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Thema: zum Beitrag 20.1.17 der ESH Seite (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=7649)


Geschrieben von: schuschu am: 26.01.17, 17:15:30
ich beziehe mich hier auf den beitrag auf der ESH seite vom 20.1.2017, Erneuerungsarbeiten an Körper und Seele:

es steht dort, dass wir der ESh schreiben sollen, wenn wir wollen, dass Ihr weitermacht.

dazu möchte ich ein wenig zurückgehen in unsere persönliche geschichte von meinem sohn und mir.
mein sohn ist autist und hatte eine lange odyssee was kindergarten und schule betrifft hinter sich.. aus dem kindergarten habe ich ihn noch zuhause lassen können , als er durch die hohen belastungen krank wurde ( damals wusste ich nicht was los ist habe aber intuitiv ihn aus dem kindergarten zuhause gelassen. dann gings weiter mit schule.. in deutschland die schulpflicht.. schon nach den ersten tagen nach der einschulung sagte mein sohn zu mir : " mama , wenn ich da nochmal reinmuss, sterbe ich,. .. wochen später befanden wir uns in einer klinik, weil er abmagerte bis auf die knochen und körperliche symptome vom arzt nicht geheilt werden konnten. er brauchte infusionen.
wurde danach eine psychologin eingeschaltet, die ben als autisten erkannte.. dennoch war die reaktion der schule damals nur eine zurückstellung. es wurde auch nach gesprächen am schulamt nicht erkannt, dass eine zurückstellung es nächstes jahr für meinen sohn nicht einfacher macht, die schule zu besuchen.

so quälte er sich von einer klasse zur anderen in verschiedenen schulen, weil ich als mutter, an den schulen für sein recht eintrat , musste er von der schule aus die schule verlassen..also auf zur nächsten.. weil hausunterricht oder online unterricht wie es die ESH empfiehlt nicht in betracht gezogen wurde. die schulpflicht aber erfüllt sein musste,
mein sohn hielt das ganze mehr zuhause krank als in der schule bis zum 12 lebensjahr durch. immer wieder versuchte ich hilfe zu finden bei interessenverbänden ( damals kannte ich nur komtenezentren oder autismus deutschland. dort erfuhren wir allerdings keine hilfe .. eine kernaussage von dort war : der junge hat zu lernen in der schuleund klasse zu lernen. ich aber spürte sehr genau, dass das selbst mit schulbegleitung nicht der weg ist.
als er mit 12 dann einen totalzusammenbruch ( overload mit folgendem burnout ) hatte .. der körper gesundheitlich sehr angeschlagen. und keine medizinische unterstützung anschlug für diverse wechselnde gesundheitsschäden, liess ich ihn woche für woche zuhause... in dieser zeit der grössten verzweiflung ( ich hatte sorge, dass man mir mein kind wegnimmt, weil er ja die schule nicht besuchte ) fand ich durch recherchieren die ESH. ( ich hatte jahre davor schonmal kontalt aufgenommen , damals aber interpretiert, dass dort wahrscheinlich der selbe schmwarrn wie in den kompetenzzentren erzählt wird und das gegen den autisten und nicht für ihn ist. )
nun hatte ich bei der ESH einen ansprechpartner.. es hat viele "gespräche gebraucht " bis ich vertrauen fassen konnte , habe viele fragen gestellt und musste erst lernen, dass die ESH im sinne meines sohnes mit uns geht.

es wurde kontakt an der damaligen zuständigen schule aufgenommen ( ohne die ESH wäre es im drama geendet, weil niemand einer mutter glaubt, selbst wenn sie dasseöbe sagt wie ein interessenverband von autisten für autisten.

