Zitat:
Neuere Befunde belegen ein deutlich ungünstigeres Nutzen-/Risikoprofil sowohl der typischen wie
atypischen Neuroleptika als bisher angenommen. So kann ihre Vergabe ein erhöhtes Risiko von
Herz- und Gefäßkrankheiten, Übergewicht, Diabetes oder plötzlichen Herztod und damit
Frühsterblichkeit zur Folge haben. Neuroleptika sind sehr wahrscheinlich mit einer langsamen
Reduktion der Gehirnsubstanz verbunden und schränken in höheren Dosierungen die kognitiven
Fähigkeiten ein. Diese und weitere Nebenwirkungen sind meist abhängig von der Substanz und
Dosis des Neuroleptikums. Daher werden in der Veranstaltung die erforderlichen
Kontrolluntersuchungen sowie Möglichkeiten der Niedrigdosierung, Dosisreduktion und der
Vermeidung von Medikamentenkombinationen erläutert.
Dr. Volkmar Aderhold (Universität Greifswald) beschäftigt sich seit vielen Jahren als Arzt und
Wissenschaftler mit der Neuroleptika-Vergabe. Ein Schwerpunkt wird auf der stationären
Neuroleptika-Vergabe liegen. Aber auch die ambulante Situation, die oft eine langwierige
Medikamenten-Verabreichung mit sich bringt, wird Thema sein. Dr. Aderhold wird zudem
erläutern, wie durch psychosoziale Behandlungsformen erhebliche Dosisminderungen oder für
manche Nutzer/innen gar ein kompletter Verzicht auf Neuroleptika möglich ist.
Montag, 5. Dezember 2011, 17.00 – 20.00 Uhr
BIP – Beschwerde- und Informationsstelle Psychiatrie in Berlin, gesundheitberlin.de , Grunewaldstr. 82, 10823 Berlin
Anmeldeschluss ist der 28. November 2011.