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Thema: autismus gerechte therapie`? (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=5160)


Geschrieben von: 55555 am: 23.09.11, 21:47:36
Therapien bei Autisten sind deswegen heikel, weil immer wieder Psychologen die Ursachen nicht richtig analysieren oder sich nicht klar darüber sind was inwiefern anders ist. Viele sind sich ja nicht annähernd darüber klar welche grundlegenden und immensen Verschiedenheiten es gibt. Manche Leute überfordert das auch ganz grundlegend weil Bereiche hinterfragt werden müssen, die im Leben einer Person so noch nie eingeordnet worden sind.


Geschrieben von: wolfskind am: 23.09.11, 22:30:02
Zitat:
man kann sich nicht immer so verhalten wie man ist.. es gibt regeln die das nicht zulassen
..liebst du es auf der straße zu schlafen?


diesen zusammenhang verstehe ich nicht.

gegen welche regeln verstößt man wenn man man selbst ist und warum?
und was hat das auf der straße schlafen damit zu tun?
willst du immer allen gefallen?


Geschrieben von: PvdL am: 23.09.11, 22:39:11
Zitat von 55555:
Therapien bei Autisten sind deswegen heikel, weil immer wieder Psychologen die Ursachen nicht richtig analysieren oder sich nicht klar darüber sind was inwiefern anders ist. […]

Genau deswegen ist KVT so gut geeignet, weil man dabei nichts aufgebrummt bekommt, sondern einvernehmlich etwas entwickelt. Der Patient hat das letzte Wort. Meine KVT-Therapeutin wußte auch nicht, das ich Aspie bin. Ich habe es selbst erst gegen Ende der Therapie erfahren. Gleichwohl habe ich von der Therapie sehr profitiert. Ich denke das spricht für diese Therapieform.


Geschrieben von: Vendela am: 24.09.11, 03:30:19
Was verstehst du unter "autismusgerecht"?

Vielleicht hat die Erschöpfung biologische / medizinische Ursachen?


Geschrieben von: MerriS am: 24.09.11, 05:22:03
grade zuviele fragen..
gabi, nein
es ist schon sau lange so..
hintergründe.. wohl immer zu viel input..
man darf nicht auf der straße schlafen.. auch wenn man es gerne tun würde..
ich will keinem gefallen
vendela, nicht alles endlos bereden und meinungen bestreiten, sondern umsetzbare lösungen finden und umsetzen
autismus ist leider nicht heilbar.. ich bin aber für behandlungen, die das da alles abschwächen können..
nein, meinem körper geht es gut..
ich muss weniger schlafen müssen wenn ich in den ersten arbeitsmark kommen will..
das muss also behandelt werden..

sorry.. mich mich überfordern das hier..
wär echt cool wenn man hier einfach nur tipps gibt.. den rest mach ich dann ja eh selber

..entschuldigt mich bitte.. mir ist das echt zu viel hier...
ich zieh mich wieder ein paar tag zurück
von manchen dingen werde ich sehr schnell überfordert
das ist nicht gut.. das will ich ändern


Geschrieben von: Gabi am: 24.09.11, 06:46:44
es scheint so als ob du wirklich schnell abbaust und ermüdest ...
das muss nicht zwangsläufig was mit dem autismus zu tun haben ...bei mir ist es genau umgekehrt ich kann nicht schafen wenn viele dinge in meinem kopf herumschwirren auch äüsserst unangenehm wenn man müde ist und nicht schlafen kann ... irgendwe scheint dein körper sich selber zu schützen ... es gibt auch die sogenannte schlafkrankheit .menschen die daran leiden schlafen egal wo ein sie können das nicht verhindern auch mitten im gespräch ...villeicht sollte man dahin gehend ersteinmal versuchen abzuklären woher diese erscöpfung kommt ... nimmst du medikamente ?
Müdigkeit kann auch der schmerz der leber sein ... es gibt da einiges was abgeklärt werden müsste ... ich wünsch dir viel kraft ... L.G.Gabi


Geschrieben von: 55555 am: 24.09.11, 08:56:39
Hast du denn einen Rückzugsraum in dem du dich nicht gestreßt und sicher fühlst? Sollte deine Erschöpfung wirklich auf Überlastung zurückgehen hat das mit Autismus nichts zu tun.

Jeder Mensch hat konkrete Eigenschaften, ist keine beliebig formbare Masse. Wenn ein Mensch mit Lebensbedingungen konfrontiert ist, die ihm ganz und gar nicht entsprechen, dann kann das in solchen extremen Zuständen enden, das gilt auch für NA, nur daß NA als Mehrheit diese Gesellschaft maßgeblich auf ihre Bedürfnisse hin gestaltet haben. Wären die Mehrheitsverhältnisse anders würden sich vielleicht durchschnittliche NA fragen, wie sie Heilung durch Selbstverbiegung erlangen können. Jeder hat das Recht darauf eigene Fehler zu machen. Aber denk nicht, daß du wirklich glücklicher wirst, wenn du dich entgegen deiner Natur verbiegst, nur weil Autisten in dieser Gesellschaft eben diskriminiert werden. Viele Menschen dürften es auch kennen unheimlich gerne ein bestimmtes Musikinstrument spielen können zu wollen. Aber nicht jeder kann alles. Nicht jeder wird es schaffen Kugelstoßweltmeister zu werden, wenn er sich nur stark genug anstrengt. Sinnvoller ist es wohl zu schauen was man denn kann und zu erkennen, daß man eben auch Stärken hat und zu überlegen wie man die entsprechend der eigenen Natur pflegen und trainieren kann. Für Linkshänder die umtrainiert werden um nicht diskriminiert zu werden kann das schwere Folgen haben und bei der Händigkeit geht es wohl um weniger grundlegene Veranlagungen des Menschen.

