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Autor Nachricht
danielaheine
(Standard)

Hallo;

mein Name ist Daniela Heine und ich lebe in Braunfels, Hessen. Ich bin 29 Jahre alt und pädagogische Familienberaterin.
Zu meiner Ausbildung; ich bin Pädagogin mit einem Bachelorabschluß seit Juni 2010.

Ich wende mich an dieses Forum, weil ich auf der Suche nach Familien bin, die eine Betreuung und Hilfe bei der Alltagsbewältigung wünschen.

Ich habe Erfahrungen in den Altersklassen 0 - 21 Jahre sammeln können und daher ein weites Spektrum errichten können, welches die verschiedenen Stufen der Entwicklung mit sich führen.
Weitere Erfahrungen habe ich im autistischen Bereich sammeln können, da ich eine Anstellung als Therapeutin bei einer Familie, mit einen infantilen Autisten, haben.
In dieser Arbeit habe ich, was ich mittlerweile feststellen musste, nicht nur nach einer Methode gearbeitet, sondern habe mit verschiedenen Methoden und Konzepten meine Förderungs- und Lerninhalte erarbeitet.
Die Methoden und Konzepte nach denen ich gearbeitet habe sind
ABA
TEACCH
AVT
PECS

Durch diese Breite an Methoden, habe ich immer speziell auf das Kind eingehen können und daher auch immer ein anderes Lernen erarbeitet.
Zeitgleich hat es mir geholfen, immer die genauen Förderungsziele vor Augen zu halten und auch die Ziele in kleinere Ziele zu wandeln, damit ein stetiger Erfolg und damit auch die verbundene Eigenmotivation immer vorhanden war.
In meinem Angebot stehen verschiedene Angebote, die in eine mögliche Förderung eingehen können, wie zum Beispiel:

Kommunikation 
(z.B. Sprachverständnis, Sprachförderung, spontane Sprache um Wünsche und Bedürfnisse zu äußern)
Hygiene
(z.B. trocken werden, selbstständige Körperpflege)
motorische Entwicklung
(feinmotorische & grobmotorische Entwicklung fördern)
Sinneswahrnehmungen
(alle Sinne wahrnehmen und verstehen können)
Selbstständigkeitsaufgaben
(verschiedene Inhalte, welches auf die Selbstständigkeit des Kindes / dem Jugendlichen zugeschnitten werden)
soziale Integration
(z.B. Eingliederung in eine bestimmte Gruppe durch gleiche Interessen, Verstehen und anwenden von „sozialen Regeln“)

Zeitgleich steht auch die eigene Motivation im Vordergrund. Wie kann ich das Kind / dem Jugendlichen weiterhin motivieren? Es ist nicht immer eine gute Idee, dass ein Kind etwas essbares als Verstärkung auf eine gewünschte Handlung bekommt. Dieses ist meine Einstellung, da ich dem Kind nicht helfen möchte, die Handlungen nur bei Wunsch abzurufen, sondern dem Kind Werkzeuge zur Selbsthilfe zu geben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich jemanden damit angesprochen habe.
Falls Interesses besteht, dass Sie mit mir in Kontakt treten möchten, dann dürfen Sie mir gerne eine Email an:

senden.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Heine
24.10.11, 14:45:48
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haggard
(Autistenbereich)

Zitat:
ABA
TEACCH
AVT
PECS
Durch diese Breite an Methoden, habe ich immer speziell auf das Kind eingehen können


oh...mein...gott.
kann nicht ihr ernst sein, mit autistischen menschen "arbeiten" zu wollen. sie müssten zur strafe für derartige anwendungen eine heftige sozialabgabe leisten, arbeitsverbot erteilt bekommen - alles, nur nicht auf autistische menschen losgelassen werden.
24.10.11, 16:41:49
Link
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wäre auch die Durchführung einer Festhaltetherapie möglich? Was halten Sie für den Kern des Autismus, wenn ich fragen darf?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
24.10.11, 19:15:51
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schuschu
(Angehörigenbereich)

