Zitat:
Sperrt man die besten Hühner zusammen und betreibt eine rigorose Auslese, legen sie insgesamt weniger Eier als vorher. Denn sie machen sich gegenseitig das Leben zur Hölle.
Darum hatte der Biologe William Muir in den achtziger Jahren eine andere Idee: Er baute Ställe, in denen jeweils zwölf Hennen Platz hatten. Statt aus jedem Stall das legefreudigste Huhn weiterzuzüchten, schaute Muir nach: In welchem Stall werden die meisten Eier gelegt? Diese zwölf Hennen durften ihre Eigenschaften an die nächste Generation weitervererben, also auch die gutmütigen Minderleister und die legefaulen Stimmungskanonen.
Nach sechs Generationen war Frieden in die Hühnerställe eingekehrt: Die Hennen lebten nicht nur länger, sie legten auch insgesamt zweieinhalbmal so viel Eier. Außerdem hatten sie ihr äußeres Erscheinungsbild verändert: Aus den zerzausten, gestressten Legemaschinen waren rundliche, gemütliche Hühner geworden.
Aber die Sache mit der Hackordnung, die haben auch die dicken Hühner niemals aufgegeben.