die versuche der webcam online schule an regelschulen scheiterten nach 2 jahren warten drauf.. ( der grund : angebliche technische herausforderungen) .. danach nach 2 jahren wieder mal tischrunde mit schulamt und schule und jugendamt.. doch diesmal mit anwesenheit eines nichtautistischen vertreters der ESH ( weil man sich in solchen runden immer noch nicht aif barrierefreie kommunikation fernschriftlich einlassen wollte ) .
die argumente der ESH waren dieselben , die ich auch schon jahrelag davor immer anbrachte... es kam dann zu der lösung, die fernschule vom jugendamt finanziert zu bekommen, ( wasnicht wirklich inklusion bedeutet. doch mein sohn hatte zur damaligen schule keine kontakte auch keine freundschaften , daher auch kein interesse mehr, dort per webcam teilzunehmen.. für ihn war es laut ih eine gute lösung.
nun ist er volljährig.. und er braucht eine barrierefreie ausbildung in dem beruf , in dem er wunderbare talente und fähgkeiten hat. er muss von zuhause aus lernen und arbeiten dürfen können. auch hier bat er mich, aufgrund der erfahrenen hilfen zur enthinerung , die ESH um ihren einsatz.
er ist am leben, weil die ESH uns geholfen hat zu enthindern . uns geholfen hat, rechte zu erkennen und sie einzufordern. Ohne die hilfe der ESH würde er wahrscheinlich schwer krank und belastet sein. ich bitte Euch , auch wenn dies ein ganz persönlicher fall ist, weiterzumachen. denn solche fälle gibt es ganz viele.. und ja ich weiss: leider eben auch das gegenteil , so wie ihr es schon erlebt habt. ich habe durch das lesen hier im forum und die beiträge auf der seite der Enthinderungsselbsthilfe von autisten für autisten, endlich das gefühl des nachhause kommens erlebt. sooft davor gegen windmühlen gekämpft mit meiner sicht zu autismus und meiner intuition meinen sohn betreffend. ich fühlte mich alleine damit und unverstanden.. was auch in dem falle zur bedrohung wurde, weil es ja um die gesundheit meines sohnes ging.
daher nochmal die bitte, denn es ist nichts verloren : macht weiter !


Geschrieben von: Antares am: 27.01.17, 10:23:20
Die ESH soll bitte unbedingt weiter machen, sonst steht der White Unicorn irgendwann allein auf weiter Flur als Gemeinschaft, die Neurodiversität als gesunden Teil menschlicher Vielfalt anstrebt!

Man muss bedenken: Schublade auf, Autist rein + Mediaktion und Verhaltenstherapie, ohne Berücksichtigung der Bedürfnisse der Kinder, Schublade zu - ist aktuell der Trend Nummer 1

Ohne Beistand von Gemeinschaften, die so wundervolle Projekte auch als Ideen planen wie dieses Wohnprojekt z.B. wird der "Soziale Markt" die Kapitalinteressen an den Kindern in den Vordergrund stellen, ohne Schranken. Irgendwann gäbe es nicht einmal mehr eine Stimme, die wenigstens etwas anderes anbietet.

Irgendwann werden wir hoffentlich in der Gemeinschaft als eine vielfältige Anzahl an Vereinen und Organisationen zufrieden mit dem sein, was wir tun, weil wir auch wissen, dass es uns gibt und das gut so ist.

Bitte also weiter machen und nicht verschwinden und wenn es lediglich für euch bedeutet ein schönes Haus zu haben, in dem es das Umfeld auch zulässt so sein zu können wie ihr seid. Dann seid ihr immerhin lebendige Beispiele die leben, mögliche Vorbilder... nicht verschwinden!


Geschrieben von: schuschu am: 28.01.17, 09:34:02
"... in dem es das Umfeld auch zulässt so sein zu können wie ihr seid. Dann seid ihr immerhin lebendige Beispiele die leben, mögliche Vorbilder... nicht verschwinden"

!".....Ohne Beistand von Gemeinschaften, die so wundervolle Projekte auch als Ideen planen wie dieses Wohnprojekt z.B. wird der "Soziale Markt" die Kapitalinteressen an den Kindern in den Vordergrund stellen, ohne Schranken"

wollte die2 punkte von antares nochmal zitieren, weil ich ihrer ansicht bin.