geändert von: schuschu - 25.10.11, 14:11:08

Hallo danielaheine,
ich bin Mama eines 13järigen Autisten.
1. Weiss nicht soviel über die Therapieformen im Einzelnen.
Das was ich darüber gelesen habe,liest sich für mich wie ein "Umerziehungsprogramm.
Die Frage, die sich mir stellt: Warum will man einen so veranlagten Menschen umerziehen?
Sind es die Autisten selbst, die so eine Therapie wünschen?

Im Wort Förderung steckt auch das Wort fordern drin.
Was fordern wir? ...und warum?
Warum nicht mal umgekehrt? Wieso lassen wir NA uns nicht von Autisten forden oder fördern.
Unsere Psychologin (Schwerpunktpraxis Autismus) hat mir mit ihrer Aussage die Augen geöffnet: Autisten brauchen keine Therpie. Erziehun , Pädagogik und methodische Tricks sind fehl am Platz.Die Stunden bei ihr nahm ich um meinen Sohn besser verstehen zu können.
SELBSTBESTIMMUNG ist das Zauberwort.
Wie würden sich NA fühlen, wenn man sie wegen ihres einfach SOSEINS umerziehen, fördern therapieren will?
Nur weil ein anderer denkt,dass dies oder das gut für mich ist,heisst das nicht, das es das wirklich ist.
So fürs erste genug. Mein Sohn machte mich gerade aufmerksam darauf, dass dies eine Kurzantwort sein sollte.(Übrigens mein grösster Lehrmeister, was Authentizität , Akzeptanz, Toleranz und die Fähigkeit mich selbst zu reflektieren , angeht.) Und würde gar nicht wollen, dass er anders ist , als er SELBST.
Ich hoffe, Du kannst das als Impuls und nicht als Vorwurf annehmen und wahrnehmen.
Mit herzlichen Grüssen
25.10.11, 14:04:15
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drvaust
(stillgelegt)

Danielaheine, was sind denn die Ziele, was soll erreicht werden?
Geht es darum, die Potentiale, Fähigkeiten und Anlagen bestmöglich zu fördern, damit sich ein erfolgreicher erwachsener Autist entwickeln kann?
Oder geht es darum, den Autisten so zu entwickeln, daß er möglichst normal integriert werden kann?

Autisten sind lebenslänglich Autisten, werden immer etwas unnormal sein. Warum nicht, Vielfalt ist gut.
Eine Entwicklung zur Normalität, gegen die Veranlagung, ist ein Verbiegen und eine Belastung. Das führt zu Behinderung. Die natürlichen Anlagen können nicht richtig entwickelt werden, weil die Kraft für Anpassung verbraucht wird.

25.10.11, 23:18:52
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1248
(Standard)

Meine Muttersprache ist französisch und Orthographieschwäche habe ich auch, ich hoffe dass man mich verstehen wird. Ich möchte auch niemanden verletzen, (mache ich anscheinend öfters, ist aber nie in meine Intentionen)
Ich möchte so gern Schuschu für ihren Beitrag danken. Was dort geschrieben ist, gefällt mir sehr. Ich bin überrascht, sowas Gutes habe ich noch nie gelesen,….Ich muss aber auch gestehen, dass ich seit Jahren nicht mehr in Foren für Autisten lese, weil mich dieses „Therapieren wollen“ von Autismus immer fertig gemacht hat.
Ich habe mal eine Mutter kennengelernt, die weinte und Gott fragte was sie gemacht hätte um derart bestraft zu werden, denn sie hätte doch alles getan damit ihr kleiner Sohn gern zu den Geburtstagfeier von seinen Kindergartenfreunden und (-Freundinnen!!) gehe, aber es war nichts zu machen …und ihr Mann der anwesend war hat sie in den Armen genommen und getröstet!!!! Sie war in diese Versammlung um zu erfahren wie man sowas therapieren könne. ( Geburtstafeier = Horror³ für mich)
Ich bin zwar Autistin und laut nA habe ich keine Gefühle, aber diese Geschichte verfolgt mich und macht mich unendlich traurig für den kleinen Jungen. Ich bin zu diese Versammlungen nicht mehr hingegangen, weil mir solche Rücksichtslosigkeiten der Eltern zu sehr weh getan haben.
Wenn Autisten Orthographieschwäche haben o.ä. kann man ihnen ja helfen, fördern aber nicht ihr Wesen ändern, ihr Kern, ihr „ich“.
Ich möchte nie, nie, nie nA werden, genauso wenig wie nA, Autisten werden wollen.
Ein Fisch will doch auch nicht fliegen, er fühlt sich wohl in seinem Wasser!
27.10.11, 18:53:29
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danielaheine
(Standard)

