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Autor Nachricht
Laraspie
(Standard)

Hallo Community!
Ich bin 16 Jahre alt und habe meine Asperger-Diagnose vor ca. einem halben Jahr bekommen. Ich würde mich nun gerne in einem Teil meines sozialen Umfelds outen nur bezweifel ich, dass irgendwer von denen etwas mit Asperger bzw. Autismus anfangen kann. Habt ihr Tipps, wie man das gut erklären kann?
Liebe Grüße
Lara Herz
31.05.16, 15:11:01
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Du gehst noch zur Schule?

Ich würde gerne erstmal die Gründe erfahren aus denen du dich outen willst und vielleicht darüber zusammen etwas nachdenken. So ein Outing haben manche schon sehr bereut.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
31.05.16, 15:16:36
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Laraspie
(Standard)

Ich habe mich in der Schule und in meinem familiären Umfeld bereits geoutet und habe es nicht bereut. Nun will ich mich halt auch in dem anderen Teil meines Freundschaftskreises outen, weil ich es einfach bevorzuge offen damit umzugehen und wir bald zusammen weg fahren und ich will, dass diese Menschen verstehen, warum ich oft desinteressiert oder verärgert wirke wenn ich das nicht bin und auch warum ich nicht so gerne unter Menschen bin und mich spontane Entscheidungen oft überfordern. Das Problem ist nur, dass meine mutter das meinem familiären Umfeld bis jetzt immer versucht hat zu erklären und in der Schule war eine Psychologin, die das meinen Mitschülern erklärt hat. Ich weiß halt jetzt nicht wie man Asperger am besten erklärt...
Das ich "anders" bin ist ziemlich offensichtlich und wenn jemand ein Problem mit mir hat weil ich Autist bin, ist mir das lieber als wenn ich als verrückt oder hyperaktiv bezeichnet werde.
31.05.16, 15:28:31
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Laraspie:
und in der Schule war eine Psychologin, die das meinen Mitschülern erklärt hat.

Also ist das Outing schon geschehen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
31.05.16, 17:03:41
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Laraspie
(Standard)

In der Schule und im familiären Umfeld schon aber in allen anderen Teilen meines Freundeskreises noch nicht.
31.05.16, 18:10:51
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Na sowas, stand da oben ja vorher auch schon. Ich war in Gedanken wohl zu sehr bei "Schule" und eigenen Dingen. ;)

Mal schauen, ob sich noch jemand einklinkt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
31.05.16, 22:18:01
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 01.06.16, 09:05:54

Ich bezweifle sehr stark, dass überhaupt jemand auch in der Schule und Familie etwas mit "Asperger" und "Autismus" anfangen kann - die Definitionen sind nicht ... wie nennt man das? korrekt?

Man bedenke: Der ICD10 fasst die Unterteilungen zu "Spektrum" zusammen, da sie so sehr im "dunklen tappen" dass ihnen nicht mehr einfällt als ein großes ominöses Autismus-Spektrum draus zu machen. Selbst die (sehr zweifelhaften weil wegen Eugenik betriebenen) Gentest weisen darauf hin, dass es gar kein "Gen" dafür gibt. Maximal irgend welche ominösen "Faktoren" werden beschrieben, welche sein "könnten".

Mit so einer Basis kann man besser einen Kopfstand machen und mit den Füssen wackeln - macht mehr Spass und hinterher wissen die Leut genau so viel.

Ein Outen wie es bei Dir in der Schule geschehen ist und in der Familie hängt mit verschiedenen Bedingungen zusammen, die das positiv gestalten:

- empathische Menschen
- Anerkennung von Verschiedenheit
- Bedürfniswahrung
- Entfaltung von Individualität
- ...

All solche Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass es positiv erlebt wird was da geschieht. Genau so gut hätten Deine Mutter und die Psychologin aber auch sagen können es hängt mit "Grumpflamipo" zusammen anstelle von "Autismus". Das Wort ist frei erfunden... genau so viel Inhalt hat aber auch "Autismus". Diese beiden Menschen scheinen Dich zu kennen und "etwas" verstanden zu haben durch ihre Art zu sein - wenn Du Dich bei ihnen so gut wie uneingeschränkt wohl fühlst, also im Sinne von verstanden und angenommen.

