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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

geändert von: 55555 - 02.10.11, 08:27:01

Zitat:
Der Gestresste ist oft der, der gern wichtig wäre - oder sich mit Unwichtigem aufhält. Dagegen können sich selbst intensive Beobachter des Frankfurter Banken-Zirkus nicht daran erinnern, Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann einmal wirklich gehetzt auf einem Termin gesehen zu haben. Der Mann nimmt sich Zeit für das Wesentliche und lässt das Unwesentliche. Sein Kollege Reto Francioni von der Deutschen Börse hat erst gar kein Smartphone, um nicht unnötig belästigt zu werden. Dagegen meint jeder Dritte-Reihe-Manager, selbst während hochrangiger Termine im Minutentakt Mails abrufen oder 15 Minuten nach Beginn gestresst den Raum verlassen zu müssen.

Wer dagegen wirklich etwas bewegt, den erkennt man meist daran, dass er eines immer hat - Zeit.

Quelle

Wie kommt es, daß die Erkenntnis eigentlich vorhanden ist und es dennoch bei Autisten als Merkmal von Minderbemitteltheit besehen wird, wenn sie sich nicht ihre "Denkzeit" nehmen lassen aufgrund irgendwelcher Rudelimponierbedürfnisse, die NA als allgemeinmenschlich betrachten und sich so selbst zur Gefolgschaft anderer formen?

Edit: Buchstabendreher eliminiert

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
02.10.11, 08:06:04
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

aus reiner Ungeduld. Manchmal fällt mir hinterher auch ein, dass ich zu schnell den nächsten Schritt gegangen bin und meinem Sohn nicht genug Zeit gelassen habe.

02.10.11, 08:14:53
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MerriS
(stillgelegt)

was erwartet man sich von ungeduld..?

das ergibt doch nur eine teufelsspirale nach unten..
ungeduld führt zu stress.. stress hemmt das denken.. eim gehemmtes denken nimmt mehr zeit in anspruch.. mehr zeit zu brauchen sich aber weniger zu geben entspricht wieder der ungeduld.. and so on
02.10.11, 10:34:27
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starke Dame
(Angehörigenbereich)

Ja, natürlich weiß ich das alles, doch ist es bei NA´s in einem Moment so, dass sie ungeduldig sind und später wissen sie, wie dumm ihr Verhalten war.

Man müsste ein kleines "Männchen" im Ohr haben, der sagt, atme 3x durch, denk nach, nimm Dir Zeit und dann ist man auch nicht mehr ungeduldig.

Ich denke, es ist ein guter Weg, wenn man sich dessen bewusst ist und an solchen Schwächen im Umgang mit seinem autistischen Kind arbeitet. Direkt alles richtig machen, geht nur sehr schwer und wahrscheinlich durch den Austausch mit Autisten denkt man über das eigene Handeln nach und sucht automatisch nach besseren Möglichkeiten.

02.10.11, 11:02:58
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Es ist an vielen Arbeitsplätzen so, dass es

Fallvorgaben gibt (Sozialämter, Finanzämter, Justiz),
Mengenvorgaben (Getränkehandel, Paketdienste),
Erfolgsquoten Verkauf (Textilbranche),
Zeitvorgaben (Transportgewerbe, Produktion)...

In der Praxis kommt es häufiger vor, dass Führungskräfte sich Zeit nehmen, z.B. pünktlich Feierabend machen mit dem Argument, noch einen Außentermin zu haben und dann Tennis spielen gehen, weil sie ihre Arbeit auf "Unter Gebene" delegierten, die wiederum in Arbeit ersaufen.

Nach meiner Beobachtung würden diese Mitarbeiter sich gerne Zeit nehmen, aber die unausgesprochene oder ausgesprochene Drohung der Versetzung/Entlassung, wenn die Arbeit nicht mit Tempo erledigt werde, lässt sehr viele Menschen "im Hamsterrad" bis zum Herzinfarkt laufen.

Da Erschöpfung und die Folgekrankheiten als persönliche Schwäche ausgelegt und nicht als gesellschaftliches Problem angepackt werden, werden die "Schwächlinge" im Krankensystem versteckt und dort mit teuren Medikamenten ruhig gestellt, um dann von einer Therapie in die andere geleitet zu werden.
Irgendwann wird es für das Gemeinwesen zu teuer, die Erschöpfung finanziell zu tragen, dann darf man auf eine Hinwendung zur Denkzeit hoffen???...oder aber die WHO streicht den "burn out" aus der Liste, weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
02.10.11, 14:13:31
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nicht zu vergessen: Hierzulande wird niemand gezwungen sich in der Massengesellschaft erwerblich zu verdingen, auch nicht durch Existenznöte, die sich nicht anders lösen ließen.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
02.10.11, 16:31:38
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schneeweiß
(Angehörigenbereich)

