganz gutes Selbstbewußtsein,
wenn man ihn lässt!!!. Und das ist das Problem. Man muß als Mutter aufpassen, dass ein autistisches Kind wirklich, ich meine
wirklich fachmännisch im z.B. Kindergarten betreut wird.
Leider ist es so, dass ich bisher sehr viel dafür tun musste, damit man meinem Sohn nicht das Rückrad bricht! So wie ich es schreibe meine ich es auch. Es ist nicht übertrieben ausgedrückt. Oft liegt es nur an eine einzige eingefahrene und scheuklappentragende Erzieherin, die mit aller Macht versucht das durchzusetzen was sie einmal gelehrt bekommen hat ohne Rücksicht auf Andersartigkeit. Das hat enorme Auswirkungen auf die Verhaltensweisen und die Entwicklung meines Sohnes. Die Auswirkungen hieraus sind eine Kette ohne Ende. Das glaube ich ist das größte Problem gegen das ich als Mutter eines autistischen Kinder bisher zu kämpfen hatte.
26.05.08, 12:53:47
arlette
Aber die Kinder, besonders in der heutigen Zeit, sind sehr mit viel mehr Stärke und Selbstbewußtheit ausgestattet, als wir denken. Auch hier: Nicht nur vom eigenen Standpunkt ausgehen.
ich klinke mich aus der diskussion aus. du scheinst mir nicht reflektiert und klug, sondern selbstgerecht und redest gerne über allgemeinheiten und von deinen weisheiten.
26.05.08, 13:27:55
lauvia
Ja mein Sohn hat ein ganz gutes Selbstbewußtsein, wenn man ihn lässt!!!. Und das ist das Problem. Man muß als Mutter aufpassen, dass ein autistisches Kind wirklich, ich meine wirklich fachmännisch im z.B. Kindergarten betreut wird.
Ja, ich verstehe Dich. Unser Erziehungsystem ist (egal für wen) nicht wirklich gut. Es versucht Menschen gleich zu machen und in Schablonen zu pressen. Daraus geht jeder, der sich nicht zufällig vorher in der "Schablonenform" befindet, mit Verletzungen hervor. Mein Sohn und ich eingeschlossen. Glücklicherweise ist im Erziehungs- und Bildungssystem was in Bewegung gekommen (wenn auch noch nicht von den allgemeinen Medien erfasst).
Was ich eigentlich meine ist: Im Leben trifft jeder, ob er will oder auch nicht, auf Widrigkeiten. Die Frage ist: Wie kann ich lernen damit umzugehen, ohne Schaden zunehmen ? Wie kann ich meinem Kind eine Umgehensweise vermitteln, die es stärkt ?
Und: Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen (egal wer) in sich große Stärke tragen. Mag sein, dass sie nicht immer sichtbar ist. Wenn man gräbt, findet man sie. Ich bin Optimist :))
26.05.08, 13:48:54
lauvia
Aber die Kinder, besonders in der heutigen Zeit, sind sehr mit viel mehr Stärke und Selbstbewußtheit ausgestattet, als wir denken. Auch hier: Nicht nur vom eigenen Standpunkt ausgehen.
ich klinke mich aus der diskussion aus. du scheinst mir nicht reflektiert und klug, sondern selbstgerecht und redest gerne über allgemeinheiten und von deinen weisheiten.
Ja, ich schreibe oft allgemein gefasst. Denn die Menschen sind gar nicht so verschieden, wie immer gerne gesagt wird. Letztendlich sind wir EINE Menschheit und keiner kann für sich alleine existieren. Das aber nur am Rande.
Was genau ist "selbstgerecht" für Dich ?
Ich schreibe über Dinge/Zustände, die ich erfahren habe.
Es ist sicher MEINE Sicht der Dinge, ich habe aber immer wieder versucht, "durch die Augen anderer" zu schauen und tue noch und sehe Dinge, die immer wieder auftreten. Die beschreibe ich dann in einer allgemeinen Form. Das ist MEINE Art, mit den Dingen umzugehen.
So wie Du sicher DEINE Art hast, mit den Dingen umzugehen.
Wie wäre es denn, wenn wir einander respektieren und uns den Ausdruck benutzen lassen, der jedem von uns entspricht ?
26.05.08, 14:07:17
55555
Da tut sich ja ein interessanter Zwiespalt in den Einschätzungen auf.
nein. es geht darum, dass man ein kind beschützen möchte vor solchen dummen leuten und merkt, dass man das nicht immer kann.
Aber beschützen kann man nur vor etwas, das man auch als ernste Gefahr betrachtet.
26.05.08, 19:34:50
cony
Da tut sich ja ein interessanter Zwiespalt in den Einschätzungen auf.
Aber beschützen kann man nur vor etwas, das man auch als ernste Gefahr betrachtet.
Natürlich betrachte ich solche Sprüche von Erwachsenen als ernsthafte Gefahr und zwar für seine Seele !!
Wenn ein Kind so etwas zu ihm sagt, kann er ganz anders darauf reagieren, als bei einem Erwachsenen.
Auch trifft das die Seele viel mehr.Erwachsene haben bei Kindern normalerweise eine Vorbildfunktion.
Wenn so ein "Vorbild" dann sowas sagt,ist es viel schlimmer.
26.05.08, 19:41:46
cony
Hallo Bianca,
ja Eltern geht es meist so, dass man seine Kinder (übermässig) schützen möchte, das kenne ich ;)
Aber die Kinder, besonders in der heutigen Zeit, sind sehr mit viel mehr Stärke und Selbstbewußtheit ausgestattet, als wir denken. Auch hier: Nicht nur vom eigenen Standpunkt ausgehen.
Es macht ja auch nichts , wenn nicht alles sofort klappt. Dann probiert man es halt nochmal und ohne es zu merken ist man Schritt für Schritt ein großes Stück gegegangen und hat eine Menge erreicht.
Dazu kann ich eigentlich nur noch mal auf den vorhergegangenen Text weisen.
Es ist nun mal ein Unterschied, ob ein Erwachsener oder ein Gleichaltriger sowas sagt.
das ist ein völlig anderes Niveau.
Sicher schütze ich meinen Sohn vor solchen übergriffen, aber halt nur wenn er sich nicht selber wehren kann.
Du kannst mir ruhig glauben, das ein Gleichaltriger soewas zu ihm nicht hätte sagen dürfen.