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Thema: Facharbeit "Autismus - Wirkung von Therapie- und Förderung in Hinblick auf die Integration" (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=5342)


Geschrieben von: MLoose am: 12.02.12, 20:48:21
Hallo,

Ich schreibe meine Facharbeit über das Thema "Autismus" in Hinblick darauf, wie Therapie- und Förderungsmaßnahmen die Integration der Autisten in die Gesellschaft verbessern, oder eventuell auch nicht.

Ich halte es für interessant, vorallem den Nicht-Autisten die Verhaltensweisen von an Autismus erkrankten Personen näher zu bringen, da ich denke, dass durch Unkenntnis eine gewisse Kurzsichtigkeit derer, die ein normales Leben führen, entsteht. Um das zu erreichen halte ich es für substanziell, mögliche Therapien und Förderungen aufzuführen. Genau an diesem Punkt setzen verschiedene Organisation an.

Erstellte Förderpläne dienen nicht nur den Autisten selbst, sondern beispielsweise auch der Kooperation mit deren Familienangehörigen und Außenstehenden um die bestehende Distanz zu Nicht-Autisten zu minimieren.

Allgemein sehe ich die Integration von Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] als ein bedeutungsvolles Defizit der Menschheit an, welches nicht länger bestehen sollte. Deshalb besteht meine Intention bei meiner Facharbeit darin, anderen Menschen die Verhaltens- und Denkweisen von eingeschränkten Personen, in diesem Fall Autisten, darzulegen um ihnen ein wenig mehr Toleranz in dieser Welt zu gewähren.

______________________________________________

Ich möchte an dieser Stelle allerdings betonen, dass niemand meine Facharbeit schreiben soll. Ich möchte mit diesem Thread nur auf offene Ohren stoßen und würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere sich mit seiner Meinung äußern und auf meine Fragen antworten könnte.

Des Weiteren möchte ich gerne zum Abschluss meiner Facharbeit ein Interview mit einem Autisten führen und die Frage klären, ob er sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft fühlt. Schön wäre es, wenn sich jemand melden würde, der bereits Erfahrungen mit Therapie- und Förderungsprogrammen gemacht hat. Alle persönlichen Dinge, wie Name usw., werden selbstverständlich anonym bleiben.

So viel zum Konzept.

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Jetzt aber zu meiner ersten Frage:



Kennt jemand von euch bereits bekannte Organisationen, die für meine Facharbeit in Frage kämen?



Ich bedanke mich jetzt schon einmal für alle Antworten die kommen werden.


Geschrieben von: 55555 am: 12.02.12, 22:23:21
Du scheinst mir einiges ungenannt vorauszusetzen, das nicht selbstverständlich ist. Du geht z.B. davon aus, daß Autisten in der Gesellschaft nicht gut integriert seien. Wenn du das annimmst, was meinst du woran das liegt?

Du gibst an Toleranz anzustreben und suchst einen Autisten, den du dazu befragen willst, ob er sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft fühlt und bezeichnest selbst gleichzeitig Autisten als krank und "eingeschränkt"? Wie passt das zusammen? Versuch das z.B. mal in einem Schwulenforum und schau was da rauskommt.


Geschrieben von: Vendela am: 12.02.12, 23:59:45
Zitat von MLoose:

Ich halte es für interessant, vorallem den Nicht-Autisten die Verhaltensweisen von an Autismus erkrankten Personen näher zu bringen, da ich denke, dass durch Unkenntnis eine gewisse Kurzsichtigkeit derer, die ein normales Leben führen, entsteht. Um das zu erreichen halte ich es für substanziell, mögliche Therapien und Förderungen aufzuführen. Genau an diesem Punkt setzen verschiedene Organisation an.
Erstellte Förderpläne dienen nicht nur den Autisten selbst, sondern beispielsweise auch der Kooperation mit deren Familienangehörigen und Außenstehenden um die bestehende Distanz zu Nicht-Autisten zu minimieren.



Ja, kurzsichtige Nicht-Autisten sollten unbedingt über die Therapie- und Förderangebote verschiedener Organisationen informiert werden, mit denen sie lernen können, sich wie Autisten zu verhalten, damit sie nicht mehr gezwungen sind, so ein normales Leben zu führen, sondern die Wahl haben und von Unkenntnis und Kurzsichtigkeit geheilt werden. Ziel der im Förderplan aufgeführten Maßnahmen ist die Steigerung der Kooperation der an Unkenntnis erkrankten Nicht-Autisten mit ihren gesunden Familienangehörigen und mit Außenstehenden. Eine Verringerung der Distanz zwischen kranken und gesunden Nicht-Autisten würde auch den Autisten helfen. zwinkern

Zitat von MLoose:

Allgemein sehe ich die Integration von Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] als ein bedeutungsvolles Defizit der Menschheit an, welches nicht länger bestehen sollte.



