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Also nur ja keine Anpassungserwartung gegenüber Verhaltensauffälligen hegen! Sollen die anderen in der Klasse – Lehrer wie Schüler – die Störungen doch aushalten und kreativ nutzen! Schließlich geht es darum, Heterogenität zuzulassen, nicht darum, um irgendwelcher bildungsbürgerlichen Vorstellungen von Lernerfolg willen homogene Schichtungen herzustellen, unter denen die „Einmaligkeit der Person“ Schaden nimmt, weil sie sich nicht ausleben kann. Das ist die Linie des inklusiven Bildungsforschers Kersten Reich, der es versteht, eine tickende Zeitbombe für jeden Unterricht in semantischen Plüsch zu kleiden: „Die Unterschiede zwischen den Lernenden, die sich in unterschiedlichen Perspektiven, unterschiedlicher Bevorzugung bestimmter Zugänge zum Lernen und in den Lernergebnissen selbst zeigen, sind keine Abweichung von der Norm, sondern das, was wir innerhalb eines Lernprozesses erwarten.“ Wo keine Norm, da auch keine Störung, so der konstruktivistisch (alles ist Zuschreibung) beheimatete Reich.
Wenn Inklusion heißt, eine ganze Gesellschaft – Behinderte wie Nichtbehinderte – in den Realitätsverlust zu stürzen, dann geht es nicht mehr nur um Kitsch.