21.03.08, 13:31:16
drvaust
Diese Handlungen beruhigen dich dann? Wenn ja sind es keine Zwangshandlungen aus meiner Sicht.
Ja, aber diese Handlungen belasten teilweise. Wenn ich z.B. alles exakt ausrichten muß, um mich zu beruhigen, ist das belastend. Wenn ich durch meine unnötigen Handlungen Ärger bekomme, aber es nicht lassen kann, ist das ein Zwang.
Zum Glück habe ich gegenwärtig kaum Zwangshandlungen.
21.03.08, 13:38:03
cony
Ich bin zwar kein Autist. aber eine Art zwangshandlung habe ich dennoch.
Somit stimmt das was 55555 geschrieben hat.
Vielleicht ist es bei NA nicht so ausgeprägt,das weiß ich nicht,
aber geben tut es sie auch.
22.03.08, 23:16:31
Lyn
geändert von: Lyn - 22.03.08, 23:20:38
wurde eine Beziehungsstörung diagnostiziert, keine Behinderung, kein Autismus.
Eine Beziehungsstörung ist typisch für Autismus.
Das stimmt. Ich habe nur die Diagnose aus der Erinnerung meiner Mutter wiedergegeben.
Zitat:
Sie hatte früher den Zwang, herausschauende Zeitungen aus Briefkästen in selbige hineinzustopfen. Als meine Tante einmal im Gespräch erwähnte, dass sie sich wundere, weil ihre Tochter das heute vergessen habe, ist diese sofort losgerast zu den Briefkästen, und hat es nachgeholt.
Autismus-typisch?
Typisch Zwangshandlung. Der Zwang wurde vergessen, nach der Erinnerung daran kam er wieder. Zwangshandlungen entstehen bei Autismus oft.
Stimmt auch *g* Aber nicht nur, oder?
Zitat:
Aber grade bei Sachen wie chinesischem Essen, wo es einfach Portionen gibt, die man kriegt, werden wir wohl auch in Zukunft ums Wegschmeißen nicht umhin kommen. ;)
Einpacken lassen. Jemand anderes beteiligt sich heimlich (isst den Rest). Manche Portionen reichen für Zwei.
Also, das Problem war nicht wie wir das Restessen unterbringen können ;) Sondern eben, wie und ob man das Entstehen desselben überhaupt erst verhindern soll.
nicht angemessene geistige Entwicklung
Das könnte bedeuten, körperlich 33 Jahre und geistig 11 Jahre alt.
[/quote]
Eher 5 oder 6. Wobei die teilweise sogar noch mehr Zusammenhänge "verstehen" als sie. Ich bin da auch vorsichtig, aber wie gesagt, allein die Erwägung der "sie ist ein autistisches Kind"-Möglichkeit hat beim letzten Telefonat schon geholfen, geduldiger zu sein, vielen Dank :)
Achja, mir ist noch was eingefallen. Das Kalenderrechnen hatte ich ja schon erwähnt, aber auch sonst sind Daten für sie wichtig.
Sie erzält immer mit genauem Datum, wann sie was getan hat, bzw. tun wird (besonders gerne, bevor sie nach Algerien fährt) und sie fragt auch eher "Kommst Du mich am 28. Februar besuchen" als "Kommst du mich am Freitag besuchen". Ebenso vergißt sie NIE einen unserer Geburtstage, wir werden immer brav angerufen, und erzählt oft einfach so zwischendrin, wer wann Geburtstag hat.
23.03.08, 11:31:18
55555
Wenn sie autistisch ist, wäre das mit dem Alter eine heikle Sache, denn Autisten entwickeln sich grundlegend anders als Nichtautisten, nicht langsamer oder schneller. Aber, wenn dir die "Kind-Möglichkeit" über ein möglicherweise etwas zu enges Menschenbild hinweghilft ist das denke ich erstmal in Ordnung.
23.03.08, 22:58:33
Lyn
Salut,
ich möchte über kein Menschenbild hinwegkommen, sondern wissen, wie ich mich ihr gegenüber angemessen verhalte. Dazu ist es natürlich wichtig nachzuforschen, wie ich sie (richtiger) sehen könnte, bzw. wie sie ist.
Ich muß nochmal präzisieren, das nicht-aufessen-Problem war nur ein Beispiel, weil nach ihrem Charakter gefragt wurde.
Eigentlich wichtiger emfinde ich die Problematik, mit den Zwängen. Und dabei die Frage, soll man ihr nachgeben, und zum Beispiel Worte, von denen sie den Anschein macht, sie zu brauchen, ausspricht, oder soll man aus "Erziehungsgründen" Kontra geben, und mit Absicht nicht darauf eingehen, damit sie es in Zukunft gar nicht wieder versucht.
Ich weiß nicht wie ich das genauer beschreiben kann. Bei einem Kind, dass beim Einkaufen immer den Riesenaufstand probt, weil es nicht jedesmal ein Spielzeug gekauft kriegt, würde ich ein ignorieren des Theaters nicht als grausam empfinden weil man, im Normfalfall, damit rechnen kann, dass es aus einem Lerneffekt heraus irgendwann nicht mehr versucht das Kaufen des Spielzeuges durchzusetzen - weil es gemerkt hat, "es bringt ja eh nichts".
Wenn man nun aber mit gleicher Intention meiner Cousine z.B. ihr "weil" verweigert, find ich das schon grausam, weil sie es, so wirkt es auf mich, eben doch dringender braucht, als ein Kind neues Spielzeug.
Das sind aber einfach meine persönlichen, unwissenden, rein intuitiven Empfindungen, und da ich nunmal nicht 100% weiß was für sie besser ist, wollte ich mir dazu Rat einholen. ;)
24.03.08, 07:55:10
drvaust
Wenn es sich um eine Zwangshandlung handelt, ist sie gezwungen, da kann sie nicht anders, da hilft höchstens Entspannung, kein Druck.
Wenn es sich um ein Ritual handelt, um das Leben zu ordnen und zu beruhigen, braucht sie das, damit geht es ihr besser.
Eine kindliche Trotzreaktion oder Austesten von Grenzen ist etwas anderes. Das kann man aber meistens unterscheiden.
Ich kann das aus der Ferne nach den Angaben schlecht einschätzen. Dieses 'weil' halte ich für ein Ritual oder einen Zwang.
24.03.08, 12:10:07
55555
Wenn es sich um eine Zwangshandlung handelt, ist sie gezwungen, da kann sie nicht anders, da hilft höchstens Entspannung, kein Druck.
Wenn es sich um ein Ritual handelt, um das Leben zu ordnen und zu beruhigen, braucht sie das, damit geht es ihr besser.
Wie definierst du einen
Zwang? Das ist mir noch nicht klar.