Diese Erschöpfungszustände können bei dir aber wie erwähnt auch ganz andere Hintergründe haben.


Geschrieben von: Vendela am: 24.09.11, 23:03:27
Manchmal merkt man nicht, dass es eher medizinische Ursachen hat und glaubt es wäre psychisch bedingt (ging mir mal so in einer ähnlichen Situation).

Vielleicht kennt jemand aus deinem Freundes-/Bekanntenkreis einen geeigneten Therapeuten in deiner Nähe, der sich mit beidem (medizinische und Psycho-Therapie) auskennt?


Geschrieben von: MerriS am: 25.09.11, 00:25:23
man machte bei mir schon viele EKGs, blutbilder.. blutdruck und pulsmessungen.. werte waren alle immer im normbereich.. keine mängel..
ich habe nur oft leichten blutunterdruck.. "110 zu 70" oder "110 zu 60" hörte ich oft.. das ist grenzwertig aber noch im normbereich.. meinem körper geht es gut..
da ist schon der input dran schuld..
..wichtig ist dass ich da herausfinde wo meine grenzen sind und wann.. wie und wo ich schnell überlastet werde..
das gilt es alles zu meiden..
..trainieren ist auch gut..
..die schwächen trainieren.. damit die sich weniger stark negativ auswirken..
ich übe mich in emotion-regulation.. um innere anspannende gefühle zu vermeiden
ich übe mich in bewusstes ablenken von störrenden reizen.. damit die ausgeblendet werden können..
ich übe mich im angemessenem und sozialem verhalten.. damit ich stress.. problemen mit anderen menschen vermeide..
ich übe mich darin in die lage anderer menshcne hineinversetzen zu können.. um auch da konflikten mit anderen vorzubeugen..
das sind alles so dinge die sehr weiterhelfen.. habe aber immer wieder rückfälle dabei.. und es reicht noch nicht aus.. meine belastbarkeit ist noch unter der norm..
.. es ist aber schon viel besser geworden..
die meisten fortschritte mach ich ja in der emotion-regulation..
das da: http://de.wikipedia.org/wiki/Emotionsregulation

therpapien.. die ich da alle machte helfen mir nicht.. entweder ist mir eh alles klar.. was die da vermitteln wollen.. oder die verstehen mich nicht und wollen da irgendwie etwas anderes erreichen als ich..
..eine selbsttherapie ist da mehr und mehr die bessere wahl..
..dafür benötige ich information.. tipps.. und das ganze..
.. ich will lernen sein eigener therapeut zu sein..
damit passe ich die therpaie automatisch mir an..


Geschrieben von: Gabi am: 25.09.11, 00:50:03
ja dein eigener therapeut sein zu wollen finde ich gut ich bin auch mein eigener ... keiner kann einem mehr helfen als man selbst ... nur wenn ich mir das so angucke schätze ich willst du zuviel auf einmal .. du müsstest lernen die dinge einzeln anzugehen alles zusammen wird dich auch überfordern ... mach dir bewusst dass niemand perfekt ist ... aber man kann an sich arbeiten und das tust du ja auch... aber nicht alles um jeden preis machen wollen ... erst wenn du mit EINER sache zufrieden sein kannst dann die nächste angehen ...blutunterdruck macht z.B auch müde und der ist meistens schon etwas erhöht wenn er gemessen wird weil das immer irgendwie mit aufregung verbunden ist .. lässt sich aber ganz gut behandeln .. für den fall dass du gegen deine müdigkeit etwas machen willst zum arzt der wird wissen was zu tun ist ... L.G.Gabi


Geschrieben von: wolfskind am: 25.09.11, 00:55:33
ich verstehe immer noch nicht warum du nicht sein kannst wie du bist.
denn genau das macht einen doch krank.
das war das was 5 schon versuchte dir zu erklären.


Geschrieben von: MerriS am: 25.09.11, 12:46:30
ich las.. "ein niedriger Blutdruck in Verbindung mit einem "relativ" langsamen Pulsschlag ist ein Garant für ein langes Leben." (http://www.heilfastenkur.de/Blutunterdruck__Niedriger_Blutdruck.shtml)
ist doch cool sowas..
behandeln will ich das nicht lassen.. weil es ja nicht schädlich ist..
wenn es müde macht.. muss ich lernen mit der müdigkeit andersweitig umzugehen.. da ist die emotionsregulation gefragt.. besser als künstlich meinen kreislauf zu stressen.. oder wie sonst

stimmt.. ich will sehr viel.. ich bin nicht ehrgeizig.. will keine ehre.. aber motiviert..
danke für den tipp.. gabi.. ich nehme das in mein internes lernprogramm mit auf..

ein beispiel für den wolf..
zu sein wie man ist bedeutet ja doch zu leben wie man ist.. wenn ich den trieb habe.. mich zu wehren gegen eine person die krach macht.. wird das von der anderen person nicht verstanden.. das führt zu ärger mit der person..
besser ist es da.. zu verstehen.. warum man so ist wie man ist.. warum man den trieb.. das gefühl hat.. und das verändert.. mit positiven gefühlen verbindet.. so dass am ende dieser negative trieb nicht mehr aufkommt.. dann gibt es keinen ärger.. und es macht mich nicht krank.. da ich es ja nicht unterdrücke.. wenn es gar nicht mehr aufkommt..
ich passe mich der umwelt an.. weil die umwelt sich nicht anpassen wird.. ich kann mich verändern.. wenn ich will und weiß wie das geht..
wer sich nicht anpasst oder anpassen kann wird es immer sehr schwer haben im leben.. ide natur sah vor dass wir uns unserer umwelt anpassen.. wir können das.. jeder kann das.. auch autisten