meist ist es ja so, dass die wirklichwahrhaften dinge in dieser welt keinen grossen raum haben. weder in gedanken und ansichten der menschen ,noch als präsenz.
man kann deutlich spüren, in wessen hand die welt liegt. doch umso wichtiger und not - wendig ist es, dass die lichter weiter leuchten, dass die wahrhaften dinge weiter mutig im herzen ihren weg gehen und raum einnehmen.
ich bin sicher,es wird irgendwann der zeitpunkt kommen , wo das sehr wichtig für viele wird,
auch wenn es jetzt immer nur einzelene fälle sind ,denen ganzpersönlich geholfen wird: für diese einzelen fälle ist es immer eine grosse grosse sache , eine zuflucht, ein rückhalt , die rettung !
und nie umsonst .
für mich ist es auch wichtig zu wissen, dass da ein zufluchtsort ist ein haus , wohin ich kann.
was mich abhält ist tatsächlich die kontakte die ich hier aufbaute, die landschaft , die ich liebgewonnenn habe, veränderungen dieich scheue, ein sohn, der autofahrten als belastung emindet und wir daher noch nicht versuche starten konnten hinzuschnuppern in euer projekt wohnhaus. und auch angst,nicht zu genügen , nicht in die gemeinschaft zu passen.

und noch einige andere gründe, weshalb ich mir noch kein herz gefasst habe , wenigstens zum probeleben dort , hinzukommen.
aber zu wissen, ich könnte jederzeit, weil es die möglichkeit gibt, ist ein trösdender gedanke und beschäftigt mich fast täglich.
ich setze mich damit sehr viel auseinander.

und ich denke, es wird einigen menschen so gehen . dass es einfach seine zeit braucht bis etwas in einem heranreift und klarer wird,

es ist tröstend und wichtig zu wissen, dass da eine gemeinschaft ist und ein interessenverband , der autisten erinnert , dass sie rechte auf inklusion und barrierefrehiet haben , auch wenn viele durch umerziehung das noch nicht erfassen können.
ich bin sicher, dass immer ein innerer prozess durch eure impulse stattfindet !

also bitte macht weiter


Geschrieben von: Gast am: 29.01.17, 15:38:56
ich bin zwar nur gast, möchte dennoch etwas zur Interessenvertretung schreiben. wir haben diese organisation nie gebraucht, da ich gelernt habe die Interessen meiner Kinder und auch meine hartnäckig zu vertreten.
dennoch ist es wichtig das es eine Anlaufstelle gibt für menschen die nicht wissen was sie fordern dürfen und können. für menschen die sich einschüchtern lassen von Schulleitern, Jugendämtern etc.

eines möchte ich noch schreiben: es ist sehr wichtig auf die Autisten zu hören, egal ob sie Kinder oder erwachsene sind. jeder mensch weiß was ihm gut tut, auch Autisten. nur müssen Erfahrungen gesammelt werden um dies zu erkennen. also bitte nicht in watte packen.


Geschrieben von: starke Dame am: 29.01.17, 18:40:20
Ich empfand die Zusammenarbeit mit der ESH zeitweise als wertvoll, doch die Absprache war nicht glücklich koordiniert.

Ich als Mutter eines Autisten empfinde es schwierig, die ESH zu rate zu ziehen, wenn es um Bedürfnisse von Autisten geht, die IN die Schule wollen, diese Kinder, Jugendlichen stehen außen vor, vor allem nach der Position gegenüber Schulassistenten.

Sollten nur fern- bzw. onlinebeschulte Autisten durch die ESH eine Begleitung erfahren, entzieht sich mir der Sinn einer konstruktiven Zusammenarbeit.


Das privat engagierte aggressiv angegriffen wurden, empfinde ich sehr verstörend. Das würde mich persönlich verunsichern.

Ich denke das Bewusstsein muss bei Autisteneltern anders geschärft werden:

1. Erstgespräch,
2. auf dieser Grundlage Zielvereinbarung,
3. Ich weiß nicht ob möglich ESH muss dann auch Mandatschaft (oder ähnliches) haben und Bevollmächtigt sein.

Wenn dann gewisse Abläufe in der Zusammenarbeit nicht klappen, muss gekündigt werden. Dann die Kosten - das die ESH kostenlos ist, sehe ich eventuell auch als ein Problem an, wenn die ESH z.B. auch Beratungsleistungen zur Teilhabe leistet, weiß ich nicht inwieweit diese Kosten eventuell von Leistungsträger übernommen werden müssten.

