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Thema: Autisten und Asperger (http://autismus-ra.unen.de/topic.php?id=4844)

Geschrieben von: PvdL am: 08.06.11, 18:46:47
Nicht "der Asperger", sondern "der Asperger, der integriert werden möchte"; der bestimmte Artikel wurde hier offensichtlich gewählt, weil der Relativsatz das Bezugswort näher bestimmt. Gleichwohl hätte man m.E. sehr wohl auch "ein Asperger, der …" schreiben können, weil in Bezug auf den Kontext auf eine unbestimmte Entität referiert wird.

Geschrieben von: drvaust am: 08.06.11, 21:03:55
Und was ist mit der Denkweise von Aspergern, die nicht integriert werden wollen,
im Vergleich zu Kannern, die integriert werden wollen?
Ich halte die Zuschreibungen teilweise für Klischees und Prägungen.
Ein Kanner-Autist kann sich durchaus integrieren wollen, und das ist grundsätzlich auch möglich.
Ein Asperger-Autist könnte sich einer Integration auch verweigern oder eine Integration, bei schlechtem Umfeld, nicht schaffen.

Geschrieben von: 55555 am: 08.06.11, 21:04:09
Wobei es dennoch seltsam bleibt, da "Asperger" eben Autisten sind.

Geschrieben von: Schneekugel am: 09.06.11, 09:45:33
Es hängt ja nicht davon ab ob man Kanner, Asperger, oder "normaler" Autist ist (die Einteilungen halte ich ohnehin für fragwürdig) sondern wie die persönliche Situation ist. Ist ja egal welche Einteilung auf deiner Diagnose steht, einige haben keinerlei Bedürfnis nach NT-Sozialkontakten und gehen vollkommen in ihren SI auf, die meisten haben wohl eher ein seh vermindertes, aber doch gelegentlich oder an bestimmte Personen gebundenes Bedürfnis an NT-Sozialkontakten und sind glücklich ihr Leben primär mit ihren SI füllen zu können und gelegentlichen speziellen Sozialkontakten. Manche haben aber auch einfach ein "normales" Bedürfnis an NT-Sozialkontakten.

Das sucht man sich ja nicht aus oder könnte drüber entscheiden. Ich setz mich ja nicht hin und denke mir: "Och, jetzt hatte ich die letzten 5 Tage keine Möglichkeit meinem SI nachzugehen, jetzt möchte ich mich dazu entscheiden traurig zu sein." Ich bin dann einfach traurig. Das ist einfach so und kann nicht von mir beeinflusst werden, wie ich darüber empfinde.

Genauso wie sich ein Asperger mit "normalem" NT-Sozialbedarf auch nicht hinsetzt und sagt: "Jetzt war ich seit 2 Tagen nicht unter Menschen, jetzt möchte ich mich dazu entscheiden traurig zu sein." Der ist dann einfach traurig, weil er ein inneres Bedürfnis nach etwas hat, das er braucht um glücklich zu sein, er aber nicht erfüllen konnte. Und niemand möchte traurig sein.

Entsprechend geht dann eine Gratwanderung los zwischen seinen Bedürfnissen an Sozialkontakten (die einfach mit seinen inneren Bedürfnissen zu tun haben und nichts mit einem aktivem Wunsch angepasst zu sein) und seinen genauso vorhandenen Bedürfnissen seines Aspieswesens (das auch einfach seinem innerem Bedürfnis entspricht und keine bewusste Entscheidung ist jetzt nur dann glücklich zu sein wenn er sich aktiv bemüht Aspie angepasst zu sein. ^^). Also es geht nicht darum "angepasst" zu sein sondern einfach seinen Bedüfnissen entsprechend glücklich sein zu wollen. Das gleich was jeder von uns will.

Ich hab auch einmal die Woche gerne Sozialkontakt. Wesentlich vermindert im Vergleich zum Normalo-NT der scheinbar am liebsten jeden Tag Leute um sich hat, aber doch. Mit Anpassung hat das nichts zu tun. Ich geh einige Tage lang glücklich meinen SI nach und nach ein paar Tagen kommt dann ohne jeder Hintergedanke einfach der Wunsch auf vielleicht mit dem- oder demjenigen was gemeinsam zu machen, oder etwas zu plaudern. Ich hab dann einfach Freude daran und deswegen mach ich das, nicht um angepasst zu sein. Betrifft natürlich auch nicht alles und jeden, sondern größtenteils Leute mit ähnlichen SI mit denen man sich dann austauschen kann oder die auch gerne eher objektbezogene Tätigkeiten machen. (z.B. Bowling oder Brettspiele wodurch dann üblicherweise ohnehin weniger geredet wird und dafür eben bezogen auf die aktuelle Tätigkeit, anstelle Wirr und Konfus ständig über dies und das zu reden.)

