Zitat:
Wieso bist du bewerbsunfähig aufgrund des Kündigungsschreibens? Eine schlechte Bewertung des alten Arbeitgebers, sollte eigentlich kein Grund sein, keine Arbeit mehr zu finden, welche einen Spaß macht.
Zitat:
Bicycle hat ständig andere Mitarbeiter tangiert und sich Patienten schlecht gegenüber verhalten. Desweiteren ist zu vermerken, dass Bicycle von den Ausbildungsinhalten nicht viel Wissen aufbringt und sowohl praktisch als auch in der Theorie schlechte Leistungen erzielt.
Bicycle sollte keine sozialen Berufe mehr anstreben. Es wird eine Ausbildung zum/zur Altenpflegehelfer/in empfohlen.
Gleichzeitig haben wir Bicycle aufgrund seines Autismuses an einer Maßnahme für Behinderte angemeldet, da wir ihn aufgrund seiner/ihrer Erkrankung nicht weiter ausbilden können.
Zeugnis Ausbildung zum/zur MTA/Arzthelfer/in/Mechaniker/in(Beispiel):
Audiologie 1. Semester 2
Kardiologie 3. Semsester 1
Neurologie 3. Semester schriftlich 1. Klausur 3
Neurologie 3. Semester schriftlich 2. Klausur 5
Physik 2. Semester 5
Pneumologie 2. Semester 3
Schnitt: 3,1
Noten sind ungenügend zur weiteren Ausbildung.
Jetzt stell dir mal vor, dass wäre dein Ausbildungzeugnis und du müsstest dich damit bewerben. Und jetzt frag nicht, warum ich bewerbungsunfähig bin.
Einen Job zu bekommen ohne Ausbildung ist für junge Menschen fast unmöglich. Das kannste vielleicht machen, wenn de um die 40 bist, aber net mit 23.
Zum Beispielzeugnis möchte ich noch anmerken, dass mein Zeugnis in echt auch so lumpig aussieht( bzw. sogar noch schlimmer), die Berufsbezeichnung ist wie oben ebenfalls nicht klar definiert, sondern es stehen 2 drauf.
Ich habe nicht alle Fächer aufgelistet, die wir hatten, sonst wäre das Ding zu lang geworden, aber die Noten sind echt.
Ebenfalls werden alle Klausurnoten für den Schnitt berechnet, dass heißt alle Klausuren vom 1. bis zum 6. Semester.
Zitat:
Jeder darf sich zu meiner Meinung denken und sagen was er möchte. Und wenn mir das jemand 3 Mal am Tag sagen möchte, dass meine Meinung zu diesen und jenen Thema blödsinn ist, darf er das auch.
Ich hätte auch kein Problem damit, wenn mir jemand sagt, dass er meine Meinung Blödsinn findet, es ist eher ein Problem, wie man es sagt bzw. das man es mit Respekt sagt.
Zu mir sagt man nicht einfach, das was ich sage sei Blödsinn, sondern dann kommen so tangierende Sprüche wie:
"Du Klugscheißerin wirsts wissen."
"Werd erstmal so alt wie wir."
"Das ist Bullshit."
usw.
Man kann ruhig sagen, dass man nicht der Meinung ist, aber man sollte doch beim höflichen Ton bleiben. Das wurde und wird von mir seit ich klein war verlangt, also verlange ich das von meinem gegenüber, erst recht, wenn dieses älter ist.
Immerhin haben die "großen Allwissenden" ja auch eine Vorbildfunktion. Da sollten die sich dann nicht wundern, wenn die Kinder irgendwann so eine "Bagaluschensprache" verwenden.
Zitat:
Kannst du die ARGE nicht davon überzeugen dir eine eigene Wohnung zu finanzieren?
Die ARGE wäre liebend gerne daran interessiert mich in ein Heim für geistig behindere Autisten zu stecken. (Mehr Infos dazu habe ich neu in meinem Beitrag mit der Schule geschrieben.) Für Wohngeld etc. bin ich noch zu jung. Anrecht hat man darauf erst mit 25. Vorher ist meine Mutter unterhaltspflichtig.
