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Geschrieben von: Gast am: 08.09.11, 17:21:13
Zitat:
Wir leben mit massiver Reizüberflutung. Wir müssen ausblenden, was im Moment nicht so wichtig scheint, auch zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften.

Ist es da nicht nur natürlich, überflüssige Nervenverbindungen zu kappen, schon aus Notwehr, Selbstschutz? Gibt es einen Trend zum Autismus? Müssen wir uns nicht alle vor irgendetwas abkapseln, um zu überleben in einer Welt, die uns pausenlos bedrängt? Uns auf den Leib rückt mit Endlosprogrammen und katastrophalen Zahlenkolonnen? Jeder sei nur noch mit sich selber vernetzt, schrieb gerade die "New York Times" über das Zeitalter 2.0.. Jeder schafft sich seine eigene Welt, es gibt also keine gemeinsame Kultur mehr, nur noch eine große Sehnsucht nach Rückzug und Stille. George Widener ist da nur konsequenter.

quelle


Geschrieben von: Fundevogel am: 08.09.11, 19:10:44
Zitat:
Weiterer Text der website:
Noch bis weit ins letzte Jahrhundert hinein sperrte man diese Menschen weg, sonderte sie ab in Irrenanstalten und psychatrische Abteilungen, ohne die enorme kreative Kraft zu erkennen, die viele von ihnen entwickelten, um zu überleben.


...es wird bezweifelt, dass der Autist am Syndrom leidet.

Die Bewerter von Kunst sperren "diese Menschen" heute nicht in Gebäude sondern in einen Begriff ein "Outsider Art", sondern sie genauso ab wie damals als "Art Außenseiter".

Wer hat sich das ausgedacht: Autisten entwickelten kreative Kraft um zu überleben...
Es geht hier nicht um Überleben sondern um Leben: Autisten haben diese unabhängige kreative Kraft!!! und dass inmitten und nicht außerhalb unser Unart-Rausschmeißer-Gesellschaft.

Im Zusammenhang mit Kunst lese ich immer wieder, dass "dieser oder jener /Künstler/Autist" z.B. in diesem oder jenem Heim malt oder von ihm unterstützt wird.

Das verleitet mich darüber nachzudenken, wenn z.B. im Theater im Programmheft stünde: "Kabale und Liebe" Drama von Friedrich Schiller, unter Fieberschüben diktiert, weil Gläubiger X ihm nur noch bei sofortiger Fertigstellung weiteren Kredit gewähren wollte, weil er bereits massenhaft Schulden hatte.

Wohltäter wirken still und anonym, diejenigen die ihre eigenen Interessen verfolgen und dies zwischen den Zeilen wirken lassen, kann man wohl Trittbrettfahrer der Kunst nennen?!