Hallo;

ich danke für die Zuschriften, die bisher gekommen sind.

Ich bin sehr erstaunt darüber, wie sehr der Text auseinander genommen werden kann.

Ich habe nun eine Anschrift bekommen, die beschreibt, dass ich nicht mit den Menschen arbeiten kann (und ich bin der Meinung, dass jeder Mensch lieber mit einem anderen Menschen arbeiten sollte, als erziehen/therapieren/umerziehen/Verhaltensänderungen/oder ähnliches), dann kann ich sie auch nicht therapieren (das ist wohl richtig, aber schwerwiegende Probleme könnten gelindert werden) und dann heißt es umerziehen.
Ich habe dieses in diesem Sinne niemals meinen wollen und wenn dieses so verstanden wird, dann möchte ich mich da doch sehr entschuldigen.

Ich möchte den Familien / den Menschen die Möglichkeit geben, die Probleme, die vorhanden sind und gerne geändert werden sollen, zu helfen.
Ich habe nicht vor einen anderen Menschen aus dem Menschen zu gestalten. Ich möchte den Menschen zu mehr Selbsthilfe helfen.

Mehr nicht.

Ich hoffe doch, dass dieses auch verstanden werden kann und vielleicht auch ein wenig nachvollzogen werden kann.


Mit freundlichen Grüßen

27.10.11, 19:41:40
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von 1248:
Ich muss aber auch gestehen, dass ich seit Jahren nicht mehr in Foren für Autisten lese, weil mich dieses „Therapieren wollen“ von Autismus immer fertig gemacht hat.

Diesbezüglich wirst du in diesem Forum nun wohl relativ am richtigen Ort sein. Dieses Forum wird von Autisten betrieben.
Zitat:
Ich bin zwar Autistin und laut nA habe ich keine Gefühle, aber diese Geschichte verfolgt mich und macht mich unendlich traurig für den kleinen Jungen.

Ja, es gibt noch eine Menge Elend, auch wegen Personen, die sich in dem Bereich berufstätig machen möchten ohne wirklich etwas über die realen Zusammenhänge zu wissen.
Zitat:
Ein Fisch will doch auch nicht fliegen, er fühlt sich wohl in seinem Wasser!

Eben.
Zitat von danielaheine:
Ich möchte den Familien / den Menschen die Möglichkeit geben, die Probleme, die vorhanden sind und gerne geändert werden sollen, zu helfen.
Ich habe nicht vor einen anderen Menschen aus dem Menschen zu gestalten. Ich möchte den Menschen zu mehr Selbsthilfe helfen.

