Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

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Anteras was, ich kann hier nicht für Autisten sprechen, aber für eine Allgemeinheit.
Wenn Menschen in einem Umfeld aufwachsen, indem sie in irgend einer Form Gewalt ausgesetzt sind und eventuell sogar ihre wahren Gefühle, ihr wahres ich verstecken müssen, um zu überleben, so würde dies zu Ihrer zweiten Natur.
Vieles, was die Menschen erlebt haben in ihrer Kindheit, vergessen Sie wieder oder verdrängen ist, weil es schon als Kind unerträglich war. Daraus resultiert, dass diese erwachsenen Menschen sich unbewusst genau solche Menschen suchen, die sie aus ihrer Kindheit kennen. Obwohl alles noch so schlimm ist, ist es doch etwas vertrautes.
Ich finde das Beispiel zwar ehrlich gesagt schon sehr ausgelutscht, aber man denke an die Frau, die als Kind schon geschlagen und misshandelt wurde und sich später einen Mann sucht, der früher oder später auch anfängt zu schlagen und zu missbrauchen. Sie tut das nicht mit Absicht. Es steht ja keinem auf der Stirn geschrieben, wir ist. Unbewusst scheinen sie genau das aber zu spüren. Und weil sie nun wieder in ihrem alten Muster ist, fühlt sich trotz der Qualen sicher.
Autisten nehmen die Welt, soweit ich das bis jetzt verstanden habe wesentlich intensiver, als nicht Autisten. Vielleicht ist dieses Schema, was ich erklärt habe auch auf Autisten einzuwenden...?
Im Endeeffekt würde das bedeuten, dass jede und jeder von uns sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss, die traumatischen Erfahrungen irgendwie verarbeiten muss und erst dann Menschen finden kann, die nicht mehr in alten Mustern entsprechen.
Ich bewundere deine stärke. Du weißt genau, was du willst und du bleibst bei deinem Stand. Selbst wenn du, wie du selbst ihm gesagt hast Bettelen gehen müsstest. Du würdest dich für niemanden verbiegen. Ich hoffe, ich werde selbst eines Tages dieses Selbstbewusstsein und diese stärke haben. Denn es ist unendlich anstrengend, immer etwas darzustellen, was man eigentlich nicht ist. Es ist unendlich anstrengend, immer zu funktionieren, sich kaum Ruhe zu geben, es sei denn, es ist endlich Abend und man hat ein Recht darauf, zum Beispiel müde zu sein.
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