Zitat:
Die dicke Blutbuche hat Johann Hinrich Wichern in ihrem Frühstadium vielleicht noch selber gesehen, der Teich jedenfalls war schon da, als der Hamburger Senatssyndikus Karl Sieveking, ein schwerreicher Kaufmann, ihn und die daran gelegene alte Kate 1833 dem Theologen Wichern überließ. Schon auf den allerersten Zeichnungen und Kupferstichen des Rauhen Hauses sind Weiher und Kate zu erkennen. In diesem reetgedeckten Häuschen nahm dadurch etwas Großes und Wunderbares seinen leisen Anfang: der Gedanke der Diakonie, der kirchlichen Fürsorge für die Schwachen und Benachteiligten. Und der blutjunge evangelische Pastor Wichern gehörte zu den Ersten, die ihn gedacht haben. "Nur der kann sich der Not in ihrer ganzen Breite entgegenstellen, der den Mut hat zur ersten kleinen Tat", sagte er.
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Auf dem parkähnlichen Gelände des Rauhen Hauses liegen heute eine ganze Reihe sozialer Einrichtungen lose verstreut. Halb hinter Bäumen ein Altenheim, daneben das Haus Schönburg, in dem Kinder leben, die das Jugendamt aus den Familien nehmen musste, nicht weit davon ein Haus der Sozialpsychiatrie, vorne am Horner Weg die Evangelische Hochschule für Sozialarbeit und Diakonie und als größtes Gebäude natürlich das Herz des Rauhen Hauses: die evangelische Wichern-Schule, zu der eine Grundschule, eine Stadtteilschule und ein Gymnasium gehören.