Das finde ich auch, dass die Integration ein Defizit ist. Statt dessen wäre Inklusion wünschenswert.
Mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Inklusion_(P%C3%A4dagogik)

Zitat von MLoose:

Deshalb besteht meine Intention bei meiner Facharbeit darin, anderen Menschen die Verhaltens- und Denkweisen von eingeschränkten Personen, in diesem Fall Autisten, darzulegen um ihnen ein wenig mehr Toleranz in dieser Welt zu gewähren.


Nachdem du zunächst ein allgemeines Konzept für "eingeschränkte" Personen entworfen hast, und das dann nur zufällig auf Autisten übertragen hast, hier ein Beispiel für eine eingeschränkte Person: Jemand der in einem Raum eingesperrt ist, ist eingeschränkt, weil er nicht aus diesem Raum hinaus kann. Du würdest dann allen anderen Menschen die Verhaltensweisen des Eingesperrten vermitteln (z.B. durch eine Webcam, mit der ihn alle rund um die Uhr beobachten können), in der Hoffnung, dass sie ihm dadurch mehr Toleranz entgegen bringen? Angenommen das würde funktionieren - hilft ihm das weiter?


Zitat von MLoose:

Des Weiteren möchte ich gerne zum Abschluss meiner Facharbeit ein Interview mit einem Autisten führen und die Frage klären, ob er sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft fühlt.
Kennt jemand von euch bereits bekannte Organisationen, die für meine Facharbeit in Frage kämen?


Möchtest du eine Arbeit über Organisationen oder über Autismus / Autisten schreiben?

Und rein aus Neugierde: In welchem Fach schreibst du die Arbeit eigentlich?


Geschrieben von: MLoose am: 13.02.12, 08:40:35
Vielleicht habe ich meine Ausdrucksweise falsch gewählt, wenn ich sage das Autisten eingeschränkt sind. Allerdings herrscht diese Einschränkung meiner Meinung nach daher, da die Gesellschaft in der wir leben keinen Platz für solche Menschen sieht. Ich möchte niemanden diskriminieren oder sonstiges, sondern nur herausfinden, ob Therapien und Förderungen einen Teil dazu beitragen können die Distanz zu verringern. Ich denke einige Autisten hier kennen das Phänomen, dass sie schief angeguckt werden, wenn sie sich innerhalb der Gesellschaft bewegen.

Ich habe in diesem Forum von einem Jungen gelesen, der ein Problem hatte sich ein Eis zukaufen, weil er Angst hatte, dass der Verkäufer ihn nicht verstehen könne. Dieses Verständnis will ich den Nicht-Autisten näher bringen. Nicht alle wissen, wie Autisten die Welt wahrnehmen oder erkennen einen Autisten sofort.

Ich betone noch einmal, ich will niemanden diskriminieren! Ich würde mich freuen, wenn ihr mir immer noch meine Fragen beantworten könntet.


Geschrieben von: Fundevogel am: 13.02.12, 11:46:00
Zitat:
MLoose: Hallo, Ich schreibe meine Facharbeit über das Thema "Autismus" in Hinblick darauf, wie Therapie- und Förderungsmaßnahmen die Integration der Autisten in die Gesellschaft verbessern, oder eventuell auch nicht.

Wenn persönliche Antworten gewünscht sind, muss es erlaubt sein nachzufragen, welche BewegGründe der Fragende hat?

Therapiemaßnahmen, die einen der Gesellschaft angepassten Autisten dressieren wollen, werden hier abgelehnt,
Förderungsmaßnahmen, die ähnliche Ziele haben, ebenfalls.
Um welche Facharbeit handelt es sich?
Zur "Integration" von Autisten kann nichts gesagt werden, weil Autisten "Inklusion" erwarten und betreiben.

Zitat:
Ich halte es für interessant, vor allem den Nicht-Autisten die Verhaltensweisen von an Autismus erkrankten Personen näher zu bringen, da ich denke, dass durch Unkenntnis eine gewisse Kurzsichtigkeit derer, die ein normales Leben führen, entsteht.

Autisten sind keine Erkrankten, sie sind eine Minderheit mit anderen genetischen Gegebenheiten.

