Grundsatzfragen "krank" vs. autistic pride
01.02.08, 14:00:32
55555
Nein, die Einstufung als Krankheit hat z.B. auch zur Folge, daß Autisten oft ganz latent weniger mündig behandelt werden, weniger Chancen angeboten bekommen, menschlich weniger aufmerksam behandelt werden und gesellschaftlich ausgegrenzt werden. In der Praxis wird fast nie zwischen Person und "Krankheit" differenziert, es sei denn jemand möchte sich für seine Wortwahl rechtfertigen. Wie eine solche angeblich mögliche Differenzierung vorgenommen werden könnte, wäre vielleicht mal einen Erklärungsversuch wert.
01.02.08, 14:12:14
bianka018
Nein, die Einstufung als Krankheit hat z.B. auch zur Folge, daß Autisten oft ganz latent weniger mündig behandelt werden, weniger Chancen angeboten bekommen,
Das selbe hat vor kunzem unser Behindertenbeauftragte gesagt. Für viele endet die Entwicklung in irgendeiner Behindertenwerkstatt und niemand erkennt noch weitere vorhandene Fähigkeiten, weil man nur nach "Aktenlage (Befund)" handelt. Ich finde das ist sehr Diskussionswürdig.
Du hast recht 55555. Es wird Zeit dass ich auch darüber richtig nachdenke.
01.02.08, 14:19:08
55555
Das passiert unbewußt schneller als mancher von sich selbst vermuten würde. Es ist z.B. auch in Studien nachgewiesen, daß farbige Schüler von den Lehrern bei gleicher Leistung schlechter eingeschätzt werden ohne, daß die selbst das glauben.
01.02.08, 14:20:52
cony
ich weiß natürlich nicht wie sich kilie als erwachsener entwickelt.dafür ist er auch noch viel zu klein.aber seit wir diese diagnose haben,bekommen wir wesentlich mehr hilfe und unterstützung.rene(adhs)ist nur aufgrund seiner krankheit auf einem besonderen internat,wo er mehr untestützung und verständnis bekommt als rene es in seinem ganzen jungen leben von außen erfahren hat.dort wird er auf ein normales berufsleben vorbereitet,man versucht ihm seine ängste und aggressionen im umgang mit anderen menschen zu erleichtern.aufrund meiner erkrankungen und des schwerbeschädigtenausweises darf mein arbeitgeber mich nicht kündigen,auch wenn es für ihn und die kollegen sicherlich nicht einfach ist.es gibt und wird immer menschen geben die andere verurteilen,aufgrund ihrer behinderung,krankheit,hautfarbe oder religion.deswegen kann man das aber nicht veralgemeinern,auch wenn man damit schon sschlechte erfahrungen gemacht hat und ich denke das hat schon jeder von uns mehr oder weniger.aber zumindest für mich kann ich sagen das ich auch durchaus positive erfahrungen gemacht habe und hilfe bekommen habe.auch aufgrund das ich zugegeben habe das wir krank sind und eben ab und an hilfe brauchen und nicht immer so können wie wir wollen.ich bin krank,das kann ich sagen ohne mich dafür diskriminiert oder schuldig zu fühlen.auch meine kinder sind krank,deswegen nicht dümmer oder schlechter wie andere,nur anders.wenn ich meinen mann nicht hätte wäre ich momentan nicht mal in der lage mich richtig um meinen jüngsten zu kümmern.soll ich mich deswegen schuldig fühlen? NEIN!!!ich bin krank und habe es mir nicht ausgesucht,ebensowenig meine kinder.menschen die deswegen denken wir sind nicht soviel wert wie jeder andere,sind für mich nur dumm und intollerant und auf die meinung dieser leute brauch ich nichts geben.ich brauche mich und meine söhne deswegen auch nicht rechtfertigen,aber ich weiß das wir sie sogut es eben geht auf das leben vorbereiten,krank oder nicht.
01.02.08, 14:25:20
55555
Ich bestreite nicht die allgemeine Existenz von Krankheiten.
01.02.08, 17:00:31
Melli
Sorry, dass ich mich in die Diskussion einmische... Ich will nur eine kleine Anekdote erzählen. Am Dienstag kam in Stern TV - die Reportage ein Beitrag über Axel Brauns. Der ist Asperger-Autist und hat das Buch "Buntschatten und Fledermäuse" geschrieben. Er geht nicht gern zum Frisör, weil er dort in den Spiegel schauen muss. Das bereitet ihm Unbehagen, weil er Schwierigkeiten hat, sein eigenes Spiegelbild zu erkennen. Daraufhin erzählt er grinsend, dass er bei den meisten Menschen einen Tic beobachtet hat: Nämlich den, immer in den Spiegel schauen zu müssen, wenn sie an einem vorbeigehen. Er sagte noch grinsender, dass er dies durchaus als leichte Persönlichkeitsstörung bezeichnen würde und nun sehr bemüht ist, sich diesen Tic wegen des Normalisierungsprinzips auch anzueignen :-))
(Wenn genug Menschen auf einmal krank sind, wird nicht mehr dies als Krankheit bezeichnet, sondern das Normalsein.)
01.02.08, 17:10:23
cony
";-)"
01.02.08, 17:27:10
cony
geändert von: cony - 01.02.08, 17:33:24
sorry,ich krieg das mit den smilies nicht hin.habs schon auf alle arten versucht,grins.
01.02.08, 17:29:51
bianka018
(Wenn genug Menschen auf einmal krank sind, wird nicht mehr dies als Krankheit bezeichnet, sondern das Normalsein.)
Eben! Deshalb ist das noch um so unnormaler, die außergewöhnlichen VERHALTENSWEISEN mit den besonderen Fähigkeiten von Autisten als Krank zu bezeichnen. Sie verhalten sich doch nur ein wenig anders, nichts weiter!
01.02.08, 17:36:04
bianka018
sorry,ich krieg das mit den smilies nicht hin.habs schon auf alle arten versucht,grins.
Du mußt immer davor und dahinter ein Leerzeichen machen, hat mir KleinAdlerauge gesagt :) .
01.02.08, 17:41:31
cony
ja ich weiß,wurde mir auch schon gesagt.aber aus irgendeinem grund funktioniert das nicht.heul
01.02.08, 17:46:56
cony
:=) .