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Die Wissenschaftler schufen eine Spielsituation, in der in mehreren Versuchen Süßigkeiten unterschiedlich verteilt wurden. Einbezogen wurden Kinder verschiedener Altersgruppen sowie Erwachsene, die eine verschieden verteilte Belohnung annehmen oder ablehnen konnten.
Je zwei Situationen wurden getestet: Im ersten Fall bedeutete eine Akzeptanz, dass die Testperson selbst eine geringere Belohnung bekam als ein gegenüber sitzender Mitarbeiter des Studienteams. Im Fall einer Ablehnung erhielten beide nichts. In der zweiten Versuchssituation erhielt der Sitznachbar so oder so eine größere Menge Süßigkeiten. Die Testperson konnte durch ihr Verhalten nur beeinflussen, ob sie selbst eine geringere oder gar keine süße Belohnung bekam.
Das Ergebnis: Kinder im Alter von vier bis neun Jahren entschieden in der ersten Versuchsreihe mehrheitlich so, dass niemand der Spielbeteiligten eine Belohnung bekam. Für die Wissenschaftler spricht dieses Verhalten dafür, dass Trotz die treibende Motivation ist. Bei Frustration hätten die Kinder auch in der zweiten Versuchsreihe überwiegend abgelehnt, was aber nicht der Fall war.
Erwachsene und ältere Kinder zeigten dagegen oft ein selbstloseres Verhalten: Sie gaben sich mit weniger zufrieden und gönnten ihrem Gegenüber die größere Belohnung. Die Wissenschaftler vermuten allerdings, dass zumindest die Erwachsenen angesichts des Versuchsaufbaus fürchteten, als missgünstig zu gelten und ihr Verhalten an die sozialen Normen anpassten.