Zitat:
Um das zu erreichen halte ich es für substanziell, mögliche Therapien und Förderungen aufzuführen. Genau an diesem Punkt setzen verschiedene Organisationen an

Autismustherapien werden von den Autisten hier abgelehnt. Wo "Organisationen ansetzen" besteht eine Sicht von Nichtautisten auf Autisten und hat mit der Wirklichkeit von Autisten kaum etwas zu tun. Eine Zusammenarbeit mit Autisten der ESH wird von vielen Organisationen abgelehnt, weil Autisten mit ausdrücklicher Meinung und einem umfassenden Gesellschafts- und Weltbild nicht in die Konzepte passen.

Zitat:
Erstellte Förderpläne dienen nicht nur den Autisten selbst, sondern beispielsweise auch der Kooperation mit deren Familienangehörigen und Außenstehenden um die bestehende Distanz zu Nicht-Autisten zu minimieren.

Erstellte Förderpläne dienen in den seltensten Fällen Autisten, weil sie nur ganz selten daran beteiligt werden, sie dienen fast ausschließlich dazu, den Autisten zu trainieren, sich an ein Zerrbild von Gesellschaft anzupassen und den Familienangehörigen und Außenstehenden angenehmer im Umgang zu werden. Ein Einlassen auf den Autisten und seine Art leben zu wollen und müssen findet ganz selten statt. Die Distanz entsteht nicht zuletzt dadurch, dass Autisten nicht erkannt und anerkannt werden und sich Nichtautisten im gesellschaftlichen Kontext überheblich als Meinungsmacher aufspielen, ohne Kenntnisse von der inneren Befindlichkeit von Autisten zu haben.

Zitat:
Allgemein sehe ich die Integration von Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] als ein bedeutungsvolles Defizit der Menschheit an, welches nicht länger bestehen sollte. Deshalb besteht meine Intention bei meiner Facharbeit darin, anderen Menschen die Verhaltens- und Denkweisen von eingeschränkten Personen, in diesem Fall Autisten, darzulegen um ihnen ein wenig mehr Toleranz in dieser Welt zu gewähren.

Autisten sind keine Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] sondern durch ihr Umfeld behinderte Menschen. Das sollte tatsächlich nicht weiter bestehen. Vielleicht wäre es sinnvoller, die Verhaltens- und Denkweisen derjenigen Menschen darzulegen, die Autisten das Leben schwer machen? Toleranz und Respekt sind gut, aber es ist wohl eher von Interesse, warum sie Autisten nicht entgegen gebracht werden?

Zitat:
Ich möchte an dieser Stelle allerdings betonen, dass niemand meine Facharbeit schreiben soll. Ich möchte mit diesem Thread nur auf offene Ohren stoßen und würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere sich mit seiner Meinung äußern und auf meine Fragen antworten könnte.[/
Die Ohren sind immer weit offen...und deshalb hören sie auch gut, wenn sich jemand schon eine Meinung gebildet hat, ehe er sich mit der Sache vertraut machte.

Zitat:
Des Weiteren möchte ich gerne zum Abschluss meiner Facharbeit ein Interview mit einem Autisten führen und die Frage klären, ob er sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft fühlt.

Im reinen Wortsinn sind Autisten selbstverständlich voll wertige Mitglieder der Gesellschaft: Sie haben und halten wie alle Menschen einen Wert in der Gesellschaft. Bleibt natürlich die Frage, ob sie in dieser Gesellschaft unter den gegebenen Umständen lieber nicht Mitglieder sein wollen?

Zitat:
Schön wäre es, wenn sich jemand melden würde, der bereits Erfahrungen mit Therapie- und Förderungsprogrammen gemacht hat. Alle persönlichen Dinge, wie Name usw., werden selbstverständlich anonym bleiben. So viel zum Konzept.

Vielleicht wollen die Autisten hier dich erst einmal kennen lernen, ehe sie persönliche Angaben machen? Vielleicht liest du hier ausgiebig, um die Autisten kennen zu lernen?

Zitat:
Jetzt aber zu meiner ersten Frage:
Kennt jemand von euch bereits bekannte Organisationen, die für meine Facharbeit in Frage kämen?

Hmm, du erwartest, dass Autisten ihre Peiniger detailliert aufzählen, damit sie in einer Facharbeit erwähnt werden?



