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Autor Nachricht
Antares
(White Unicorn)

Grüß euch,

ich habe nun den Mut gefasst hier einen Beitrag zu verfassen. Mein Hoffnung liegt darin, dass ich von Autisten Wichtiges erfahren kann, das ich selbst nicht bedacht habe bisher, mir die Möglichkeit gegeben wird zum Austausch über Erfahrungen und vielleicht sogar Interessierte oder auch Mitstreiter für mein Zukunftsprojekt zu finden.

Über Mich

Ich selbst bin diagnostizierte Asperger Autistin, wie es in der Diagnose so schön hieß "Inselbegabt mit Dyspraxie, Skala 16 Punkte". Eine Website habe ich mir gebastelt http://www.white-unicorn.de um andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen. Vielleicht ist jemand dabei, den das interessiert oder sogar die Welt ähnlich wahrnimmt und dadurch etwas für sich mitnehmen kann.

Mein Zukunftsprojekt Kita

Einige Ausschreibungen habe ich bereits veröffentlicht, um meine Idee zu realisieren. Ganz am Anfang stehe ich mit meinem Vorhaben und bin auf der Suche nach Mitstreitern. Ich möchte euch hier nun vorstellen, was ich andernorts bereits ausgeschrieben habe:

Was wird gegründet?

- Inklusive Kita, Schwerpunkt Autismus
- Idee Konzeption Richtung: Waldkonzeption / Tiergestützte Pädagogig / u.Ä.
- Idee Anlehnung an: Münchener Eingewöhnung / Wiener Krippenstudie
- Idee ggf Zusammenarbeit Universitäten bez. Konzeption
- Größe etwa 20 Kinder
- davon ca. 3-5 Integrationsplätze
- Raum Marzahn/Hellersdorf / Treptow-Köpenick
- Ruhige Umgebung
- Öffnungszeiten angepasst am Konzept und den Bedürfnissen aller Kinder

Wer ist ersucht mich anzuschreiben?

- Eltern die dem inklusiven Gedanken gegenüber aufgeschlossen sind
- Eltern / Pädagogen die Andersartigkeit wertschätzen
- Heilpädagogen / Integrationsfachkräfte / Quereinsteiger Integration
- Eltern die sich einen Lernort wünschen, keine Aufbewahrungsstelle
- Eltern die keine extremen Öffnungszeiten als oberste Priorität setzen
- Eltern autistischer Kinder

Welche Kinder können hier einen Platz finden?

- Jegliche Kinder die Regelmäßigkeit mögen
- Alle Kinder die Freude haben an einer ruhigen Umgebung
- Aufgeschlossene der Natur und Tieren gegenüber
- Kinder mit autistischen Zügen, sowie Autisten

Was wird erwartet?

- Offenheit Autismus gegenüber
- Wertschätzung Inklusion
- Familiärer, direkter, offener und herzlicher Umgang miteinander
- Lösungsbereitschaft bei Missverständnissen / Konflikten

Gründungsform

Die Kita ist als Elterninitative gedacht, einem Kinderladen der von und mit den Eltern in enger Zusammenarbeit mit den Pädagogen gegründet wird. Hierfür wird ein Verein gegründet mit 7 Mitgliedern mindestens, die dann auch den Vorstand bilden. Finanzen, Bauamt, Schriftführer, Integrationsvertreter Pädagoge, Integrationsvertreter Eltern, Erziehervertretung, Elternvertretung als mögliche Konstellation genannt. Der Gründungsprozess verläuft in einem Zeitraum von etwa 1/2 Jahr bis 1,5 Jahre, je nach Gegebenheiten, 1,5 Jahre sind wahrscheinlicher. Die Kinderanzahl beträgt dann etwa 20 Kinder, wie viele davon Autisten sein sollten, ob eher 3 oder 5 oder ganz anders wäre ein Thema das entweder in einer Arbeit durchdacht oder durch den Vorstand beschlossen werden kann, je nachdem ob sich jemand findet der z.B. eine Masterarbeit schreiben wollen würde.

