Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Ich kenne das Buch nicht und möchte es auch gar nicht lesen....aus folgendem Grund:

https://de.wikipedia.org/wiki/Supergute_Tage_oder_die_sonderbare_Welt_des_Christopher_Boone



http://www.markhaddon.com/aspergers-and-autism

Sheldon Cooper soll angeblich auch kein Aspie sein. Ich schätze, daß es einfach aus Bequemlichkeit heraus dementiert wird, weil man auf diese Weise darum herum kommt, sich mit tausenden von Verbesserungs und Korrekturvorschlägen befassen zu müssen, die mit ziemlicher Sicherheit über sie hereinbrechen würden, wenn sie es zugeben würden. Gerade in den USA wird auch gerne mal auf mehrere Millionen Schadensersatz verklagt und die dümmsten Kläger bekommen die größten Summen zugesprochen.

Aber genau das scheint doch gerade der Fall in diesem Buch zu sein.

Für mich persönlich enthält dieser Roman wieder einmal viel zu viele Klischees, was das Asperger Syndrom (Autismus überhaupt) angeht....Inselbegabung...Gewalttätigkeit....Unfähigkeit Lügen zu erzählen....Unfähigkeit Witze zu verstehen....Angst vor Fremden und unbekannten Plätzen....Reagiert überempfindlich auf jeden Reitz und beginnt zu schreien.....und dann noch sein Lieblingstraum, dass alle "normale" Menschen, also alle die anders sind als er, sterben.

In diesem Buch scheint mal wieder alles einfach nur so zusammengemischt worden zu sein, nur um den Nichtautisten einen guten Roman zu präsentieren.

Ich glaube daher nicht dass Mark Haddon beim Verfassen des Buches nicht mit dem Thema Autismus vertraut war.

Solche Romane und Theaterstücke mögen vielleicht für den Leser und für den Zuschauer sehr unterhaltsam sein, aber das ist dann auch schon alles.....dem Autisten in dieser Welt ist damit leider nicht geholfen....er bekommt nur wieder einmal einen weiteren Stempel verpasst.....einen Stempel der ihm nur zusätzlich das Leben noch schwerer macht, als es eh schon für ihn ist.

Wie schnell ein Autist z.B. zu einem Gewalttätigen erklärt werden kann, habe ich persönlich selbst erst vor drei Wochen miterleben müssen. Da wurde nur aufgrund seines Anderssein (seiner Asperger Diagnose) gleich zur Sicherheit die Polizei mit ins Schlepptau genommen, und er in seiner Wohnung regelrecht "überfallen". Was das für ein traumatisches Erlebnis für diesen gewesen sein muss, kann sich wohl jeder denken.....für mich persönlich war das auf jeden Fall ein schreckliches Erlebnis.

Das Buch "Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone", bedient sich meiner Meinung nach aber leider einiger Klischees.....Inselbegabung...Gewalttätigkeit....Unfähigkeit Lügen zu erzählen....Unfähigkeit Witze zu verstehen....Angst vor Fremden und unbekannten Plätzen....Reagiert überempfindlich auf jeden Reiz und beginnt zu schreien.....und dann noch sein Lieblingstraum, dass alle "normalen" Menschen, also alle die anders sind als er, sterben.

Mein Sohn und ich haben ja die Diagnose Asperger Syndrom......aber gewalttätig ist keiner von uns beiden. Angst vor Fremden und unbekannten Plätzen haben wir auch nicht (wir leben jedoch gerne zrückgezogen)....Witze verstehen mein Sohn und ich eigentlich auch ganz gut, aber wir lachen nicht über alles worüber andere Menschen lachen.....was sie lustig finden, finden wir meistens nicht lustig.....mein Sohn will nicht lügen, da er sehr wahrheitsliebend ist......ich lüge auch nicht, da ich da einfach keinen Sinn drin sehe (wozu soll das gut sein?).....wir reagieren schon auf bestimmte Reize (Geruchssinn, Geschmacksinn, Lichtempfindlichkeit und so weiter) sehr empfindlich, aber wir schreien deswegen nicht....das lässt alleine schon unser empfindliches Gehör gar nicht zu......und mein Sohn hat zwar einen sehr hohen IQ, aber inselbegabt ist er meiner Meinung nach nicht.....dies trifft da zwar eher wieder auf mich zu, jedoch bezweifele ich dass ich einen hohen IQ habe.



Wie kann dieser Neurologe wissen, wie es in einer autistischen Seele aussieht?

Mich ärgert es einfach immer wieder dass, wenn mal spannende Bücher geschrieben werden sollen, immer Asperger Autisten "dafür herhalten müssen". Warum werden denn nicht mal andere Beispiele genommen....da kann man auch spannende Geschichten draus machen. Aber nein, es muss immer wieder Asperger Autismus sein, der milderen Form von Autismus, wie ja immer wieder gleich noch dazu erwähnt wird.

Zu mild um anerkannt zu werden, aber immer noch heftig genug um einen guten Roman zu schreiben.

Für wen ist das spannend? Und von welcher Wahrheit sprichst du?




Ja, über alle möglichen Arten von Menschen gibt es Geschichten....und wie in jeder Geschichte wird auch alles mögliche da mit herein gepackt.....das wirkliche Leben schreibt jedoch spannendere "Geschichten", aber diese scheinen wohl für die Nichtautisten nicht mehr spannend genug zu sein.




Warum ist Autismus ein aktuelles Thema? Gibt es keine anderen aktuellen Themen mehr?




Nichtautisten lieben anscheinend Verallgemeinerungen....bisher wurde da eigentlich noch nie eine Ausnahme gemacht......warum sollten sie da bei (Asperger) Autismus eine machen?

Super gute Tage sind für mich, wenn ich mal nichts über Asperger Autismus hören oder lesen muss....wenn ich einfach nur so angenommen werde, wie ich halt bin....zwar anders als die meisten anderen Menschen es sind, aber eben auch nicht als "Ungeheuer" angesehen werde.

Gibt es nicht genug anderes spannende in dieser Welt, über das man ein Stück schreiben könnte?

Für mich ist das ganze Leben eh nichts anderes als ein grässliches Theaterstück.....deren Akteure sich in keinster Weise für den anderen zu interessieren scheinen....weder für ihr eigenes Seelenleben, noch für das des anderen.

Vielleicht sollten die Nichtautisten einmal über ihre eigene sonderbare Welt ein Buch schreiben.....und über ihr eigenes Seelenleben berichten.

Oder haben sie gar keines? Manchmal kommt mir das jedoch schon fast so vor....wenn ich so miterleben muss wie sie mit anderen Menschen umgehen....egal ob es sich dabei um Autisten oder sonst wen handelt.

Nun, ich habe meine Ansicht dazu geäußert....das Thema ist für mich jetzt erledigt.

Die Inszenierung scheint gelungen zu sein, die Kritiken deuten das grundsätzlich richtig, z.B. Pressestimmen und 'Nachtkritik'. Das Ensemble hat offensichtlich auch auf uns gehört.
Ich habe die fertige Inszenierung noch nicht gesehen, aber das wird in den nächsten Tagen.