Ist jetzt so nur ein Gedanke - leider muss ich ihn so anhängen, es scheint ein Problem mit der Änderungsfunktion zu geben.


Geschrieben von: schuschu am: 29.01.17, 19:22:43
starke dame : huch ..... mich erschreckt deine vorstellung ein bisschen , wie gewisse abläufe in der zusammenarbeit mit der ESH stattfinden sollen .

das wirkt starr auf mich. ich habe die ESH und die ansprechpartner als hochempatische , die situation genau erkennend und auf die bedürfnisse zur barrierefreiheit eingehend und hinführend erlebt.

auch wenn es nicht immer einfach war, so wars und ist es immer ein bewusstwerdungsprozess , so habe ich es empfunden. und empfinde es.
ich bin sehr dankbar, dass die beratungsleistungen kostenlos sind , dennoch nicht weniger wertvoll. ich hätte den eindruck, mit bezahlung würde ein kunden dienstleisterverhältnis entstehen und sich eltern ihrer verantwortung entziehen.. denn es geht doch um soviel mehr dabei.

ich habe den thread hier eröffnet , weil es im beitrag hiess, schreibt wenn ihr wollt , dass wir weitermachen. und ich will, dass die ESh weitermacht mit genau diesem mut und dem licht im herzen wie bisher.


Geschrieben von: 55555 am: 29.01.17, 20:10:50
Zitat von Gast:
ich bin zwar nur gast, möchte dennoch etwas zur Interessenvertretung schreiben. wir haben diese organisation nie gebraucht, da ich gelernt habe die Interessen meiner Kinder und auch meine hartnäckig zu vertreten.

Es geht auch um Koordination, Austausch. Niemand kann alleine alles optimal umsetzen und wenn die relativ Starken nur für sich wursteln beiben viele andere auf der Strecke.
Zitat:
Ich als Mutter eines Autisten empfinde es schwierig, die ESH zu rate zu ziehen, wenn es um Bedürfnisse von Autisten geht, die IN die Schule wollen, diese Kinder, Jugendlichen stehen außen vor, vor allem nach der Position gegenüber Schulassistenten.

Das verstehe ich nicht, das ESH-Onlinebeschulungsmodell sieht ja die Schaffung von Wahlfreiheit (z.B. je nach Tagesgefühl) für den autistischen Schüler vor.
Zitat:
Sollten nur fern- bzw. onlinebeschulte Autisten durch die ESH eine Begleitung erfahren, entzieht sich mir der Sinn einer konstruktiven Zusammenarbeit.

Barrierefreiheit in der Schule ist nur ein kleiner Teil des Tätigkeitsbereichs der ESH.


Geschrieben von: starke Dame am: 29.01.17, 20:16:04
schuschu, ja ich habe auch von diesen "Mut und Licht im Herzen" profitiert, es hat mich in vielen Dingen sehr beeinflusst.

Dennoch, denke ich, das man vieles gesondert sehen müsste, das Forum wäre belebter, wenn hier mehr geschrieben werden würde. Wenn dann Autisteneltern zueinander finden, sich selber austauschen, denn ich glaube, berichtigt mich, wenn ich mich irre, das die ESH zu viel zu erledigen hätte, wenn sie neben dem begleiten von Autisten auch noch ständig uns Eltern bekehren, bzw. informieren und permanent erneut die Augen öffnen müssen.

Vielleicht bin ich diesbezüglich kälter geworden - wie viele neue Eltern erlebt man? Die meisten sind doch gar nicht in der Lage, die Bedürfnisse des Kindes überhaupt in der Form wahr zu nehmen, man schreibt Ihnen, antwortet auf Fragen, es kommt vielleicht zu einem kurzen E-Mail-Austausch und dann ist es doch vielen Eltern erst einmal zu anstrengend, den Weg zu gehen.

Vieles müsste wieder ins Forum transferiert werden, dann wäre es wieder aktiver. ESH hätte mehr Potential für die ernst gemeinten Fälle, deswegen diesen Ablauf, damit dieses aufgebauschte nicht dafür sorgt, das der Berg an Arbeit einen demotiviert.