Finanzierung

Die Finanzierung läuft über Gelder des Senates und die Eltern, sowie ggf Forschungsgelder bzw Spenden aus Stiftungen etc. Der laufende Betrieb wird durch die Gelder der Kinder finanziert. Die Autisten werden hierbei entweder vom Senat finanziert, wenn das Konzept dafür geeignet ist, oder über den Integrationsstatus der über das Jugendamt läuft A, bzw B.

Forschung

In Zusammenarbeit mit Psychiatern und Psychologen, Heilpädagogen und Autisten sehe ich hier Potential ein konzeptioniertes Projekt für die Forschung entstehen zu lassen. Für Asperger Autisten im Speziellen, sowie Hochfunktionale Kanner Autisten, Hochintelligente Savants (Inselbegabte) gibt es kein aktuelles laufendes Kita-Projekt das Inklusiv arbeitet meines Wissens nach. Ich stehe in Kontakt, um ggf eine Zusammenarbeit mit Universitäten zu erwirken.

Mitarbeit

Ich bin als diagnostizierte Asperger Autisten, Inselbegabte mit Dyspraxie (Skala 16 Punkte) dabei eine Kita zu gründen, dieses Vorhaben werde ich in jedem Fall zu realisieren versuchen. Wünschen würde ich mir von Forschungsprojekt der Uni bis hin auch nur zur einfachen Mitarbeit in dem späteren Kinderladen in etwa 1,5 Jahre alles was mir helfen kann das zu realisieren.

Wie die Idee entstand

Ich erlebe weitestgehend Kitas, die sich mit der Thematik Autismus überfordert sehen und nicht dauerhaft integrativ und auch nicht gern inklusiv arbeiten. Da es in Berlin kein Modell gibt, wie es für einen Asperger Autisten mit hoher Intelligenz (ca. 120 IQ) notwendig wäre, um ihn auf das spätere Leben vorzubereiten, bin ich auf dem Weg der Gründung eines solchen Kita-Modells. Auch weil ich weiß dass es mehrere Kinder mit dieser Problematik gibt, gerade wenn es sich noch mit Hochintelligenz und Inselbegabung paart, sowie der Sprachverzögerung eines HFA.

Viele Grüße

Antares
05.03.15, 10:37:11
Link
Bicycle
(Autistenbereich)

Was spielen die Psychiater, Psychologen und Heilpädagogen dabei für eine Rolle? Was sollen sie dort machen?
Zitat von Antares:
Da es in Berlin kein Modell gibt, wie es für einen Asperger Autisten mit hoher Intelligenz (ca. 120 IQ) notwendig wäre, um ihn auf das spätere Leben vorzubereiten, bin ich auf dem Weg der Gründung eines solchen Kita-Modells.
Was soll dieses "spätere Leben" sein? Bzw. was stellst du dir darunter vor? Und um welche Art von Vorbereitung geht es dementsprechend?

Mal abgesehen davon, dass ich aus Prinzip nichts von Kitas/Kindergärten, Schulen etc. halte.
05.03.15, 12:08:23
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 05.03.15, 13:27:03

Zitat von Bicycle:
Was spielen die Psychiater, Psychologen und Heilpädagogen dabei für eine Rolle? Was sollen sie dort machen?

1. Diagnose: Der Psychiater stellt zumindest die Diagnose.
2. Ratschläge: Optional kann er auch Ratschläge geben, wenn er welche hat. Mir etwa hat es geholfen den Zusammenhang zwischen meiner Inselbegabung und der Dyspraxie zu erkennen. Es sind bisweile spezielle Fragestellungen, die sie zum Teil beantworten können.

Psychologen sind häufig involviert, da die Kinder in irgend einer Weise auffällig wurden/sind, da sie ansonsten nicht zur Diagnostik vorgestellt wurden/würden.

Die Heilpädagogen sind an der Konzeptionierung beteiligt, sie betreuen die Kinder, sie können im Rahmen der Universität mitwirken, wie z.B. einer Bachelor/Masterarbeit für die Konzeptionierung und Gründung, sowie Beobachtungen im Verlauf.