Wichtig ist somit überhaupt nicht ob Du nun was von wegen "Grumpflamipo" oder auch "Autismus" den Freunden erzählst. Denn es hat keinen Inhalt.

Wesentlich ist, dass Dich die Menschen so lieben wie Du bist. Völlig unabhängig von irgend welchen Bezeichnungen. Bei uns vor 30 Jahren gab es solche ominösen Worte noch nicht wie Autismus, Inklusion, Biodiversität... pfff da hätten sie aber sonderbar geguckt wenn jemand mit sowas daher gekommen wäre. Vermutlich hätten sie das abgelehnt, allein weil es so sonderbar klingt.

Ich wurde aber geliebt. So wie ich bin.

Dass ich Autistin bin ließ ich mir mit 34 Jahren diagnostizieren, da ich nun in einem Interessenverband aktiv werden wollte mich in der heutigen Zeit für Autisten einzusetzen. Die Welt verändert sich rasch.

Aber im Herzen sind die Menschen immer liebend, unabhängig von der Zeit.

Wenn Du Dich aber mit dem Phänomen "Autist-Sein" etwas auseinander setzen möchtest, um Dich selbst besser zu verstehen, so kann ich Dir zwei Seiten ans Herz legen:

- die ESH: http://autisten.enthinderung.de/kollision/
- von uns White Unicorn e.V.: http://www.white-unicorn.org/?mod=autismus

Letztendlich beschränkt sich die tatsächliche Gemeinsamkeit von Autisten auf Hochsensibilität, eine dadurch bedingte Andersartigkeit in der Reizverarbeitung und Wahrnehmungsverschiedenheit was wieder eine Andersartigkeit bedingt, die so stark ist dass sie sich Nicht-Autisten gar nicht vorstellen können.

Aber das macht nichts, denn man muss nicht alles verstehen - nur lieben.

Menschen denen ich erklären muss via Bedienungsanleitung was Autist-Sein bedeutet, was Barrieren bedeuten sind für mich in meinem Umfeld immer anstrengend. Zum heiraten taugt das nicht, wenn jemand Dich nicht mit Empathie erfassen kann.

Für einen Urlaub mit anderen kann es praktisch sein was Du vor hast. Es kann aber immer passieren, dass Du zum Objekt "der Autist" wirst... und der Mensch verloren geht. Eigentlich braucht es keine Schubladen um jemanden so zu respektieren und zu mögen, wie er ist.
01.06.16, 08:46:59
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NA66Love
(Nur rote Bereiche)

Hey,

Ich selbst hab mich nicht in ner Gruppe geoutet, Irgendwer hat meine Diagnose weiter geplappert und keiner hat von Asperger so richtig ne Ahnung und auch nicht das lange Interesse daran. Sehr viele NPSler um mich, mit der Gabe sich hineinversetzen zu kønnen und dann meinen, mich aus sich rauszuschmeissen. Ich erinnerte dann, das die jenigen bei mir sind und nicht umgekehrt und selbst "raus" duerfen, was dIE aber nich køn nen. Ich finde einige mit dem Narzissmus ziemlich læstig und kann daher von einem outen abrAten, weil ein Haufen Narzisten pløtzlich um einen rumschwirren, die nur gucken, was sie aus dir "raussaugen" kønnen. Enttæuscht sind, weil einem Asperger kann man nichts entwenden an Gefuehlen und æhnlichen. Lieblos aus aller Munde werde ich betitelt und ich kann diese Kuecken nicht sættigen!

Auf IQ Ebene kann ich mich mit den meisten nicht unterhalten, was die Asperger Diagnose betrifft. Null Interesse, einige werden panisch und ich muss einen Zugehørigkeit Namen bestætigen, dann hab ich einiger massen Peace um mich. Ich Luege dann das ADHS ein, das kennen die meisten und ich hab meine Ruhe!

Ich bin nicht meine Diagnose, ich nenne mich Engel!
04.06.16, 09:30:18
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