Ja, ich finde die ESH soll weiter machen, doch unter Bedingungen, die für die ESH akzeptabel sind und dann müssen die Eltern, Autisten entscheiden - ja oder nein.

Es ist doch reine Energieverschwendung, wenn man Fälle bearbeitet und Stunden investiert und das Ziel nicht klar definiert war und mangels geschlossener Zielvereinbarung die Parteien auseinander gehen. Damit hat keiner gewonnen, Klarheit - Struktur - effektive Hilfe.

Das andere "Mut und Herz" dieser Austausch, der meist sehr zeitintensiv ist, könnte ja anders im Forum integriert werden. Hier kommen ja auch auf Elternanfragen beratende Antworten, die schon weiter helfen.


Geschrieben von: starke Dame am: 29.01.17, 20:31:52
55555, ich kriege das mit dem Zitieren nicht hin, wurde etwas geändert?

ESH-Onlinebeschulungsmodell mit der Wahlfreiheit, ist nicht praktikabel, wenn manche Autisten in die Schule gehen wollen. Z.B. mein Kind will ihn die Schule gehen und dies ist nur mit einer Assistenz möglich.

Da ich noch keine erwachsenen Kinder habe, fällt z.B. mein Interessengebiet nur in den kleinen Bereich, der ESH betreffend.


Ich sehe dennoch auch die Schnittstelle vom autistischen Kind mit dem Übergang zum Erwachsenenalter als sehr wichtig an. Eltern beraten, Abnabelung, selbst bestimmtes Wohnen.


Doch auch hier, kann das Forum viel Aufklärungsarbeit leisten - die einen oder anderen Bereiche vielleicht ins Lexikon auf nehmen.

Ich weiß es ja nicht, doch kann ich mir vorstellen, das die ESH Entlastung bedarf, das man im Prinzip dort das konzentrierte Bearbeitet und das zwischenmenschliche Drumherum, wäre Bereich Forum.

Dann würden vielleicht auch manche wieder motiviert werden können.


Hier gilt es auch Aufklärung zu liefern, das Autisten mit 18 eben nicht entmündigt werden. Viele Dinge die wichtig sind. Doch denke ich, eine persönliche umfangreiche Begleitung aller Einzelfälle ist definitiv zu zeitintensiv und man sollte doch wirklich überlegen, was überhaupt leistbar ist.

Wie kann die Vernetzung per Internet genutzt werden.

Ich habe leider zu wenig Zeit, viel und ausführlicher zu schreiben.


Geschrieben von: Antares am: 29.01.17, 20:47:24
Starke Dame ich weiß nicht, woher Du meinst, dass es Interessenvertretern überhaupt erlaubt wäre Geld für ihre Tätigkeit zu verlangen... also... nein ^^ das geht nicht. Selbst in einem anerkannten Träger der Kinder- und Jugendhilfe der unser Verein ist, für den Vorstand:

NOGO! per Finanzamt, Vereinsrecht und der Amtszulassung - und das ist gut so.

Die Vorstände müssen ohne Entgelt leben, nur angestellte Fachkräfte werden bezahlt für die Tätigkeiten, welche die Vorstände in den Anträgen dem Spitzenverband (AWO bei uns) vorlegen. Also bitte, sieh das nicht als Manko an, sondern als wertvoll! Es ist nicht selbstverständlich, dass wir diese Arbeit leisten und es ist wirklich gut, dass es hier nicht um Geld geht - sondern um die Interessen der Kinder.

Ich weiß nicht, wieso Du so kalt innerlich bist... man erlebt sehr viele Eltern die: in der Lage sind die Bedürfnisse des Kindes in einer gesunden Form an zu erkennen, Autist-Sein als Teil menschlicher Vielfalt! Und diese Eltern - sie schreiben Romane ^^ weil sie sich freuen endlich einmal jemanden zu finden, der in den Austausch geht über etwas anderes wie Medikation und Therapie, Anpassung... sondern real Wege gemeinsam gegangen werden und das ist für diese Eltern sehr befreiend, schön und unglaublich erleichternd.

