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Thema: [TV-Serie:] Touch (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=5306)


Geschrieben von: 55555 am: 20.01.12, 16:16:05
Schon wieder erscheint in den USA eine neue Serie mit einem Autisten als Hauptfigur: Touch

Ein Witwer, dessen Frau im World Trade Center umkam (würg) setzt sich plötzlich genauer mit seinem nichtsprechenden autistischen Sohn auseinander und stellt fast, daß er sich nicht nur sehr für Zahlen interessiert, sondern auch Ereignisse in der Zukunft voraussagen kann.

Das Ding hat sogar Starbesetzung: Kiefer Sutherland als Vater und Danny Glover als Therapieheini.


Geschrieben von: PvdL am: 21.01.12, 20:39:55
Die USAner haben schon eine seltsame Art mit ihrer Geschichte umzugehen: Es muß alles verfilmt werden, um Teil der offiziellen Geschichte zu werden. Wie man sieht ist das WTC-Geschehen noch nicht ganz verarbeitet. Aber wie sollte es auch, wenn immer noch nicht alles genau geklärt ist. Manche glauben immer noch, daß die USAnische Regierung alles inszeniert habe. Zumindest hätten die Türme nicht einstürzen dürfen, nur weil je ein Flugzeuge einschlug.


Geschrieben von: drvaust am: 22.01.12, 06:37:43
Zitat von PvdL:
Die USAner haben schon eine seltsame Art mit ihrer Geschichte umzugehen: Es muß alles verfilmt werden, um Teil der offiziellen Geschichte zu werden.
Kinder brauchen Bilderbücher und, auch wenn sie selber lesen können, bunte Illustrationen, um sich etwas vorstellen zu können. Das ist u.a. eine Frage des Vorstellungs- und Abstraktionsvermögens, und der Erfahrung. Mit zunehmendem Alter entwickelt sich das, aber nicht bei allen gleich. Mache Erwachsene brauchen auch noch viele Bilder, um zu verstehen.


Geschrieben von: PvdL am: 22.01.12, 20:51:03
Meine Frau ist eine visueller Denkerin. Ich habe das bisher immer für eine Besonderheit gehalten. Es mag aber durchaus sein, daß das nicht so besonders ist. Ich dagegen bin ein sehr abstrakter Denker, was sich beispielsweise dadurch äußert, daß es mir immer schwer fällt, meine Ausführungen mit Beispielen zu illustrieren. Mir fehlt gewissermaßen die Graphikkarte. Was ich mir merke, das merke ich mir sehr abstrakt. Inwieweit sich dieses auf die Kapazität auswirkt, wäre zu diskutieren.

Edit: Photo-happy judge adds Marley, ostrich to opinions


Geschrieben von: drvaust am: 23.01.12, 02:21:43
Ich meinte nicht das visuelle Denken, das ist eine spezielle Form des 'sich vorstellens', da gibt es auch eine Abstraktion.
Ich meinte das Vorstellungsvermögen, was nicht gezeigt oder erklärt wird, kann nicht vorgestellt werden. Die meisten Menschen lernen, mehr oder weniger, aus den Fakten logisch eigene Vorstellungen abzuleiten. Manche Menschen können sich aber nur das vorstellen, was sie direkt gesehen haben, und sie glauben alles, was sie sehen.


Geschrieben von: 55555 am: 02.03.12, 20:50:46
Link zur jeweils aktuellen Folge (wird wohl jeweils nur eine Woche vorgehalten)


Geschrieben von: PvdL am: 03.03.12, 17:56:48
Ich habe mir mal jetzt die ganze erste Folge angeschaut und muß zugeben, daß ich ganz überrascht bin, wie gut das gelungen ist, dafür, daß es eine amerikanische Fernsehserie ist. Mehrere Handlungsstränge so geschickt miteinander verwoben zu haben, ist schon eine Leistung. Ich kann mir also durchaus vorstellen, daß ich mir davon weitere Folgen ansehen werde, auch wenn es sicher genug noch daran auszusetzen gibt. Aber das ist ja praktisch unvermeidbar, weil alles Vor- und Nachteile hat.


Geschrieben von: 55555 am: 03.03.12, 18:03:00
Die Pilotfolge fand ich auch erstaunlich gut. Zumindest in manchen Kreisen gibt es bei Autistendarstellungen offenbar erfreuliche Fortschritte (bisher ausgenommen sind nach meiner Einschätzung ausdrücklich ARD-Eigenproduktionen).


Geschrieben von: Vendela am: 04.03.12, 01:31:54
Ich habe ausnahmsweise den Film quergeschaut.

Die schauspielerische Darstellung ist annehmbar, aber was mich an solchen Filmen, Büchern etc. (und diesem Film) etwas stört, ist dass Autisten dabei leicht übernatürliche, magische Fähigkeiten zugeschrieben werden. Wozu?

Außerdem werden sie oft so dargestellt, dass sie in einem speziellen Bereich besonders leistungsfähig sind und in allen anderen Bereichen dafür große "Defizite" haben. Auch da frage ich mich nach dem Grund für diese Art der Darstellung. Ist die Leistungsfähigkeit eine Art Existenzberechtigung, indem mit einer hohen Leistung "Defizite" ausgeglichen werden? Oder wird angenommen, dass diese hohe Leistung wegen anderer "Defizite" überhaupt erst möglich ist?
Sind es im echten Leben überhaupt "Defizite" oder einfach andere Lebensarten? Ist es wichtig, wie leistungsfähig jemand ist? Sind Autisten typische "Fachidioten"?


Geschrieben von: 55555 am: 04.03.12, 12:31:40
Worin sieht du denn Defizite an der Hauptfigur? Ich sehe eigentlich gar keine.


Geschrieben von: wolfskind am: 06.03.12, 00:54:01
hätte nicht eine pin eingegeben werden müssen
wenn der junge mit der bombe die nr zurück rufen wollte?
und ob das handy am ende der ersten folge noch funktioniert
wenn es so nass ist?


Geschrieben von: Vendela am: 12.03.12, 10:36:11
Es sind nicht aus meiner Sicht Defizite, aber ich habe es so verstanden, dass er diese "Verbindungen" sieht, weil er z.B. nicht mit Worten spricht, immer wieder auf den Turm klettert, obwohl er es nicht tun soll oder sich nicht anfassen lassen will?
Das mit der PIN hab ich mich auch gefragt, aber ich hab das auf die magische Wirkung zurückgeführt.