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Vermont ist bekannt für Bernie Sanders, Ahornsirup und schräge Ansichten. Das hat im Rest des Landes bisher keinen weiter gestört, denn in dem Neuengland-Staat leben gerade einmal 626.000 Menschen - zu wenig, um in den Vereinigten Staaten Gehör zu finden. Doch kürzlich hat Peter Shumlin, der demokratische Gouverneur von Vermont, ein Landesgesetz mit seiner Unterschrift rechtskräftig gemacht, das Furore macht. Es zwingt Produzenten von Lebensmitteln, auf dem Etikett anzugeben, ob die Waren genetisch veränderte Zutaten enthalten. Das Gesetz gilt für jedes Lebensmittel, das in Vermont verkauft wird, enthält allerdings ein paar Ausnahmen, etwa für Fleisch. Das Gesetz gilt vom 1. Juli an, bei Verstößen können bis zu 1000 Dollar am Tag fällig werden.
Große Lebensmittelunternehmen hatten mit verstärkter Lobbyarbeit in Washington versucht zu verhindern, dass das Gesetz durchkommt. Doch ein Bundesgesetz, das die Vermonter Regulierung außer Kraft gesetzt hätte, fand nicht die nötige Zustimmung im Senat. Jetzt verkündete der Nahrungsmittelkonzern General Mills, der mit knapp 19 Milliarden Dollar Umsatz im vorigen Jahr zu den weltgrößten Hersteller von Chips, Frühstücks-Ceralien und Backzutaten gehört, man werde entgegen der eigenen Überzeugung klein beigeben.
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Nicht viele Lebensmittelzutaten sind in den Vereinigten Staaten genetisch verändert, doch die wenigen sind in unglaublich vielen Nahrungsmitteln enthalten. Mais etwa ist einer der wichtigsten genmanipulierten Ackerfrüchte. Der daraus gewonnene Fruchtzucker versüßt Amerikas Brausen einschließlich der klassischen Coca-Cola, er steckt aber auch in Pizzas, Salatdressings, Erdnussbutter, Salami, Käse und in überraschend vielen anderen Lebensmitteln, die nun ein Etikett brauchen. Ferner sind Sojabohnen, Raps und Zuckerrüben oftmals genetisch verändert.