Zitat von Bicycle:
Was soll dieses "spätere Leben" sein? Bzw. was stellst du dir darunter vor? Und um welche Art von Vorbereitung geht es dementsprechend?

Ich stelle mir das normale Leben vor, wenn sie einmal allein leben, wie alle Erwachsenen, ohne Mutter, ab der späten Jugend / junges Erwachsenenalter wenn Kinder das eigene Leben gestalten, prägen und selbst leben.

Vorbereitung ist hier möglich in der Begleitung als Eltern, Pädagogen, Mitmenschen, Vieles hat einen Einfluss auf das spätere Leben. Man bereitet Kinder vor auf das spätere Leben, man bringt ihnen bei was sie unbedingt brauchen um überleben zu können, man zeigt ihnen wie sie kreativ werden können ihr Leben selbst zu gestalten. Im Umgang mit sich Selbst im Umgang mit anderen. Und sie bekommen Grundlagen mit wie die Gesellschaft funktioniert. Bereits in so jungem Alter prägt es doch sehr, wie die Kita aufgebaut ist und in welcher Struktur das Zusammenleben vorgelebt und miteinander ge- und erlebt wird.

05.03.15, 12:51:36
Link
Bicycle
(Autistenbereich)

Ok.
05.03.15, 14:13:12
Link
elf
(meinesgleichen)

liebe antares!

deine website ist supertoll!
05.03.15, 23:11:30
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 06.03.15, 09:18:56

Vielen Dank elf für Dein Feedback, freut mich, dass sie Dir gefällt.

Bicycle, welches Prinzip ist es denn, das Dein Fundament begründet nichts von Kitas und Schulen zu halten?
06.03.15, 09:17:54
Link
drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Antares:
... Ich stehe in Kontakt, um ggf eine Zusammenarbeit mit Universitäten zu erwirken. ...
Was soll die Zusammenarbeit mit Universitäten bringen?
Finanzierung aus Forschungsprojekten wäre gut, auch fachliche Unterstützung (wenn kompetent).
Aber da könnte es auch zu einer ungünstigen Beeinflussung kommen, oder die Kinder als Versuchspersonen.

Muß es dafür eine Diagnose geben? Oder können Kinder auch ohne Diagnose dabei sein?
06.03.15, 09:23:43
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 06.03.15, 11:13:12

Zitat von drvaust:
Was soll die Zusammenarbeit mit Universitäten bringen?

1. Wie Du genannt hast gibt es die Möglichkeit der Zufinanzierung durch Forschungsgelder, wenn sich ein Forschungsprojekt finden lässt, das ethisch vertretbar ist.
2. Die fachliche Unterstützung die kompetent ist gibt es durchaus ebenso als Möglichkeit, wenn sie sich finden lässt.
3. Wäre die Konzeptionierung und Begleitung des laufendes Betriebes durch eine Bachelor-/Masterarbeit gegeben, würde eine Dokumentation stattfinden.
4. Ich kann nicht alles alleine leisten. Ein Ein-Frau-Unterfangen wird das nicht werden können. Ich brauche Unterstützung. Eine Möglichkeit der Unterstützung wäre in enger Zusammenarbeit ein Vorstandsmitglied einer Uni.

Es geht um Beobachtung, Konzeptionierung die sinnvoll und durchdacht ist, um pädagogisch wertvolle Arbeit, um die Dokumentation dessen, was geschieht. Die Sorge des Versuchsobjektes a la "lass uns mal ABA probieren, ach MMS hatten wir noch nicht, hier hätten wir noch einen Pharmavertrag" trage ich durchaus in mir. Wenn ich merke, dass dies angestrebt wird kommt keine Zusammenarbeit zustande.

