Multitasking ist auch für NA ineffizient und ungesund
16.11.08, 18:05:40
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Zitat:
"Wissenschaftliche Studien haben herausgefunden, dass man eine höhere Fehlerquote hat und mehr Zeit benötigt, wenn man verschiedene Aufgaben gleichzeitig statt hintereinander bewältigen möchte", sagt Roth. So entgeht einem vielleicht eine wichtige Information des Kunden am Telefon, während man versucht, dem Kollegen zuzuhören. Nicht zu unterschätzen seien auch die Hektik und der Stress, die dabei entstünden. Zwar könnten wir uns bis zu einem gewissen Grad an einen solchen Zustand gewöhnen und einige Menschen hätten auch eine recht hohe Toleranzgrenze. "Langfristig schaden wir damit aber unserer Gesundheit", sagt Roth.
"Der Mensch kann eigentlich nur eine Sache auf einmal machen", sagt auch Rainer Wieland, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Bergischen Universität Wuppertal. Müssen wir zeitgleich verschiedene Informationen verarbeiten, wechseln wir bewusst oder unbewusst zwischen den Reizen hin und her. Wer seine Aufmerksamkeit vorsätzlich auf seine Kernaufgabe lenke, könne diese einfacher bewältigen und senke seinen Stresslevel. Das angestrebte Verhalten sollte daher "eins nach dem anderen" sein.
Quelle
16.11.08, 18:11:25
mor
Das kann auch Stress bedeuten, auch für NA-ler.
16.11.08, 18:28:05
Hans
Ja, Spaß ist das keiner, wer mag das schon,
das ist doch nur eine Erfindung der Arbeitgeber,
um die Arbeit auf weniger Mitarbeiter zu verdichten.
17.11.08, 02:52:52
drvaust
geändert von: drvaust - 17.11.08, 02:54:28
Mag sein, aber ich habe noch Niemand erlebt, der so schlecht Multitasking kann wie ich.
Wenn ich mir etwas grille, muß ich am Grill bleiben, sonst vergesse ich den.
Heute kam, während ich mir Tee machte, eine E-Mail. Ich habe mir schnell mal die E-Mail angesehen und der Tee zog ca. zwei Stunden.
Wenn ich mit der Straßenbahn fahre, muß ich an jeder Haltestelle routinemäßig prüfen, ob ich aussteigen muß, sonst merke ich das nicht und fahre Runden.
Die meisten Menschen können sich gleichzeitig unterhalten und im Straßenverkehr bewegen, dabei bemerken sie noch Bekannte auf der anderen Straßenseite. Wenn ich mich im Straßenverkehr bewege, muß ich mich darauf konzentrieren und kann nichts Anderes machen.
26.11.08, 22:38:48
Cathryn
Ich bin leider auch nicht multi-taskingfähig. Das mit dem Tee kenn ich auch. Lustig wird es, wenn ich dann irgendwann in die Küche gehen und erstaunt frage: "Hui, wer hat den hier Tee gekocht?" Manchmal bemerke ich Dinge, dich ich irgendwo hingetan habe, dann mach ich etwas anderes und nach einigen Minuten bin ich überrascht darüber.
Anfang des Jahres habe ich meine Arbeit verloren und dort noch ein Gespräch wegen der Gründe gehabt. Die wollten jemanden, der Stress und Multikasking liebt und braucht. Also einen Arbeits-süchtigen. Ich hab das kommentiert mit: "Niemand liebt Multitasking, das ist nur eine Sache der Gewohnheit. Das kann nicht gesund sein." Tja, bin wohl schlauer als ich dachte. Ich würde wirklich gerne wieder arbeiten, aber im IT-Bereich ist die meistgeforderste Eigenschaft: Multitasking. Liegt wahrscheinlich am Zusammenhang mit dem lieben Kollegen Computer.
21.01.11, 00:01:07
wolke7?
( wenn Bsp. zu krass oder zu intensiv, dann einfach entfernen )
Bedauerlicherweise müssen erst Menschen sterben, bis man anfängt nachzudenken, was schief gelaufen ist.
Zitat:
...die potentiell tödlichen Nebenwirkungen ihres selbstverursachten Information Overload zu erfassen...
...an Multitasking gewöhnte Soldaten zeigten auch eine eingeschränkte Fähigkeit zur Konzentration auf das Wesentliche. Sie sprängen zwischen Aufgaben und Kommunikationen hin und her, statt Priorisierungen vorzunehmen...
In einem Trainingsprogramm auf Hawai erprobt das US-Militär nun Methoden, jungen Soldaten die konzentrierte Fokussierung auf Einzelreize beizubringen - autogenes Training lässt grüßen.
...während sie zugleich in Instant-Messenger-Verbindung mit bis zu 30 Kommunikationspartnern - Leitständen, Truppen vor Ort, Vorgesetzten - stehen, per Funk mit einer Flugzeugbesatzung und per Telefon am anderen Ohr mit einem Vorgesetzten. Zwölf Stunden dauere so eine Schicht,... danach "tut das Gehirn" weh...
Bei dieser Arbeitsweise / Stil / Ansicht werden das nicht die letzten Collateralschäden sein .....