Das Forum muss nur belebter sein, wenn es sein muss... ich kann mir gut vorstellen, dass es gerade nicht sein muss - Klarheit, Struktur und effektive Hilfe... wir sind ja im Ehrenamt, wie Du entnehmen kannst, nicht nur die ESH, und ich kann mir einfach auch gut vorstellen, dass es bei der ESH ist wie bei uns auch ein wenig:

Man ist sowieso da. Wenn es die Eltern ernst meinen, dann sind sie akzeptabel! Also sie kommen gar nicht auf die Idee die Hausregeln nicht an zu erkennen, sie geben sich unglaublich viel Mühe weil sie so unendlich teilweise Dankbarkeit zeigen! - ihr Kind wird kein Pflegefall mit Pflegestufe und Assistenz im Wohnheim, nein, es zieht in eine Wohnung... ganz allein... ich glaube Du hast einfach noch nicht erlebt, was es bedeutet alle Zeit der Welt für diese Menschen zu haben, das Leid und die Freude ganz menschlich mit großem Herzen einfach zu Teilen, da zu sein, mit zu gehen und

KEINE Klarheit, Struktur, Bürokratie - zack zack... auf die Uhr schau ^^

Ne... davon gibt es schon genug.

Was allerdings wirklich nicht schön ist sind Eltern die so tun, als wollten sie ernsthaft was und dann: wollten sie einen nur als Statussymbol oder missbrauchen einen für irgendwas... das kostet Kraft, das ist nicht nett... aber: man lernt auch aus diesen Erfahrungen, finde ich.

Die Online-Beschulung als MÖGLICHKEIT ist auch für uns wesentlich UND: ohne die ESH hätten wir das unserem Schulrat nie vorgeschlagen. Mittlerweile geht die Idee an die Uni, es wurde über die Barrierenliste schon eine Bachelorarbeit geschrieben... hätte es alles ohne die ESH nie gegeben.

Und ich glaube: die ESH weiß was sie tut, denn sie ist die älteste Gemeinschaft in diesem Sinne, die es offiziell so in dieser Art gibt. Auch wenn andere Professoren das dann bestätigen werden, ohne die ESH, hätte es die Liste in dieser Form nie gegeben.

Pioniere machen Fehler natürlich... aber als jemand der die Pioniere überhaupt nicht versteht wird es nicht möglich sein ihnen zu folgen in dem was sie als Botschaft tragen wollten. Ratschläge sind so gut wie nicht möglich. Wenn dann kann man etwas heraus finden, Leben und als Information weiter tragen, wenn es taugt, integriert es sich wo anders weiter.

Wir haben sehr viel von der ESH als Pioniere gelernt, nicht alles übernommen, auch manche Gedanken anders bewertet (wie Kritik an anderen Vereinen, Wissenschaft,...) wer weiß wer recht hat... letztendlich wissen wir bis heute nicht, ob wir jetzt mit diesen Abweichungen dauerhaft etwas Gutes geschaffen haben, aber das Letzte was ich wollte wäre, dass die ESH aufhört weil sie sich überflüssig fühlt oder nutzlos... auch wenn nie alle Punkte übereinstimmen.

Das ist kein Grund das Licht unter den Scheffel zu stellen, denn die Barrierenliste ist grandios, auch die Idee der Beschulung über Kamera. V.a. da die ESH mit dieser Liste und den Ideen etwas zu Papier brachte, was ich/wir ebenfalls heraus gefunden hatten und das so niemals veröffentlicht hätten, hätte das nicht schon existiert.

Und die ganze Arbeit... ich habe die Arbeit mit der ESH sehr genossen, die Konzepte haben enorm davon profitiert. Sobald der Flyer fertig ist für die neue Website, und das Wohn-Projekt, werde ich den auch gern in Berlin verteilen, sowie das Projekt auf unserer Website vorstellen.

Der Gedanke: da ist etwas wo wir hin können, wenn wir nicht weiter wissen, ist bestimmt gerade für junge Erwachsene, dann so spätestens mit 18 ein sehr beruhigender Gedanke, denn durchaus manche wissen nicht so recht, was mit dem Leben anfangen und wo hin. Auch dieses Konzept und Modell ist einzigartig in seiner Art und genial von der Grundidee her.