Da sie aber nicht genug verdient, um sich zu versorgen wenn ich ausziehe, weil sie mir dann ja noch Unterhalt zahlen müsste, gibt es auch hier wieder ein finanzielles Problem, dass durch unsere tolle Rechtsordnung zustande kommt.
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Und was an diesem Zeugnis hindert dich daran eine Arbeit zu finden, welche dir Spaß macht?
Die Leute die mich einstellen würden. Sie denken jedesmal, ich sei faul, hätte keinen Bock etc.
Das muss ich mir sogar von Bekannten sagen lassen, die jedesmal behaupten, ich hätte die Ausbildung abgebrochen und nichts gelernt.
Bezüglich Selbstständigkeit hast du Recht. Aber "ohne Moos nichts los". Heißt, um selbstständig zu werden, braucht man erstmal ein Startkapital und das habe ich nicht.
Für eine Ausbildung hätte ich teilweise Anrecht auf Bafög, da ich noch unter 25 bin und keine abgeschlossene Ausbildung habe.
Aber auch hier kommt wieder der Staat mit seinen tollen Gesetzen, den wir hatten schonmal Bafög beantragt. Es wurde abgelehnt, weil meine Mutter zu viel verdient. Selbst wenn ich ausziehen würde, müsste sie mir Unterhalt zahlen und davon müsste ich wiederrum die Ausbildung bezahlen.
Heißt, ich müsste nebenbei arbeiten gehen, was schwierig werden würde, da ich wahrscheinlich nachts arbeiten müsste und um meinen Lebensunterhalt zu sichern, auch noch Vollzeit.
Ich glaube nicht, dass ich dann ohne Aufputschmittel lange durchhalten würde.
In meiner vorherigen Ausbildung haben das viele so gemacht. Daher spreche ich nur aus der Sicht, wie ich momentan informiert bin.
Zitat:
"Blödsinn" war auch nur ein Beispiel. Sätze wie "Du hast nicht mal einen Schulabschluss, du hast doch keine Ahnung."
Das ist wirklich Blödsinn. Es gibt viele Gründe, warum man Abschlüsse nicht schafft bzw. schlecht in der Schule ist. Aber auch der größte Depp kann Abi machen, wenn er sich nur anstrengt.
Heute allerdings gilt man leider schon mit der mittleren Reife als "bildungsarm".
Das finde ich sehr traurig.
Im Radio haben die bei uns letztens durchgesagt, dass die in der Oberstufe sogar noch eine "Extraoberstufe" einführen wollen, für die Überflieger auf dem Gymi.
Die Schule ist kein Institut zum lernen mehr, sondern eine Fabrik der Stiftung Warentest, wo Menschen auf ihre Qualitäten geprüft werden.
Zitat:
Allerdings fühlte ich mich auch früher von Kommentaren wie "Du redest nur blödsinn." angegriffen, deshalb das als Beispiel.
Liegt vielleicht an meinem Alter. Ich habe das Gefühlt, dass ich mich beweisen muss, damit man Respekt vor mir hat. Daraus folgt natürlich auch eine Abwehrhaltung gegen solche Sprüche.
Zitat:
Ich finde es nach wie vor verwirrend, wenn du nicht der Meinung bist Autistin zu sein, aber weiterhin so schreibst, als wenn du Autistin wärst, aber damit eigentlich nur die Meinung deiner Mutter vertrittst. Das bezieht sich auch auf andere deiner Threads.
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll.
Gehe ich gegen die Diagnose an, verliere ich Vorteile wie die 70% GdB und habe Streit mit meiner Mutter für den Rest meines Lebens, evtl. verliere ich sogar meinen Schulplatz und stehe wieder mit nichts da. Zudem werde ich ja bereits von anderen durch die Diagnose als "die Autistin" definiert. Die Diagnose ist also durch die Aussagen meiner Mutter gegenüber Freunden, Verwandten etc. bereits ein Teil von mir geworden.
