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Alles, so etwa der in diesem Zusammenhang besonders wichtige Spiegel des Hormons Melatonin, pegelt sich auf die jeweils aktuelle Periode zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ein. Und dies gilt sommers wie winters: Die Körperfunktionen von fünf hartgesottenen Kandidaten, die ein Wintercamp in der Wildnis bezogen hatten, näherten sich dem winterlichen Lichtzyklus mit knapp neuneinhalb Stunden Helligkeit und 14,5 Stunden Dunkelheit.
Neben den Hormonwerten änderte sich dabei auch das Schlafverhalten: Die Wintercamper gingen etwa knapp 2,5 Stunden früher zu Bett, um dann aber nicht früher aufzustehen; sie schliefen also länger. Im Sommer ändern sich bei solchen Versuchen ebenfalls die Schlafzeiten, werden dabei eher kürzer als gewohnt. Diese saisonale Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers war bisher unterschätzt worden, meinen die Forscher. Der entscheidende Faktor für die Umstellung ist bekanntermaßen das natürliche Licht: Beim Campen, so zeigten die Messinstrumente, war es über den Tag bei den Sommercamper 4-mal, bei den Winterteilnehmern sogar 13-mal so hell wie bei Vergleichspersonen, die zu Hause blieben.
Nun wollten sie im letzten Schritt noch herausfinden, wie schnell die Anpassung erfolgt – und waren von dem Resultat selbst überrascht: Nur ein Wochenendtrip mit Zelt reichte aus, um die Melatoninwerte, also den zirkadianen Rhythmus, an die Lichtverhältnisse anzugleichen. Der Körper stellt sich damit allerdings wohl schneller auf die Lichtverhältnisse ein als die Gewohnheit, wie die Schlafzeiten der Kurzzeitcamper belegen: Sie blieben im zuvor angewöhnten Rhythmus, der dann weder zum Hormonzyklus noch zu den Lichtverhältnissen passt.