Ich möchte mich den Worten von 5555, Julenchen, Starke Dame und 1248 mit mit Bestimmtheit anschliessen,
Habe selbst bestimmt viele Fehler gemacht, das resultiert aus meiner eigenen Prägung , so entstehen unter anderem versteckte Überzeugungen.
Hat man aber das Herz "offen" und hört hin was einem sein Kind mitteilt und braucht, kann das ein grosses Geschenk für beide sein.
Mein Sohn hat das oft ganz drastisch zeigen müssen, so drastisch (es ging um 1.Klasse Schule)dass ich Angst um sein Leben haben musste...das alles weil Pädagogen es besser zu wissen meinen(...Aussage einer Lehrerin:"er neigt zur Eigenbrödlerei, das muss man unterbinden und durchgreifen , notfalls mit der Faust auf den Tisch hauen...nur eins von etlichen Beispielen aus unserem Leben.)
Aus Angst vor Behörden und Konsequenzen , aus Hilflosigkeit und aus dem Glaubenssatz heraus: die sitzen ja eh am längeren Hebel, ich muss mich also fügen, musste mein Sohn leiden. Er sagte von dem ersten Schultag an :wenn ich nochmal reinmuss, dann muss ich sterben. ...ein paar Wochen später lag er dann mit Schmerzen und abgemagert bis auf die Knochen (nicht übertrieben) im Krankenhaus.
Von da an habe ich mir geschworen, die Bedürnisse meines Sohnes nach besten Wissen und Gewissen wahrzunehmen und zu sehen. Wenn ich nicht sicher bin, frage ich ihn oder teile mit, was ich wahrnehme.
Ich habe angefangen für mein Kind zu kämpfen. ..Eine jahrelange Odysee vor allem bei Pädagogen und Behörden.
...Recherchiert bis in die Nacht...jahrelang.
Immer wieder Möglichkeiten und Wege gesucht, das " Schule" , einigermassen ertragbar für ihn bleibt, obwohl ich weiss, dass er zum Lernen keine Schule braucht und sich seine Gebiete die ihm aktuell wichtig sind sich selbst erschliesst...Meine Aufgabe darin sehe ich so, das ich ihm den Weg für seine Interessen ermögliche..das heisst dann auch schon mal, Teller und Staubsauger stehen lassen und zum Zaubermeister fahren oder zum Schreiner oder wo auch immer er hinmöchte um seinen "Durst zu stillen. Und das soweit es in meiner Macht liegt, barrierefrei.-Unsere Nachbarschaft berücksichtigt das, so gut sie kann.
An dieser Stelle ein Danke an unsere Psychologin, die das eben genauso sieht und um das alles weiss.
Ich bin überglücklich , die ESH gefunden zu haben und habe grossartige Hilfe erfahren und wir beide erfahren sie immer noch...Ausserdem tut es gut, im Forum zu erleben, das man hier richtig ist...Wenn man sonst erfährt, dass sich dein Sohn anpassen muss... Aussage eines Mitarbeiters vom "Autismuskompetenzzentrum: "Das Kind hat zu lernen in der Klasse zu lernen.
Diese ganzen angeblichen "Fachleute" haben irgendwo gelernt, das man das so oder so macht, mit den Autisten.
30 Jahre später sagt ein Professor wieder was anderes und dann wirds halt so gelernt.
Ich sehe es so wie Starke Dame. Ist natürlich schwer aus seinem gelernten rauszugehen , das würde mehrere Berufstämme betreffen, die es dann nicht mehr bräuchte.
Dazu gehört Mut, vor allem zur Wahrheit zu stehen.
Zugegeben in manchen Situationen muss ich meine Angst überwinden. ABER es lohnt sich und prägt den Charakter.
Und wenn ich es dann von meinem Sohn bestätigt bekomme:
( Mama ich weiss dass du anders bist als die anderen die ich kenne, aber genau das brauche ich und Danke dafür.
Danke , dass du meine Mama bist.
... DANKE mein Sohn, dass du mein Sohn bist und dass du genau der bist der du bist.
Achja nochwas, wer gibt denn vor, wie eine Gabel, ein Messer usw. zu halten ist, wie und wie schnell ein Senkel zu schnüren ist.Es gibt zur Not auch Klettverschlüsse.Wer gibt vor, das ein Verhalten richtig oder falsch ist?
Das was in unserer Gesellschaft die "Norm" ist, ist in anderen Kulturen schon wiede ganz anders und Autisten würden gar nicht als "komisch, anders , oder gar als gestört"auffallen.Dies alles sind künstlich hergestellte Normen und in unserer Kultur scheint es nur darum zu gehen.
Sei es die Schlanken in der Werbung, auch da lassen wir uns vorgeben, was NORMAL ist und wenn ich das nicht bin, dann brauche ich eine Diät, notfalls Thrapie.
..Und viele Beispiele mehr.
Ist es nicht wichtiger, dass wir einander stehen lassen können und jeden in seiner Einzigartigkeit als perfekt ansehen und uns gegenseitig mit unseren unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten aber eben auch Bedürfnissen beschenken?
Das einzige worin mein Sohn wirklich Hilfe braucht, ist dass er das weiss und endlich Menschen in seinem Umfeld hat, die ihn so nehmen wie er ist, wo er nicht schauspielern muss um seine Ruhe zu finden.Er soll erleben dürfen, dass seine Bedürnisse eine Berechtigung haben, ohne sich gross erklären zu müsse.Er soll erleben dürfen, das er so wie er ist, richtig ist.
So, habe nun viel geschrieben, sorry, gehört vielleicht auch nicht unbedingt zu zu diesem Thread.
Aber somit habe ich auch die Gelegenheit genutzt, mich etwas vorzustellen. Ich freue mich, mich mit eich im Forum auszutauschen, habe auch schon sogenannte Stammtische von einem Verein für Autismus besucht, habe aber immer das Gefühl gehabt, das ich ander als die Eltern dort ticke. Die meisten haben das was man ihnen gesagt hat über Therapien usw, als gegeben hingenommen. Ich bin oft frustriert nach Hause und kam mir wie von einem anderen Planeten vor.
HIER fühle ich mich richtig.
PS: Meinen Sohn lasse ich immer mitlesen. manchmal( ZUM BEISPIEL auf der Spielwiese schreibt er unter meinem Namen was, dort heisse ich dann ....)
Kann man das auf SchuSchu änern?
Er selbst möchte sich nicht anmelden, er sagt er ist schon in einem Forum (Fingerboard)und ausserdem wird ihm hier soviel also auch sehr lang geschrieben, dass strengt an.
GRINS, weil ich selber ja soviel schreib.
Grüsse