Unter "Diversity" verstehe ich Vielfalt bzw. sich für (den Erhalt vorhandener) Vielfalt einsetzen.
Wie oft hast Du denn schon versucht Diversity in einer Gemeinschaft umzusetzen?
Vielfalt umzusetzen halte ich nicht für nötig, da Vielfalt im Grunde genommen bereits existiert. Um ökonomische Vielfalt zu bewahren und zu fördern, kaufe ich beispielsweise zunehmend bei mittelständischen Firmen ein. In soziopolitischer Sache unterstütze ich eine momentan entstehende Plattform, die sich für Meinungsfreiheit und -vielfalt einsetzt. Privat kommuniziere ich gerne mit Menschen unterschiedlicher Gesinnung - von links außen bis rechts außen, wobei ich mich keinem Lager selbst zuordnen werde und möchte. Ich lehne nur jene oder jenes ab, was versucht, existierende Vielfalt gezielt einzuschränken.
Welche Probleme sind dort bei Dir aufgetreten und wie genau in diesem Zusammenhang gehst Du davon aus, dass es hierbei Werbung sein könnte, die etwas bringt?
Die Probleme sind genauso vielfältig, wie es die Menschen und Sachverhalte sind. Das häufigste Problem sind Vorurteile und Menschen, die gegenüber anderer Ansichten verschlossen sind.
Werbung dient, wie gesagt, erst einmal nur dazu, auf sich oder die Sache aufmerksam und diese bekannt zu machen. Die eigentlich Aufklärung findet nach meiner Auffassung erst später statt. Mit Werbung alleine, wird man nicht viel erreichen können, aber sie ist die Basis für alles weitere.
Wenn man Werbung für etwas macht, braucht es ja auch immer sehr viel was das real dann auch umsetzt (Eltern, Lehrer, Verwaltung, Politik,...).
Nein, wieso? Werben kann jeder für alles mögliche. So werbe ich für Sache X, wenn ich meinem Freund Y sage, sie sei gut. Jener Freund kann dann nachfragen, warum, oder selbst dazu recherchieren, oder die Werbung ignorieren und nichts weiter unternehmen.
Die mangelnde Begeisterung ist es nicht, also ganz sicher nicht, das allerschnellste was man bekommt ist Verständnis und Begeisterung.
Tatsächlich? Ich erlebe es oft eher so, dass es sich dabei nicht wirklich um echte Begeisterung handelt. Die Sache wird als toll empfunden, doch schnell wieder vergessen. Das ist keine Begeisterung, sondern vielmehr nur eine Floskel, wie auf die Frage, wie es einem ginge, mit "gut" zu antworten. Auch da geht es nicht um echtes Interesse zu seiner Befindlichkeit.
Mit welchen Lobbygruppen / Regierungen / Verwaltungen hast Du denn bisher schon zu tun gehabt?
In diesem Rahmen mit keiner.
Es handelt sich bei einer gelebten Diversity-Kultur ja nicht um "eine Sache die das Leben zu verändern vermag" für die man wie mit einem Waschmittel Werbung machen könnte?
Eigentlich schon, denn geht die Vielfalt, die wir ja in vielen Bereichen noch immer haben, verloren, wird dies sehr wohl das Leben vieler Menschen deutlich ändern. Als Beispiel, wenn ein Monopol entsteht, wenn es nur noch ein Unternehmen gibt, welches Waschmittel herstellt und verkauft, kann es die Preise bestimmen, wie es will. Das scheinen viele Menschen nicht zu erkennen, da sie jene Vielfalt noch haben. Oft bemerkt man, was man hatte, erst dann, wenn man es verloren hat. Deswegen macht es Sinn, für Vielfalt offen zu werben. Nur so macht man auf das aufmerksam, was ein jeder hat, sich dessen aber offenbar nicht bewusst ist.
Kannst Du mir ein möglichst praktisches Beispiel aus Deinem Leben beschreiben, damit ich das verstehen kann?
Ja. Da ich die Meinungsfreiheit und damit ebenso die offene Meinungsvielfalt bedroht sehe, setze ich mich für o.g. Plattform ein. Diese nennt sich "FreihochDrei". Dafür habe ich nicht nur gespendet, sondern beteilige mich aktiv mit meinen Gedanken daran innerhalb der Livestreams und über E-Mail. Später plane ich auf der Plattform aktiv zu sein und mache mir Gedanken zu möglichen Verbesserungen. Grundlegendes Ziel der Plattform ist, dass fremde Meinungen anderer weder unterdrückt noch zensiert werden sollen. Den Gedanken finde ich per se gut und unterstützenswert. Dies ist Begeisterung meinerseits.