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Nachempfinden von Rückzugsbedürfnis

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06.09.06, 12:17:31

Wursthans

Wenn er gefragt wird was er essen möchte und dann darauf zeigt läßt dies darauf schließen, daß er zumindest diese Frage verstanden hat.

Es ist möglich, daß ihm Sprache als ebenso im Vordergrund erscheint wie Bewegungen oder Veränderungen im Umfeld.
Es ist möglich, daß ihm seine eigene Stimme wehtut, mehr als die anderer Menschen. Dabei ist es entscheidend ob er erkennt, daß Sprache an ihn gerichtet ist oder nicht. An ihm gerichtete Sprache kann in Situationen von schon vorhandenem Streß belastend sein und sogar Abwehr hervorrufen ohne, daß damit eine abwehrende Haltung gegenüber der sprechenden Person oder der Aussage verbunden wäre. Es ist sogar möglicherweise ein Zwiespalt zwischen der Erkenntnis wegen seinem Verhalten gemieden zu werden und das nicht zu wollen aber die Belastung nicht auszuhalten.

Böswiligkeit würde ich Autisten in der Regel nicht unterstellen, denn für sie ist es fast immer sowieso schon schwer genug Kontakt zu bekommen. Und dieser Kontakt ist von nahezu allen Autisten erwünscht - nur auf eine andere Art als gegenüber sonstigen Menschen.

Je mehr du über den Alltag mit deinem Sohn erzählst und versucht wertneutral zu beobachten was in welchem Zusammenhang passiert desto mehr können wir auch zu der Situation sagen. Schreib das ruhig alles gebündelt immer in den von dir eröffneten Thread, damit es übersichtlicher bleibt. Wenn du es im geschützen Bereich tun willst, weil du damit hier im offenen Bereich des Forums natürlich aus deiner Privatsphäre in aller Öffentlichkeit berichtest eröffne dazu einen neuen Thread im geschützten Forum für Autisten und Angehörige zu dem du mittlerweile Zugang hast aber kein normaler Nutzer.

Lisa M. hatte einmal von einem Fall geschrieben in dem ein Autist in einem Heim aufbewahrt wurde und ein Psychologe von außen Zeuge wurde wie der Autist während einer Besprechung mit dem Kopf auf den Tisch zu schlagen begann. Das Personal des Heims wollte ihn bereits mit Drogen ruhigstellen als der externe Psychologe zu dem Autisten sagte er könne ruhog auf die Toilette gehen. Er hatte beobachtet, daß der Autist zuvor Kaffee getrunken hatte. Der Autist hatte es nicht geschafft sich aus dieser Situation selbst zu entfernen, es mußte ihm erst jemand vorschlagen. Deswegen ist es oft von entscheidender Bedeutung genau zu beobachten. Viele Therapeuten die angeblich vom Fach sind schaffen das leider nicht. Daher ist hier für dich als sein Anwalt ein kritischer Umgang mit angeblichen Kapazitäten angesagt. Und dazu ist es für dich unumgänglich selbst zu verstehen.
 
 
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