starke Dame
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geändert von: starke Dame - 13.09.12, 12:27:54
Hallo Andi,
es ist sehr schwer zu raten,
1. wie lebte er bis zum 22. Lebensjahr?
2. Welche Hobbys, Interessen hat er?
3. Welche Angebote gibt es?
4. Welche Möglichkeiten gibt es, seinem Wunsch - eigene Wohnung mit seinem Freund in einer Kompromisslösung zu entsprechen?
5. Wieviel Freiheit zum Selbstverwirklichen wird gegeben?
6. Wieviel wertungsfreie Zeit steht ihm zu, Zeit - ohne Begutachtung, Bewertung und Etikettierung?
7. Wie ist die Vorgehensweise des Personales in dem Pflegeheim?
8. Wie sieht der Tagesablaufplan aus?
9. Hat er ein eigenes Zimmer, wie ist es gestaltet, in Bezug auf Licht, Wärme, Akkustik, Hellhörigkeit, Gerüche?
10. Hast Du schon eigene Ideen erarbeitet, wie eine Situationsverbesserung in diesem Wohnheim umsetzbar wäre, oder sind in allen Punkten Grenzen, dass es nur eine Momentlösung sein kann und eine Verbesserung nur durch einen Ortswechsel möglich wäre?
Wie Haggard es schon erwähnte, Privatsphäre ist ein sehr wichtiger Punkt, die Gewalt über sich, das zu machen, wann es passt, nicht immer unter Beobachtung stehend ist ein wichtiger Punkt, kann auch sein, das er Reize ausübt, bzw. sich Schmerzen zufügt, um noch zu merken, ob er da ist, ich stelle mir es traumatisierend vor, ein Autist wird sich so fremdgesteuert sehr unwohl fühlen - ich als Mutter von einem 5-jährigen Autisten kann nichts über die zukünftige Entwicklung wissen, doch habe ich leider zu oft Eltern erlebt, die ihrem Kind jede Selbstbestimmung erschwerten, Normen müssen erfüllt sein, das Zulassen von neuen, bzw. fremden Wegen, wurde nicht in Erwägung gezogen.
Erwachsene bzw. Jugendliche Autisten werden bei solchen Eltern oft eingeent, Rehabuggy, Rollstuhl wg. der Fixierung, spezielle Betten mit Gitter und Deckel, Fixierung mit Gurten usw. wenn dann noch diverse Medikamente zum Einsatz kommen, kann ein Mensch sich schon seiner hoffnungslosen Lage bewusst sein, auch das kaum ein Entrinnen aus der Hölle möglich ist, es gibt nur Momente, die Linderung in der Hölle verschaffen können.
Mein 5-jähriger Sohn darf sich entwickeln mit seinem Autismus und es mag in vielen Dingen ein schwieriger Weg sein, doch stelle ich des öfteren fest, dass ich nicht mit den gleichen Problemen zu kämpfen habe wie andere Eltern.
Allerdings habe ich mir bereits bei der Verdachtsdiagnose hier erklären lassen, was wichtig ist, worauf ich zu achten habe und wurde entsprechend sensibilisiert.
Im Kontakt mit anerkannten "Fachleuten" Sonderpädagogen, spezialisert auf Autismus, Kompetenzzentren, Kinderpsychologen usw., stehen mir dann allerdings innerlich regelmäßig die Nackenhaare hoch, das leider mit vermeindlich erhabener Proffessionalität soviel emotionale Gewalt und Druck ausgeübt wird, dass ich nicht weiß, inwieweit diese Fachmenschen in der Lage sind, auch unkonventionelle autistisch logische Vorschläge hier anzunehmen, denn es mag viel mehr helfen, doch wird es wahrscheinlich viele Therapie- und Verhaltensmethoden als Fehlbehandlung entlarven.
PS. Was ich noch anfügen möchte - wie sieht die Ernährung aus, welche Kost gibt es, viele Menschen leiden unter Unverträglichkeiten, die ebenfalls ein permanent vorhandenes Unwohlsein empfinden. Ich habe meine 4-Köpfige Familie auf die gluten- und kaseinfreie Ernährung gesetzt und allen 4 geht es besser und nach ein paar Monaten dieser Ernährung empfinden wir ebenfalls Schmerzen, Kribbeln usw. wenn etwas konsumiert wird, welches nicht dieser Ernährungsumstellung entspricht. Ebenfalls wurden Farb-, Aromastoffe, Geschmacksverstärker, Säureregulatoren und der ganze andere Chemiekram weg gelassen. Wir konsumieren nur noch selbst hergestelltes aus Rohstoffen, außer Nudeln, Reis- und Maiswaffeln.
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