Akzeptiere ich die Diagnose, fühle ich mich unwohl, existenzgefährdet und sozusagen "abgestempelt" für etwas, dem ich nicht zustimme. Zudem würde ich mich verpflichtet fühlen, etwas gegen die Diagnose zu unternehmen, weil das normalerweise jeder Kranke gegen seine Krankheit tun sollte. (Erst recht bei psychischen. [zensiert, mfg [55555]] Deshalb würde ich es auch so behandeln lassen, damit alle zufrieden wären, weil sie wenigstens glauben würden, ich würde "geheilt".)
Ein schwerwiegender Punkt wäre, dass ich mich verpflichten würde, jegliche Schuld von Streit, Missverständnissen etc. auf mich zu nehmen und mich ohne Begründung zu entschuldigen.
(Die Begründung für derartige Vorfälle währen dann immer mein Asperger-Syndrom. Zumindest habe ich jetzt schon das Gefühl, von meiner Coachin und Psychiaterin nicht ernst genommen zu werden. Ich habe meiner Coachin z.B. gesagt, dass ich in der Schule früher wegen meiner frühen Pubertät gemobbt wurde. Steht auch in Fachbüchern, dass eine frühe Pubertät zu Mobbing in der Schule führen kann, insbesondere bei Mädchen. Die Coachin meinte, dass das auf den Schulen in Frankfurt nicht so sei und sie mir das so nicht glaubt. Wenn sie mir nicht glaubt, frage ich mich, wozu ich ihr dann etwas sage? Dann kann sie ja gleich aufschreiben, was sie will. Das sind Gründe, warum ich mich nicht ernst genommen fühle, jetzt nicht im Forum, aber in meinem Umfeld.)
Ich schreibe zwar ich habe die Diagnose, meine aber damit nicht, dass ich der zustimme, sondern sie auf dem Papier habe.
Bezüglich meiner genannten Gründe, kannst du hoffentlich nachvollziehen, was in mir vorgeht.
Das wäre wie, wenn man dich zu einer Ärztin schickt, die sagt z.B. du hättest Alzheimer. Und deine Lebenspartnerin erzählt das dann allen, obwohl du selber nicht damit einverstanden wärst.
Auf der anderen Seite könntest du Ärger mit Angehörigen bekommen, wenn du dich wehrst, weil diese durch die Aussagen deiner Lebenspartnerin glauben, du hättest das.
(Das ist ein blödes Beispiel, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Ich kann nicht gegen etwas ankämpfen, dass mein Leben zerstören würde, weil es mir meine Sicherheit nehmen würde, aber ich kann es auch nicht akzeptieren, da es meine Existenz und Persönlichkeit gefährdet.)
Ich bin innerlich verletzt worden von meiner Mutter, weil sie mich benutzt hat. Aber sie bleibt meine Mutter.
Auf der einen Seite will ich nicht die Autistin spielen, andererseits glaube ich, dass anhand meiner Situation mit der Ausbildungskündigung tun zu müssen.
PS: Hatte eben einen Geistesblitz um dir meine Logik zu erklären. Ich habe ja eine Ausbildung zur MTAF gemacht. Das verwechseln viele mit der MFA bzw. Arzthelferin.
Also denken auch viele, dass ich Rechnungen etc. schreiben kann. Wenn ich dann sage, dass ich das nie gelernt habe, heißt es immer nur, das könne man sich in meiner Ausbildung nicht vorstellen.
Anstatt darüber zu diskutieren, fange ich an und schaue alles nach, was Arzthelferinnen lernen, um nicht dumm zu wirken oder so, als ob ich in der Ausbildung nichts gelernt hätte.
Ich versuche stets die Erwartungen der Mehrheit der Gesellschaft komprimiert zu erfüllen.
