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Autor Nachricht
Jana
(Autistenbereich)

Zitat von Altpapier:
Ich habe nachgedacht und bin zu dem Schluß gekommen, daß es mir nicht gefällt zwischen "mir" und "Autismus" so scharf zu unterscheiden.

Irgendwie finde ich auch deine Fragestellung seltsam. Es gibt einheitliche Diagnosekriterien, weil ein Syndrom Definitionssache ist. Ich definiere nicht meinen persönlichen Autismus.


Das kannst du ja selbst entscheiden. Es ist deine persönliche Entscheidung, was du tun willst und was nicht.

Ich habe mir einfach nur Gedanken darüber gemacht, warum trotz vorhandener Diagnosekriterien so wenige Fachleute sich damit auskennen und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Diagnosekriterien schwer zu verstehen und kompliziert sind und wollte es vereinfacht darstellen und durch eine Umfrage herausfinden, wie jeder es für sich persönlich sieht um festzustellen ob es Gemeinsamkeiten gibt und es möglich ist, die Kriterien vereinfacht darzustellen, damit man eher die Chance hat, dass AS einfacher von der Allgemeinheit verstanden wird und von den Fachleuten. Und dass man es dadurch leichter hat, einem Fachmann klarzumachen dass man AS hat.

Aber ich will ja auch keinen zwingen da mitzumachen. Es war nur eine Frage und jeder möge selbst entscheiden was er damit macht.

Jeder hat das Recht auf seine eigene Entscheidung und sein eigenes Handeln. Ich hätte es einfach interessant gefunden ob sich die Symptome die jeder für sich persönlich am prägnantesten empfindet mit denen der anderen decken. Es sollte eine Vereinfachung und somit Hilfe sein zur Diagnosestellung.

Denn wieso gibt es sonst so wenig Fachleute die es diagnostizieren können und soviele Fehldiagnosen?

Jana



22.02.07, 23:11:30
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Altpapier
(Autistenbereich)

Ich denke es gibt viele Fehldiagnosen, weil viele Autismus in Natura nicht verstanden haben. Das ist ein Ausbildungsdefizit, das sich langsam schließt.
23.02.07, 08:32:25
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Goldloeckchen
(stillgelegt)

Hallo Jana,

ich muss noch nachdenken bevor ich antworte. Schreibe dir später zurück.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
23.02.07, 13:38:39
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bellaria
(Angehörigenbereich)

Ich glaub auch, dass die vielen Fehldiagnosen im Wesen des Autismus selbst begründet liegen: Wenn Autisten ihr Autistisch-Sein schlüssig und für andere nachvollziehbar zeigen und kommunizieren könnten, wären sie keine Autisten ;-)
23.02.07, 20:56:54
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Snape
(Autistenbereich)

@ Bellerina: ich glaube darin liegt das Problem ! Danke für die schöne Forumulierung !

@ Jana: ich glaube habe verstanden, was Du wissen wolltest. Ich weis auch um die Schwierigkeit "Probleme" zu beschreiben. Letztendlich geht es aber doch nur um DEINE Probleme oder Eigenarten die Dir Schwierigkeiten bereiten. Vielleicht hilft es Dir und Deinem Therapeuten, wenn Du einfach eine Liste anfertigst, in der Du Deine Probleme (evtl. nach sozialen und medizinischen oder motorischem Gesichtspunkten getrennt) notierst und auch Äußerungen von Anderen die diese Probleme nennen (Bespiel: wurde als Kind immer "Professor" von meiner Mutter genannt). Und dann gibst Du Deinem Therapeuten diese Liste.

Sofern sich Dein Therapeut nicht weigert diese Liste zu lesen - meiner hat es getan mit der Begründung, ich könnte ja über alles mit ihm reden - sollte er einen wichtigen Einblick in Dein Leben bekommen.
24.02.07, 11:51:39
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Altpapier
(Autistenbereich)

Wenn ein Arzt Ahnung von Autismus hat schätze ich wird er eine lange Liste vorziehen, sofern sie nicht wirr und unüberlegt ist. Aber selbst eine solche wäre wohl für ihn hilfreicher als eine Kurzfassung. Nur meine Meinung.
24.02.07, 13:43:08
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Jana
(Autistenbereich)

Zitat von Snape:

@ Jana: ich glaube habe verstanden, was Du wissen wolltest. Ich weis auch um die Schwierigkeit "Probleme" zu beschreiben. Letztendlich geht es aber doch nur um DEINE Probleme oder Eigenarten die Dir Schwierigkeiten bereiten. Vielleicht hilft es Dir und Deinem Therapeuten, wenn Du einfach eine Liste anfertigst, ...Und dann gibst Du Deinem Therapeuten diese Liste.

Sofern sich Dein Therapeut nicht weigert diese Liste zu lesen - meiner hat es getan mit der Begründung, ich könnte ja über alles mit ihm reden - sollte er einen wichtigen Einblick in Dein Leben bekommen.