Grundsätzlich ist es aber sehr sinnvoll so ein Projekt wissenschaftlich begleitet zu wissen. Würde es in der Tat erfolgreich laufen, gäbe es keine Schwierigkeiten nach zu vollziehen, warum es funktioniert hat. Treten Probleme auf, etwa autistisches Kind im Meltdown, kann bei korrekter Beobachtung auch die Ursache behoben werden, es können Verbesserungen stattfinden.

Eine große Frage ist: Was ist das Forschungsziel, wie wird es von der Uni formuliert? Es hat mich noch kein/e Professor/in angeschrieben. Wenn es in die Richtung geht: Wie kann sich ein Autist gemeinsam mit anderen wohl fühlen und schon in jungen Jahren zufrieden auch in der Nähe anderer seinen Kita-Alltag verbringen? Wäre das eher in meinem Sinne.

Aktuell habe ich zwei Kita-Erfahrungen gemacht, die davon weit entfernt sind. Zum einen wurde der kleine Autist mit Medis ruhig gehalten, ABA als Mittel der Wahl ihn "normal" zu machen. Die zweite Kita-Erfahrung lehrte mich, dass es den Pädagogen völlig egal ist, warum Meltdowns entstehen, darauf wird nicht eingegangen. Wenn er sich nicht wohl fühlt, muss der Autist halt in eine Behinderten-Einrichtung.

Diesem Umgang mit den Kindern muss im Forschungsziel oder der Bachelor-/Masterarbeit entgegengewirkt werden. Medikation, ABA und Behinderteneinrichtungen können aus meiner Sicht niemals das Ende sein, das es für diese sehr intelligenten, hoch sensiblen Wesen bedeuten muss. Es geht anders. Eine wissenschaftliche Arbeit darüber, dass es anders geht, wäre hier ein großer Erfolg, dem flächendeckend entgegen zu wirken.

Zitat von drvaust:
Muß es dafür eine Diagnose geben? Oder können Kinder auch ohne Diagnose dabei sein?

Es können auch Kinder ohne Diagnose dabei sein. Es sind von den 20 Plätzen nur sehr wenige die über den Senat laufen werden, wenn dies überhaupt angestrebt wird. Das wird sich zeigen, wenn der Vorstand gebildet wird. Es gibt drei Möglichkeiten der Platzfinanzierung:

- über den Senat, Diagnose unabdingbar, HFA, intelligenter/hochintelligenter Kanner Autist,...
- über das Jugendamt, A-/B-Status, Tendenz Asperger Autist, weil so jung noch kaum diagnostiziert, auffällig benamst als: autistische Züge
- ganz normale Plätze für alle anderen Kinder ohne Diagnosen, Status etc.

Hier das Zitat aus meiner Forschungsanfrage an die Uni:

Zitat:
Thema/ Forschungsfrage:
Thematik ist die Inklusion von Autisten mit einer hohen Intelligenz (HFA, Asperger Autisten). Hier sind drei Bereiche die ein wesentliches Interesse darstellen neben der Konzeption: Offenheit Andersartigkeit gegenüber der nichtautistischen Kinder und Erwachsener – Verständnis für die Art Nichtautistischer Kinder und Erwachsener, Elternarbeit im engen Kontakt und Austausch, Autisten die ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben führen können durch ihre hohe Intelligenz wie HFA und Asperger Autisten - lernen für das Leben bereits in einer Kita, in der geeignete Lebensbedingungen existieren und Menschen mit autistischer Empathie in ihrem Umfeld sind.

Den letzten Satz habe ich hier bei euch gelesen und für so wertvoll befunden, dass ich ihn mit aufgenommen habe. Jetzt beim Zitieren kommt mir gerade die Frage, ob das überhaupt recht war. Ist es euch recht, wenn ich diesen Satz mit übernehme und in der Anfrage so stehen lasse?

Insgesamt bin ich zur Finanzierung und zur Entstehung des Projektes nicht auf Unigelder angewiesen. EKTs entstehen auch völlig ohne sowas. Es braucht eigentlich nur 6 Eltern und eine/n Pädagogen/in für die Konzeptionierung, die dann die weiteren Kinder aufnehmen und Erzieher/Pädagogen einstellen.

