Man könnte das auch als niedrige Streßbelastung bezeichnen. Wenn alles stimmt, alles seine Ordnung hat, alles wie gewohnt läuft usw., dann verträgt man auch mal eine große Portion Streß. Das ist bei allen Menschen so, egal welches Alter, auch Kleinkinder haben kein geruhsames Leben, die ständige Lernleistung ist bei Kindern relativ hoch. ... Das gilt auch langfristig.
Ja genau das meine ich, eine Ansammlung an Punkten, die für einen selbst sehr wichtig sind, die ich Kernpunkte nannte, welche zu einer niedrigen Stressbelastung führen. Deine Worte beschreiben das nur anders, sehr schön klar verständlich und es ist genau das was ich meine.
Wenn ich immer in meiner gewohnten Wohnung wie gewohnt starte, dann bin ich leistungsfähig. Wenn ich in fremden Unterkünften mit mehreren Menschen leben muß, werde ich krank (z.B. Krankenhaus). Eine gewohnte Wohnung bedeutet für mich, daß ich da schon viele Jahre wohne und jeder Fleck an der gewohnten Stelle ist.
Und hier habe ich festgestellt sind es unglaublich viele verschiedene Faktoren, die für den einen so sind und für den anderen ganz andere. Aber es gibt diese Kernpunkte. Ich persönlich etwa lege keine Wert auf eine gewohnte Wohnung, dafür aber auf etwas anderes. Das Prinzip ist aber genau wie bei Dir.
Was meinst Du mit "ganz normal ... einfach zu sein ...", was ist normal?
Ich ging hier von mir aus, das normal war zu subjektiv gewählt. Ich meine mit normal autistisch, so wie von Dir wunderschön beschrieben:
...verhalte ich mich autistisch, also nicht ganz normal, etwas eigenartig. Wenn ich mich bemühe, ganz unauffällig 'normal' zu wirken, verlasse ich diesen 'Ruhezustand', denn das ist Streß. Am besten und natürlichsten wirke ich, wenn ich mich etwas eigenartig autistisch verhalte und nicht gestreßt bin. Wenn ich möglichst perfekt NA spiele, wirke ich unnatürlich verkrampft.
@Antares:
Auch wenn du dich als Autistin beschreibst, scheinst du Menschen stark durch erlernte medizinische Muster erkennen oder zuordnen zu wollen?
Ich würde das gerne ja. Aufgrund meiner natürlich gegebenen Tendenz alles die Natur, die Welt, die Menschen bis ins kleinste Detail zu analysieren und zu beobachten und das seit Klein auf, einer unbändigen Neugier, einem Interesse, einer sehr starken Energie an Gedanken die ich mir mache, einer Leidenschaft, habe ich es in Betracht gezogen das einmal zu studieren, so dass ich ein erlerntes Medizinisches Muster hätte, mit dem ich dann zuordnen kann.
Weshalb wählst Du allerdings die Formulierung:"Auch wenn Du Dich als Autistin beschreibst?" Irgendwie liest sich das für mich, als würde wissenschaftliches Denken und Autismus nicht vereinbar sein aus Deiner Sicht, erkenne ich das richtig?
Damit komme ich nicht zurecht, weil du einerseits von dir als individuelles Wesen schreibst und andererseits eher lehrbuchmäßige Zuordnungen anstrebst???
Warum genau kommst Du damit nicht zurecht, wenn die Welt in Büchern wissenschaftlich erfasst wird?
Das Ziel ist nicht, Einzelschicksalen zeitweilige Plüschräume zu schaffen sondern eine Gesellschaft anzustreben, in der jeder selbstverständlich bei sich sein kann und keine Theaterfassung von Leben spielen muss.
Das ist ein schönes Ziel, ich hoffe Du wirst es erreichen schaffen! Zumindest zu einem kleinen Stück. Wenn wir alle zusammenhalten, jeder seinen Beitrag leistet, dann können wir die Welt verändern. Dein Ziel ist denke ich eine Herausforderung. Ich selbst bin erst bei mir selbst gelandet und dabei anderen Menschen in meiner direkten Umgebung zu helfen. Die ganze Welt zu verändern, dafür fehlt mir an Ideen und auch einem konkreten Gedanken, wie ich das umsetzen wollen / können würde, so etwas zu erreichen.