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Thema: Wie sieht für As der optimale Arbeitsplatz aus? (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=4961)


Geschrieben von: NoDesign am: 15.06.11, 14:02:31
Der Thread gilt lösungsinteressierten As,
die in der Arbeitswelt zurecht kommen möchten

Manchmal bekommt man den Eindruck, das
einem urplötzlich Steine in den beruflichen Weg
gelegt werden, wegen der Diagnose, die man hat.

Mich warfen gestern, endlich am PC arbeiten dürfend, einen haufen Pflanzen mit viel Erde in einem kleinen Zimmer aus der Bahn. Wollte nicht über meine Beschwerden offen reden und hielt erstmal Rücksprache, um dann all die Pflanzen aus dem Raum raus zu befördern mit dem Hinweis der Ursache. Die Pflanzen waren in diesem Zimmer zuvor nie zu sehen.

Eigentlich will ich mich nicht so wichtig nehmen und ertrage vieles. Mein Fehler war wohl einer Kollegin von meinem Asthma zu erzählen. Die Kollegin wollte eventuell verhindern und versuchte die Pflanzen tiefer ins Zimmer zu verstecken, während ich den ersten Versuch startete, das Problem zu lösen und die Pflanzen rauszubringen. Also musste ich -lernen- rigoroser aufzutreten. Dank meiner Ansprechpartnerin, konnte ich das dann auch.
Man könnte es aber viel leichter haben.

In die Tiefe gehend, erahne ich das Verhalten, ok, ich kann es nicht ändern, will es auch nicht. Kann da auch vieles verzeihen. Aber so etwas nervt.

Welche Arbeitsplätze sollte man daher am besten gar nicht -ansteuern- , die solche Überraschungen verbergen
und wie sieht der optimale Arbeitsplatz aus.

Mein Beitrag

-diverse kreative Büros meiden
- Raucher und Blumenfreie Büros




Geschrieben von: Gast am: 15.06.11, 17:02:23
Eine Allergie anzugeben
ist immer eine gute Möglichkeit Pflanzen aus einem Raum zu verbannen, zu mal bei der Verbreitung eine Allergie nichts exotisches ist.

Schwierig wird es mit Radios und solchen Dingen.
Leider gibt es keiner Reizarme Büros es seiden man arbeitet allein.

Ich habe ADS und ich glaube meinem Arbeitgeber das zu sagen war nur suboptimal, sicher einerseits hatte er Verständnis andererseits kam er zu dem Schluss das ich auf Grund der Problematik einem neuen Aufgaben Bereich nicht gewachsen sein könnte (das Ergebnis ist ich bin auf Job suche). Also daher ist mir die Problematik wie schaffe ich mir ein gutes Umfeld ohne zu verraten was mein Problem wirklich ist, gut bekannt.

Meine körperlichen Sonderbedürfnisse. habe ich da durch gelöst: Spezielle ergonomische Tastatur, Linkshänder Maus und Sitzball (wegen der Sicherheit mit Schale) sind mein persönliches Eigentum und können an jeden Rechner angeschlossen bzw. mitgebracht werden.

Silvana


Geschrieben von: drvaust am: 16.06.11, 00:30:44
Ich vermute, daß es keinen speziellen Arbeitsplatz für alle Autisten gibt.
Wichtig wäre eine ruhige reizarme Umgebung, ohne unnötige Störungen.
Aber schon bei der Form der Arbeit gibt es Unterschiede. Die einen wollen selbständig kreativ unkonventionell arbeiten und brauchen viel geistige Anregung und Abwechslung. Andere wollen lieber routiniert gleichförmig arbeiten, immer nur die gleichen Arbeiten.
Oder Menschen in der Umgebung. Manche Autisten würden am liebsten völlig alleine arbeiten. Andere brauchen bestimmte Menschen in ihrer Umgebung, die ihnen manchmal helfen, wenn das Verhalten der NA wieder unverständlich ist o.ä..