06.03.15, 11:03:59
Link
Bicycle
(Autistenbereich)

Zitat von Antares:
Bicycle, welches Prinzip ist es denn, das Dein Fundament begründet nichts von Kitas und Schulen zu halten?
Vieles an Natürlichkeit geht in Kindergärten und Schulen verloren, weil man eine gewisse Erwartung an die Kinder stellt, die sie zu erfüllen haben. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, wird das Kind "zurechtgebogen".
Das passiert allerdings nicht nur in Kindergärten oder Schulen, auch durch die Eltern passiert das oft genug bzw. da fängt es oft an, noch vor dem Kindergarten, Kitas, Schule und wie diese ganzen Gleichmarschanstalten alle heißen.
Neugier und Kreativität geht verloren. Die Neugier wird ersetzt durch "Das musst du lernen, das brauchst du für das spätere Leben." und die Kreativität wird ersetzt durch "Pseudo-Kreativität" die dann ausschließlich im Kunstunterricht abgerufen wird und mit wirklicher Kreativität nichts mehr wirklich zu tun hat.
Aber das Hauptproblem ist eben, dass man von den Kindern etwas bestimmtes erwartet, statt sie einfach sein zu lassen.

Kinder werden auf ein bestimmtes Wirtschaftssystem eingestellt. Und dieses System widerspricht sich mir. Deshalb halte ich davon nichts, Kinder überhaupt erst in dieses "unnatürliche" System einzuführen. Allerdings ist das meine persönliche Meinung, die muss nicht für jeden gelten.


Den Ansatz, dass man nicht therapieren möchte, sondern quasi eine autistenfreundliche Umgebung schaffen möchte, halte ich für gut. Aber irgendwie scheint mir das Projekt über das Ziel hinaus zu schießen, mit den Uni Gedöns und den Studien usw.
Ich würde versuchen private Spender zu finden und dann erst mal das Projekt anlaufen zu lassen. Wenn man dann die "erste Generation" durch hätte, könnte man immer noch schauen, ob man nicht dann über die "zweite Generation" eine "Beobachtungsstudie" macht.
Noch ist das ganze ja eine Idee, also fehlt auch noch die Erfahrung. Und ob man diese unbedingt sammeln muss, während bereits fleißig beobachtet wird? Dann könnte das Projekt auch schnell als gescheidert dargestellt werden, weil man vielleicht noch mit anderen Problemen, die bei jeder Neugründung zustande kommen können, beschäftigt ist und sich dadurch auf die eigentliche Idee noch nicht recht konzentrieren kann.
Ich kann mich auch irren, aber ich glaube, dass du dir von einer solchen "Beobachtungsstudie" sowieso etwas zu viel erhoffst.
06.03.15, 11:53:03
Link
Antares
(White Unicorn)

geändert von: [modmod] - 07.03.15, 14:03:01

Board-Codes aktiviert [drvaust]

Ich teile Deine Meinung uneingeschränkt Bicycle, bis zu dem Absatz mit den privaten Spendern. Ich bin überhaupt nicht auf Spender angewiesen. Das würde mich schlimmstenfalls abhängig machen, wenn es sich hierbei nicht um die Eltern handelt, die Teil des Vorstandes sind. Ist der Verein gegründet, ist natürlich jeder frei uns so viel zu spenden wie er möchte. Die Grundfinanzierung ist aber gesichert.

Es gibt für mich persönlich manche Gründe, die dennoch für eine Kita sprechen:

- die Kinder haben die Möglichkeit des Kontaktes und Austauschs mit anderen Kindern
- es ist möglich, also rein theoretisch, eine Kita zu gründen in der Kreativität und Neugier gefördert werden
- es gibt Angebote wie Waldspiel, Tierpädagogig, uvm das wirklich Spass macht und wir Eltern das nicht können

Eine EKT wäre die Gelegenheit so etwas umzusetzen. Ich bin mir bewusst, dass ich allein das nicht umsetzen kann. Aber einen Versuch ist es wert.

