Zitat:
146 Studenten bekamen die Aufgabe, je nach Experiment für 6 bis 15 Minuten in einem karg ausgestatteten Raum nichts weiter zu tun, als ihren Gedanken nachzuhängen.¹
Etwa die Hälfte bewertete die Erfahrung auf einer Skala von 1 bis 9 unterhalb der Mitte als wenig angenehm. 56 Prozent der Teilnehmer fanden es schwer, sich zu konzentrieren. 89 Prozent berichteten, dass ihre Gedanken viel umhergeschweift waren. Auch zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung fanden 44 weitere Studenten nicht mehr Gefallen an der Aufgabe. 30 Prozent gaben zu, geschummelt zu haben – sie waren aufgestanden, hatten Musik gehört oder mit dem Handy gespielt.
Die Forscher überlegten, ob Nicht-Studenten vielleicht mehr Gefallen am Nichtstun hätten. Für ein weiteres Experiment rekrutierten sie deshalb Teilnehmer vor einer Kirche und auf einem Markt. 66 Personen führten das Experiment schliesslich zu Hause durch. Aber auch diese hatten keine grosse Freude daran. Und mehr als die Hälfte gab an, geschummelt zu haben.
Am meisten zu denken gab den Forschern allerdings ein Experiment, indem Studenten die Wahl hatten, entweder 15 Minuten lang nichts zu tun oder sich einen leichten Elektroschock zu verpassen. Die Probanden wussten genau, was sie erwartete. Sie hatten vorher probeweise einen Schlag erhalten und danach gesagt, dass sie diese Erfahrung keinesfalls, nicht einmal für Geld, noch einmal machen wollten. Dennoch konnten 67 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen nicht die Finger vom Elektroschocker lassen. Ein Mann kam gar auf den Geschmack und verpasste sich 190 Schläge. Er wurde von der Auswertung ausgeschlossen.