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Da seien sie also gewesen, diese zwei Mädels und sechs Jungs, erinnert sich Eva Mack. 16- und 17-Jährige, die weder erwartungsfroh noch gespannt auf ihre künstlerische Unterweisung warteten. „Sie haben auf den ersten Blick nicht viel gemacht. Die Verständigung lief über ein Buchstabenbord, und beim Malen hat ihnen jeweils ein Assistent die Hand gestützt.“
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Diese fingen nun tatsächlich an, selbstständig Leinwände und Papier mit Farbe und „einem unglaublichen Gespür für Komposition“ zu befruchten.
Gut weiß Eva Mack noch, „wie baff die Betreuer waren“. Da sei „ein System durchbrochen“ worden. Denn immerhin gab es Fälle unter den Akteuren, „die würden vor ihrem Essen verhungern ohne Assistenz“, verdeutlicht Eva Mack den Stellenwert der kreativen Autonomie.
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Die Bilder kamen in Kunstfachkreisen an. „Impulsive Arbeiten“ wurden bestaunt. Arbeiten „zum Niederknien“, in denen die existenzielle Notwendigkeit ihres Entstehens ein ums andere Mal spürbar wird.
Die Eltern staunten gleich mit und gründeten alsbald den gemeinnützigen Verein „Muschelkünstler“. Eine Mutter fiel Eva Mack dabei fast um den Hals: „Unsere Kinder gelten in der Gesellschaft immer bloß als schwierig. Jetzt können sie endlich zeigen, was in ihnen steckt“.
Kein Wunder, wenn sich Initiatorin Mack also „jederzeit der unermüdlichen Unterstützung von Eltern und Betreuern sicher sein“ konnte. Andernfalls, meint sie, „wäre das Projekt auch niemals möglich gewesen“.
Es folgte nun: eine Ausstellung nach der anderen. Es gab jetzt: Preise auf Landes-, auf Bundesebene. Längst sind die „Muschelkünstler“ kein unbeschriebenes Blatt mehr, sondern ein Markenzeichen. Das Markenzeichen junger Kunstschaffender, die Farbe, Leinwand und Pinsel zu einem sozialen Artikulationsorgan gemacht haben.
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„Mich irgendwann überflüssig machen zu können, das wäre freilich der Idealzustand“, skizziert Mack vor solchem Hintergrund eine Zukunftsvision. „Aber ob sich das realisieren lässt, bleibt fraglich.“