Geschrieben von: Vendela am: 13.02.12, 12:43:04
Ich versuche zwar an deine guten Absichten zu glauben, aber dein Ansatz vermischt zwei Aspekte:

1. Therapien und Förderungen, die darauf ausgerichtet sind, dem Einzelnen zu helfen, ihm Fähigkeiten zu vermitteln etc. -> Veränderung des Einzelnen
2. Integration / Inklusion, eine gesellschaftliche Aufgabe -> Veränderung der Gesellschaft

So wie ich dein Thema und deine Beiträge verstehe, würdest du gern die Gesellschaft verändern, indem du bei der Veränderung des Einzelnen ansetzt. Es geht darum, ob ein Autist durch Therapie und Förderung lernen kann, sich so weit anzupassen bis er integriert ist. Der Gesellschaft wird aber nichts zugemutet. Damit wird die Therapie und Förderung für gesellschaftliche Zwecke (z.B. Einsparung von Bemühungen um Inklusion und Barrierefreiheit) missbraucht.
In den 1970er Jahren war dein Ansatz populär. Heute ist er eigentlich überholt, weil sich mittlerweile herausgestellt hat, dass das generell aus verschiedenen Gründen nur in wenigen Bereichen und dort auch nur begrenzt funktioniert.


Zitat von MLoose:
Dieses Verständnis will ich den Nicht-Autisten näher bringen. Nicht alle wissen, wie Autisten die Welt wahrnehmen oder erkennen einen Autisten sofort.

Das ist schön, geht aber weder aus dem Thema noch aus deinem Konzept hervor. Wenn du das machen willst, warum richtest du Konzept und Thema dann nicht darauf aus?


Ansonsten würde ich mich, wenn ich eine Arbeit zu dem Thema schreiben wollte, auf einen Aspekt beschränken, d.h.
- entweder auf die Evaluierung von Förder- und Therapiemöglichkeiten für Autisten (anhand verschiedener, geeigneter Kriterien)
- oder auf Inklusion / Barrierefreiheit, z.B. auf die Frage, wie eine Welt aussehen würde, in der Barrierefreiheit für Autisten und ihre Inklusion vollständig erreicht worden ist.

Alternativ: Wenn ich aufgrund von Vorgaben unbedingt zu deinem Thema etwas schreiben müsste, würde ich über ganzheitliche Therapien schreiben, die die Rahmenbedingungen (Lebensumfeld und -situation) und Bezugspersonen in die Therapie miteinbeziehen. Solche Therapien werden aber nur selten von den klassischen Organisationen angeboten (und sind nicht pädagogisch-psychologischer Mainstream).

Das beantwortet zwar alles nicht deine Frage nach Organisationen, aber ich hoffe, es hilft dir trotzdem weiter.


Geschrieben von: 55555 am: 13.02.12, 15:51:07
Zitat von MLoose:
Allerdings herrscht diese Einschränkung meiner Meinung nach daher, da die Gesellschaft in der wir leben keinen Platz für solche Menschen sieht.

Ist dir eigentlich klar, daß "solche Menschen" dir hier antworten?

Diskriminerungen sind ein Problem, das ist ganz ähnlich der Situation von Gehörlosen, wenn ihnen verboten wird zu gebärden oder eben Gebärdensprache von kaum jemandem in der Durchschnittsbevölkerung beherrscht wird. Hier gibt es immer wieder Umerziehungsansätze ("Therapien"), die jedoch mit aktuellen Menschenrechtsstandards nicht vereinbar sind. Diese nährens ich auch gerne aus verbreiteten Klischeevorstellungen über vermeintliche Probleme von Personengruppen. Inklusion bedeutet, daß Minderheiten mit ihrer Kultur Teil der Gesellschaft sein können. Universelles Design der Kulturlandschaft kann Barrieren beseitigen.
Zitat:
nur herausfinden, ob Therapien und Förderungen einen Teil dazu beitragen können die Distanz zu verringern.

Umerziehungsansätze schaden den jeweiligen Minderheitengruppen, da sie die Menschen dazu drängen ihre ureigene Natur zu verlassen. Ein Vogel ist dazu geboren, um zu fliegen, das kann man nicht "umtherapieren" (und warum sollte man auch).
Zitat:
Ich denke einige Autisten hier kennen das Phänomen, dass sie schief angeguckt werden, wenn sie sich innerhalb der Gesellschaft bewegen.