Für mich wäre ein kleines eigenes Büro am Ende des Ganges, wo nie jemand hinkommt, am besten. Kommunikation grundsätzlich schriftlich und nicht sofort. Ich bräuchte aber noch mindestens eine Person, die ich manchmal fragen kann.


Geschrieben von: Klinger am: 05.08.11, 11:49:29
Moin. Ich bin neu hier. Google hat mir dieses Forum gezeigt, als ich nach "Asperger berufsunfähig Forum" suchte.

Mein idealer Arbeitsplatz: Eine einsame Forschungsstation am Süd- oder wahlweise auch am Nordpol, in der ich ganz alleine arbeite.


Geschrieben von: [55555] am: 28.08.11, 13:57:55
Beiträge ums Thema TEACCH wurden hierhin ausgelagert, da mir diese ein eigenes Thema zu entwickeln scheinen.


Geschrieben von: PvdL am: 30.08.11, 23:03:52
Hinweis auf Thread zur Fachtagung zum Thema Arbeit nach Maas, die am 3.9. stattfinden soll.


Geschrieben von: lächeln am: 31.08.11, 08:20:16
Wenn ich Macht hätte, müsste bei mir jeder einen Kurs zum
Thema "Autismus" machen und "Wahrnehmung", damit sich endlich
mal in den Köpfen der Menschen etwas verändert.
Wahrnehmungsspiele, wie fühlt es sich an wenn... was
passiert, wenn... damit die "normalen" Menschen dafür mal ein
Gespür dafür bekommen, wie es ist, wenn...


Geschrieben von: Fundevogel am: 02.09.11, 01:24:04
Zitat von PvdL:
Hinweis auf Thread zur Fachtagung zum Thema Arbeit nach Maas, die am 3.9. stattfinden soll.

Gemäß der Ausschreibung findet sie am 3.11. statt?


Geschrieben von: PvdL am: 02.09.11, 08:51:05
Ja, die Tagung ist am 3. November. Das Problem, das ich immer mit diesen blöden Monaten habe, ist (beispielsweise), daß 'novem' das lateinische Wort für 'neun' ist. Das kommt daher, daß bei den ollen Römern der Novemer der neunte Monat war, weil das Jahr mit dem März als dem ersten Monat des Frühlings begann. Wenn ich nicht aufpasse, übersetze ich 'November' immer mit 'neunter Monat'.


Geschrieben von: Hans am: 06.09.11, 13:05:16
Nachdem ich in diesem Forum viel dazu gelernt habe,
bin ich zu meinem Chef und habe ihm das mit dem Autismus erklärt.
Auf meine Bitte, einen eigenen Raum zu bekommen, ging er ohne viel zu fragen ein.
Ich sitze jetzt in "meinem" Raum am Ende eines Ganges.
Ich kann also schon vorher hören, wenn jemand zu mir kommt.
Auch habe ich hier einen PC, mit dem ich auch mal Internetradio hören kann,
oder in der Mittagspause hier ins Forum gehen kann.
Auch habe ich mein privates CB-Funkgerät am Arbeitsplatz aufgestellt,
damit ich da mithören kann, wie ich möchte.
Das Gebäude überträgt aus anderen Stockwerken allerlei nervige Geräusche,
die zumeist im Bass- und Infraschall-Bereich liegen.
Das dumpfe leise Dröhnen ist im Raum gut zu hören,
auch die NA-Kollegen hören das, wenn ich sie darauf aufmerksam mache.
Dagegen hilft der Radio oder das Funkgerät gut.

Auf der Südseite ist eine durchgehende Mauer, so daß ich die Sonne
nur Morgens und Nachmittags im Raum habe.
Ich kann hier nach meinem Empfinden Lüften und Heizen,
ohne das jeweils mit den Kollegen diskutieren zu müssen.

Meine Arbeitsleistung ist nun so deutlich gestiegen,
daß auch keiner in der Firma eine Vermutung äussert,
ob ich denn da "hinten" nicht auch unbemerkt schlafen könnte.
Eine Lohnerhöhung habe ich nun auch noch bekommen.

Aber jetzt muß ich wieder weitermachen, die Mittagspause ist vorbei.