Heißt, ich lerne z.B. wie in meinem Beispiel 2 Jobs auf verschiedene Weisen und kann so viele Erwartungen erfüllen, da sich dann mein Wissen mit der Arzthelferin überschneidet und ich so auch Aufgaben erfüllen kann, die zwar für eine Arzthelferin sind, aber mir fälschlicherweise durch die Berufsbezeichnung zugeordnet werden. (Ich weiß, das war zu kompliziert, das gebe ich zu.)
Anderes Beispiel: Ich habe fast ausschließlich die Farben blau und Schwarz in meinem Kleiderschrank.
Meine Klamotten sind rein farblich ohne Glitzer, Aufdruck etc.
Meine Haare habe ich mir rot gefärbt, da man mit blond als Püppchen gesehen wird und mit schwarzen Haaren als depressiv. (Ich fand rot stellt mich als starke Persönlichkeit da, wie die Holzwespen, die gefährlich aussehen, aber nicht stechen können.)
Schwarz und blau passen immer gut zu rot. Ich muss so also nicht lange im Kleiderschrank wühlen, sehe äußerlich gefährlich aus, was potenzieller Angreifer manchmal abschreckt, da ich nicht mehr so harmlos aussehe. Und es spart Zeit bei der Wäschetrennung. zwinkern
Ich habe also meine Vorteile komprimiert in:
- schnelle Kleiderauswahl
- abschrecken von oberflächlichen Menschen
- schnelle Sortierung der Wäsche
Zitat:
Wie sieht es mit deinem Selbstwertgefühl aus?...
Ich habe das Gefühl, dass dein Selbstwertgefühl nicht gerade groß ist.
Da liegst du sehr richtig. Ich fühle mich nicht mehr als Mensch, sondern als Maschine, die nur noch funktionieren soll. Solange sie das tut, ist alles gut.
Und wenn die Maschine kaputt ist, dann wirft man sie halt weg.
Ich glaube das beschreibt meine Gefühle ganz gut.
Zitat:
Stehst du zu dir selbst?
Ich suche ständig Fehler an mir.
Zitat:
Nimmst du dich so wie du bist?...Ich habe das Gefühl, dass die Meinungen die andere Menschen über dich haben, dir wichtiger sind, als deine eigene Meinung über dich selbst.
Ich verbessere meine Persönlichkeit immer wieder und passe mich den Gegebenheiten und Wünschen meiner Umwelt an.
Die Meinung der anderen zählt immer mehr als meine eigene.
Zitat:
Siehst du dich verantwortlich für dein eigenes Leben?
Wenn nicht ich, wer dann? Ich habe bisher immer alles alleine gemacht, bis auf Sachen mit dem Amt wo ich mich nicht auskenne.
Ich will die anderen nicht mit meiner Existenz und dessen verbundenen Problemen belasten.
Zitat:
Für mein Selbstwertgefühl war es wichtig, dass ich mich selbst so genommen und akzeptiert habe, wie ich bin.
Das darf ich nicht. Ein Grund für die Diagnose war, dass ich mich nicht ändern wollte und meine eigene Meinung hatte. Deshalb schrieb ich ja weiter oben auch, solange die Maschine läuft ist alles gut. Dazu gehört auch, dass man keine Meinung hat und sich auf die Erwartungen der anderen konzentriert.
Die eigene Meinung von mir ist immer falsch, weil ich es eben bin.
Zitat:
Man gebe dir eine Wohnung, so viel Geld wie du brauchst, eine Ausbildungsstätte usw. also wie ein "Neuanfang", würdest du immer noch einen Weg finden, dich als "Opfer" sehen zu können.
Kommt auf die Umstände an. Wenn die Wohnung z.B. in einem kriminellem Viertel wäre oder die Ausbildungsstätte für mich ungeeignet wäre, schon.
Zitat:
Die materiellen Veränderungen kommen quasi automatisch mit, wenn man sich psychisch ändert.
Dann bin ich wohl seit Beginn der Pubertät stehen geblieben.