Der Stress beginnt doch bereits in der Schule: Am Gymnasium meiner Söhne waren Klausuren regelmäßig so konzipiert, dass den Schülern keine Zeit zum Nachdenken blieb. Sie hatten die Antworten gefälligst sofort parat zu haben und in Hochgeschwindigkeit niederzuschreiben, sonst konnten sie das Aufgabenpensum in der vorgegebenen Zeit nicht bewältigen. traurig
03.10.11, 19:24:02
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MerriS
(stillgelegt)

die wurzel des übels liegt ja schon viel tiefer..

zwei dokumentationen die sich mit dem leistungsdruck und sozialer determination in schulen auseinandersetzen:

Das Märchen vom sozialen Aufstieg Part 1/2:
http://www.youtube.com/watch?v=T4WMPOW8UfI

Das Märchen vom sozialen Aufstieg Part 2/2:
http://www.youtube.com/watch?v=B6iXrqQhX6I&feature=related

Die überforderten Kinder - Deutschland unter Druck:
http://www.youtube.com/watch?v=7_F0lHtxnR8
03.10.11, 23:35:21
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Vendela
(Standard)

Finden manche NAs Stress nicht auch gut?
04.10.11, 21:24:33
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Es wird nicht nur das Beherrschen des Wissens geprüft sondern auch die Schnelligkeit des Handelns in Verbindung mit erworbenem Wissen.
Durch das Tempo werden körpereigene Rauschmittel freigesetzt, der Eilende fühlt sich gut und wie in einem Wettbewerb, in dem der Sieg angestebt wird. Aber es ist ein "Pyrrhus-Sieg".

Manchen Menschen ist Schnelligkeit "in die Wiege gelegt", manche können jahrelang mithalten, die meisten sind irgendwann am Rande ihrer Leistungsfähigkeit angelangt und haben physische und psychische Probleme.

Einerseits ist die Belastungsituation ein Training für ähnliche Szenerien (man weiß dann später souverän Bescheid), andererseits leidet bei schnellen Entscheidungen oft die Qualität, die durch langes Nachdenken hätte erreicht werden können.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
04.10.11, 22:11:57
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MerriS
(stillgelegt)

..stress ist ja auch gut. oder besser gesagt wichtig und korrekt..
es kommt nur darauf an unter welchen umständen und wie lange..

es gibt positiven und negativen stress
positiv ist immer der, der mit kurzfristiger körperlicher aktivität zu tun hat..
bei sport zum beispiel.. das erhöht kurzzeitig die leistungsfähigkeit.. die ausdauer.. die kraft.. und das ganze..
man powert sich da so richtig aus.. belebt den kreislauf.. und das ist gut und wichtig für ein gesundes leben..
stress ist für kurzfristige körperliche hochleistung sehr gut.. wichtig und normal
stress hemmt nur das denkvermögen.. die ratio.. das gewissen.. und das alles wird dabei gehemmt.. sogar die verdauung wird bei vielen menschen in der zeit eingestellt.. aber nicht bei jedem..

negativ ist der stress der nicht mit körperlicher aktivität in verbindung steht.. wie bei kognitivem leistungsdruck.. oder auch bei permanenter ungeduld oder hoher (selbst-)erwartung..
da stresst man sich oder wird gestresst.. aber der körper bleibt nahezu ruhig.. wird dabei nicht ausgelastet.. nicht so wie es sein müsste..

der körper stellt bei stress alle energieresveren bereit.. wenn man diese nicht körperlich nutzt.. dann verpuffen die irgendwo. aber stärken nicht den körper.. sie schädigen dann den körper je länger und öfter sie auftreten..

dauerstress ohne körperliche auslastung ist da am schädlichsten.. das führt zu schädigungen an nerven. an blutgefäßen.. am herzen.. und so..

stress in maßen bei körperlicher belastung ist aber gut.. und wichtig..
04.10.11, 22:13:03
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

Ich kann mich noch gut erinnern, daß meine Mitschüler auch immerzu "gestreßt" waren. Ich habe das nur sehr selten nachvollziehen können und hielt es grundsätzlich für Manierismus und Koketterie. Bei Dritte-Reihe-Managern kann ich mir gut vorstellen, daß es ein Verhalten ist, von dem sie annehmen, daß man es von Ihnen erwarte, das sie deswegen so lange abspulen, bis sie es (früher oder später) verinnerlicht haben.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
05.10.11, 02:00:12
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