Ich kenne eine EKT, die mit einer Studie begleitet wurde in der Gründung. Dort war die Thematik eine andere, aber es schafft schon einen sehr großen Freiraum für die Eltern und Erzieher / Pädagogen, wenn einer im Vorstand ist, der die ganze Beobachtung, Reflexion und auch Gesprächsführung bei etwaigen Vorkommnissen übernimmt.

Zu viel erhofft ist vermutlich die "flächendeckende Verbesserung der Inklusion für Autisten". Ich bin mir aber bewusst, dass manche Ideen und Ideale die ich in mir trage nicht auf Anhieb oder gar nie von mir erreicht werden.

Zitat:
Original von Bicycle
Und ob man diese unbedingt sammeln muss, während bereits fleißig beobachtet wird?


Nein, nicht unbedingt, keines Falls unbedingt sogar. Es ist optional, wenn es sich ergibt in positiver Weise und eine angenehme Zusammenarbeit stattfindet.

EDIT: Ich bitte um Hilfe, ich bekomme das nicht zitiert. Sieht jemand den Fehler den ich mache?
06.03.15, 12:12:07
Link
Bicycle
(Autistenbereich)

Eigentlich müsste das mit dem Zitieren gehen. Ich sehe zumindest keinen Grund warum nicht. Aber das ging kürzlich schon in einem anderen Thread bei einem anderen User nicht, obwohl alles richtig war.
Ich gebe es immer per Tastatur ein [quote= "Username"]Zitat[/quote]. Leerzeichen zwischen = und " gehört natürlich weg und schaue es mir immer erst in der Vorschau an, bevor ich absende. Bisher klappte es immer.

Zitat von Antares:
- die Kinder haben die Möglichkeit des Kontaktes und Austauschs mit anderen Kindern
- es ist möglich, also rein theoretisch, eine Kita zu gründen in der Kreativität und Neugier gefördert werden
- es gibt Angebote wie Waldspiel, Tierpädagogig, uvm das wirklich Spass macht und wir Eltern das nicht können
Kinder sind nicht isoliert, nur weil sie nicht in bestimmte Einrichtungen gehen, welche gezielt darauf ausgerichtet sind, dass dort Kinder sind.
Wenn beide Eltern Vollzeit berufstätig sind oder Vollzeit berufstätige Alleinerziehende, dann geht das natürlich schlecht. Warum man dann ein Kind braucht, ist eine andere Frage, aber jeder hat da ja seine eigene Vorstellung von "mit Kind leben".
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Kinder so viel Kontakt zu anderen Kindern brauchen. Kindern lernen durch abschauen, ausprobieren/nachmachen und das ganze spielerisch. Wenn Kinder die meiste Zeit unter Kindern sind, was lernen die dann?
Man weiß ja bereits, dass der Wortschatz im Kindesalter abgenommen hat, weil man gleichaltrige Kinder "zusammensteckt" und sie so immer nur das lernen können, was andere gleichaltrige von sich geben.
Das kann man denke ich auch auf andere Dinge beziehen, nicht nur auf das Reden.

Kreativität und Neugier fördern, kommt natürlich darauf an, was man unter "fördern" versteht.

"Waldspiel", "Tierpädagogig".
Das klingt immer so, wie wenn man dem Kind verbietet mit alltäglichen Dingen zu spielen und stattdessen das Kind mit irgendetwas spielen muss, was aus der Sicht von Pädagogen "pädagogisch wertvoll" ist.
Was Kind unter spielen verstehen und was Eltern unter spielen verstehen, ist meiner Auffassung nach auch stark unterschiedlich.
06.03.15, 14:03:25
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 06.03.15, 15:03:22

Zitat von Bicycle:
Kinder sind nicht isoliert, nur weil sie nicht in bestimmte Einrichtungen gehen, welche gezielt darauf ausgerichtet sind, dass dort Kinder sind.