Ja sicher, aber was hat das mit uns zu tun? Das ist wie mit der Vergewaltigung an der angeblich die junge Frau selbst schuld ist, weil sie zu knapp angezogen war. Mobbing muß an den Wurzeln beseitigt werden, nicht an den Stellen an denen Mobber Angriffspunkte bei irgendwem finden.
Zitat:
Ich habe in diesem Forum von einem Jungen gelesen, der ein Problem hatte sich ein Eis zukaufen, weil er Angst hatte, dass der Verkäufer ihn nicht verstehen könne.

Ja, wohl eher weil er schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte.
Zitat:
Dieses Verständnis will ich den Nicht-Autisten näher bringen.

Wie soll das nach deiner Vorstellung gehen? In manchen Punkten sind durchschnittliche NA und Autisten eben wie Hund und Katze (die Körpersprache ist so gegensätzlich, daß sie sich mißverstehen).
Zitat:
Nicht alle wissen, wie Autisten die Welt wahrnehmen

Ja und nicht alle wissen, wie ein Nichtautist die Welt wahrnimmt.
Zitat:
oder erkennen einen Autisten sofort.

Zum Glück, sonst gäbe es noch viel mehr Diskriminierungen im Alltag.


Geschrieben von: PvdL am: 13.02.12, 17:48:35
Zitat von MLoose:
Kennt jemand von euch bereits bekannte Organisationen, die für meine Facharbeit in Frage kämen?

Frag doch mal beim Arbeitgeberverband an; die haben bestimmt praktische Erfahrungen.


Geschrieben von: 55555 am: 13.02.12, 17:51:08
Das mag sein, nur unter welchen ideologischen Vorannahmen.


Geschrieben von: MLoose am: 13.02.12, 18:50:45
Alle eure Antworten haben mir schon einmal einen genaueren Einblick gegeben. Ich habe mich vorher nie mit dem Thema auseinander gesetzt. Was für meine Facharbeit auch von Vorteil ist, da ich so selber die Erfahrung machen kann, Autisten zu verstehen. Das ist ja genau das, was ich vermitteln möchte.

Ich selbst muss leider die Therapie- und Förderungsmaßnahmen als Problemstellung mit in die Facharbeit aufnehmen. Das wird sich aber wohl eher als nicht förderlich widerspiegeln. Auf eure Aussagen baue ich auf.

Allerdings finde ich es schade, dass ich hier von einigen als ein Jemand dargestellt werde, der Autisten diskriminieren will.
Ich habe nur gute Absichten und wollte mehr Verständnis für euch schaffen. Das sollte mir meiner Meinung nach nicht vorgehalten werden.


Geschrieben von: 55555 am: 13.02.12, 19:45:38
Es geht nicht darum, daß du Autisten diskriminieren willst, du tust es bisher nachlesbar - offenbar ohne es zu wollen. Und da siehst du auch gleich wo wirkliche Probleme liegen.

Wenn du das Thema nicht ändern willst, dann kannst du ja darüber schreiben, daß diese Ansätze überholt und oft schädlich sind.


Geschrieben von: Vendela am: 13.02.12, 19:55:37
Ich habe den falschen Gast-Zugang korrigiert. [drvaust]

Die kritischen Reaktionen kommen u.a. daher, dass deine Beiträge arrogant wirken, so als wärst du etwas Besseres und Autisten minderwertig. Niemand hört gern, dass er nicht zur Gesellschaft dazu gehört und integriert werden muss, krank und eingeschränkt ist, kein normales Leben führt, fremdbestimmt Nähe zu irgendwem aufbauen muss, zwangsweise therapiert werden soll und Maßnahmen über sich ergehen lassen muss, ohne dass er gefragt wird, was er selbst will. Obwohl du davon ausgehen kannst, dass in diesem Forum Autisten mitlesen und -schreiben, redest du über "solche Menschen" statt mit ihnen. Du schreibst, dass du einen Autisten interviewen möchtest und frägst dann nicht nach Autisten sondern nach Organisationen (??). Stell dir mal vor, es würde jemand so über dich schreiben. Ich gehe zwar davon aus, dass es nur an Unwissenheit und klischeehaften Vorurteilen liegt, aber nett ist es trotzdem nicht. Ohne Wertschätzung wirst du es schwer haben, eine gute Arbeit zu schreiben, jedenfalls so wie ich sie bewerten würde.

Was verstehst du (bei deinem jetzigen Wissensstand) eigentlich unter Autismus?
An welche Therapie- und Förderungskonzepte hast du gedacht?
Ist das gesamte Thema vorgegeben oder nur die Therapie- und Förderungskonzepte?
Und wofür schreibst du die Facharbeit? Ausbildung zum Heilerziehungspfleger / Erzieher?