Entschuldigung, aber das sind doch letztlich nichtssagende Phrasen, die in praktisch jede mögliche Richtung gedeutet werden können. Es wäre sicher hilfreich, wenn Sie konkreter werden und z.B. gestellte Fragen beantworten würden. Ich nehme an, daß Sie sich auch nicht die vielfache Schuld aufladen wollen, Menschen mißhandelt zu haben, obwohl Sie hätten erkennen können, was Sie tun? Wir müssen uns irgendwann alle dafür rechtfertigen, was wir in unserem Leben getan haben.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
27.10.11, 20:00:00
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

geändert von: starke Dame - 28.10.11, 11:51:51

Hallo Daniela Heine,

Hier möchte ich einfach mal etwas von Prof.Wocken, die inklusive Schule reinkopieren:


Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Tiere eine Schule. Das Lernen bestand aus, Rennen, Klettern, Fliegen, Fischefangen und Schwimmen.

Und alle Tiere wurden in allen Fächern unterrichtet.

Die Ente war gut in Schwimmen. Im Fliegen war sie aber eher durchschnittlich und im Rennen ein besonders hoffnungsloser Fall. Weil sie im Rennen schlechte Noten hatte, musste sie im Schwimmunterricht ausfallen lassen und nachsitzen, um das Rennen zu üben. Das tat sie so lange, bis sie auch im Schwimmen nur noch durchschnittlich war.

Der Bär hatte seine eigene Methode Fische zu fangen. Er wollte die Fische immer mit der Pfote fangen und nicht mit der Angelrute, wie es im Lehrplan stand. Der Angelunterricht machte dem Bär keinen Spaß, er schwänzte schließlich immer mehr den Unterricht und bekam als Quittung dafür auf dem Zeugnis eine "Sechs" im Fischefangen.

Das Kaninchen war im Rennen der Klassenbeste, mindestens anfänglich. Wegen des vielen Nachhilfeunterrichts im Schwimmen bekam das Kaninchen einen Nervenzusammenbruch und wurde in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert.

Das Eichhörnchen war im Klettern einsame Spitzenklasse und ohne Konkurrenz, aber das Eichhörnchen war ein Problemschüler.

In den Flugstunden begannen alle Übungen am Boden, das Eichhörnchen aber wollte unbedingt oben im Baumwipfel beginnen. Wegen seiner Eigensinnigkeit bekam das Eichhörnchen mehrere Einträge ins Klassenbuch und wurde schließlich als "verhaltensgestört" und "erziehungsschwierig" in eine Sonderschule überwiesen.

Die Präriehunde legten vor allen Dingen Wert auf praktische Dinge, die man im Leben auch brauchen kann - zum Beispiel Buddeln. Doch die Schulbehörde lehnte es ab, Buddeln in das Curiculum aufzunehmen. Deshalb gaben die Präriehunde ihre Jungen zum Dachs in eine Privatschule.

Am Ende des Jahres hielt ein anormaler Aal, der gut schwimmen, etwas rennen, klettern, fliegen und Fische fangen konnte, als Schulbester die Schlussansprache.

(Nach einer unbekannten Überlieferung modifiziert von Hans Wocken)


Wahrscheinlich glaubst Du, es würde uns Eltern helfen, wenn Du mit einem bunten Strauss an Lösungen für uns armen Eltern da sein willst.

Die meisten Eltern in diesem Forum, haben verstanden, dass Autismus keiner Therapie bedarf, sie erleben im täglichen Umgehen mit ihrem Kind, dass sie natürlich lernen, dass sie in ihrer häuslichen barrierenfreien Umgebung vieles lernen und umsetzen. Auch wenn der Kindergarten und die Schule es zulassen, dass ein Autist sich barrierefrei bewegen darf, lernen diese kleinen Autisten erstaunliches.

Vieles was Du anbietest, hilft uns nicht wirklich, klar - ABA, die Pro-ABA´s behaupten, Du lobst doch dein Kind, das ist ein Verstärker, naja, ich lasse aber auch jegliches autistische Verhalten zu, ich erwarte von meinem Kind keinen "Kadavergehorsam"

Ich fotografiere gerne für mein Kind, die Dinge, die ihn erwarten, wenn wir zum KJP fahren, zeige ich ihm die Fotos vom Parkhaus, dann weiß er was wir machen, ich habe auch früher viel mit Bildkarten gearbeitet, um sicher zu gehen, dass er ein großes Sprachverständnis aufbauen kann und wir eine Kommunikationsebene finden, doch brauche ich dafür PECS? Nein, wohl eher nicht.