Es gibt gerade in der Stadt viele Kinder, die ohne Kindergärten keine anderen Kinder sehen würden. Aber Du hast recht, es ist eine Katze-beißt-in-den-Schwanz-Situation. Alle Kinder sind in Kitas, selbst Hausfrauen die ihre Kinder den ganzen Tag um sich haben, werden auf den Spielplätzen nur Leere finden. Gäbe es keine Kindergärten und nur Hausfrauen, wäre das anders, etwa so wie vor 30 Jahren in meiner Heimat. Aber diese Zeit existiert nicht mehr. Wir leben im Heute. Und nur auf dieses Heute kann ich Einfluss nehmen. Wenn ich auf den Spielplätzen keine Kinder finde und die Kitas fürchterliche Zustände aufweisen, so ist es mir zwar möglich zu versuchen eine Kita zu gründen, in der es vtl etwas besser zugeht, nicht werde ich aber die Mütter dazu bekommen wieder Hausfrauen zu sein.
Zitat von Bicycle:
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Kinder so viel Kontakt zu anderen Kindern brauchen. Kindern lernen durch abschauen, ausprobieren/nachmachen und das ganze spielerisch. Wenn Kinder die meiste Zeit unter Kindern sind, was lernen die dann?

So viel Kontakt ist eine gute Frage. Es gibt Kinder, die wünschen sich andere Kinder um sich, sogar Autisten. Manche wünschen sich das regelmäßig, jeden Tag 2 Std. vtl. Andere wünschen sich eher themenorientiertes Spiel mit anderen Kindern, einen Waldtag, zu dem man 2 Std geht eher, am nächsten Tag dann einen Sporttag, 2 Std Turnhalle. Dann gibt es Kinder, zu denen zählen dann aber denke ich weniger Autisten, die wollen gar nicht zu Hause sein und nur unter Kindern. Eine gute Frage, was geschieht dadurch, dass Eltern nicht mehr für ihre Kinder da sind und sie bis zu 10 Stunden in Kitas eingepferrcht sind. So kann ich aber gar nicht gründen, das funktioniert per se nicht konzeptionell.
Zitat von Bicycle:
"Waldspiel", "Tierpädagogik". Das klingt immer so, wie wenn man dem Kind verbietet mit alltäglichen Dingen zu spielen und stattdessen das Kind mit irgendetwas spielen muss, was aus der Sicht von Pädagogen "pädagogisch wertvoll" ist. Was Kind unter spielen verstehen und was Eltern unter spielen verstehen, ist meiner Auffassung nach auch stark unterschiedlich.

Ja, das stimmt schon. Es hat ein wenig davon. Es ist auch davon aus zu gehen, dass das Angebot nicht wahrgenommen wird. Gerade in einer inklusiven Kita mit Autisten muss es zwangsläufig die Möglichkeit geben an etwas nicht teilzunehmen und zu dem zurück zu kehren, was man eigentlich machen möchte und sei dies Stöcke sortieren, anstatt beim Waldspiel Schaukeln mit zu machen.

Es ist ja auch bei Tierpädagogik nicht davon auszugehen, dass die Kinder alle Tiere toll finden. Der Hund haart und bellt, ist laut und stinkt. Es wird gewiss jemanden geben, der lieber seinen Turm baut, wie sich nun mit dem Hund zu befassen. Rückzug muss auch hier möglich sein.

Möchten die Kinder allerdings an den Angeboten teilnehmen und nicht in das Alleinspiel zurück, so ist es eine wunderbare Sache. Es ist auch gar nicht gesagt, dass sich jemand findet diese Ideen zu leben, es ist nur Gerade Wald und Tierpädagogik schon vom Ansatz her darauf ausgelegt sich auch zurück zu ziehen, weshalb ich das praktisch finde.

Zudem sind es wertvolle Erfahrungen die dort gemacht werden können, die auf Kinder generell eine beruhigende Wirkung haben.

Was stellst Du Dir denn unter einer Kindheit vor, in der die Kinder Neugier und Kreativität entfalten können Bicycle?


06.03.15, 14:51:39
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