Aber mit Angepasstheit hat das nichts zu tun, ich hab einfach ca. einmal die Woche das Bedürfnis jemanden zu sehen und Freude daran solange der Sozialkontakt bestimmten Begleitumständen unterliegt, genauso wie ich mehrere Tage die Woche das Bedürfnis habe niemanden zu sehen und meinen SI nachzugehen und daran Freude zu haben. Das mach ich ja auch nicht aus dem aktivem Wunsch heraus jetzt an andere Aspies angepasst zu sein. ^^

Geschrieben von: Antika am: 09.06.11, 13:15:14
Hast du auch die Diagnose Asperger Syndrom?

Geschrieben von: NoDesign am: 10.06.11, 13:08:18
Mich erinnert etwas die Diagnosenuntergruppen in eine setzen wollen an ein Schmuckstück aus einer ADS-Zeitschrift, das man bestellen kann. Da sind 4 diverse Dinge in einer Kugel versteckt, auf der Kugel steht die norwegische Bezeichung für ADS. Ich finde das Differenzieren ganz interessant, weil ich so Menschen besser verstehe.
Ich stecke daher nicht 4 unterschiedliche Teile in einen Topf, ich trage sie beim Schmuck einzeln oder kombiniert. Man kann diese kombinieren auch als Ganzes zeigen, als Zugehörigkeit. Zeigt vielleicht auch eine Teamworkbereitschaft, die nicht unbedingt jeder Autist hat. Und falls wieder hier einige -schreien- -Ich verstehe Dich nicht-, dann wundert mich das nicht. Nicht weil ich mich für eingebildet halte, sondern weil ich vielleicht eine andere Denkweise habe. Was ich an diesem Schmuckstück merkwürdig finde, das man diverse Dinge versteckt, aber so seine Diagnose offen zeigt, die verstecke ich lieber, bis es nicht mehr geht.

Geschrieben von: wolfskind am: 10.06.11, 13:53:16
ich nehme an dass nicht jeder norwegisch versteht? also würde wohl nicht erkannt werden was es bedeutet was du da als schmuck trägst.

wie kombiniert man in diesem "schmuckstück" eine diagnose die überschneidet zwischen verschiedenen bestandteilen? ein A der früh sprach und eine normale sprachentwicklung hatte (also wie Asperger) aber dann aufhört zu sprechen und mehr anzeichen des frühkindlichen A zeigt?

Geschrieben von: NoDesign am: 10.06.11, 14:13:09
Ich finde es irgendwie schade, das von Dir
Lehrfragen auftauchen und ich dann
überlegend treubrav Dir antworten soll?

Hier in diesem Forum findet man wenig Diskussion,
die von mir gefordert wurde in einem anderen Thread, hier findet man häufig rhetorische Fragen vor, als wenn man sich
in der Schule befindet. Da würde ich antworten,
wenn es von einem autorisierten Lehrer vorgegeben
sein würde.

Daher frage ich mich, wie viele hier eigentlich
wirklich eine Diagnose haben, die sie sich nicht selbst gegeben haben.

Geschrieben von: wolfskind am: 10.06.11, 14:31:16
wenn das als kritik gedacht war, würde ich sie gerne verstehen.
deine antworten sind oftmals kryptisch.

Geschrieben von: 55555 am: 10.06.11, 15:40:13
Zitat von NoDesign:
Mich erinnert etwas die Diagnosenuntergruppen in eine setzen wollen an ein Schmuckstück aus einer ADS-Zeitschrift, das man bestellen kann.

Dieser Satz z.B. ist einfach formal schon Murks.

Geschrieben von: Antika am: 10.06.11, 15:46:47
Zitat von NoDesign:
Und falls wieder hier einige -schreien- -Ich verstehe Dich nicht-, dann wundert mich das nicht. Nicht weil ich mich für eingebildet halte, sondern weil ich vielleicht eine andere Denkweise habe.


Mir ist bisher nicht aufgefallen dass hier einige -schreien- -ich verstehe dich nicht-. Ich verstehe dich jedoch leider nicht.

Das muss ich aber nicht -schreien-, das kann ich einfach auch so sagen.

Und nicht nur du hast vielleicht eine andere Denkweise. Wir haben wohl alle irgendwo unsere eigene Denkweise. Bei mir ist es auf jeden Fall so.

Meine Asperger Diagnose habe nicht ich mir selbst gestellt, mein Arzt hat sie gestellt.

Werde hier nun keine weiteren Fragen mehr stellen.

Geschrieben von: Gabi am: 10.06.11, 18:08:12
@NoDesign ganz ehrlich ?wenn ich dich so lese und dann deine signatur ...dann denke ich nur ... nööö ... L.G.Gabi