Hallo, ich habe sogar mehrere verschiedene Diagnosekriterien-Fragebögen ausgefüllt obwohl mir das extrem schwerfiel weil ich sie unklar finde und ich habe eine List meiner eigenen Probleme gemacht. Mein Therapeut wollte das nicht haben, als ich ihn das erste Mal mit meinem AS-Verdacht konfrontierte hat er es ziemlich abgetan und er hat alle einzelnen Symptome die ich aufzählte versucht anderen Störungen zuzuordnen, meist der ängstlich vermeidenen Persönlichkeit und der generalisierten Angststörung. Aber Angst alleine ist für mich nur ein Symptom. Ich habe mich jetzt bei einer Ärztin die sich mit AS auskennt angemeldet und werde all meine Aufzeichnungen dorthin mitnehmen. Mein Therapeut der diese Ärztine kennt und sie für eine sehr gute Diagnostikerin hält meinte, dass er dann einen Bericht von der Ärztin haben möchte. Ich fand das auch ein wenig blöd, dass er meine Aufzeichnungen nicht will, aber die der Ärztin. Obwohl er sonst ein sehr guter Therapeut ist. Aber da reagieren eben viele so, Thema AS kennt sich keiner aus und sich dann damit zu beschäftigen bedeutet viel viel Arbeit, denn wenn man sich mit etwas nicht auskennt muss man es erst studieren und dazu sind die meisten Fachleute nicht bereit, da sind sie nahzu autistisch veranlagt und bleiben nur bei ihrem Fachgebiet. Das Thema ist schwierig und ich denke man braucht auch ein Gefühl dafür, um Autismus zu erkennen. Deshalb weil viele das nicht haben stopfen sie es in alle möglichen Schubladen die sie kennen, sonst ist es ihnen zu fremd.

Jana
25.02.07, 14:08:45
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Jana
(Autistenbereich)

Zitat von bellaria:
Ich glaub auch, dass die vielen Fehldiagnosen im Wesen des Autismus selbst begründet liegen: Wenn Autisten ihr Autistisch-Sein schlüssig und für andere nachvollziehbar zeigen und kommunizieren könnten, wären sie keine Autisten zz-zwinkern


Ja ich sehe das auch so. Es wissen so wenige Fachleute darüber, weil das Klientel es nicht wirklich kommunizieren kann, weil es schwer zu beschreiben ist. Wie soll ich was beschreiben was in meiner Welt normal ist aber bei anderen anders ist, das muss ich ja erstmal herausfinden und wie soll ich das wenn ich mich in andere nicht einfühlen kann? Die Diagnosekriterien hab ich auch erst richtig verstanden als ich den Attwood gelesen hatte, dort werden sie ja einzeln erklärt.

J.
25.02.07, 14:10:46
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Snape
(Autistenbereich)

@ Jana: in der Klinik habe ich bzgl. meiner Liste gesagt bekommen, das ich dort auch Dinge notiert habe, die doch völlig "normal" sind, was für sich für mich jedoch nicht so darstellt.

Mein Therapeut besteht neben der ängstlich-vermeidenden PS (die er aber für zu vernachlässigend hält) auch weiterhin auf emotional-instabil, aber erklären kann und will er es mir wohl nicht. Sagte nur, weil er das so will.

Seitdem lese ich - mehr oder weniger, da ich mich nicht immer wirklich darauf konzentrieren kann - auch völlig ungeniert das Buch von Tony Attwood bei ihm im Wartezimmer und stecke es erst wieder weg, wenn ich in seinem Zimmer bin. :-D
Wenn er dann darüber reden will, kann er das gerne mit mir tun. Vorerst habe ich jedoch keine Lust auf eine erneute Diagnose-Diskussion mit ihm.

25.02.07, 20:00:51
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Altpapier
(Autistenbereich)

Therapeuten können auch einfach die falschen Ansprechpartner sein. Die wollen vielleicht auch gerne therapieren und bei Autismus ist da eben nicht viel zu machen. Vollwertige Diagnosen stellen in jedem Fall schon rein rechtlich nur Ärzte aus.
25.02.07, 21:31:50
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drvaust
(stillgelegt)

Was meint Ihr mit 'Therapeut'?
Ein Psychotherapeut dürfte bei Autismus direkt nicht der richtige Ansprechpartner sein, abgesehen davon, das die Diagnose eines einfachen Psychotherapeuten offiziell nicht zählt. Ein Psychotherapeut ist für die Lösung von Verhaltensproblemen, Denkproblemen und ähnlichen Symptomen zuständig. Ein Psychotherapeut hilft bei der Bewältigung von Begleiterscheinungen des Autismus, bei der Bewältigung und dem Umgang mit Problemen, beim Training von Lösungen usw.. Das Problem Autismus ansich liegt nicht im Tätigkeitsbereich eines Psychotherapeuten. Vielleicht wollen Psychotherapeuten keinen Autismus, weil sie dafür nicht zuständig sind. Trotzdem bekam ich meinen ersten Hinweis auf Autismus von einer Psychotherapeutin, zum Abschied.
Für Autismus ansich ist ein Nervenarzt zuständig, ein Psychiater und Neurologe. Die dürfen auch eine offizielle Diagnose stellen. Die können aber auch nichts gegen Autismus machen.

25.02.07, 23:02:40
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Snape
(Autistenbereich)

also mein Therapeut ist auch Psychiater bzw. Neurologe
26.02.07, 21:14:14
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