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Für ihre Untersuchungen zeigten Chakrabarti und seine Kollegen 13 Männern und 17 Frauen Gesichter auf einem Bildschirm. Während die Probanden die Gesichter betrachteten, analysierten die Forscher ihre Augenbewegungen. Durch DNA-Tests ermittelten die Wissenschaftler zudem, welche von den vier bekannten Varianten des Gens CNR1 im Erbgut jedes Probanden vorhanden war.
Die Ergebnisse waren verblüffend: Je nach Variante des Gens im Erbgut blickten die Testpersonen unterschiedlich lange in ein fröhliches Gesicht. Die Untersuchung ergab ebenfalls, dass bei den Trägern zweier Genformen die Blickdauer beim Betrachten eines fröhlichen Gesichts länger war als bei den anderen. Im Vergleich dazu hatte die Genvariante auf das Betrachten von Gesichtern, die Abscheu ausdrückten, keinen Einfluss.
Die Ergebnisse könnten nun dazu beitragen, die Ursache der Kontaktstörung von Autisten zu erklären und neue Therapien zu entwickeln. Denn aus Untersuchungen von Hirngewebe verstorbener Patienten ist bekannt, dass bei Autisten das CNR1-Gen weniger aktiv ist als bei anderen Menschen. Sie meiden längere Blickkontakte und können daher unter anderem die Signale, die von einem fröhlichen Gesicht ausgehen, nicht verarbeiten.