Ich versuche meinen Sohn natürlich Abläufe zu erklären und ich versuche es auch hinzukriegen, dass er mich versteht, zur Not male ich ihm etwas auf, doch brauche ich TEACCH? Er weiß es doch und wenn wir zusammen etwas spielen, basteln oder malen und schreiben, ich brauche nicht das fantasielose Körbchen, zu bearbeiten, und noch weniger das Körbchen für, ich habe fertig. Also bringt mich TEACCH nicht wirklich weiter.

Dann ein besonders nettes Angebot, AVT, autismusspezifische Verhaltenstherapie, jaaaa, das ist eine feine Sache, eine Verhaltenstherapie, geht gerne das Risiko ein, gegen den Willen des therapierenden zu arbeiten.

Es geht sogar davon aus, das der Autist die Notwendigkeit nicht einsieht und man aber nur zum Kindeswohl arbeitet.

Da hast Du ja wirklich alle Register gezogen, wenn ich über diesen Therapiewahnsinn nachdenke, weiß ich genau, mein kleiner Autist ist doch nur ein Marktfaktor, der dafür sorgt, dass Du, liebe Daniela Heine, auch Morgen noch die Wurst auf dem Brot hast.

Autisten brauchen garnichts von dem was Du da anbietest, mein Autist ist 5, er wurde nicht misshandelt, er wurde nicht dem Anpassungszwang der Lemminge unterworfen, er darf sich frei entwickeln.

Ich denke, Du wirst hier nicht das Klientel finden, es gibt natürlich Eltern, die unter ihren Autisten leiden, Eltern deren Denken so eingeschränkt ist, dass sie das Kind retten müssen, doch hier sind eigentlich hauptsächlich Eltern, die engagiert ihrem Kind ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen wollen und lieber mit erwachsenen Autisten zusammen arbeiten als eine der von Dir empfohlenen Dinge anzunehmen, das alles erinnert mich etwas an Exorzismus und ich denke nicht, dass ich mir von Dir helfen lassen würde.

Also - sorry, Dein Aufschnitt muss jemand anderes bezahlen - schönes Leben noch.

Starke Dame


PS. Wieso glaubst Du, dass Autisten einen Motivator benötigen, ein autistisches Gehirn lernt pausenlos und forscht unermüdlich? Man merkt leider zu oft, dass die jetzt gerade fertig studierten, von den alten gelernt haben, naja, ich denke, es wäre wichtiger mehr von Autisten zu erfahren und den langen Bart der Fachwelt abzuschneiden, denn das ist sowas von unfreundlich Autisten gebenüber, dass es ein Fall für die Amnesty International wäre.
28.10.11, 11:41:40
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Sossimilo
(Angehörigenbereich)

Ich sehe das genauso wie starke Dame. Wir würden auch niemals zulassen das irgendwelche Leute versuchen unseren Sohn zu verbiegen. Mag ja sein das er mit so einer Therapie besser "funktionieren" würde, aber innerlich geht er doch kaputt.

Und ich lasse mein Kind nicht kaputt therapieren, nur damit andere Leute besser mit ihm umgehen können.