Das Problem mit den Eltern, sich dennoch für die Kinder einzusetzen, auch wenn die Eltern dagegen sind ist natürlich ein Problem, das ausschließlich intern geklärt werden kann. Hier kann ich auch keinen Rat geben, da wir so etwas (noch) nicht hatten - was aber auch daran liegen mag, dass wir so schwere Themen wie Wohnprojekte nicht selbst haben. Es sind schon schwere Probleme und Fragenstellungen, die sich insbesondere die ESH stellt, die sich sonst niemand stellt - was aber wichtig ist, auch hier Lösungen zu finden, was nur geschehen kann, wenn irgendwer anfängt darüber nach zu denken.


Geschrieben von: starke Dame am: 30.01.17, 06:01:55
Dann ist das halt so, dass Kosten nicht erstattet werden - es war halt eine Idee.

Innerlich kalt = fragende Eltern, doch die meisten einfach nicht hören wollen, das man die Kinder lassen muss, die Bedürfnisse der Kinder erkennt, sie nicht in eine Form presst, ihnen einfach ermöglicht, auf ihre individuellen Weise zu erforschen und aus zu testen. Doch viele Eltern lehnen das ab. Das macht mich kalt, dass ich überlege, wann soll man überhaupt noch schreiben, wenn Eltern Probleme mit ihren kleinen autistischen Kindern haben und sofort wollen, dass sich etwas ändern und nicht verstehen wollen, mit der Zeit ändert sich alles und die Entwicklung des Kindes schon dafür sorgt, dass auf die Jahre rückblickend, das jetzt wichtig ist und später andere Dinge für das Kind wichtig sind.

Wer stellt fest, wie ernst es Eltern meinen? Ich denke hier gibt es einige Eltern, die es sehr ernst meinen, ihrem Kind diesen freien Weg zu ermöglichen, dennoch nicht als solche erkannt werden?
Ich weiß wie ein Ehrenamt funktioniert, da war mir hier nicht immer alles klar, wann etwas wirklich für den einzelnen Menschen sein soll und wann es hauptsächlich politisch motiviert ist - um eine generelle Veränderung auf gesetzlicher Ebene durch zu boxen?

Onlinebeschulung an der Uni, ja - sehe ich auch als sehr gute Möglichkeit an, doch nicht gezwungener Maßen für Grundschulkinder, manche junge Autisten haben da nicht das Bedürfnis der Onlinebeschulung.

Ja, man lernt aus Erfahrung - ich denke Eltern müssen gestärkt werden, es ist die Frage haben Eltern etwas als Statussymbol wirklich missbraucht? Oder wurde einfach nur angebotene Hilfe angenommen? Wie frei dürfen Eltern in ihren Entscheidungen sein? Nur schwarz/weiß - friss oder stirb? Wird die Individualität des einzelnen Kindes wirklich berücksichtigt? Oder wenn sie politisch unkorrekt für die Durchsetzung der Onlinebeschulung ungeeignet ist als nicht korrekt angesehen?

Vieles ist sehr gut - doch da ich selber Familienmitglieder in einem Ehrenamt habe, kenne ich das Herzblut und die Bedeutung. Ich erkenne aber auch die Toleranz, es ist die Frage, in wie weit die ESH adäquat auf das individuelle ein gehen kann?


Geschrieben von: starke Dame am: 30.01.17, 06:11:44
Entschuldigt - dass ich anhängen muss, klicke ich auf Bearbeiten, habe ich eine weiße Fläche.

Ich empfinde es auch merkwürdig - niemand muss meine Gedanken nachvollziehen, doch habe ich es so verstanden, dass man über das wie und ob und dem damit verbundenen Gedankenaustausch erfahren möchte, ob wir wünschen, dass die ESH weiter macht.

JA natürlich weiter machen, doch warum alles bewerten? Gedanken bewerten? Ob nachvollziehbar oder nicht, sind Gedanken, die auch so einfach für sich stehen dürfen?