Man wird wohl versuchen, statt weniger Info-Flut, den NA-Soldaten zum Roboterwesen umzutrimmen....
Quelle
21.01.11, 09:08:14
biene63
Hi,
für mich ist ein gewisses Mass an Multitasking ein dringlicher Ausgleich. Was meine ich? Wenn sich in "mir...irgendwo - oft hab ich noch nicht mal denkbare Gedanken, sondern sehe nur Nebelfetzen) ein Text zusammenbraut, dann muss ich dringend andere Tätigkeiten tun....alles andere ausser Schreiben.
- Ich laufe gern, etwas ziellos durch den Park, strukturiere dabei meine Arbeitsablaufpläne und beobachte, wie der anstehende Text mehr Struktur erhält (die Nebelfetzen werden dichter und kriegen Farbe...manchmal ist das Thema zu erahnen)
- Wenn mich ein Themengebiet interessiert, dass ist es für mich gut, wenn ich ziemlich oft "mitten drin" in ein anderes Gebiet wechsele, damit ich mein Interesse an dem ersten Themengebiet frisch-stabil halte. Ausserdem ermöglicht mir der Wechsel in mein Ausweichthema eine gewisse Distanz und Perspektivwechsel - ich kann auf Abstand besser gröbere Strukturen erkennen, als wenn ich so tief im Thema drin stecke.
- Oft ist es so, dass ich vor der Bearbeitung irgendeiner Tätigkeit irgendwie Angst habe....besonders bei der Behördenkommunikation ist das für mich so.....bevor ich da tagelang regungslos im Bett versteckt liegen bleib, damit das Telefon mich nicht findet oder der Briefkasten, beschäftige ich mich lieber "handelnd" mit einer anderen Aufgabe. Das hat für mich den Vorteil, dass ich einerseits genauso versteckt bin vor der Behördenkommunikation, aber ich bin schon aktiv in (irgendeiner) anderen Handlung eingebunden....und diesen Schwung aus dem aktiven Tun kann ich dann nutzen um ihn "rüberzuziehen in die anstehende Aufgabe Kampf-mit-den-Behörden".
lg biene63
21.01.11, 11:35:54
55555
@biene63: Ich glaube nicht, daß das was du beschreibst mit Multitasking gemeint ist.
21.01.11, 14:48:04
biene63
@55555: Was ist denn stattdessen mit Multitasking gemeint?
Ich sitze hier vor PC und esse ein Wurstbrötchen, während ich lese und schreibe. Dazu trink ich Cappuccino. Parallel überlege ich an meinem Handlungsablaufplan, welcher heute noch zu abzuarbeiten ist, sowie an den Ablaufplänen für die kommende Woche, weiterhin hab ich intern etliche "unfertige Texte" im Kopf in unterschiedlichen Reifestadien und eine Skizze für ein Ding, was ich grad baue.
Wieviel unterschiedliche Tätigkeiten müssen denn rein körperlich und-oder auf der mentalen Ebene parallel ausgeführt würden, damit der Begriff "Multitasking" erfüllt ist?
lg biene63
21.01.11, 14:54:26
Mama
@biene63
Das Wurstbrötchen isst und den Capuccino trinkst Du so nebenbei. Da musst Du Dich nicht drauf konzentrieren.
Lesen und schreiben hier im Forum ist auch miteinander verbunden.
Wenn Du für Deine anderen Tätigkeiten gerade am PC mehrere Fenster aufhast und es schaffst diese zu bearbeiten (immer hin und her zu springen), dann ist das Multitasking.
21.01.11, 15:04:08
biene63
Hallo Mama
*lach* aber sicher - muss ich mich unentwegt auf jegliche meiner motorischen Leistungen konzentrieren!....*lach*
Bisher sind erst ganz wenige meiner motorischen Abläufe automtisiert. Das darf ich insbesondere immer dann sehr hübsch merken, wenn ich nur wenig/schlecht schlafen konnte...oder wenn ich so wie seit Ende November an ner heftigen Erkältung laboriere...und seit althergebrachter Zeit stosse ich wieder überall an, knicke um, verschütte Flüssigkeiten, sehe nicht die nächsten Dinge...sehr hübsch und erheiternd für alle Momente des langweiligen grauen Alltags.
Für den Beobachter mag das so aussehen, als würde ich ziemlich viel "nebenbei tun und ohne mich drauf konzentrieren zu müssen"...lach, eben jener Beobachter würde reichlich kotzen wenn er mit dem gleichen Sinnessystem wie ich wär - da wär nix mehr mit "nebenbei tun".
lg biene63
21.01.11, 15:35:32
Mama
Multitasking bedeutet bewußt mehrere unterschiedliche Dinge zu verrichten.
Bei jedem Ding machst Du einen Cut und gehst zum nächsten. Bei dem nächsten Ding kannst Du nahtlos weitermachen ohne nachzudenken (grob formuliert). Ist eine enorme Aufgabe fürs Gehirn und gut sagen die Einen; ist enormer Streß sagen die Anderen.
Ich kann nicht sagen ob es das Eine odere Andere ist, da ich dzu definitiv nicht in der Lage bin.
Essen und Trinken kann ich schon nebenbei, problematisch ist es nur, wenn ich es vergesse.