Sollen doch die mal eine Therapie machen, wo sie lernen auch Menschen die nun mal anders sind zu akzeptieren.
28.10.11, 11:59:17
Link
Julenchen
(Standard)

geändert von: Julenchen - 28.10.11, 12:30:55

Guten Tag Frau Heine,
ich bin selbst Mutter eines Autisten... bevor er seien "Stempel" bekam war ich auch frustriert ja weil ich mir die Schuld gab mein Kind nicht zu verstehen..aber als wir wußten woran das lag war es für mich und vor allem für meinen Sohn eine Entlastung..ich befasste mich mit dem Thema das erste Buch was ich mir besorgte war das einer anderen Mutter diese sagte gleich zu Anfang entsorgen sie alle Fachliteratur die ihnen vorgaukeln möchte das Autismus therapiert werden kann..gut dacht ich mir suchst du andere Bücher erst fand ich keine aber am besten haben mir die Bücher geholfen die Autisten verfasste Sterne Äpfel Rundes Glas zB oder aber auch Heute singe ich mein Leben auch die Bücher von Tammet finde ich interessant... am besten versteht man Autisten wirklich wenn man andere Autisten um Hilfe bitten kann denn keiner versteht Autisten besser wie ihres gleichen....Sie sind ein NA mit Fachausbildung und erzeugen so erst mal ein großes Misstrauen.
28.10.11, 12:29:26
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schuschu
(Angehörigenbereich)

geändert von: schuschu - 27.06.12, 14:00:44

Ich möchte mich den Worten von 5555, Julenchen, Starke Dame und 1248 mit mit Bestimmtheit anschliessen,
Habe selbst bestimmt viele Fehler gemacht, das resultiert aus meiner eigenen Prägung , so entstehen unter anderem versteckte Überzeugungen.
Hat man aber das Herz "offen" und hört hin was einem sein Kind mitteilt und braucht, kann das ein grosses Geschenk für beide sein.
Mein Sohn hat das oft ganz drastisch zeigen müssen, so drastisch (es ging um 1.Klasse Schule)dass ich Angst um sein Leben haben musste...das alles weil Pädagogen es besser zu wissen meinen(...Aussage einer Lehrerin:"er neigt zur Eigenbrödlerei, das muss man unterbinden und durchgreifen , notfalls mit der Faust auf den Tisch hauen...nur eins von etlichen Beispielen aus unserem Leben.)
Aus Angst vor Behörden und Konsequenzen , aus Hilflosigkeit und aus dem Glaubenssatz heraus: die sitzen ja eh am längeren Hebel, ich muss mich also fügen, musste mein Sohn leiden. Er sagte von dem ersten Schultag an :wenn ich nochmal reinmuss, dann muss ich sterben. ...ein paar Wochen später lag er dann mit Schmerzen und abgemagert bis auf die Knochen (nicht übertrieben) im Krankenhaus.
Von da an habe ich mir geschworen, die Bedürnisse meines Sohnes nach besten Wissen und Gewissen wahrzunehmen und zu sehen. Wenn ich nicht sicher bin, frage ich ihn oder teile mit, was ich wahrnehme.
Ich habe angefangen für mein Kind zu kämpfen. ..Eine jahrelange Odysee vor allem bei Pädagogen und Behörden.
...Recherchiert bis in die Nacht...jahrelang.
Immer wieder Möglichkeiten und Wege gesucht, das " Schule" , einigermassen ertragbar für ihn bleibt, obwohl ich weiss, dass er zum Lernen keine Schule braucht und sich seine Gebiete die ihm aktuell wichtig sind sich selbst erschliesst...Meine Aufgabe darin sehe ich so, das ich ihm den Weg für seine Interessen ermögliche..das heisst dann auch schon mal, Teller und Staubsauger stehen lassen und zum Zaubermeister fahren oder zum Schreiner oder wo auch immer er hinmöchte um seinen "Durst zu stillen. Und das soweit es in meiner Macht liegt, barrierefrei.-Unsere Nachbarschaft berücksichtigt das, so gut sie kann.
An dieser Stelle ein Danke an unsere Psychologin, die das eben genauso sieht und um das alles weiss.
Ich bin überglücklich , die ESH gefunden zu haben und habe grossartige Hilfe erfahren und wir beide erfahren sie immer noch...Ausserdem tut es gut, im Forum zu erleben, das man hier richtig ist...Wenn man sonst erfährt, dass sich dein Sohn anpassen muss... Aussage eines Mitarbeiters vom "Autismuskompetenzzentrum: "Das Kind hat zu lernen in der Klasse zu lernen.
Diese ganzen angeblichen "Fachleute" haben irgendwo gelernt, das man das so oder so macht, mit den Autisten.
30 Jahre später sagt ein Professor wieder was anderes und dann wirds halt so gelernt.
Ich sehe es so wie Starke Dame. Ist natürlich schwer aus seinem gelernten rauszugehen , das würde mehrere Berufstämme betreffen, die es dann nicht mehr bräuchte.
Dazu gehört Mut, vor allem zur Wahrheit zu stehen.
Zugegeben in manchen Situationen muss ich meine Angst überwinden. ABER es lohnt sich und prägt den Charakter.
Und wenn ich es dann von meinem Sohn bestätigt bekomme:
( Mama ich weiss dass du anders bist als die anderen die ich kenne, aber genau das brauche ich und Danke dafür.
Danke , dass du meine Mama bist.
... DANKE mein Sohn, dass du mein Sohn bist und dass du genau der bist der du bist.

