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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Die Quelle zu den folgenden Zitaten reiche ich nach. Was meint ihr dazu?
Zitat:
Diese unstrukturierten Zeiten sind für diese Menschen [Autisten, 55555] oft die schwierigsten und stressigsten. Hier ist
ein typisches Merkmal die mangelnde Flexibilität im Sozialverhalten und das häufig starre zwanghafte
Festhalten an wenigen stereotypen Verhaltensmustern und Ritualen. Autistische Menschen verfallen
leicht in dieses Verhalten, wenn sie keine Anregungen für die Freizeit bekommen. Sie haben nur wenig
Möglichkeiten, „Eigeninitiative“ zu ergreifen und ihre arbeitsfreie Zeit sinnvoll und für sie selbst zu-
friedenstellend zu gestalten. Insofern können sie in der Freizeit daher nicht einfach sich selbst über-
lassen werden, sondern auch der Freizeitbereich muss durch Angebote stetig begleitet und strukturiert
werden. Dabei sind die Anforderungen am Unterstützungsbedarf vielfältig, von hoher Flexibilität
geprägt und bei Menschen mit hoher Intelligenzeinschränkung am höchsten.

Hier ist anzumerken, dass nach Aussagen der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen Leistungen
der Eingliederungshilfen im Wesentlichen auf das Wohnen beschränkt sind und Freizeitaktivitäten
ungenügend unterstützt werden. Insofern wird bemängelt, dass heranwachsende Kinder und Erwach-
sene im hohen Maße von der Hilfe der Eltern oder des familiären Umfeldes abhängig sind. Gerade in
strukturschwachen Regionen führt dies zu einer nicht zu unterschätzenden gegenseitigen hohen Ab-
hängigkeit, die sich im familiären Umfeld unterschiedlich auswirkt. Häufig führen die fortlaufenden
Einschränkungen in der eigenen Lebenssituation zu zusätzlichen Belastungs- und Überlastungs-
situationen, die wiederum zu Konflikten auf der Beziehungsebene Betroffener führen.

Zitat:
In unstrukturierten Zeiträumen zeigen Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] steoreotyp sich wiederholende Hand-
lungen und Verhaltensweisen, wovon sie sich nur schwer lösen können. In diesem Bereich ist es
wichtig, Freizeitaktivitäten und Eigenbeschäftigung zu planen und zu strukturieren.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
17.03.07, 14:47:37
Link
saphira
(Autistenbereich)

hm das trifft nicht wirklich zu, zumindest nicht auf mich. ich hab keine probleme meine freizeit zu nutzen.
aber es stimmt, in unstrukturierten zeiträumen fühl ich mich unwohl und dreh am rad. aber man kann doch seine freizeit so gestalten das auch da routine bzw rituale entstehen.
17.03.07, 15:33:20
Link
drvaust
(stillgelegt)

Eigenartig. Das kenne ich ganz anders, auch von LFA.

Vielleicht geht es mehr um "unstrukturierten Zeiten" als um normale regelmäßige Freizeit. Plötzliche Freizeiten können die Routine stören und zu Problemen führen.
Vielleicht stört NA die stereotype Beschäftigung mit Spezialinteressen. Die verstehen nicht, daß ein Autist nicht jeden Tag etwas Anderes machen will.
Ich kann mich in der Freizeit sehr gut beschäftigen, habe nicht genug Freizeit für meine Beschäftigung.

17.03.07, 15:35:49
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 24.03.07, 18:43:00

Ehe ich es noch vergesse:

Quelle

Edit: Korrigierter Link, dort die .pdf-Datei anklicken.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
24.03.07, 14:55:44
Link
uppsdaneben
(Autistenbereich)

Zitat von drvaust:
Ich kann mich in der Freizeit sehr gut beschäftigen, habe nicht genug Freizeit für meine Beschäftigung.


Im Moment könnte meine Woche noch ein paar Tage gebrauchen.
25.03.07, 09:19:00
Link
lorelei
(Autistenbereich)

Ich kann mich sehr gut selbst beschäftigen, ob das, was ich tue, sinnvoll ist, ist Ansichtssache.
25.03.07, 22:46:13
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Aber das kann man hier ja mal feststellen, daß es sinnvoll ist 40 Stunden im Monat etwas zu tun, was man eigentlich nicht tun will, damit man dafür ein Auto und diverse andere Dinge bekommt. Hingegen ist es ein sinnentleerter Stereotypismus, wenn jemand gerne bestimmte Worte aus Zeitungen ausschneidet und ordentlich auf dem Fußboden verteilt. Andererseits ist es kein sinnentleerter Stereotypismus, wenn sich jemand gerne stundenlang in einem Schützenverein aufhält um einfach mal so ohne besonderen Sinn mit den Leuten dort zu plaudern. zwinkern

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.03.07, 14:02:50
Link
Altpapier
(Autistenbereich)

Die zentrale Frage scheint mir bei dieser Angelegenheit zu sein, ob die Autisten in solchen Einrichtungen sich ihre Umgebung nicht selbst so gestalten könnten, daß sie sich wohl fühlen. Denn diese Verhaltensweisen deutet ja weniger darauf hin, daß Pausen nicht erträglich sind, sondern daß Pausen in diesem Millieu ein Problem sind.
26.03.07, 21:31:21
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Aber aus dem Text geht hervor, daß Autisten gewissermaßen Unterstützung brauchen, weil sie ihre Freizeit nicht selbst gestalten können, und zwar nicht nur "Intelligengemiderte", sondern diese lediglich in noch höherem Ausmaß.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
26.03.07, 22:01:18
Link
arlette
(Autistenbereich)

ich hab eigentlich eher probleme, weil ich mich gerne noch mehr für mich beschäftigen würde, und dies wegen geldverdienen/arbeit nicht machen kann bzw. dann in die 'aussenwelt' muss.
28.03.07, 21:31:42
Link
Zweiblum
(Autistenbereich)

Zitat von 55555:
Was meint ihr dazu?
Zitat:
Autistische Menschen verfallen leicht in dieses Verhalten, wenn sie keine Anregungen für die Freizeit bekommen. Sie haben nur wenig Möglichkeiten, „Eigeninitiative“ zu ergreifen und ihre arbeitsfreie Zeit sinnvoll und für sie selbst zu friedenstellend zu gestalten.

Mit fällt es schwer, Freizeitgestaltungen zu finden, die einerseits geitstig anregend sind und andererseits auf die austistischen Neigungen Rücsicht nehmen. Also zB Manschaftssport kommt schon mal gar nicht in Frage.

Zitat:
Menschen mit hoher Intelligenzeinschränkung

mit hoher Einschränkung - also mit wenig Intelligenz?

Zitat:
Hier ist anzumerken, dass ... Freizeitaktivitäten
ungenügend unterstützt werden.

Wer - außer mir selber - kann sagen was ich am liebsten in meiner Frizeit tue.

Ich würde zB gerne solche Beiträge neu formatieren (Blocksatz) zugunsten der lesbarkeit lachen


~~ Dazlious ~~
22.06.07, 15:50:04
Link
Mutter
(Autistenbereich)

Ich kann dem auch nicht zustimmen, ein ganz wesentlicher Punkt ist der strukturiete Tagesablauf. Hektik ist auch in jedem Falle zu vermeiden.
22.06.07, 17:01:46
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