Achja nochwas, wer gibt denn vor, wie eine Gabel, ein Messer usw. zu halten ist, wie und wie schnell ein Senkel zu schnüren ist.Es gibt zur Not auch Klettverschlüsse.Wer gibt vor, das ein Verhalten richtig oder falsch ist?
Das was in unserer Gesellschaft die "Norm" ist, ist in anderen Kulturen schon wiede ganz anders und Autisten würden gar nicht als "komisch, anders , oder gar als gestört"auffallen.Dies alles sind künstlich hergestellte Normen und in unserer Kultur scheint es nur darum zu gehen.
Sei es die Schlanken in der Werbung, auch da lassen wir uns vorgeben, was NORMAL ist und wenn ich das nicht bin, dann brauche ich eine Diät, notfalls Thrapie.
..Und viele Beispiele mehr.
Ist es nicht wichtiger, dass wir einander stehen lassen können und jeden in seiner Einzigartigkeit als perfekt ansehen und uns gegenseitig mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten aber eben auch Bedürfnissen beschenken?
Das einzige worin mein Sohn wirklich Hilfe braucht, ist dass er das weiss und endlich Menschen in seinem Umfeld hat, die ihn so nehmen wie er ist, wo er nicht schauspielern muss um seine Ruhe zu finden.Er soll erleben dürfen, dass seine Bedürnisse eine Berechtigung haben, ohne sich gross erklären zu müsse.Er soll erleben dürfen, das er so wie er ist, richtig ist.
So, habe nun viel geschrieben, sorry, gehört vielleicht auch nicht unbedingt zu zu diesem Thread.
Aber somit habe ich auch die Gelegenheit genutzt, mich etwas vorzustellen. Ich freue mich, mich mit eich im Forum auszutauschen, habe auch schon sogenannte Stammtische von einem Verein für Autismus besucht, habe aber immer das Gefühl gehabt, das ich ander als die Eltern dort ticke. Die meisten haben das was man ihnen gesagt hat über Therapien usw, als gegeben hingenommen. Ich bin oft frustriert nach Hause und kam mir wie von einem anderen Planeten vor.
HIER fühle ich mich richtig.
PS: Meinen Sohn lasse ich immer mitlesen. manchmal( ZUM BEISPIEL auf der Spielwiese schreibt er unter meinem Namen was, dort heisse ich dann ....)
Kann man das auf SchuSchu änern?
Er selbst möchte sich nicht anmelden, er sagt er ist schon in einem Forum (Fingerboard)und ausserdem wird ihm hier soviel also auch sehr lang geschrieben, dass strengt an.
GRINS, weil ich selber ja soviel schreib.
heilig Grüsse
28.10.11, 17:22:16
Link
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